Hanna W. tot aus der Prien geborgen

emz schrieb:Es mag speziell dich verwundern. Mich nicht, und ich denke, auch sonst die Wenigsten, die im Allmy schreiben.
Anders gefragt, sind dir schon häufiger Prozesse untergekommen, wo vor Prozessbeginn oder überhaupt Glaubwürdigkeitsgutachten erstellt wurden? Ich denke mal nicht.

Du hast Recht eigentlich sollte es nicht verwundern.
Ich zitiere aus besagten Juraforum :

Wenn das Gericht selbst die erforderliche Sachkunde hat, kann es grundsätzlich selbst ohne die Hinzuziehung von Gutachten die Glaubwürdigkeit von Zeugen beurteilen ....

Wie weit es mit der Sachkunde bestellt ist zeigen allerlei ergangene Fehlurteile. Aber gut das ist ein anderes Thema.

Aber alleine aus dem Gedächtnis heraus würden mir jetzt schon 3-4 Verfahren der letzten Jahre einfallen ( über die überregional oder bundesweit berichtet wurde ) in welchen Glaubwürdigkeitsgutachten zum tragen kamen.

christian01 schrieb:Wie weit es mit der Sachkunde bestellt ist zeigen allerlei ergangene Fehlurteile. Aber gut das ist ein anderes Thema.

Dennoch darfst/solltest du darauf eingehen, wenn du es schon erwähnungswert findest.

Aber alleine aus dem Gedächtnis heraus würden mir jetzt schon 3-4 Verfahren der letzten Jahre einfallen ( über die überregional oder bundesweit berichtet wurde ) in welchen Glaubwürdigkeitsgutachten zum tragen kamen.

Dann lass mich doch an deinen Einfällen teilhaben.

emz schrieb:Aber alleine aus dem Gedächtnis heraus würden mir jetzt schon 3-4 Verfahren der letzten Jahre einfallen ( über die überregional oder bundesweit berichtet wurde ) in welchen Glaubwürdigkeitsgutachten zum tragen kamen.

Dann lass mich doch an deinen Einfällen teilhaben.

OFF TOPIC aber da ich es erwähnte, z.B. bei

Fall Kachelmann
Fall Horst Arnold
Fall Ralf Witte
Wormser Prozesse

LackyLuke77 schrieb:Interessant sind natürlich die Suchanfragen zu pornographischen Inhalten rundum den 03. Oktober:
Wenige Tage vor der Tat, Ende September seien extrem viele Seiten aufgerufen worden, teilweise über 400 an einem Tag. (...)

Der im Zeugenstand befindliche Beamte der Kriminalpolizei geht nun die Tage vor dem mutmaßlichen Mord durch. Dabei fiel ihm auf, dass häufig nach „zum Sex gezwungen“ gesucht wurde. Auch der Begriff „lost shorts“ fiel ihm auf, speziell im Zusammenhang mit dem späteren Mord.

Dafür, dass so viele Seiten aufgerufen worden sind, ist die belastbare Ausbeute daraus ja dann eher gering.
Wir haben nach wie vor die seltsamen Pornovorlieben, aber sonst?
Wenn ich "Lost Shorts" google finde ich einen Modemarke namens "Lost". Was ist daran denn auffällig? Dass er sich eine neue Hose kaufen wollte, weil er seine alte entsorgen musste?
Oder soll es eine Anspielung auf Hannas verlorene Hose sein?

Der ganze Prozessablauf wirkt dermaßen chaotisch, dass ich den Artikel eigentlich gar nicht weiter lesen will.
Wer brennt denn bitte heutzutage noch CDs; wieso zieht man die Inhalte nicht auf USB Sticks?

LackyLuke77 schrieb:Es geht darum, ob auf dem Smartphone zur Tatzeit Apps geöffnet waren, dies könnte den Angeklagten entlasten.

Ich denke, er war nachts bei Regen zu der Zeit joggen. Wie soll er dann noch Spiele daddeln? Das einzige, was mir hier einfällt ist ein Fitnessapp, die das Jogging trackt. Also im Sinne von "Er hat ja App eingeschaltet, er war wirklich joggen." Ist aber auch so eine Frage, meine Smartwatch springt automatisch an, wenn ich länger als 10 Minuten laufe.

christian01 schrieb:Da ist richtig. Umso mehr verwundert es das dies bei Eröffnung der Hauptverhandlung nicht beauftragt wurde. Um bei Deinem Link zu bleiben, hier wären gleich 3 Konstellationen gegeben, bei welchen ein Glaubwürdigkeitsgutachten "erforderlich" wäre.

junges Alter ( Schwestern )

Bei den beiden Schwestern gab es bei Eröffnung der Hauptverhandlung ja überhaupt keinen Grund, an ihrer Glaubwürdigkeit zu zweifeln, zumal die Aussagen vor den Ermittlern offenbar frei von wesentlichen Widersprüchen waren und weder Anhaltspunkte für ein Belastungswillen noch für eine Gefälligkeitsaussage bestanden.

Bei dem Mitgefangenen lasse ich das mal offen.

Denke aber, dass Glaubwürdigkeitsgutachten VOR der gerichtlichen Aussage eine absolute Ausnahme darstellen. Damit werden Zeigen ja erst recht verunsichert.

Die Suchanfragen sollten nur dann unauffällig sein, wenn sich das Verhalten nach dem Tatzeitraum signifikant vom gewöhnlichen Verhalten unterscheidet.

Wurde das beleuchtet?

Also ich finde die heutigen Indizien schon belastend:
- Lost shorts als Suchbegriff des TV- Hannahs Hose ist verschwunden
- Besonders viele Vergewaltigungsvideos an den Tagen vor der Tat wurden vom TV konsumiert
- Niemand anderes außer der TV wurde offenbar von den Kameras in Tatortnähe aufgezeichnet.
- Am Abend den 4.10. hat der TV Artikel zum Mord gelesen, aber den Zeuginnen bereits vorher vom Mord berichtet
- Obwohl er mehrfach vom Zeugenaufruf für Jogger gelesen hat, hat er sich nicht bei der Polizei gemeldet.

Quelle:https://www.focus.de/panorama/welt/kronzeugin-verweigert-die-aussage-im-prozess-gegen-mutmasslichen-hanna-moerder-bahnt-sich-spektakulaere-wende-an_id_259468664.html

Es ist eben ein Puzzle und heute kamen mehrere kleine Teile dazu, wie ich finde.

asdf1357 schrieb:Lost shorts als Suchbegriff des TV- Hannahs Hose ist verschwunden

Ist das ernst gemeint , das Du das belastend siehst ?

asdf1357 schrieb:Lost shorts als Suchbegriff des TV- Hannahs Hose ist verschwunden

Das ist doch aber schon arg konstruiert. Er scheint es ja zusammenhangslos gegoogelt haben, welche Informationen soll er sich von dem Suchbegriff denn erhofft haben?
Es gibt sowohl ein TikTok Profil mit dem Namen "Lost Shorts" als auch die Modemarke "Lost"

Ist es nicht viel wahrscheinlicher dass es überhaupt nichts mit Hanna zu tun hatte?
Abgesehen davon trug Hanna keine "Shorts", wenn er schon englische Begriffe googelt, wäre "Pants", oder "Trousers" das richtige Wort gewesen.

asdf1357 schrieb:Besonders viele Vergewaltigungsvideos an den Tagen vor der Tat wurden vom TV konsumiert

Es wurde aber auch erwähnt, dass das eher keine Rückschlüsse auf eine Gewalttat gibt, und so etwas sehr viele Leute ansehen

asdf1357 schrieb:Am Abend den 4.10. hat der TV Artikel zum Mord gelesen, aber den Zeuginnen bereits vorher vom Mord berichtet

Die Zeuginnen sind unglaubwürdig. Ausserdem soll er die Info ja durch seine Mutter bekommen haben, der Buschfunk war auch bereits im Gange, es brauchte keinen Zeitungsartikel, um an dem Tag von dem Mord zu wissen.
Eher glaube ich, dass jemand, der den Mord begangen, viel schneller online nach Infos sucht, als es der Angeklagte getan hat.

Bei deinen anderen Punkten gebe ich dir recht, das könnten Puzzleteile sein. Alles in Allem aber doch eine recht maue Ausbeute, bis jetzt.

christian01 schrieb:Ist das ernst gemeint , das Du das belastend siehst ?

Also ich finde es auch nicht ganz irrelevant in Summe.
Könnte natürlich auch ein blöder Zufall gewesen sein, vor allem da man nicht weiß, ob ihr die Hose überhaupt ausgezogen wurden, oder die im Wasser verloren ging.

Karajana schrieb:Ist es nicht viel wahrscheinlicher dass es überhaupt nichts mit Hanna zu tun hatte?
Abgesehen davon trug Hanna keine "Shorts", wenn er schon englische Begriffe googelt, wäre "Pants", oder "Trousers" das richtige Wort gewesen

Dazu muss ich sagen, dass wenn man seine deutsche Rechtschreibung betrachtet es mich nicht verwundern würden, wenn er mit diesem englischen Wort nach einer ,,Hose" sucht.

Ist in Summe heute nichts was ihn schwer belastet, aber auch nichts was ihn entlastet.

Für den ganzen Prozess wäre eine Aussage der Mutter unglaublich hilfreich gewesen.
Es gibt schon einige Fragen die unbeantwortet bleiben solange bzw. da beide schweigen.

fischersfritzi schrieb:Es mir schleierhaft, wieso man die Mobiltelefone des einzigen Tatverdächtigen bzw Angeklagten nicht vollumfänglich ausgewertet hat.

Na ja, er sagte doch, er war joggen als er als Zeuge befragt wurde und hat m.W. diese Aussage nie geändert - auch wenn er dann später nichts mehr ausgesagt hat.
Wieso sollten die Ermittler dann nach anderen Aktivitäten suchen, wenn er noch nicht mal angab, diese getätigt zu haben?

Ist schon ein wenig...seltsam...was die Anwältin hier erwartet.

mjk-17 schrieb:Also ich finde es auch nicht ganz irrelevant in Summe.
Könnte natürlich auch ein blöder Zufall gewesen sein, vor allem da man nicht weiß, ob ihr die Hose überhaupt ausgezogen wurden, oder die im Wasser verloren ging.

Glaubt ihr nicht eher, dass das Belastende an diesem Begriff sein soll, das SEINE Shorts verschwunden waren, und er den Ermittlern eine lange Hose präsentiert hat?
Ich glaube nicht, dass es hier um Hannas Hose geht.
Denn wenn er die Tat begangen hat, und während er auf ihrem Rücken kniete, mit einem Stein auf ihren Kopf schlug, muss seine Hose voller Blut gewesen sein.

Boho schrieb:Na ja, er sagte doch, er war joggen als er als Zeuge befragt wurde und hat m.W. diese Aussage nie geändert - auch wenn er dann später nichts mehr ausgesagt hat.
Wieso sollten die Ermittler dann nach anderen Aktivitäten suchen, wenn er noch nicht mal angab, diese getätigt zu haben?

Ist schon ein wenig...seltsam...was die Anwältin hier erwartet.

Wieso seltsam? Das Joggen ist sein Alibi, wenn auch eher be- als entlastend in dem Fall. Und da kommt man nicht auf die Idee, dieses Alibi zu überprüfen, indem man seine Handyaktivitäten um den Zeitpunkt herum, an dem Hanna zu Tode kam, auswertet?
Im besten Fall hätte sich herausstellen können, dass er gar nicht gejoggt ist, sondern daddelnd irgendwo in der Ecke gesessen haben muss und dieses dann unterbrochen wurde.
Oder dass er zB durchgehend Musik gehört hat, aber zum Tatzeitpunkt dann pausiert?
Das ist doch alles höchst relevant!

mjk-17 schrieb:Also ich finde es auch nicht ganz irrelevant in Summe.
Könnte natürlich auch ein blöder Zufall gewesen sein, vor allem da man nicht weiß, ob ihr die Hose überhaupt ausgezogen wurden, oder die im Wasser verloren ging.

Also finde ich sowohl in der Interpretationsvariante ( Hose von Hanna wird vermisst ) als auch in der Variante ( seine Hose ist nicht auffindbar ) abstrus und an den Haaren herbeigezogen. Insbesondere noch wenn der Suchbegriff in englischer Sprache verfasst wurde.
Im übrigens trug sie ja auf den Bildern der Kamera vom Eiskeller keine Shorts, sprich wenn er der Täter wäre wüsste er das wohl.

Karajana schrieb:s gibt sowohl ein TikTok Profil mit dem Namen "Lost Shorts" als auch die Modemarke "Lost"

Also wenn er auch nach anderen Modemarken oder TikTok Profilen gesucht hat, mag es unauffällig sein. Da der TV aber offenbar zusammenhangslos " Lost Shorts" suchte, erscheint mir persönlich ein Bezug zur Tat inkl. schlechter Übersetzung wahrscheinlicher. TikTok Profile sucht man für gewöhnlich auch in der App und nicht über Google...

Karajana schrieb:Es wurde aber auch erwähnt, dass das eher keine Rückschlüsse auf eine Gewalttat gibt, und so etwas sehr viele Leute ansehen

Ich schätze ein hoher Anteil der Gewaltverbrecher bzw. Vergewaltiger schaut solche Videos, aber ein geringer Anteil der Konsumenten solcher Videos wird gewalttätig. Das hängt wohl von der Persönlichkeit und vlt. auch Gelegenheit ab. Die Gelegenheit hatte er. Auf die Persönlichkeit wird ja noch im Gutachten zu sprechen gekommen.

Karajana schrieb:den Zeuginnen bereits vorher vom Mord berichtet
Die Zeuginnen sind unglaubwürdig

Ob sie das wirklich sind, kann ich aus Berichterstattung nicht schließen. Aber da kann ja jeder anderer Meinung sein. Ich bin da kein Fachmann.

Für mich sind alles kleine Puzzleteile.... die einen Gesamteindruck ergeben.

christian01 schrieb:Also finde ich sowohl in der Interpretationsvariante ( Hose von Hanna wird vermisst ) als auch in der Variante ( seine Hose ist nicht auffindbar ) abstrus und an den Haaren herbeigezogen. Insbesondere noch wenn der Suchbegriff in englischer Sprache verfasst wurde.
Im übrigens trug sie ja auf den Bildern der Kamera vom Eiskeller keine Shorts, sprich wenn er der Täter wäre wüsste er das wohl.

Total abstrus! Bei einem Opfer was ohne Hose gefunden wurden und einem Angeklagt der das kurz nach der Tat im Internet suchte auch nur die Möglichkeit eines Zusammenhangs zu sehen. Und wie erwähnt jemanden der massive Defizite in der Rechtschreibung der deutschen Sprache hat zu unterstellen, dass sein Englisch nicht perfekt ist fast noch abstruser. Wie gerade erwähnt ist das nun irrelevant, da es schon in einen Kontext gebracht wurde.