Hanna W. tot aus der Prien geborgen

OpLibelle schrieb:Für eine Vernehmung per Video sehe ich eher keine rechtliche Grundlage. Die kommt eher in Frage, wenn der Zeuge ans Krankenbett gefesselt ist

Also ich hab im August Famulatur in der Rechtsmedizin gemacht, in dessen Rahmen waren wir auch täglich bei Gericht. Dort ging es einmal um eine Körperverletzung mit einem Messer in einer Wohngemeinschaft. Der Zeuge der dann ausgesagt hat, wurde bei dem Angriff nicht verletzt, aber er hatte es eben mitbekommen. Und da er daraufhin so Angst hatte vor dem Angeklagten, durfte er per Video aussagen. Er saß in einem anderen Saal und das wurde alles per Video übertragen und auch die gesamte Kommunikation mit der Richterin lief so ab. Das ist also wohl durchaus eine gängige Möglichkeit, wenn ein Zeuge den Angeklagten ungern sehen möchte in „real life“.

Der Verteidiger des TV will sich gegen den Antrag für die Videoaussage verwahren.

https://www.rfo.de/mediathek/video/wichtiger-zeuge-im-prozess-um-hanna-w-sagt/

Am Donnerstag den 02.11.23 soll über die Bergung von Hanna gesprochen werden.
Und am 03.11.23 wäre dann noch ein Termin angesetzt für die erneute Aussage der Freundin des TV.

Bei min. 2:17 im oben verlinkten Video sieht man den Angeklagten kurz unverpixelt.

@sallomaeander
Das ist doch der Zeuge, oder?

Maifalter schrieb:Das ist doch der Zeuge, oder?

Nein, ist der Angeklagte. Siehe bei Minute 1:20, da sitzt der mit brauner Steppjacke von 2:17 verpixelt bei dem Schild „Angeklagter“.

https://www.merkur.de/bayern/mord-an-studentin-hanna-mithaeftling-berichtet-von-brisantem-taeter-gestaendnis-in-seiner-zelle-92599004.html

In diesem Artikel wird noch bisschen ausführlicher von der Aussage des Mithäflings geschrieben.

Nach Aussage des ehemaligen Mithäftlings soll der Angeklagte erzählt haben, dass er nie Chancen bei Frauen gehabt habe. Er habe immer wieder einen Korb bekommen und sich deswegen erniedrigt gefühlt, sagte der ehemalige Mithäftling aus. Auch die Studentin habe er schon mal gesehen und sie attraktiv gefunden, sei aber von ihr abgewiesen worden.[/quote]

Dass der Angeklagte Hanna bereits im Vorfeld gekannt haben soll, sie attraktiv gefunden habe und es sogar eine Art von Kontaktaufnahme gegeben hätte, bei der er von ihr abgewiesen worden sein soll, ist ja nun doch eine neue Information, die so zum ersten Mal vom Zeugen benannt wurde. Der BR schreibt, er würde diese Aussage auch nochmal unter Eid tätigen.

Der Zeuge sagte aus, der Angeklagte hätte Hanna schon vor der mutmaßlichen Tat gesehen. Er habe ihm gestanden, dass er sexuelles Interesse an ihr gehabt habe. Er soll von Frauen öfter Körbe bekommen haben und fühlte sich erniedrigt und verletzt. Auch habe er noch nie eine Beziehung gehabt, hatte er dem 23-jährigen Mithäftling erzählt. Er würde seine Ausführungen auch unter Eid wiederholen.

Quelle: https://www.br.de/nachrichten/bayern/mordfall-hanna-mithaeftling-belastet-angeklagten-schwer,Ttb7hBg

Im Artikel wird außerdem nochmal deutlich, dass die Emotionslosigkeit des Angeklagten, welche er vor Gericht zeigt, offensichtlich auch in anderen Situationen deutlich zu Tage tritt:

Der Angeklagte selbst hörte den Aussagen seines einstigen Gefängniskollegen ruhig und emotionslos zu. (...)

In einer vom Gericht angeforderten Stellungnahme beschrieb die JVA Traunstein den Angeklagten als zurückhaltend, beherrscht, ohne Gefühlsregung und als Einzelgänger. Er habe im Gefängnis gegenüber den Angestellten keine Äußerung zum Tatvorwurf gemacht.

Worüber ich im Zusammenhang mit der Zeugin stolpere, der gegenüber er das Gewaltverbrechen am 3.10. bereits erwähnt haben soll, ist die Timeline (falls denn die Angaben der Bild stimmen):

Demnach hätte sich alles (Verlassen des Eiskellers, Tat und anschließendes Kontaktieren der Schulfreundin) in einem Zeitraum von kaum mehr als 10 Minuten abgespielt:

02:21 Uhr: Hanna verlässt den Eiskeller
02:30 Uhr: Anwohnerin hört einen Schrei
02:32 Uhr: Anruf bei Hannas Eltern, welcher nicht durchgeht
2:33 Uhr: GPS-Signal von Hannas Handy so ungenau, dass es von den Ermittlern im Wasser vermutet wird

Quelle: https://m.bild.de/news/inland/news-inland/traunstein-vater-der-getoeteten-hanna-wir-haben-keine-nacht-mehr-geschlafen-85730896.bildMobile.html

2:33 Uhr: Angeklagter erwähnt seiner Schulfreundin gegenüber das Gewaltverbrechen in Aschau

https://www.bild.de/regional/muenchen/muenchen-aktuell/privat-gab-er-mord-an-hanna-23-zu-vor-gericht-schweigt-sebastian-t-85800492.bild.html


Hier wäre es meiner Meinung nach sehr interessant zu wissen, wie er die Schulfreundin kontaktiert hat. 2:33 ist schon ein sehr genauer Zeitstempel. Hat er ihr eine Nachricht (Insta, whatsapp, SMS) geschickt? Hat er sie angerufen? Bei ihr geklingelt (falls auch sie in unmittelbarer Nähe des Tatortes wohnt)?

Schneewi77chen schrieb:2:33 Uhr: Angeklagter erwähnt seiner Schulfreundin gegenüber das Gewaltverbrechen in Aschau

So soll der Lehrling nur wenige Stun­den nach der Tat am 3. Okto­ber 2022 um 2.33 Uhr seiner Schulfreundin Verena R. (21) von dem Gewaltverbrechen in Aschau berichtet haben – ob­wohl Hannas vom Fluss Prien abgetriebene Leiche erst um 14.26 Uhr entdeckt worden war.

Schneewi77chen schrieb:Hat er ihr eine Nachricht (Insta, whatsapp, SMS) geschickt? Hat er sie angerufen? Bei ihr geklingelt (falls auch sie in unmittelbarer Nähe des Tatortes wohnt)?

Nein, ganz anders. Diesen Satzteil aus der BILD hast Du mißverstanden.
Die Uhrzeit 2.33 "gehört" noch zum Datum dazu.

Lies mal so:
"... wenige Stunden nach der Tat (...) seiner Schulfreundin ..."

Quelle: https://www.bild.de/regional/muenchen/muenchen-aktuell/privat-gab-er-mord-an-hanna-23-zu-vor-gericht-schweigt-sebastian-t-85800492.bild.html

@tombarnaby

Ah, danke Dir! :) Ja, so macht das natürlich mehr Sinn, das hatte ich wirklich in einem falschen Zusammenhang gelesen.

Ich hoffe, dass die erneute Aussage der Schulfreundin den Rahmen dann etwas enger steckt und auch beleuchtet, unter welchen Umständen der Angeklagte ihr gegenüber von dem Gewaltverbrechen erzählt haben soll.

Die Aussage des ehemaligen Mithäftlings zeichnet das Bild eines jungen Manne, der bei Frauen chancenlos war und zurückgewiesen wurde. Er habe sich "erniedrigt" gefühlt:

Nach Aussage des ehemaligen Mithäftlings soll der Angeklagte erzählt haben, dass er nie Chancen bei Frauen gehabt habe. Er habe immer wieder einen Korb bekommen und sich deswegen erniedrigt gefühlt, sagte der ehemalige Mithäftling aus.

Quelle: https://www.merkur.de/bayern/zelle-mord-an-studentin-hanna-mithaeftling-berichtet-von-brisantem-taeter-gestaendnis-in-seiner-92599004.html

Sollte der Angeklagte die Tat begangen haben, so passt doch dann beides, keine Chance bei Frauen plus ein Gewaltverbrechen gegen eine Frau, recht passgenau auf die von mir bereits früher im Thread thematisierte Incel-Ideologie:

„Incels“, das sind frustrierte Männer, die keinen Sex haben. Die glauben, sie hätten aufgrund ihres Geschlechts ein Anrecht auf Frauen und Sexualität. Männer, die meinen der Feminismus sei das Grundübel ihrer Situation. Männer, die sich selbst – vor allem aber Frauen hassen.

Quelle: https://www.deutschlandfunkkultur.de/incel-community-wie-weit-der-hass-gegen-frauen-geht-100.html

Selbst- und Frauenhass. Für mich stellt sich weiterhin die Frage, ob diese abscheuliche und unbegreifliche Tat nicht vielleicht durch entsprechende Internet-Communities und die dort wirkenden Akteure motiviert, angefeuert, angeheizt, provoziert, gutgeheißen, oder gar applaudiert wurde.

Ich will das sexuelle Motiv, von dem die StA ausgeht, damit in keiner Weise in Frage stellen; vielmehr sieht es für mich so aus, dass hier ein Frauenhass zum Ausbruch kam, der durch sexuelle Frustration, und womöglich Einflüsse aus dem Internet, befeuert wurde.

Es gibt aktuell eine Filmdoku zum Thema "Incels" in der Mediathek:

https://www.zdf.de/dokumentation/die-spur/incels-amok-frauenhass-toxisch-100.html

sallomaeander schrieb:ob diese abscheuliche und unbegreifliche Tat nicht vielleicht durch entsprechende Internet-Communities und die dort wirkenden Akteure motiviert, angefeuert, angeheizt, provoziert, gutgeheißen, oder gar applaudiert wurde.

sallomaeander schrieb:durch sexuelle Frustration, und womöglich Einflüsse aus dem Internet, befeuert wurde.

Das könnte ich mir durchaus vorstellen, dass bestimmte Communities im Internet dabei auch eine Rolle gespielt haben könnten.

Ich finde eigentlich 20 Jahre noch relativ jung für jemanden ohne sexuelle Erfahrung.
Das ist ein Alter, in dem noch eine größere Gruppe kaum oder keine sexuelle Erfahrung hat. Das heißt, man ist in dem Alter mit diesem Merkmal noch relativ unauffällig. Anders als z.B ein Mann, der mit Mitte 30 über keinerlei sexuelle Erfahrung verfügt. Damit gilt man dann schon eher als Sonderling.
Für mich stellt sich daher die Frage, warum er nicht, wie andere in seinem Alter auch, darauf gehofft hat, dass er schon noch eine Frau/Frauen treffen wird,die sn ihm interessiert ist/sind.
Warum er zu Gewalt gegriffen hat.
Das ist sicherlich eine vielschichtige Gemengelage an Motiven, Persönlichkeitsmerkmale und Auslösern, die dahinter stecken.Ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass eine Art "Radikalisierung" im Internet eine Rolle spielen könnte. Es gibt ja einige Seiten, in den Männer aufgewiegelt werden, ihnen Hass auf Frauen quasi eingepeitscht wird.
Sollte er auf solchen Seiten unterwegs gewesen sein, wird das sicherlich im Prozess noch thematisiert werden.

fischersfritzi schrieb:Ich finde eigentlich 20 Jahre noch relativ jung für jemanden ohne sexuelle Erfahrung.
Das ist ein Alter, in dem noch eine größere Gruppe kaum oder keine sexuelle Erfahrung hat. Das heißt, man ist in dem Alter mit diesem Merkmal noch relativ unauffällig

Da hätten wir es dann mit einem Phänomen zu tun, das man in ähnlicher Form, gerade in dieser Generation, häufiger wahrnimmt: Das Internet bietet zwar grundsätzlich eine fantastische Recherchemöglichkeit und bietet Ressourcen, sich sein eigenes, krtiisches Bild zu einem Thema aufzubauen.

In der Praxis bedeutet es aber, gerade durch soziale Medien etc., dass sich völlig unrealistische Anspruchs- und Vergleichsmaßstäbe in den Vordergrund schieben. Auf jedem Gebiet gibt es jemanden, der alles früher, besser und gelungener hinbekommt - der Maßstab ist heute nicht mehr die Peer-Group oder der eigene Sportverein, sondern gleich die ganze Welt.

Für viele Menschen nicht nur eine Überforderung, sondern ein ständiges Empfinden des eigenen Versagens; die Furcht, nicht das Optimale und Beste für sich herauszuholen. Auf dieser Klaviatur spielen ja auch viele selbtsernannte Ratgeber und Experten, etwa auf YouTube.

fischersfritzi schrieb:Sollte er auf solchen Seiten unterwegs gewesen sein, wird das sicherlich im Prozess noch thematisiert werden.

Darauf darf man gespannt sein.

Ich könnte mir auch gut vorstellen, dass er sie an dem Abend beobachtet hat und die Tat geplant hat, bzw. auf den passenden Moment spekuliert hat. Aus Rache für die Abweisung von Hanna.

Nox8 schrieb:Ich könnte mir auch gut vorstellen, dass er sie an dem Abend beobachtet hat und die Tat geplant hat, bzw. auf den passenden Moment spekuliert hat. Aus Rache für die Abweisung von Hanna.

Dann hätte er aber den ganzen Abend und die halbe Nacht vor diesem Club in seiner Laufkleidung herumlungern müssen und vorher schon gewusst haben, dass sie überhaupt dorthin geht usw.

Also trotz dieser Aussagen über vorherige Zurückweisung usw. glaube ich irgendwie eher an einen Zufall beim Zusammentreffen in der Nacht dort. Der weitere Tatverlauf wäre dann bei der Vorgeschichte natürlich kein Zufall mehr.

Nox8 schrieb:Aus Rache für die Abweisung von Hanna.

Hierzu werden wir hoffentlich in den nächsten Wochen noch weitere Informationen bekommen.
Mir fällt etwas schwer, anzunehmen, dass der Angeklagte ausgerechnet die drei Jahre ältere und einen halben Kopf größere Hanna für eine ernsthafte Beziehung ausgeguckt hatte.

Es kann natürlich sein, dass der unerfahrene Angeklagte bei einer ganzen Reihe von jungen Frauen, auch bei Hanna, Annäherungsversuche unternommen hat, verbunden mit der Hoffnung, dass schon irgendeine seine "Gefühle" erwidern möge.

Archer schrieb:Also trotz dieser Aussagen über vorherige Zurückweisung usw. glaube ich irgendwie eher an einen Zufall beim Zusammentreffen in der Nacht dort.

Das sehe ich auch so. Als Opfer für seinen allgemeinen Frust und seine aufgestaute Wut gegenüber allen Frauen, die ihn jemals abgewiesen hatten, war ihm in jener verhängnisvollen Nacht wahrscheinlich jede Besucherin des Eiskellers recht.

Es ist momentan nicht erkennbar, dass eine mögliche Abweisung durch Hanna den Angeklagten in besonderem Maße getroffen hat und er konnte auch nicht damit rechnen, dass ausgerechnet Hanna zu einem bestimmten Zeitpunkt ohne Begleitung den Eiskeller verlassen würde.

Archer schrieb:Dann hätte er aber den ganzen Abend und die halbe Nacht vor diesem Club in seiner Laufkleidung herumlungern müssen und vorher schon gewusst haben, dass sie überhaupt dorthin geht usw.

Und das bei strömendem Regen :D

Fridolin31 schrieb:Mir fällt etwas schwer, anzunehmen, dass der Angeklagte ausgerechnet die drei Jahre ältere und einen halben Kopf größere Hanna für eine ernsthafte Beziehung ausgeguckt hatte.

Woher wissen wir denn, wie groß Hanna war?

emz schrieb:Woher wissen wir denn, wie groß Hanna war?

Auffallende 1,86. Damit war sie wohl die einzige Frau in Aschau (wenn man 1,86 mit Hanna in Aschau googlet, bekommt man das zu lesen...). Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Angeklagte, wenn er schon verunsichert war wegen Misserfolgen bei Frauen, sich ausgerechnet mal ernsthaft an so eine Große, Hübsche herangemacht hätte, wenn er selbst eher klein gewachsen ist.

Die Zeugin ist ja gewisser Weise befangen, wenn sie beim ersten Verhör der Polizei sagte, dass der Angeklagte ihr selbst mal ein Messer an den Hals gesetzt hat und ihr drohte, sie umzubringen - womöglich das sagte, weil die junge Dame eine Chance sah sich für irgendwas bei ihm zu rächen? Was für eine Geschichte hatte sie selbst denn wirklich mit dem Angeklagten - wenn sie jetzt vor Gericht sich nicht diesbezüglich wiederholen wollte, - oder traute?
Wenn die jeweiligen Verwandten der Meinung sind, dass sich die beiden -Opfer und Angeklagter- nicht kannten, dann ist es nicht ganz so wahrschienlich, dass er im Bekanntenkreis frühzeitig "die Hanna war's" formuliert hat, wie die Zeugin behauptet.
Aber es mag schon so sein, dass betroffene junge Frauen im Ort sich zumindest unwohl fühlen mit dem Mann.

Dass ihn als "Incel Typ", der eher klein gewachsen ist, zu einer Sexualstraftat als "Rache an Frauen" spontan die Körpergröße der vor ihm gehenden Frau mit provozierte (neben der rutschenden Hose womöglich, mit der sie sich in der Situation unbeobachtet fühlte), würde aber wieder Sinn machen.

@emz
Ihre Größe war wohl auch Thema am zweiten Verhandlungstag:

fassbinder1925 schrieb am 14.10.2023:Was ich nicht richtig einzuordnen wusste. Der Psychiatrische/Psycholgische Gutachter der den Angeklagten beurteilen soll, hat die Mutter von Hanna gefragt, ob sie jemals aufgrund ihrer Größe gehänselt wurde oder ob es schwierig für sie war. Die Mutter meinte zwar, manchmal war sie es leid aufzufallen, aber sie hat die Größe für sich genutzt und war manchmal als Model tätig.

Archer schrieb:Also trotz dieser Aussagen über vorherige Zurückweisung usw. glaube ich irgendwie eher an einen Zufall beim Zusammentreffen in der Nacht dort. Der weitere Tatverlauf wäre dann bei der Vorgeschichte natürlich kein Zufall mehr.

Sehe ich ähnlich.
Ich glaube auch nicht, dass der Angeklagte tatsächlich einen ernsthaften "Annäherungsversuch" bei Hanna gemacht hat. Ich stelle mir eher vor, dass er einen "Anmachspruch" losgelassen hat, den sie möglicherweise gekontert oder ignoriert hat.

Silberstreif schrieb:Wenn die jeweiligen Verwandten der Meinung sind, dass sich die beiden -Opfer und Angeklagter- nicht kannten, dann ist es nicht ganz so wahrschienlich,

Das sind ausschließlich die Aussagen der Verwandten von Hanna. Gut möglich, dass Hanna den Angeklagten nicht kannte, dass es umgekehrt aber anders war. Was ist in einer kleineren Gemeinschaft, wie zum Beispiel auch in Schulen, nicht unüblich, dass die Jüngeren zwar die älteren kennen, die älteren aber nicht die Jüngeren. Und dann gibt es natürlich immer Personen, die irgendwie ein bisschen herausstechen, weil sie besonders beliebt sind oder ähnliches, die dann von vielen "gekannt" werden. Es wurde ja nicht gesagt, dass der Angeklagte Hanna gekannt hat im Sinne von einer gegenseitigen Bekanntschaft, sondern dass er sie vom Sehen gekannt hat. Für mich klingt das durchaus stimmig.

fischersfritzi schrieb:Archer schrieb:
Also trotz dieser Aussagen über vorherige Zurückweisung usw. glaube ich irgendwie eher an einen Zufall beim Zusammentreffen in der Nacht dort. Der weitere Tatverlauf wäre dann bei der Vorgeschichte natürlich kein Zufall mehr.
Sehe ich ähnlich.
Ich glaube auch nicht, dass der Angeklagte tatsächlich einen ernsthaften "Annäherungsversuch" bei Hanna gemacht hat. Ich stelle mir eher vor, dass er einen "Anmachspruch" losgelassen hat, den sie möglicherweise gekontert oder ignoriert hat.

Ich kann mir vielleicht auch das heutzutage typische ,,in die dm's sliden" vorstellen (wobei dies ja eigentlich nachvollziehbar wäre). Es ist typisch, dass Männer sowas machen und Frauen auf Instagram und Co. kontaktieren. Aber gerade aufgrund seiner Beschreibung würde es mich auch wundern, wenn er sie auf der Straße angequatscht hätte.