Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

Kraftwerker schrieb:Ehrlich gesagt wird mir da schon bei Google Earth mulmig.

Nun, nicht unbedingt ein idyllischer Ort in meinen Augen. Als Frau ohne Begleitung müsste ich mich da nicht unbedingt zur Ruhe betten.

Ich hatte das mit der fehlenden Lesebestätigung damals auch als verdächtig hervorgehoben, da ich selbst nur eine Person kenne die ihr Whatsapp so eingestellt hat und das ist eine Person die Probleme hat und Kontakt mit gewissen Personen scheut.
Wieso sollte man dieses sinnvolle Feedback abschalten? Man selbst profitiert ja dann auch davon dass man sieht, ob eine Nachricht vom Empfänger gelesen wurde. Macht für mich überhaupt keinen Sinn. Man hat doch keine verrückten Stalker auf der Liste die nicht wissen dürfen wann ich ihre Nachricht gelesen habe. Übrigens schützt diese Einstellung nicht davor dass eine andere Person sehen kann wann man online ist. Auch wenn hier Leute sagen, dass das für sie normal ist, überzeugt mich das nicht. Ich halte es für potenziell relevant im Fall Scarlett.

Hab ich was übersehen oder fehlen tatsächlich Informationen über den Aufenthaltsort während einer Übernachtung von Scarlett.

Ich verstehe es so:

Nach Ankunft: Campingplatz Stühlingen
Nach Etappe 1: ?????
Nach Etappe 2: Schwimmbad Göschweiler
Nach Etappe 3: Campingplatz Schluchsee
Nach Etappe 4: Kirchberghütte Todtmoos
Nach Etappe 5: Kirchberghütte Todtmoos

@Empyria
Das kommt darauf an, wie die Kontakte drauf sind.
Ich kenne zum Beispiel Leute, die erwarten, wenn man die Nachricht gelesen hat, dass sofort geantwortet wird. Da würde es nicht darum gehen, dass die nicht wissen sollen, wann man las, sondern dass die nicht die Erwartung haben, sofort eine Reaktion zu bekommen.

cododerdritte schrieb:Das halte ich für absolut unrealistisch.

Dem schließe ich mich an.

Nicht nur deshalb, weil sie in ihren Freund sehr verliebt schien (die waren ja sogar verlobt und sie wollte nach China auswandern), sondern auch, weil ich sie nicht so einschätze, dass sie ihren Verwandten und Freunden so was antun würde.

BernardoRomeo schrieb:Ja, aber nicht so wie im Film dargestellt, zumal das ja angeblich die erste Begegnung der Vermissten mit den drei Kerlen war. Mittwoch laufe ich von a nach b , Donnerstag laufe ich von y nach z. Auf dem PCT sage ich ja auch nicht zu Leuten, die ich auf dem PCT treffe, dass ich gerade den PCT laufe und morgen in xy sein werde, und übermorgen in...

Und was du tun oder lassen würdest, hältst du für allgemeingültig?

Die Phantasie scheint ja hier wieder mit einigen durchzugehen. Das hier sogenannte Göschweiler Bad ist kein gruseliger "Lost Place" sondern seit einiger Zeit ein Trekkingcamp genau für die Wanderer. Eigentlich auch völlig unerheblich, da sie dort ein paar Tage vor ihrem Verschwinden campiert hat.

Es ist extrem unwahrscheinlich, dass sie jemand dort so toll fand, dass er ihr tagelang nachgelaufen ist, um sie kurz vorm Ziel irgendwohin zu verschleppen.

Und zum Thema kleine junge Frauen sollten nicht alleine rausgehen... Es verschwinden auch große junge und alte Männer spurlos, wie man ja auch in der letzen XY Folge gesehen hat. Und ab wieviel Personen ist man dann sicher? Auch Paare werden überfallen und getötet. Die einzig gefährliche Situation in meinem Leben war, als ich mit einer Reisegruppe von über zehn Personen unterwegs war und wir plötzlich in die Mündungen von Maschinenpistolen schauen mussten. Also niemand ist jemals überall sicher.

Am wahrscheinlichsten ist hier immer noch ein Unfall oder als solcher getarnter Suizid. Das Gebiet ist riesig. Und ich erinnere noch einmal daran, dass in Trier eine Studentin jahrelang wenige Meter von einem Wohnhaus unentdeckt im Gebüsch lag. Da sind auch Drohnen, Wärmekameras, Hunde, etc. eingesetzt worden. Hier haben wir es mit einem viel größeren Areal zu tun.

cjelli schrieb:Und ich erinnere noch einmal daran, dass in Trier eine Studentin jahrelang wenige Meter von einem Wohnhaus unentdeckt im Gebüsch lag. Da sind auch Drohnen, Wärmekameras, Hunde, etc. eingesetzt worden.

Exakt so ist es.
Ein etwa 2 m x 80cm großes "Objekt" in diesem Gebiet zu finden, gleicht der Nadel im Heuhaufen.

Ausgehend von der Unfalltheorie:

Der Unfallort dürfte wahrscheinlich in unmittelbarer Nähe zu einem Weg liegen.
In so einem zerklüfteten Gelände verlässt man den Weg i.d.R. nur für eine wenige Meter, z.B. um sich zu erleichtern.

Ich glaube definitiv auch, dass am 10.09.2020 etwas passiert ist! Darüber hinaus vertraue ich zu 100% den Maintrailer Hunden, die am Parkplatz in Wehr angeschlagen haben und nicht mehr weiter laufen wollten! Das heißt für mich, dass sie dort in ein Auto gestiegen ist und die Hunde daher ihre Spur nicht weiter verfolgen konnten.
Auch eine Zeugin soll sie dort gesehen haben. Sie hat dort gestanden und etwas getrunken. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass sie jemanden auf ihrer Wandertour getroffen hat, mit dem sie sich auf dem Parkplatz in Wehr verabredet hat! Evtl. hat diese Person ihr angeboten, sie zu ihrem Auto zu fahren oder sie zu einen nahegelegenen Bahnhof oder evtl. auch nach Mainz zu fahren, wo sie eine Verabredung mit ihrer Freundin hatte!

Gast009 schrieb:Das heißt für mich, dass sie dort in ein Auto gestiegen ist und die Hunde daher ihre Spur nicht weiter verfolgen konnten.
Auch eine Zeugin soll sie dort gesehen haben. Sie hat dort gestanden und etwas getrunken.

Es wird aber bei "xy ungelöst" gesagt, das da noch eine Wanderin unterwegs war, die Scarlett ähnlich war. Nicht das die das (vielleicht) war?!

Eine andere Frage, an die Ortskundigen hier: Gibt es von Toodtmoos oder vom Steinkreis noch andere Wanderwege, vielleicht höher gelegene Örtlichkeiten, auf die man gehen kann? Denn für mich war es neu, dass sie ihrer Mutter in WA schrieb das sie noch eine Wanderung machen wollte. Vielleicht eine höhergelegene Tour, wegen dem dann besseren Empfang, weil sie wollte ja abends noch paar Anrufe machen?
Und dass sie so offen sich bei den 3 Wanderer, mit den sie zeltete war, ist auch eine Sicherheitsabsicherung. Denn die können dann im Notfall aussagen, wo sie noch überall hinwollte, für den Fall, das ihr was passieren könnte.
Die hat sie ja dann auch noch mal wieder getroffen.

Gast009 schrieb:oder evtl. auch nach Mainz zu fahren, wo sie eine Verabredung mit ihrer Freundin hatte!

Warum soll sie denn nach Mainz gefahren werden, wenn sie selbst mit dem Auto da war? Hä?

cjelli schrieb:Das hier sogenannte Göschweiler Bad ist kein gruseliger "Lost Place" sondern seit einiger Zeit ein Trekkingcamp genau für die Wanderer.

Das alte Schwimmbad von Göschweiler ist kein Trekkkingcamp und war es erst recht nicht in der Zeit, als Scarlett dort übernachtet hat. Es gibt bis heute lediglich Pläne, es in ein Trekkingcamp zu verwandeln.

Man kann darüber streiten, ob es sich um einen "Lost Place" handelt. Ich jedenfalls finde den Platz sehr spooky und ich übernachte regelmäßig alleine draußen im Wald ohne Zelt.

Was mich nachdenklich macht sind 3 Aspekte der Darstellung. Erstens wird so getan, als ob sie in diese letzte Hütte erst am Tag vor der letzten Etappe einzieht. Sie muss da aber eine Nacht vorher schon gewesen sein. Es hätte sie also jemand länger beobachten können. Zweitens wird so getan, als ob der Supermarkt gleich um die Ecke ist. Sie brauchte aber dahin fast eine Stunde. Da müssten sie eigentlich Menschen auf dem Weg gesehen haben. Vielleicht hat sie da auf dem Weg jemand getroffen. Denn drittens irritiert mich die Aussage ihres Freundes die von der Polizei schnell als falsche Wahrnehmung deklariert wurde. Es ging ihr schlecht sagt er. Wir reden von einem Menschen, mit dem
sie zusammen war und mit dem sie täglich chattete. Ich glaube sehr, dass sich ein solch vertrauter Mensch nicht irrt. Es muss einen Grund geben, warum es ihr schlecht ging. Eventuell eine unschöne Begegnung von der sie niemandem erzählen wollte und die sie überspielte?

Ich hatte mir eben auch nochmal den XY Film angeschaut und finde die Szenen um die Begegnungen mit den 3 Männern völlig normal und hatte nicht den Eindruck, dass das besonders hervorgehoben wurde, in dem Sinne, dass es da einen Verdacht bezüglich der Männer gäbe.
Eher, dass sie einfach sehr offen ist und schnell Bekanntschaften schließt und es vielleicht möglich wäre, dass sie ähnliche Bekanntschaften schloss wie zu den drei Männern, aber darüber bisher nichts bekannt ist.

Ich kann mir aber auch nur schwer vorstellen, dass es nur ein Zufall ist, dass diese Frau sagt, dass sie Scarlett am Parkplatz gesehen hat (es könnte natürlich eine andere Frau gewesen sein), und die Hunde dann auch den Weg bis zum Parkplatz weisen und sich dort ihre Spur verliert.

Candykills schrieb:und die Hunde dann auch den Weg bis zum Parkplatz weisen und sich dort ihre Spur verliert.

Irgendetwas wird auf dem Parkplatz passiert sein, wenn die Hunde der K9 Staffel den richtigen Riecher hatten. Selbstmord kann man ausschließen, ein freiwilliges Verschwinden wohl definitiv auch. Dafür spricht überhaupt nichts. Bleibt Kapitalverbrechen oder mit einer geringen Wahrscheinlichkeit noch ein Unfall. Das Handy wurde nicht mehr eingeschaltet, sodass man eine Funkzellenauswertung hätte vornehmen können. Die Orte, die felsenartig erscheinen, wird man ebenfalls intensiv abgesucht haben, sodass man einen möglichen Absturz/Unfall mit hoher Wahrscheinlichkeit ausschließen kann. Man hätte das Mädchen dann sicher gefunden. Gefunden hat man auch nix. Weder Rucksack, noch Kleidungsgegenstände.

Die Wanderroute war auch klar. Es sei denn, Scarlett wich aus irgendwelchen Gründen von dieser Route ab. So wirklich viele Option was passiert ist, bleiben da nun mal nicht über...

@ strongbow
Beides meine ich auch.
Trotz schlechter Bild und Tonqualität können Partner beurteilen dass beim anderen "was nicht ok ist".
Gerade wenn man solche Trips macht werden negative Erlebnisse (fürs eigene Gewissen, für den eigenen way of life sage ich mal) herunter gespült/geschluckt. Und natürlich "passiert" Negatives wenn man so oft on the road ist.

Was für mich gegen einen Unfall spricht, ist der Rucksack und der Inhalt, von dem nichts aufgetaucht ist. Wir reden hier von Klamotten, Zelt, isomatte, das gelbe Plastikherz, Toilettensachen. Bei den Vergleichen mit anderen vermissten Personen handelte es sich immer um Menschen, die ohne Ausrüstung unterwegs waren. Ein Körper verwest und Tierfrass ist das eine - aber keinerlei Spur von irgendwas ist doch schon sehr ungewöhnlich, bei der Menge an Dingen.

FL106772 schrieb:Gerade wenn man solche Trips macht werden negative Erlebnisse (fürs eigene Gewissen, für den eigenen way of life sage ich mal) herunter gespült/geschluckt. Und natürlich "passiert" Negatives wenn man so oft on the road ist.

Und Menschen sind da sehr unterschiedlich. Die einen müssen das dann direkt einem vertrauten Menschen erzählen, um es loszuwerden. Die anderen wollen es (erst mal) nicht erwähnen, weil sie es gedanklich nicht noch einmal durchleben wollen.

Hinzu kommt, dass sie sich sicher bewusst war, dass die Angehörigen zuhause und auch der Freund, der ja auf einem anderen Kontinent hockte, sich schon ihre Gedanken um ihr Wohlergehen machten. Auch wenn es im Film nicht dargestellt wurde und alle Angehörigen und Freunde versicherten, dass es für Scarlett nicht ungewöhnlich war, so eine Alleintour zu machen und sie ihr das zutrauten, so bin ich mir sicher, dass unterschwellig sicher immer ein "Willst Du das wirklich allein wagen?" und ein "Pass aber gut auf Dich auf, Du bis ja alleine, da kann so viel passieren!" im Raum stand.

Da möchte man die Angehörigen nicht beunruhigen und schon gar nicht eingestehen, dass dann doch etwas schief gelaufen ist.

Genau das (deinen ganzen Eintrag) meinte ich.