wutachflühe schrieb: So ist es leider in diesem fall. Was schon oft gut gegangen ist hat hier tragisch geeendet.
Nicht auszuschließen dass auch das Alter eine Rolle gespielt hat -analog dem weit verbreiteten, ich habe übung bin immer gefahren und kann noch gut Auto fahren.
In der Wutachschlucht sind schon Leute jeden Alters verunfallt - klar, kann das Alter da mit maßgeblich sein, allerdings ist die Schlucht in den Wintermonaten nicht umsonst gesperrt. Wir sind im Sommer ein Stück gelaufen: Mit im Wanderbus eine Familie, sie in Halbschuhen, drei kleine Kinder in Stoffturnschuhen. Der Busfahrer hat sie gewarnt, dass das nicht passt - sie waren ziemlich unbeirrt. Wir haben einfach auch nochmal gesagt, sie müssen aufpassen und sind dann losgelaufen - denke nicht, dass sie durch kamen - aber das waren auch Leute (waren im Urlaub), die das einfach komplett unterschätzt haben.
Schon bei Nässe gibt es da Abschnitte, wo ich wirklich kein gutes Gefühl habe - aber bei Glatteis? Puh ...
wutachflühe schrieb: Bin aber der Meinung dass Scarlett die Strecke nicht auf die leichte Schulter nahm.Sonst wäre der Rucksack nicht so groß geworden mit ausrüstung.
Sie hat vorgesorgt, man merkt aber die fehlende (Fern)wanderroutine - ich würde mal behaupten: Je länger du wanderst, desto weniger Gepäck hast du - gibt ja so Seiten von Fernwanderwegen, wo Leute dann anfangen, ihre Zahnbürste abzusägen um 3g Ballast zu sparen. Auch das Handling (Parken des Autos, Tagesgestaltung, ....).
wutachflühe schrieb:Ist eigentlich schon von anfang an meine Vermutung da die Suchaktion erfolglos war.
Durch ein kleines unglück das nicht sofort tödlich war ist sie irgenwo hin gelaufen hat die Orientierung verloren wo sie keiner vermutet und hat dann die nacht nicht überlebt.
Kann ja auch sein, dass sie sich eine Kopfverletzung zugezogen hat - da weiß man am Anfang auch nicht, wie schlimm es tatsächlich ist. Es wurde ja sehr zeitnah und umfassend nach ihr gesucht und die Bergwacht weiß ja auch, wie man das macht - das war ja keine Amateursuche. Aber es gab doch schon mal einen Fall in der Wutachschlucht oder in der direkten Umgebung, wo jemand abstürzte, einen Notruf absetzen konnte und trotz einigermaßen Eingrenzung des Ortes fand die Bergwacht trotz intensiver Suche nichts - und derjenige wurde Wochen später tot geborgen, obwohl er gar nicht so weit weg vom Hauptweg war. Oder irre ich mich da? Muss vor ein paar Jahren gewesen sein.
CorvusCorax schrieb:Ich frage mich nur, WO sie den Weg verlassen haben soll. Auf dem Waldweg von Todtmoos bis Au kann man nirgends so tief und unauffindbar abstürzen. Und nach Au auf dem ost- und dann westseitigen Steig kann man diesen eigentlich nicht verlassen, weil es entweder auf einer Seite nur steil hochgeht und auf der anderen steil runter. Da kannst du nichts anderes machen, als auf dem Steig zu bleiben, zumal mit diesem Riesenteil von Rucksack.
Ausrutschen und mit dem Kopf aufknallen fällt raus, wegen des Rucksacks, Steinschlag hätte man gesehen - eventuell ein herabfallender Ast, dem sie nicht schnell genug ausweichen konnte.
CorvusCorax schrieb: Und genau das ist das Dümmste, was man machen kann. Mir ist nur ein Fall in jüngster Vergangenheit bekannt in 2016, da befand sich ein Paar auf dem Steig, einer davon hat sich leicht verletzt, kein Handyempfang, so haben sie sich entschlossen, den Steilhang runter zur Wehra zu nehmen, in der Hoffnung, da auf die Straße zu kommen.
In Panik oder wenn sie verwirrt sind machen Leute manchmal richtig dumme Sachen, weil sie nicht rational denken. Bei uns ist ja auch der Jäger erfroren, weil er die Gegend wie die Westentasche konnte und nicht damit rechnete, dass seine Frau nachts nochmal aufwacht und merkt, dass er nicht da ist - und die Nacht war zu kalt, um im Wald zu bleiben. So dachte er, er müsste sich selbst retten - mit fatalen Folgen.
Momomo schrieb:Frauen haben ihre "Pipi"-Gewohnheiten so im Griff, dass sie sich in der Öffentlichkeit diskret verhalten können, dem Druck auch mal kurz widerstehen können bzw. alles so planen, dass sie sich nicht wie oben erwähnt mitten auf einen Wanderweg hocken müssen.
Aber Hallo ... ja, Frauen schaffen das diskreter - und v.a. junge sportliche Frauen schaffen es auch, kurz den Rucksack abzusetzen, 20m in den Wald zu entschwinden und dann wieder weiterzulaufen.