Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

Also wenn mich jemand fragt, ist sie einfach verunglückt.
Ich halte den Mord im Wald für absolut an den Haaren herbei gezogen.
Wie soll das denn funktionieren? Meint ihr, da steht einer den ganzen Tag hinterm Baum und wartet, bis da eine gut aussehende blonde Frau vorbei kommt?
Sie wird gestürzt und unglücklich gefallen sein. Scheinbar gibt es ja Stellen, wo selbst die Bergwacht nicht hinkam.

Aline2 schrieb:Wie soll das denn funktionieren? Meint ihr, da steht einer den ganzen Tag hinterm Baum und wartet, bis da eine gut aussehende blonde Frau vorbei kommt?
Sie wird gestürzt und unglücklich gefallen sein. Scheinbar gibt es ja Stellen, wo selbst die Bergwacht nicht hinkam.

das haben wir doch gerade hergeleitet. wie willst du es bitte schaffen, so zu stürzen, dass du weder
a) sichtbar fällst
b) dich bemerkbar machst und
c) keinen notruf absetzen kannst.

alle drei punkte sind KUMULATIV, nicht alternativ.
und der schwarzwald ist nicht das hochgebirge.
sprich, ja, möglich, aber so unwahrscheinlich wie wenn ostern auf weihnachten fällt.

pannettone schrieb:das haben wir doch gerade hergeleitet. wie willst du es bitte schaffen, so zu stürzen, dass du weder
a) sichtbar fällst
b) dich bemerkbar machst und
c) keinen notruf absetzen kannst.

Felsspalte. Wenn es Orte gibt, wo nicht mal die Bergwacht hinkommt? Wenn du ungünstig fällst, wie willst du da noch einen Notruf absetzen?
Also das jemand jemandem begegnet, der ihn dann im Wald umbringt, da ist wohl ein Lottogewinn realistischer.
Genauso wie der Mörder, der hinterm Baum lauert.
Man kann auch in den eigenen 4 Wänden verunglücken und die Treppe hinunter stürzen. Und wenn man die 2000 000 Mal gegangen ist und nie ist was passiert.

Natürlich kann man in einem zerklüfteten Gebirge so unglücklich stürzen, dass man schwer verunglückt und die Leiche von Suchmannschaften nicht gefunden wird.


Da gibts zahllose Beispiele von vermissten, wo Suchmannschaften nur wenige Meter an den Leichen vorbeigelaufen sind.

Tiere, Bäche und die Witterung tut ihr übriges.


Aber auch die Straftat ist plausibel. Natürlich bietet sich eine attraktive, junge Frau in einem großen Wald als Opfer für Straftaten an.
Auch dafür gibts zahllose Beispiele.

Fettbrötchen schrieb:Aber auch die Straftat ist plausibel. Natürlich bietet sich eine attraktive, junge Frau in einem großen Wald als Opfer für Straftaten an.
Auch dafür gibts zahllose Beispiele.

Ja und wie soll das abgelaufen sein? Der Mörder steht hinterm Baum und wartet, bis mal einer vorbei kommt?
Oder sie hat sich vorher mit ihm unterhalten und dann wandern sie zusammen? Allein mit einem Wildfremden?
Die junge Frau mag zwar abenteuerlustig gewesen sein, doch aber nicht blöd.

Ich mache ja selber Trekking, auch mit Übernachten im Freien. Ich würde mich dahingehend nicht als Profi bezeichnen. Aber ich komme definitiv an Orte abseits der Wege, wo mich Suchmannschaften nur schwer finden würden.

Es gibt übrigens auch noch Wildschweine als Möglichkeit. Ich bin hin und wieder mal nah an Wildschweine rangekommen. Das ist echt nicht lustig.

@Aline2

Deiner Auffassung zufolge dürfte es also in Wäldern niemals zu Morden kommen? Ist das so?

Aline2 schrieb:Ja und wie soll das abgelaufen sein? Der Mörder steht hinterm Baum und wartet, bis mal einer vorbei kommt?
Oder sie hat sich vorher mit ihm unterhalten und dann wandern sie zusammen?

Im Wald läuft allerlei Volk rum. Jäger, Geocacher, Biologen, Geologen, Wanderer, Forstarbeiter, Forstgutachter, Mountainbiker, Pilzesammler, Abenteuerer, Sondengänger. Die Liste ließe sich noch um X weitere Punkte erweitern.

Und: Was ich öfters im Wald abseits der Wege gefunden habe sind Menschen, die da wohnen. In nem Zelt oder nem schnell zusammengebauten Unterschlupf. Warum auch immer die da leben.
Und das sah selten nach Zivilisations-Aussteiger aus.

Keine Ahnung, was diese Menschen dazu treibt. Werden sie irgendwie gesucht, von Polizei oder anderen falschen Leuten?


Abgesehen davon kann sie auch schlichtweg verfolgt worden sein.
Oder in ein Auto gestiegen.



Du kannst nicht grundsätzlich eine Straftat ausschliessen. Absolut nicht.

Fettbrötchen schrieb:Du kannst nicht grundsätzlich eine Straftat ausschliessen. Absolut nicht.

Wenn jemand im Wald wandert, ist es wohl wahrscheinlicher, dass er verunglückt ist, als ermordet.
Ich wandere auch und hatte schon etliche brenzlige Situationen.

Aline2 schrieb:Fettbrötchen schrieb:
Du kannst nicht grundsätzlich eine Straftat ausschliessen. Absolut nicht.

Wenn jemand im Wald wandert, ist es wohl wahrscheinlicher, dass er verunglückt ist, als ermordet.
Ich wandere auch und hatte schon etliche brenzlige Situationen.

Du hast gerade eben noch eine Straftat kategorisch ausgeschlossen.
Jetzt relativierst Du: Und hälst eine Straftat nur für unwahrscheinlich, nicht unmöglich.


Das klingt schon besser.


Ich halte sowohl einen Unfall wie eine Straftat für möglich.

Aline2 schrieb:Wenn jemand im Wald wandert, ist es wohl wahrscheinlicher, dass er verunglückt ist, als ermordet.
Ich wandere auch und hatte schon etliche brenzlige Situationen.

Wir reden hier vom Wald und nicht vom Hochgebirge wo es viel wahrscheinlicher wäre abzustürzen. Und auch auf so einer Wanderung kann man leider ermordet werden, auch wenn es für dich an den Haaren herbeigezogen ist !
Und da du ja selbst schon in brenzlige Situationen geraten bist, wundert es mich umso mehr das es für dich so abwegig ist.

Aline2 schrieb:Ich wandere auch und hatte schon etliche brenzlige Situationen.

Ach so du meintest jetzt natürlich das du fast verunglückt wärst.

Aline2 schrieb:Wenn jemand im Wald wandert, ist es wohl wahrscheinlicher, dass er verunglückt ist, als ermordet.

Natürlich denkt man im Kopf immer zuerst an die Szenarien, die einem am wahrscheinlichsten erscheinen.
Aber wenn sie verunglückt ist, wie wahrscheinlich ist des dann, dass sie so verunglückt ist, dass man sie fast 2 Jahre lang nicht findet. Möglich ist es, wenn sie in eine nicht einsehbare Schlucht gestürzt sein sollte. Aber eben unwahrscheinlich.

Und selbst wenn die Wahrscheinlichkeit, im Wald auf einen Mörder zu treffen bei 0,000001%, also bei 100.000.000 Wanderungen eine Person ermordet wird, so kann sie doch die 100.millionste Person gewesen sein, der das unglücklicherweise passiert ist.
Ich halte es tatsächlich für sehr unwahrscheinlich, dass die im Wald von einem hinter dem Busch lauernden Lustmörder überfallen, ermordet und verscharrt wurde.

Aber allein ihre offene Art gegenüber fremden Personen, ihr offenbar unbekümmerter Umgang mit persönlichen Informationen und vielleicht auch ein bisschen Selbstüberschätzung, nach dem sie Alleintrips irgendwo auf der Welt alleine gemeister hat, haben sie zu einem leichteren Opfer gemacht und sie vielleicht ins Visier der falschen Person gebracht. Das wieder steigert in meinen Augen die Wahrscheinlichkeit für ein Verbrechen deutlich.

Retsiemfoh schrieb:Wir reden hier vom Wald und nicht vom Hochgebirge wo es viel wahrscheinlicher wäre abzustürzen.

Da muss ich widersprechen. Erstens bietet die Topografie auf diesem Schwarzwaldwanderweg zahllose Möglichkeiten, tödlich abzustürzen.

Zweitens gibt es im Wald noch viele andere Möglichkeiten, zu verunglücken.

Wassermangel: Ich bin mal im Hochsommer in Spanien bei 38° wegen Wassermangel kurz geistig weg gewesen.
Überanstrengung: Es kann wirklich passieren, dass die Beine irgendwann nicht mehr mitmachen und man nicht mehr laufen kann.
Campen an bestimmten Bäumen, welche als "Witwenmacher" bekannt sind, weil sie tot sind und gerne aufs Zelt stürzen.
Im Winter Unterkühlung. Ist mir auch mal bei zweistelligen Minusgraden im Taunusgebirge um ein Haar passiert.
Ein verknackster Fuß. Der ist auch mit hohen Wanderschuhe möglich.
Ausrutschen und ein Bein brechen.
Wetter kann zu Unfällen führen.

Und, wie gesagt, Wildschweine. Eine wirklich nicht zu unterschätzende Gefahr.


Interessieren würde mich, ob Scarlett die Angewohnheit hatte, auch mal abseits der Wege den Wald zu erforschen.

Des Weiteren hatte sie eine Übernachtungsausrüstung dabei. Gut möglich, dass sie sich abseits der Wege begeben hat, um dort zu übernachten. Das machen viele. Direkt am Weg übernachten ist etwas mulmig.

cododerdritte schrieb:Aber wenn sie verunglückt ist, wie wahrscheinlich ist des dann, dass sie so verunglückt ist, dass man sie fast 2 Jahre lang nicht findet.

Wie gesagt: Das geht sehr einfach. Auch hier Forum gibts Beispiele, wo Suchmannschaften direkt an den Überresten vorbeigelaufen sind und diese erst Jahre später durch Zufall gefunden wurden.

Konkret fällt mir eine Frau ein, die direkt am Rhein, keine 30m von einem Wohnhaus jahrelang im Gebüsch an einer Klippe vor sich hin verweste. Und besagte Klippe wurde von Kletterern abgesucht. Erst durch das Wegschneiden des Gebüsches seitens der Haus-Besitzer kam dann der Zufallsfund.

Tier verteilen die Knochen ganz Schnell im Wald. Selbst ein roter Rucksack ist nach einer Weile im Wald so dreckig, dass er braun ist. Und schon nach einem Herbst im Laubwald liegt er unter Laub. Das Laub wird dann binnen eines Jahres zu Erde: Und zack, hat sich der Rucksack von selbst verbuddelt.



Ich habe mir gerade mal das Waldgebiet auf einer Karte angeuckt: Das ist wirklich SEHR groß, mit vielen kleinen Schluchten.

Fettbrötchen schrieb:Da muss ich widersprechen. Erstens bietet die Topografie auf diesem Schwarzwaldwanderweg zahllose Möglichkeiten, tödlich abzustürzen.

Ich hab einen Unfall ja nie ganz ausgeschlossen, und es hat wohl auch schon tödliche Unfälle gegeben. Aber ich glaube ein ortskundiger User schrieb hier mal das es selten vorkommt.
Trotzdem glaube ich eher an ein Verbrechen.