Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

Laut Badischer Zeitung sind über 70 Hinweise zu Scarlett eingegangen, zum Fall Yolanda Klug deutlich weniger, nämlich nur 15 Hinweise.

https://www.badische-zeitung.de/suedwest-1/70-hinweise-zur-vermissten-scarlett-salice-deutlich-weniger-zum-fall-yolanda-klug

Hoffen wir, dass sich aus den Hinweisen etwas Neues ergibt.

Bzgl. XY-Sendung - ich komme da mit den Daten nicht klar. Kann mir da mal jemand auf die Sprünge helfen?

Bei 9:05 Campingszene mit den drei Typen, diese ist datiert mit 06.09.2020
Bei 9:47 sagt sie: "Ich laufe die letzten 3 Etappen hier noch fertig. Morgen (das wäre dann der 07.09.20) gehts erstmal nach St. Blasien, dann Todtmoos und am Mittwoch (das wäre dann der 09.09.20) nach Wehr".

Folglich hätte sie nach der Filmszene Camping schon drei Etappen hinter sich gehabt und wäre in Schluchsee gewesen, hätte also noch Etappen 4, 5 und 6 vor sich.

Die Daten lt. Filmszene stimmen dann aber doch hinten und vorne nicht. Die sind alle um 1 Tag nach hinten verschoben.

Und auch nach den AM-Wiki-Daten hat sie doch vom 07. auf den 08.09.20 in Schluchsee gecampt und war am Abend des 07.09.20 in Schluchsee in einem Pub.

Daraus ergäben sich zwischen Stühlingen und St. Blasien die folgenden Übernachtungsorte:
05./06.09. Blumberg
06./07.09. Schattenmühle/Göschweiler
07./08.09. Schluchsee
Zudem war sie am Abend des 07.09. im Pub in Schluchsee - siehe Kapitel "Sichtungen".

Quelle: Wiki

Und "...ich laufe am Mittwoch (09.09.20) nach Wehr" stimmt doch definitiv nicht. Sie war am 10.09.20 in Todtmoos und wollte an diesem Donnerstag nach Wehr laufen.

Ich weiß ja nicht, wie groß der darstellerische Freiraum in Film-/Spielszenen ist, zumindest die Daten müssen doch aber stimmen. Und das tun sie definitiv nicht.

https://www.zdf.de/gesellschaft/aktenzeichen-xy-ungeloest/aktenzeichen-xy-vermisst-vom-29-juni-2022-100.html?fbclid=IwAR260c4gNW8S_ARqevArVIF50E0JwW7LeuCkXd_qeUo1gcJpTE9RFW22kuo

BBBasic88 schrieb:Bist du nicht einige Seiten vorher selber der Meinung, dass Sie die E6 niemals antrat?

Der Meinung bin ich immer noch. Die Spur zum Felsen am Wanderparkplatz kann auch durch den Täter - so wir diese Hypothese weiterwentwickeln - ein Jahr später entstanden sein, der sein Auto nie saubermacht z.B.

Aber da der XY-Beitrag eben diesen Felsen als ein Indiz betrachtet (was für mich nach wie vor unverständlich ist), dann liegt jedenfalls nahe, dass sie dort in ein Auto eingestiegen ist.

tefe schrieb:könnte die nicht auch erst später dort hin gekommen sein?

So betrachte ich es auch.

Die Frage ist halt auch,wie können die Profis der K9 überhaupt der Familie nach einem Jahr ihre Hilfe anbieten,
wenn es in der Vergangenheit wohl keine Erfolge mit Spuren gab,die älter als zwei Wochen waren?!?
Also irgendwie werden die K9 Leute schon wissen,was geht und was nicht,daß hier ist ja kein Spiel!

deim0s schrieb:Der Meinung bin ich immer noch. Die Spur zum Felsen am Wanderparkplatz kann auch durch den Täter - so wir diese Hypothese weiterwentwickeln - ein Jahr später entstanden sein, der sein Auto nie saubermacht z.B.

Das verstehe ich nicht. Wie soll das passiert sein?
Man hat doch die ganze Route bis zu dem Felsen verfolgen können (also eine lineare Spur) und nicht nur eine einzelne, punktuelle Spur an dem Felsen gefunden.

gast99 schrieb:Die Frage ist halt auch,wie können die Profis der K9 überhaupt der Familie nach einem Jahr ihre Hilfe anbieten,
wenn es in der Vergangenheit wohl keine Erfolge mit Spuren gab,die älter als zwei Wochen waren?!?
Also irgendwie werden die K9 Leute schon wissen,was geht und was nicht,daß hier ist ja kein Spiel!

Man weiß nicht genau, wie das zustande kam. Die Familie bzw. die Freunde waren ja stark in der Öffentlichkeit präsent und haben um Mithilfe bei der Suche gebeten. Vielleicht haben die auch aktiv die Hundeleute angesprochen und die haben gesagt, dass nur eine ganz geringe Chance besteht, etwas zu finden, aber dass man es halt versuchen kann. Als Familie würde ich da nach jedem Strohhalm greifen, auch wenn die Chance 0,01 % ist, dass man eine Spur findet.

Ich denke schon, dass die Hunde/der Hund eine Spur gezielt verfolgt hat. Man kann sich schon drauf verlassen, dass er nicht einfach losläuft und irgendwo willkürlich stehen bleibt.
Die Frage ist nur, was für eine Spur das war.
Beim Mantrailing kommt es sehr auf die Qualität der Geruchsprobe an. Wenn z.B. ein Angehöriger ein Kleidungsstück von Scarlett eingepackt und den Fährtensuchern übergeben hat und dieser Angehörige 6 Wochen vorher auf dem Schluchtensteig bei einer der Suchaktionen rumgelaufen ist, kann ich mir vorstellen, dass der Hund dessen Spur verfolgt hat und nicht die 1 Jahr alte Spur die Scarlett gelegt hätte, wenn sie die Etappe tatsächlich gegangen ist.

cododerdritte schrieb:Die Familie bzw. die Freunde waren ja stark in der Öffentlichkeit präsent

Davon habe ich nichts mitbekommen. War das wirklich so?

AnnCarola schrieb:Davon habe ich nichts mitbekommen. War das wirklich so?

Ja, das war so und darüber wird auch in dem XY-Film berichtet. Die Schwester hat eine Facebook-Gruppe mit dem Namen "Bitte findet Scarlett" gegründet. Über diese Gruppe wurden Suchaktionen von Freiwilligen koordiniert und es ist zu Spenden aufgerufen worden, um private Suchaktionen zu unterstützen.

strombopoly schrieb:Laut Badischer Zeitung sind über 70 Hinweise zu Scarlett eingegangen, zum Fall Yolanda Klug deutlich weniger, nämlich nur 15 Hinweise.

Wohl überwiegend angeblicher Sichtungen einen Tag nach dem Verschwinden. Solche sog. Sichtungen sind generell mit äußerster Vorsicht zu geniessen und sind schon oft genug in einer Sackgasse geendet.

Wichtig ist auch nicht die Anzahl der Hinweise. Es reicht ein einziger Hinweis, der zur Aufklärung des Falles beitragen könnte. Die Anzahl ist da unerheblich.

AnnCarola schrieb:Davon habe ich nichts mitbekommen. War das wirklich so?

Man bekommt nicht zwangsläufig von jedem Vermisstenfall etwas mit der in Deutschland registriert ist. Allein in den vergangenen vier Jahren sind fast 79000 Jugendliche als vermisst gemeldet worden. Die meisten tauchen allerdings nach ein paar Tagen wieder auf und nur wenige der Personen bleiben länger verschollen. Einige Fälle hat man überhaupt nicht auf dem Radar, weil sie einfach in der Außendarstellung zu "unspektakulär" wirken oder die Öffentlichkeitsarbeit sich lediglich auf den regionalen Bereich fokussiert, wo die Person wohnhaft war, usw.

Durch Social Media wird die Familie einiges an Aktivitäten unternommen haben, wie codorderdritte schon anmerkte.

Um mit Mitte 20 alleine in der Welt unterwegs zu sein oder zu pilgern oder zu wandern muss Frau keine psychischen Probleme haben.

Würde ich aber nicht ausschliessen wollen. Gerade vom Jakobsweg hört man nicht selten, man sei auf der Suche nach irgendwas im Leben. Das kann auch bei einer mehr Tageswanderung der Fall sein.

Rein intuitiv würde ich aufgrund ihrer anscheinenden Vertrauensseeligkeit darauf tippen, dass es bei einem ihrer zufälligen Gesprächspartner "klick gemacht hat". Derjenige hat sie als "leichte Beute" eingestuft, und sie dann später abgepasst. Den Rest kann sich jeder in seiner Vorstellung selbst ausmalen.

cododerdritte schrieb:Das verstehe ich nicht. Wie soll das passiert sein?
Man hat doch die ganze Route bis zu dem Felsen verfolgen können (also eine lineare Spur) und nicht nur eine einzelne, punktuelle Spur an dem Felsen gefunden.

Abgesehen davon, dass ich auch nicht so recht an eine ein Jahr alte Spur glauben kann, hätte diese doch nur so entstanden sein können:

Der (in diesem Fall ortsansässige) Täter hält einen Gegenstand mit Geruchsspuren von Scarlett lufdicht verschlossen. Als er hört, dass die Hundestaffel bestellt wurde, packt er den Gegenstand im Bereich Edeka-Kurpark aus und läuft von dort die 6.Etappe bis zum Wehratal-Parkplatz, um die Ermittler auf eine falsche Fährte zu locken. Dort steigt er in ein Fahrzeug und fährt von dannen.

Das wäre allerdings sehr risikobehaftet und krasser als ein Hitchcock-Film.

Fridolin31 schrieb:Das wäre allerdings sehr risikobehaftet und krasser als ein Hitchcock-Film.

Vor allem würde es sehr viel Planung voraussetzen. Er hätte den Gegenstand ja ein Jahr lang für diesen Zweck aufbewahren müssen und schon damals vorausgeahnt haben müssen, dass irgendwann eine Hundestafel losgeschickt wird.

Und ehrlich gesagt: ein Täter zu dem man nach einem Jahr keine Spur und keinen Hinweis gefunden hat, nicht mal einen konkreten Hinweis, dass überhaupt ein Verbrechen stattgefunden hat, der wäre doof, überhaupt irgendetwas an Vertuschungsaktionen zu starten. Durch eine kleine Ungeschicklichkeit könnte er damit auffallen und damit Aufmerksamkeit auf sich lenken. Da wäre es einfach nur dumm, auch nur ansatzweise seine Deckung aufzugeben...

@Fridolin31

"Als er (der Täter) hört, dass die Hundestaffel bestellt wurde..." Davon kann er eigentlich nur gehört haben, wenn er Insider ist. Das Vorhaben, diese Hunde einzusetzen, wurde ja nicht öffentlich mitgeteilt.

ich lese schon eine weile still mit und will mich jetzt nach dem xy-beitrag, der für mich durchaus ein paar neue details enthielt (mitfahrgelegenheit, zelten im wald mit der männergruppe, äußerung des freundes) auch mal äußern.

ich halte es inzwischen für ziemlich plausibel, dass sie auf ihrer wanderung jemanden kennengelernt hat, der es nicht gut mit ihr meinte. was für mich neben ihrer kontaktfreudigkeit dafür spricht:

- die aussage des freundes, dass sie am telefon gedrückt wirkte. vielleicht hat sie schon die tage zuvor jemanden auf der tour kennengelernt und sie haben sich für die 6. etappe verabredet. vielleicht hatte sie da einfach ein etwas schlechtes gewissen ihrem freund gegenüber, dass sie eine verabredung mit einem anderen mann ausgemacht hat (eventuell hat ihr dieser auch ganz gut gefallen?). das telefonat scheint ja auch ziemlich kurz gewesen sein - ok, das kann natürlich auch ausschließlich dem schlechten empfang geschuldet sein. aber vielleicht wollte sie zusätzlich auch gar nicht so lange telefonieren aus o.g. grund.

- vielleicht wurde sie auf der 6. etappe nicht gesehen, weil sie gar nicht allein unterwegs war? also wenn gefragt wird nach einer "blonden, alleinwandernden frau" erinnern sich die leute halt nicht unbedingt an sie, wenn sie zu dem zeitpunkt gar nicht allein unterwegs war. weil dann hat man das ja als "paar" bzw. "gruppe" in der erinnerung verbucht und kommt im nachhinein vielleicht gar nicht drauf, dass da eine blonde frau mit ähnlichkeit zu scarlett dabei war.

- das handy: ich habe das mit den logins und dem netz ehrlicherweise nicht ganz kapiert, aber wäre es denkbar, dass ihr potenzieller wanderpartner ihr schon heimlich irgendwo auf der strecke das handy abgenommen und weggeworfen hat, z.b. bei einer kurzen rast? weil er die ganze zeit schon seinen plan verfolgte? könnte sich so ein szenario mit dem decken, was man über die handydaten weiß?

- ihr möglicher wanderpartner hatte eventuell sein auto auf diesem parkplatz stehen und hat ihr schon am vortag bzw. als sie eben ausgemacht haben, die 6. etappe zu wandern, angeboten, sie dann anschließend noch ein stück mitzunehmen. er kann das ja schon vorab geplant haben, wenn er scarlett schon die tage zuvor kennengelernt hat und sich überlegt haben, wie er sie am besten "überwältigt" bekommt.

Der oben genannte Artikel wurde heute nochmal aktualisiert. Bis heute sind bereits 110 Hinweise zu Scarlett eingegangen.

https://www.badische-zeitung.de/suedwest-1/70-hinweise-zur-vermissten-scarlett-salice-deutlich-weniger-zum-fall-yolanda-klug

nachtrag: vielleicht hatte sie mit demjenigen ja sogar nicht nur die gemeinsame wanderung der 6. etappe ausgemacht, sondern er hat ihr sogar im vorfeld schon angeboten, bei ihm dann die letzte nacht übernachten zu können. während sie ihrem freund wahrscheinlich von normalen wanderbekanntschaften erzählt hätte, hat sie sich das dann vielleicht doch nicht getraut, weil viele partner dann ja eventuell schon was dagegen haben könnten.

ich bin übrigens als frau in sehr jungem alter um die 20 ähnlich wie scarlett in fremden ländern allein gewandert und habe selbst oft männer-wanderbekanntschaften geschlossen, wo ich jetzt im nachhinein finde, dass ich total naiv war. z.b. war ich auch mit einem eigentlich etwas schrägen älteren typen, den ich im hostel kennengelernt hatte, total alleine tief in irgendeinem wald - das würde ich heute mit etwas mehr reife nicht mehr machen. von einem anderen jungen mann wurde mir auch eine übernachtungsmöglichkeit für einen abend angeboten, das habe ich aber dann doch nicht gemacht, obwohl er sehr sympathisch rüberkam. aber abweggig finde ich es daher gar nicht, auf sowas als sehr junger und offener mensch einzugehen...

sunshine8718 schrieb:Der oben genannte Artikel wurde heute nochmal aktualisiert. Bis heute sind bereits 110 Hinweise zu Scarlett eingegangen.

Ich hoffe nur, dass das nicht 110 Leute waren, die innerhalb der 12 Monate nach ihrem Verschwinden irgendwelche Plastikflaschen, Energieriegelverpackungen oder leere Smoothiebecher auf der 6. Etappe des Schluchtensteigs gefunden haben...

Aber mal Zynismus beiseite: ich finde diese große Zahl an Hinweise wenig Mut machend. Wie vorhin schon jemand schriebt, ist es echt die Nadel im Heuhafen, da einen sinnvollen Hinweis rauszufiltern.
Selbst wenn ich vor 1 1/2 Jahren diese Wanderstrecke gelaufen wäre, könnte ich mich nie im Leben daran erinnern, wer mir da entgegen gekommen wäre oder mich überholt hätte... schon gar nicht mit genauer Orts-(auf welcher Etappe) und Zeitangabe.
Und wenn tatsächlich 30 Leute bezeugen, Scarlett am letzen Tag der Wanderung auf der letzen Etappe begegnet zu sein, weiß man nur, dass sie dort gelaufen ist. Aber man kann dadurch den Suchbereich nicht besser eingrenzen, denn die Suche hat sich ja bereits schon auf die letzte Etappe konzentriert.

cododerdritte schrieb:Ja, das war so und darüber wird auch in dem XY-Film berichtet. Die Schwester hat eine Facebook-Gruppe mit dem Namen "Bitte findet Scarlett" gegründet.

Der Richtigkeit halber sollte man erwähnen, dass die Gruppe "Bitte findet Scarlett" damals nicht von der Schwester ins Leben gerufen wurde, sondern von Joschka Hackl, der in einer FB-Wandergruppe auf den Vermißtenfall gestossen ist, sich dann als Privatperson eingeklinkt hat und der Schwester angeboten hat, ob er nicht eine spezielle Gruppe auf FB gründen kann, um dort nur den Vermißtenfall zu bündeln. Heute noch so auf FB nachzulesen.