jaska schrieb:Ich bin noch immer sehr dran interessiert, mit guten Argumenten überzeugt zu werden, dass an diesem Samstag so viele außergewähnliche Wesensänderungen stattfanden.
Du begehst dabei aber immer den gleichen logischen Fehler, der leider auch Grundlage der Polemiken ist, die man zu lesen kriegt:
Es muss ganz klar unterschieden werden, ob von Curtis’ Verhalten
vor oder
nach dem Drama im Wald die Rede ist.
Und zwar nicht aus Pingeligkeit, sondern weil es zwei Möglichkeiten gibt, die aber zunächst durch die Ermittlungen noch aufgeklärt werden müssen.
Eine Möglichkeit ist, dass Curtis schon
vor dem Vorfall problematisches Verhalten zeigte, EP mit ihm
nicht gut zurechtkam, sie dann fatale Fehlentscheidungen traf, seinen Maulkorb entfernte, ihn von der Leine ließ und er sich in aggressiver Raserei immer wieder in sie verbiss.
Die Folge ist, dass er jetzt „gelernt“ hat, mit aggressiver Beißerei seinen Willen durchzusetzen und das sieht man
auch jetzt danach im Tierheim.
Die andere Möglichkeit ist, dass Curtis
vor dem Drama ein lebhafter, aber unproblematischer Hund war, mit dem EP
gut zurechtkam. In Bezug auf unangeleinte Hunde, die auf ihn ( der mit Leine und Maulkorb ausgestattet ist) zukommen, kommt er allerdings nicht gut zurecht.
Genau das passiert aber am 16.11.: eine Gruppe frei laufender Hunde ohne Besitzer rennt auf ihn zu, er bellt und zieht an der Leine. EP ruft CE an, die Situation spitzt sich zu, EP versucht, die Hunde von Curtis fernzuhalten mit Tritten und Schlägen, die Hunde beißen sie in Arme und Beine, sie wird zum Angriffsziel der Hunde, kommt zu Fall, etc.
Curtis flieht, kratzt sich äußerst gewaltsam (da gab es neue Aussagen dazu, müssen sehr tiefe Wunden gewesen sein) den Maulkorb ab, kriegt das Gemetzel aus sicherer Entfernung mit. Irgendwann lassen die Hunde ab, vielleicht hören sie das Hörnersignal oder die anderen Hunde, ziehen ab.
Curtis ist durch das Erlebte traumatisiert, zeigt erste Störungen, kommt leider in eine Einrichtung, die nicht sehr professionell mit diesem Spezialfall umzugehen weiß.
Nochmal: Er ist nicht Chico Nr. 2, er ist nicht ein sichergestellter Hund, der getötet hat.
Er ist sichergestellt, bis die Ermittlungen abgeschlossen sind, die erst aufklären sollen, was geschah.
Daher der Vorwurf der „Unprofessionalität“, wieso ist eine ahnungslose Mitarbeiterin mit Curtis ohne Maulkorb unterwegs? Wieso kann überhaupt keiner mit ihm mit Maulkorb „Umgang“ haben, eine Runde drehen etc.
Wie kann es angehen, dass er monatelang in einer Art und Weise gehalten wird, dass er dort (logischerweise) Verhaltensstörungen entwickelt?
Wie will man denn jetzt noch feststellen können, welche seiner Störungen auf die Haltung und den Nicht-Umgang mit seinem Trauma zurückzuführen ist und was er schon vorher zeigte?
Kein Wunder, dass CE immer wieder beteuert, dass Curtis vorher ein unproblematischer Hund war, ein super Team mit Elisa. Aber je länger Curtis im Tierheim ist, desto neurotischer wird er und desto schwieriger für ihn das zu beweisen.
Um aber nicht selbst zu polemisieren und einfach die wenigen Tatsachen so wahllos zusammenzuwürfeln, bis das gewünschte Ergebnis herauskommt, sollten wir diese Dinge auseinanderhalten und differenziert betrachten.
Und nicht einen „Kuckt-mal-wie-der-sein-Körbchen-zerbeißt & Pitbull-ist-generell-eine-aggressive-Beiß/Kampfmaschine & der-wurde-doch-von-klein-auf-auf Beiß/Kampfleistung-trainiert“ - Eintopf zu kochen.