Origines schrieb:All das wäre zutreffend, wenn Rebecca nicht verschwunden wäre und zeitgleich der Verdacht eines Tötungsdelikts im Haus nicht bestünde. Genau diesen Verdacht haben die Ermittler, ziemlich deutlich geäußert und begründet. F. mal völlig beiseite gelassen. Wäre er nicht alleine mit R. zu Hause gewesen und R. auf dem Weg zur Schule verschwunden, dann wären Google, Porno und BDSM völlig belanglos.
So ist es aber nicht. Bzw. So sei es nach allen uns vorliegenden Informationen nicht gewesen.
Du stellst hier Pappkameraden auf, die Du dann mit großem Getöse und erheblicher Redundanz umnietest, indem Du alle anderen relevanten (bekannten und mutmaßlich gesicherten) Tatsachen ignorierst. Insbesondere das spurlose Verschwinden von R. Nur diese Ignoranz erlaubt es Dir, dann von Zirkelschluss zu sprechen.
Der Pornokonsum lässt ein Tötungsdelikt nicht mehr oder weniger wahrscheinlich erscheinen in diesem Kontext, dieser Konstellation, diesem Zusammenhang. Nochmal: Wenn der Benjamin Blümchen gehört hätte, wäre die Situation EXAKT gleich. Mann, Frau, allein. Frau verschwindet. Um den Pornokonsum kausal mit einem möglichen Tötungsdelikt in Verbindung zu bringen, muss ich soviel Dinge voraussetzen oder mir zusammenreimen oder pseudoerotisch zusammenschwurbeln, für die es, außer in der eigenen Phantasie, aber keinerlei Indizien gibt. Exakt das sagst Du übrigens auch:
Origines schrieb:Siehe das Thema "Fesselpornos". Ein Indiz am Rande. Würde man es hinwegdenken, würde sich an der Gesamtsituation nicht viel ändern.
Das war mein Punkt. Mann, Frau, allein, Fesselpornos, Mord. Diese auschliessende automatische Logik gibt es nach meiner Meinung nicht. Du siehst das anders. Alles gut.
rhapsody3004 schrieb:Doch, da gibt es noch was: Sehr wahrscheinlich war er ab 7 Uhr mit ihr alleine im Haus. Die Gelegenheit wäre also da gewesen.
Männer läufen täglich millardenfach an Frauen vorbei. Die Gelegenheit wäre da. Passieren tut trotzdem nichts. Schon gar kein Mord oder ähnliches. Es braucht entscheidende andere Faktoren, damit ein Szenario eintritt, welches Du da immer wieder kreativ beschreibst. Du behauptest einen Automatismus, den es in dieser Form so nicht gibt. Und für den es in diesem Fall kein einziges Indiz gibt. Folgt man Deiner Logik, wäre jeder Pornokonsument ein potentieller Sexualmörder. Das ist aber Quatsch. Entscheidend sind Machtverhältnisse, patriarchale Strukturen und vor allem unterdrückte Gewalt. Die sich auch mit Sicherheit in einem bestimmten Pornokonsum ausdrücken können, aber "Fesselspielchen" fallen da nicht darunter, da gibt es dann durchaus andere Dinge, die mir weitaus mehr Sorgen machen würden.
Und, nein, ich bin weder naiv, noch realitätsfremd, ich weiß um die Kriminalstatistiken, ich weiß darum, dass sexualisierte Gewalt vor allem im (familiären) Nahbereich auftritt. Das ändert aber nichts daran, dass es einen zwangsläufigen Automatismus Mann, Frau, Pornos, Mord nicht gibt.