Wo ist Rebecca Reusch?

watnu schrieb:Nicht F., sondern der Leiter des LKA-Dezernats für Rauschgiftkriminalität erklärt im u. g. Zitat, welche Gefahren drohen können, wenn man "auspackt":

Ich habe auch nicht geschrieben, dass das von F kam. Nur, um das klarzustellen.
Es nuss ja nicht sein, dass dadurch hier falsche Tatsachen aufgestellt werden, daher bitte ich höflich, in der Ausdrucksweise und beim Zitieren darauf zu achten.

rhapsody3004 schrieb:Sicherlich wird man dazu als erstes seine Frau befragt haben, ob ihr Mann bei ihrer Heimkehr von der Arbeit (schätze so irgendwann Nachmittags) zu Hause gewesen ist - inklusive der Himbeere.

Möglicherweise hat sie auch schon damals Aussage/Zeugnis verweigert? Sofern bereits gegen ihren Mann ermittelt wurde ihr gutes Recht. Ansonsten wird sie vermutlich zumindest jetzt davon Gebrauch machen, was auch die Verwertbarkeit früherer Aussagen limitiert.

Ein Knackpunkt für die Frage, ob Anklage erhoben werden kann, dürfte generell sein, inwieweit man Aussagen der Frau/Schwester und sonstiger Familienmitglieder überhaupt zu Grunde legen und verwerten kann zum Tagesablauf am Vorabend, in der Nacht und am Morgen. Sollten die Angehörigen - wovon ich fest ausgehe vor Gericht von ihrem Zeugnisverweigerungsrecht Gebrauch machen, gilt folgendes:

§ 252 Verbot der Protokollverlesung nach Zeugnisverweigerung
Die Aussage eines vor der Hauptverhandlung vernommenen Zeugen, der erst in der Hauptverhandlung von seinem Recht, das Zeugnis zu verweigern, Gebrauch macht, darf nicht verlesen werden.

Quelle: §256 StPO, https://www.gesetze-im-internet.de/stpo/__252.html

Der Vernehmungsbeamte kann glaub ich auch nur in Ausnahmefällen (richterliche Vernehmung, gesonderte Belehrung oder so) als Zeuge vernommen werden.

Bild und RTL-Interviews sind unter diesem Umständen ggf ebenfalls nur eingeschränkt verwertbar, jedenfalls nicht besonders aussagekräftig.

capslock schrieb:Das hält sich sehr hartnäckig. Man darf davon ausgehen, es annehmen aber wissen könne auch die EB nicht, ob Rebecca mit oder ohne Handy an diesem Tag das Haus verlie

Lies meinen letzten Beitrag dazu nochmal genauer:

rhapsody3004 schrieb:Was die EB auch zusätzlich extrem misstrauisch gemacht haben dürfte, die Angabe von ihm, sie bzw. R sei zu Uhrzeit XY schon weg - während die EB bestimmt feststellen konnten, dass sich zu dieser Zeit aber noch Rs-Handy im Haus befunden haben muss und sie niemals ohne ihr Handy das Haus verlassen hätte.
Zumindest dürfte das seitens der EB als sehr unwahrscheinlich und lebensfern eingestuft worden sein.

behind_eyes schrieb:Bei Alkohol ja... Wenn aber Drogen im Spiel sind, zum Beispiel Amphetamine oder Kokain steigt das Durchhaltevermögen an, signifikant.

Einige konnten mich vorhin auch zumindest kurz davon überzeugen, dass er zumindest theoretisch auch erst spontan an diesem Morgen kontaktiert worden sein könnte und er in der Nacht noch gar nichts davon ahnen konnte am nächsten Tag gleich wieder für irgendwelche mögliche Machenschaften loszumüssen. Dennoch: Für mich zu viele Zufälle. Die schmecken mir nicht. Ausgerechnet an dem Tag an dem seine Schwägerin verschwindet.

abgelenkt schrieb:Möglicherweise hat sie auch schon damals Aussage/Zeugnis verweigert?

Möglich. Dieses Recht für Angehörige von Beschuldigten ist mir bekannt.

Genauso wie der TV als Zeuge auch schon von seinem Auskunftsverweigerungsrecht hätte Gebrauch machen können, sollten ihn Aussagen belasten bzw. unnötig verdächtig machen.

rhapsody3004 schrieb:Einige konnten mich vorhin auch zumindest kurz davon überzeugen, dass er zumindest theoretisch auch erst spontan an diesem Morgen kontaktiert worden sein könnte und er in der Nacht noch gar nichts davon ahnen konnte am nächsten Tag gleich wieder für irgendwelche mögliche Machenschaften loszumüssen. Dennoch: Für mich zu viele Zufälle.

Ich hatte schonmal die Theorie das er sich auf der Party entsprechend gegeben hat und "natürlich kann ich euch was besorgen"... Auf so Firmenfeiern versuchen sich ja viele abseits ihres Business-Alter-Ego zu profilieren.
Also das ganze Rumgefahre am Morgen/Tag danach ist für mich sowohl biologisch als auch motivatorisch herleitbar und plausibel - ohne Rebecca.
Wobei man als Berliner doch schon sehr isoliert konsumieren muss um ausgerechnet nach Polen zu fahren dafür...

behind_eyes schrieb:Ich hatte schonmal die Theorie das er sich auf der Party entsprechend gegeben hat und "natürlich kann ich euch was besorgen"... Auf so Firmenfeiern versuchen sich ja viele abseits ihres Business-Alter-Ego zu profilieren.

Möglich. Aber warum sollte er dann vorher zu Hause noch nach Strangulierungspraktiken beim Sex googeln? Um sich vor einer anstehenden Fahrt noch einen von der Palme zu wedeln?

Da klingt es mir mich plausibler, wenn er spontan und nichts ahnend von irgendwem an dem Morgen kontaktiert worden sein könnte und daraufhin trat er dann die Fahrt an.

behind_eyes schrieb:Wobei man als Berliner doch schon sehr isoliert konsumieren muss um ausgerechnet nach Polen zu fahren dafür...

Exakt dies. Es ergibt einfach null Sinn, für so ein Drogengeschäft nach Polen zu fahren. Erst recht nicht, wenn es nur Angeberei war und er dann wortwörtlich eine kleine Menge liefern musste. Das Zeug kann er viel schneller in Berlin besorgen.

rhapsody3004 schrieb:Möglich. Aber warum sollte er dann vorher zu Hause noch nach Strangulierungspraktiken beim Sex googeln? Um sich vor einer anstehenden Fahrt noch einen von der P... zu wedeln?

Was denn für ne anstrengende Fahrt?
Natürlich kommt er erstmal heim, Frau und so.... Wenn sich alles gelegt hat, er ist fertig mit seinen Bedürfnissen und kann eh nicht pennen - Aufputschmittel Whatever - zack was holen um die plakative Selbstdarstellung aufrecht zu erhalten oder einfach weiterzumachen...finde ich komplett plausibel. Also komplett ohne das Rebecca-Thema würde ich da auch null Widersprüche sehen.

behind_eyes schrieb:Was denn für ne anstrengende Fahrt?

Anstehende Fahrt. Aber ja, je nach Zustand von ihm und Schlafmangel hätte sie auch anstrengend sein können.

behind_eyes schrieb:Natürlich kommt er erstmal heim, Frau und so.... Wenn sich alles gelegt hat, er ist fertig mit seinen Bedürfnissen und kann eh nicht pennen - Aufputschmittel Whatever - zack was holen um die plakative Selbstdarstellung aufrecht zu erhalten oder einfach weiterzumachen...finde ich komplett plausibel. Also komplett ohne das Rebecca-Thema würde ich da auch null Widersprüche sehen.

Einzeln/isoliert betrachtet klingt es wirklich plausibel.

Und dann gleich auch nochmal am darauffolgenden späten Abend, während alle schon in großer Sorge um R gewesen sind?

rhapsody3004 schrieb:Einige konnten mich vorhin auch zumindest kurz davon überzeugen, dass er zumindest theoretisch auch erst spontan an diesem Morgen kontaktiert worden sein könnte und er in der Nacht noch gar nichts davon ahnen konnte am nächsten Tag gleich wieder für irgendwelche mögliche Machenschaften loszumüssen. Dennoch: Für mich zu viele Zufälle. Die schmecken mir nicht. Ausgerechnet an dem Tag an dem seine Schwägerin verschwindet.

Vielleicht muss man die Fahrten doch irgendwie im Zusammenhang mit dem Verschwinden Rebeccas sehen. Folgende spekulative Theorie - hier mal zugunsten des TV - in die Diskussion geworfen: Sie hat an diesem Morgen keinen 'Bock' auf Schule bzw. die Mitschüler, auch wenn der Unterricht an diesem Montag erst etwas später beginnt. Sie bittet daher 'Best Buddy' F., den Sie nach dem Versenden des Snaps (Flammenspiel) im Erdgeschoss im Flur antrifft, um dessen Beihilfe -- ein Verschwinden (Entführung) soll für die Familie vorgetäuscht werden. Die erste Fahrt bringt also die lebendige Rebecca und ihr ausgeschaltetes Handy an einen unbekannten Ort in der Gegend um Storkow. Mit der zweiten Fahrt in der darauffolgenden Nacht wollte F. sie nach Berlin zurückholen, nachdem sich die Situation zugespitzt hat und seitens der Eltern die Polizei bei der Suche eingeschaltet werden soll. Jedoch ist Rebecca aus dem Versteck verschwunden; die Familie wird noch in der Nacht eingeweiht. Doch wie passt die kürzlich bekannt gewordene Beobachtung zum Gully hier rein?

VerS. schrieb:Vielleicht muss man die Fahrten doch irgendwie im Zusammenhang mit dem Verschwinden Rebeccas sehen. Folgende spekulative Theorie - hier mal zugunsten des TV

Da R für nach der Schule etwas an ihrer Fotowand in ihrem Zimmer umgestalten/ändern wollte und sich darauf richtig gefreut haben soll laut Aussage der Mutter (meine das mal so gelesen zu haben) - glaube ich nicht an diese Theorie.

Dann schon wieder eher - zulasten des TV:

Nur eine Theorie:

R bittet ihren Schwager, wenn beide eh schon wach und gemeinsam im Haus sind, sie spontan für Fotos zu machen in schöner Umgebung irgendwo hinzufahren und der TV kennt dafür passende Locations - also starten beide noch einvernehmlich durch auf der A12 Richtung Polen. Das Ganze soll auch nicht all zu lange dauern.

Während des Aufenthalts, wo auch immer genau, könnte es dann zu einem Streit zwischen den Beiden - ausgelöst durch Annäherungsversuche von F, weil er vielleicht eine Situation für sich fehlinterpretiert haben könnte, gekommen sein.

Usw...

Rest erspare ich mir jetzt.

VerS. schrieb:ein Verschwinden (Entführung) soll für die Familie vorgetäuscht werden

@VerS.
Aus welchem Grund sollte sowas getan werden?

Dr.Edelfrosch schrieb:Aus welchem Grund sollte sowas getan werden?

Ja. Gute Frage
Mittlerweile halte ich alles im möglichen Bereich.

Also. Irgendwas wird verheimlicht und der Polizei vorenthalten- so mein Eindruck.

Irgendwie arbeiten diese beiden nicht optimal zusammen- angefangen von dem veröffentlichten Foto…

Fridolin31 schrieb:Und trotzdem fehlt auch den Ermittlern das entscheidende Puzzleteil, um den nach wie vor einzigen Tatverdächtigen überführen zu können.

Nach immerhin 5 Jahren Ermittlungsarbeit, die noch nicht zu einem Prozess oder gar einer Verurteilung führte, könnte es ja durchaus auch möglich sein, dass die Polizei in die Irre ermittelt...

Kaietan schrieb:Nach immerhin 5 Jahren Ermittlungsarbeit, die noch nicht zu einem Prozess oder gar einer Verurteilung führte, könnte es ja durchaus auch möglich sein, dass die Polizei in die Irre ermittelt...

... vielleicht schaffen es ja nun die Trovatos, in die richtige Richtung zu ermitteln :troll:

Kaietan schrieb:Nach immerhin 5 Jahren Ermittlungsarbeit, die noch nicht zu einem Prozess oder gar einer Verurteilung führte, könnte es ja durchaus auch möglich sein, dass die Polizei in die Irre ermittelt...

Das hört sich vordergründig interessant an, und natürlich kann der Fall noch die eine oder andere unerwartete Wendung nehmen.

Aber in den genannten fünf Jahren haben sich für mich auch keine Anhaltspunkte für einen überzeugenden alternativen Ablauf ergeben. Es steht ja Zeugen frei, entsprechende Mitteilung zu machen, wenn sie andere Beobachtungen einbringen können.

VerS. schrieb:Jedoch ist Rebecca aus dem Versteck verschwunden; die Familie wird noch in der Nacht eingeweiht.

Das ist doch Quatsch, in so einem Fall würden doch alle sofort dort anfangen zu suchen und alles publik machen, es macht doch keinen Sinn, dass die Familie sowas geheim halten würde.

Eigentlich sollte man F. erneut verhören und ausfragen. Dieses Theater muss mal zu einem Ende kommen.

Falls er was mit dem Verschwinden zu tun hat - wird es rauskommen.

Ohne das er sich plausibel erklärt- kann und wird er nicht von der Leine gelassen

Manchmal hilft es, mal reinen Tisch zu machen. Für alle Beteiligten (Familie)

Das R. wieder lebend auftaucht ist für mich ausgeschlossen.

Was denkt ihr über eine mögliche Amnesie, das er sich (man denke an Kanzler) nicht mehr erinnern kann aufgrund von Party Nacht, Substanzen, Schlaflosigkeit usw?

@Heribert
Die Möglichkeit, dass der Typ jetzt noch zwitschern würde, ist heute ( 5 Jahre danach) wohl gegen null. Er ist sozusagen „ lawyered up“
Auf deutsch, unter den Fittichen seines( seiner) Rechtsanwälte. Schweigen, heute noch mehr als vor 5 Jahren. Sich selbst belasten? Ich glaube, da überwiegt der Reflex, die eigene Freiheit zu bewahren. Er wäre irre, wenn er jetzt redet. 5 Jahre die Fassade bewahrt und jetzt reden? Warum? Was 5 Jahre geklappt hat, kann ja ggf. nochmal 10/20 Jahre klappen.
Amnesie? Ja klar doch… das fehlt noch. Alà „ ich kenne mich nicht, aber ich wasche mich“
Er hat nicht den geringsten Grund, sich jetzt freiwillig selbst zu belasten. Sein engstes Umfeld glaubt ihm, die Ermittler stochern im Nebel. Er wäre blöd, am Status Quo was zu ändern.
Seine Situation ist nicht schön zu nennen, wenn die Ermittler/ Staatsanwaltschaft ihn nach wie vor f den TV halten. Damit muss er leben. Warscheinlich lebt er mit dem Gefühl, dass es jederzeit an der Tür klingeln könnte. Ob das so nice ist? Aber vermutlich immer noch erträglicher, als inhaftiert, mit einem Prozess vor Augen.

Heribert schrieb:Was denkt ihr über eine mögliche Amnesie, das er sich (man denke an Kanzler) nicht mehr erinnern kann aufgrund von Party Nacht, Substanzen, Schlaflosigkeit usw?

Das kann ich mir nicht vorstellen. Warum sollte er dann die Drogenfahrten vor der Familie erwähnen können. Wenn diese eine Lüge sein sollten, dann macht es wenig Sinn vor der Familie eine Geschichte zu erfinden statt ehrlich zu sagen: Ich habe in der Nacht konsumiert und erinnere mich an nichts. Er wird wahrscheinlich eine schlüssige Geschichte erzählt haben, die ihm geglaubt wird.

calligraphie schrieb:Er wäre irre, wenn er jetzt redet. 5 Jahre die Fassade bewahrt und jetzt reden? Warum? Was 5 Jahre geklappt hat, kann ja ggf. nochmal 10/20 Jahre klappen.

Da stimme ich dir zu. Es wäre verrückt jetzt noch „aus dem Nichts“ zu gestehen. Was ich mir aber vorstellen könnte wäre, dass wenn die Familie auf Unstimmigkeiten stößt, er ziemlich ins Schwimmen kommen würde.
Wenn dann noch die passende Person da ist, mit der er das Gefühl haben könnte, reden zu können, dann könnte ich mir schon vorstellen, dass es zu einem Geständnis kommt. Nicht in dem Sinne, dass er zur Polizei geht, sondern eher, dass er jemanden zum Mitwisser macht.

sallomaeander schrieb:Aber in den genannten fünf Jahren haben sich für mich auch keine Anhaltspunkte für einen überzeugenden alternativen Ablauf ergeben.

Was ja durchaus am Fokus der Ermittlungen liegen könnte. So sieht es zumindest die Familie. Nur weil im Wald keine Pilze gefunden werden, bedeutet das nicht, dass keine dort sind, wenn dort noch nie jemand danach gesucht hat.