BoobSinclar schrieb:(Ich finde es faszinierend, dass mehr über die Beweggründe geredet wird, warum die Ermittler dies und das vermeintlich NICHT sagen können, wollen oder dürfen, geredet wird, als über das, was sie tatsächlich sagen. Wenn ich eine dünne Spurenlage öffentlich bekanntgebe, könnte ja auch der naheliegende Schluss sein, dass es eben nur eine dünne Spurenlage gibt, anstatt sich seitenlang darüber auszulassen, warum zu Hölle von einer dünnen Spurenlage gesprochen wird)
Wohlgemerkt, es war nie von einer "dünnen Spurenlage" die Rede, sondern von einer
schwierigen Indizienlage. Was du letztendlich daraus machst und hier als Fakt darstellst, ist deine Sache, aber entspricht nicht den Tatsachen.
Und noch einmal auf den Stand der Ermittlungen zurückzukommen, OStA Ralph Knispel hat sich am 18.02.20 im RBB-Interview so geäußert:
emz schrieb am 19.02.2020:Sprecher: Und das ist Ralph Knispel und mit dem Fall betraut.
Gibt's noch Hoffnung, oder ist das ihrer Erfahrung nach ein Cold Case
Knispel: Es ist weder ein Cold Case, ich wehre mich ein bisschen gegen die Begrifflichkeit, die aus den Vereinigten Staaten kommt. Und Hoffnung mag die Familie haben, wir dürfen uns aber nicht an Hoffnung klammern, wir haben mit Tatsachen zu arbeiten und für uns gibt es deshalb keine begründete Erwartung, dass Rebecca noch lebt.
Sprecher: Arbeiten Sie mit Wahrscheinlichkeiten, oder ist das für Sie auch nicht relevant?
Knispel: Natürlich arbeiten wir auch mit Wahrscheinlichkeiten, das ist auch teilweise Grundlage von Ermittlungen. Nur wenn wir dann die Tatsachen zusammentragen und daraus Wahrscheinlichkeiten entstehen, gehen dann wir von der Staatsanwaltschaft aus, dass Rebecca tatsächlich tot und zwar Opfer eines Tötungsdeliktes ist.
Sprecher: Einfach durch den Vergleich mit ähnlichen Fällen, oder aus der Erfahrung dieses spezifischen Falls?
Knispel: Da spielen die Erfahrungen aus anderen Fällen zusammen, aber insbesonders bei der Betrachtung dieses hiesigen Falls, wenn alle Beweismittel und alle Beweisergebnisse in der Zusammenschau gesehen werden, gibt es für die Strafverfolgungsbehörden tatsächlich keinen Anlass, von einem Überleben auszugehen.
Sprecher: Alle dachten ja kurz, also jetzt haben sie ihn ja schnell, der Schwager saß in U-Haft. Hat man davon ganz abgelassen, oder werden weitere Beweise geprüft, die gegen ihn vorgebracht werden können?
Knispel: Ich werde zu diesem Fall im Einzelnen nichts sagen dürfen, das versteht sich von selbst. Herr Wieprecht, da haben sie Recht, da werden natürlich die Ermittlungen gegen den Beschuldigten fortgesetzt und sind noch nicht abgeschlossen.
[...]
Sprecher: Das heißt, welche Motivation haben Sie jetzt, wenn Sie selber sagen, die Wahrscheinlichkeit, dass Rebecce tot ist, ist sehr groß, Ihnen geht es um Gerechtigkeit, was ist Ihr Motiv?
Knispel: Genau das ??? Das ist natürlich die Aufklärung einer Straftat. Da sind auch die Mitarbeiter der Mordkommission getrieben von dem Gedanken, ein solches Verbrechen aufzuklären und bestmöglichenfalls dann auch einen Tatverdächtigen überführen und am Ende vielleicht sogar rechtskräftig verurteilen zu können. Das treibt sowohl die Staatsanwälte als auch die Polizeibeamten der Mordkommission an.