Wo ist Rebecca Reusch?

@obskur

Ja, Aufmerksamkeit hatte und hat das Bild.

Man muss sich aber auch mal in die Familie reinversetzen. Die Tochter/kleine Schwester ist weg, und da sollen sie ganz schnell Bilder zur Verfügung stellen... wie nervlich am Limit ist man da?! Schock, absolute emotionale Ausnahmesituation! Da geht nicht viel rational.

lemystere schrieb:Man muss sich aber auch mal in die Familie reinversetzen. Die Tochter/kleine Schwester ist weg, und da sollen sie ganz schnell Bilder zur Verfügung stellen... wie nervlich am Limit ist man da?! Schock, absolute emotionale Ausnahmesituation! Da geht nicht viel rational.

Das kann ich absolut nachvollziehen... nur eben den Verlauf nicht, am Ende hieß es, sie wussten von dem Bild garnichts, siehe ein Stück weiter oben. Man kann doch einfach dazu stehen und dabei bleiben, unter welchen Umständen sie sich für das Bild entschieden haben und wie du sagst, die meisten haben für die Situation Verständnis.

lemystere schrieb:Man muss sich aber auch mal in die Familie reinversetzen. Die Tochter/kleine Schwester ist weg, und da sollen sie ganz schnell Bilder zur Verfügung stellen... wie nervlich am Limit ist man da?! Schock, absolute emotionale Ausnahmesituation! Da geht nicht viel rational.

Auch das geht auf der emotionalen Ebene für viele widersprüchlich mit den Interviews einher (Bunte, RTL...), glaube ich.

Isoldd schrieb:Dann passt dazu aber keineswegs die Aussage des Familienanwaltes der ja gesagt hat, daß zur Suche ein völlig falsches Bild genommen wurde und das die Familie dieses Bild überhaupt nicht kennt.....

Das ist dann im Widerspruch zu dem Interview mit vivien und auch zu den Infos der Eltern
Denn die EB hatten das Bild von den Eltern erhalten

Der Familienanwalt sagt das, was er von seinen Auftraggebern gesagt bekommen hat. Er war doch selbst gar nicht dabei!

Wie gesagt, wenn ich mir den Zustand der Verwirrung, Angst, Ratlosigkeit vorstelle, der in der Familie wohl geherrscht haben wird, finde ich es nachvollziehbar, warum diese Ungereimtheiten aufkamen. Irgendwann wird man sich mal auf eine gemeinsame "Erinnerungslinie" geeinigt haben. Diese muss nicht mit dem objektiven Verlauf übereinstimmen (ohne dass je jemand "bewusst gelogen hätte"!!!).

Außerdem war man mit dem Verlauf der Ermittlungen unzufrieden und sucht in seiner Verzweiflung nach einer Ursache. Das kann dann plötzlich das Foto sein, das wie gesagt allenfalls in den ersten 72 Stunden "das Einzige" war, es kamen doch ganz schnell weitere hinzu.

Ich finde, man kann solche scheinbaren Widersprüche (der Familie, nota bene, nicht des Schwagers) durch den enormen Stress gut psychologisch plausibilisieren.


Wenig plausibel ist nur das Verhalten des Schwagers, weshalb er ja auch zunächst unter dringenden Tatverdacht geriet.

@sooma

Ich bin da bei @EclipseFirst .
Und die Medien brachten ja selber einiges durcheinander, wie öfter mal die Namen der älteren Schwestern. Daraus leitet man ja auch nicht ab, dass die Schwestern ihre eigenen Namen nicht kennen oder ihre Identität verstecken würden;) Man sollte es nicht übertreiben mit dem alles anzweifeln.

strellnikoff schrieb:Ganz genau darum geht es auch. Ich denke nicht das der TV so "entwischen" kann, ganz im Gegenteil. Das was Ihm jetzt bevorsteht ist schlimmer als Alles was der sich glaubte ersparen zu können. Man sagt immer, wenn man die Kripo nicht hört und sieht, genau dann sind sie am gefährlichsten...

Ja, und unter dem Aspekt frage ich mich, ob der Rat des Anwaltes die Aussage zu verweigern, wirklich gut ist.

Nehmen wir an, ein TV ist nicht der Täter, so kann er durch Reden und aktive Mithilfe positiv an der Aufklärung mit beitragen.

Nehmen wir an, ein TV ist der Täter, so wird die Tat auch durch sein Schweigen nicht unwirksam - der Tote wird durch sein Schweigen nicht wieder lebendig. Diese Tat wird also so lange an ihm nagen, bis er sie gestehen darf und sein Urteil erhält. Ein TV, welcher der Täter ist, sollte also schnellstmöglich versuchen, seine Tat einzugestehen - er hat dann immer noch eventuell die Möglichkeit eine Strafmilderung zu erwirken, aufgrund von Kooperationsbereitschaft.

Rechnet man nun die Gesamtdauer der inneren und äußeren Qualen zusammen, fährt der Geständige auf jeden Fall besser.

Man liest sehr häufig von sehr spät geständigen Tätern, dass diese dann niemals mehr innere Ruhe gefunden und haben und es bereuen (auf den Sterbebett) nicht früher gestanden zu haben.

Wieso raten denn nun einige Rechtsbeistände ihren Mandanten beharrlich zu schweigen?

Karlssohn schrieb:Ja, und unter dem Aspekt frage ich mich, ob der Rat des Anwaltes die Aussage zu verweigern, wirklich gut ist.

Ja der Rat ist gut und hat bis jetzt auch gut funktioniert.
Wie kommst du darauf das sich der TV innerlich zerfrisst oder an Qualen leidet?
Steckst du in seiner Haut, oder kennst du den Mann näher?

Eventuell hat er ja auch Nichts zu gestehen, das werden Wir aber sehen wenn der Fall zur Anklage kommt.

Karlssohn schrieb:Nehmen wir an, ein TV ist nicht der Täter, so kann er durch Reden und aktive Mithilfe positiv an der Aufklärung mit beitragen.

Wieso das? Wenn er R. an dem Morgen nicht mehr gesehen hat, weil sie schon weg war, kann er auch nichts beitragen. Das ist ein immer wieder mal aufkommenden Märchen, dass der TV die Ermittlungen unterstützen könnte, wenn er aussagt.

Generell mal:

Mir tut die Familie zutiefst leid, was sie hier alles um die Ohren geschmissen kriegt.
Steht sie frisch unter Schock und ist in ihrem Handeln und ihrer Erinnerung später beeinträchtigt, wird verständnislos darüber hinweggegangen.
Versucht sie sich, so stark zu vermuten, zusammenzureissen, den Schmerz nicht anmerken zu lassen, ist es auch nicht genehm... ja was denn nun?!

Karlssohn schrieb:Nehmen wir an, ein TV ist nicht der Täter, so kann er durch Reden und aktive Mithilfe positiv an der Aufklärung mit beitragen.

@Karlssohn
Das würde zutreffen, soweit der TV Informationen hätte, die nur er kennt und sonst niemand und welche für die Ermittlungen relevant wären und er als er noch den Status des Zeugen hatte noch nicht preisgegeben hätte.
Aber wäre er nicht der Täter und hätte zudem keine "neuen" Infos, welche den Fall betreffen, ist sein Schweigen nicht hinderlich.

Karlssohn schrieb:Nehmen wir an, ein TV ist nicht der Täter, so kann er durch Reden und aktive Mithilfe positiv an der Aufklärung mit beitragen.

Das ist auch meine Meinung:

Wenn jemand, der unschuldig ist, das glaubwürdig versichert
(durch Mimik, Körpersprache und deutlich gezeigten Einsatz),
dann wird ihm das sicher geglaubt.

Die EB sind sehr gut geschult im Beurteilen all dieser Feinheiten,
und können darin eine grosse Erfahrung vorweisen.

Davon bin ich überzeugt, dass ihm das sehr entgegenkommen
könnte, im Falle seiner völligen Unschuld. Sollte er R. an dem
Morgen tatsächlich nicht gesehen haben, dann hat er alles falsch
gemacht, was man überhaupt nur falsch machen kann, mAn...

@EclipseFirst
@lemystere

Vielen Dank,ich verstehe nicht warum man der Familie unterstellt widersprüchliche Angaben zu machen? Ihr Kind ist verschwunden,es gehen einem Million Fragen durch den Kopf,die man nicht sortiert bekommt. Das kann nach Monaten anders sein! Man weiß auch nicht ob Fr. Reusch unter ärztlicher Behandlung war. Mir stellt sich einfach auch die Frage,welche Relevanz hat das für den Fall? Wo soll diese Reise hingehen?
Wo bleibt da Empathie für eine Familie die mit großem Leid zu kämpfen hat!?

RedRobin schrieb:Davon bin ich überzeugt, dass ihm das sehr entgegenkommen
könnte, im Falle seiner völligen Unschuld

Das sehe ich ähnlich. Was haben ihm Lügen und Schweigen bisher eingebracht? Er ist zwar ein freier Mann, aber ganz Deutschland kennt sein Gesicht und außerhalb seines Arbeitsplatzes wird er sich überlegen, inwieweit er überhaupt noch öffentliche Plätze aufsuchen kann bzw. will.

Sollte er allerdings mit dem Verschwinden von Rebecca zu tun haben, so könnte er in doppelter Hinsicht auf Zeit setzen.

Vielleicht plant er, irgendwann einmal zu gestehen, will aber unbedingt sein Kind noch aufwachsen sehen bzw. will nicht, dass sein Kind ohne Vater aufwächst.

Er könnte auch darauf hoffen, dass er mental solange durchhält, bis die Tat verjährt ist und Rebecca bis dahin nicht gefunden wird.
Falls man ihm lediglich fahrlässige Tötung nachweisen könnte, beträgt die Verjährungsfrist ohnehin nur 5 Jahre und ein Drittel dieser Zeitspanne ist bald rum.

@lemystere

lemystere schrieb:Man sollte es nicht übertreiben mit dem alles anzweifeln.

Naja, das ist jetzt aber auch wieder Pauschalisierung. ;)

Ich bin aber ganz bei Dir, dass sich die Familie im Ausnahmezustand befindet. Ich behaupte auch alles andere, dass sie bewußt lügen, sollte aus meinen Beiträgen hier aber auch hervorgehen. Sondern eher glaube ich, dass es ist, wie @EclipseFirst schreibt:

EclipseFirst schrieb:Irgendwann wird man sich mal auf eine gemeinsame "Erinnerungslinie" geeinigt haben. Diese muss nicht mit dem objektiven Verlauf übereinstimmen (ohne dass je jemand "bewusst gelogen hätte"!!!).