Wo ist Rebecca Reusch?

behind_eyes schrieb:Angenommen die Drogenfahrt entspricht der Wahrheit, dann macht das Sinn und zeugt nicht gerade von Unerfahrenheit auf dem Gebiet.

Ich bin Laie. Ich konsumiere nicht mal legale Drogen. Nur, für mich ist das nicht vorstellbar. Wenn man das regelmäßig macht, vielleicht auch einen festen Dealer hat, da muss man doch kommunizieren können. Uhrzeit, Treffpunkt, Stau, wasauchimmer. Und wenn man das nicht regelmäßig macht, da fährt man doch nicht ausgerechnet in der Nacht los, in der die Schwägerin verschollen ist. Oder?

Was ich auch etwas seltsam finde, Florian sagt seinem Schwiegervater, dass er der Polizei nicht sagen kann, wozu die zwei Fahrten dienten. Der Schwiegervater setzt ihn unter Druck, Florian sagt, "Okay, es waren zwei Drogenfahrten, will ich der Polizei aber nicht sagen". Und dann erzählt es aber Herr Reusch brühwarm den Medien? War das so?
Auch irgendwie eine komische Nummer. Dafür, dass due Familie so zusammenhält, fällt der Vater ihm dann ganz schön in den Rücken. Und ich verstehe nicht, warzm Herr R dann nicht zur Polizei geht und denen die Drogenfahrten steckt, mit dem Hinweis "bitte überprüfen". Klar, die wollen nicht wahrhaben, dass F was mit dem Verschwinden zu tin hat. Setzen aber andererseits mit der Vogelstrausstechnik die Sicherheit von J und der Tochter aufs Spiel. Weil, wie kann man sicher sein, dass er den Beiden nicht auch was antut?

flüchtig schrieb:Wenn man das regelmäßig macht, vielleicht auch einen festen Dealer hat, da muss man doch kommunizieren können. Uhrzeit, Treffpunkt, Stau, wasauchimmer.

Nö. Ein Dealer ist meistens ansprechbar und lässt sich selber nicht gerne am Handy erreichen. Du fährst vorbei und gut.

flüchtig schrieb:Und wenn man das nicht regelmäßig macht, da fährt man doch nicht ausgerechnet in der Nacht los, in der die Schwägerin verschollen ist. Oder?

Kommt drauf an welchen Stellenwert die Droge in seinem Leben hat. Ansonsten stimme ich dir zu, sehr ungewöhnlich.

Maira schrieb:s müssen die EB herausfinden! Nur weil es so schön schlüssig wäre den Schwager als Täter anzusehen ist das wohl doch zu einfach gedacht.

Ja, die Ermittlungsbehörden müssen das ausfinden, aber sollten sie hierbei nicht durch alle Beteiligten unterstützt werden?

sailing schrieb:Aber es gibt in diesem Zusammenhang auch eine Äußerung von Axel Petermann in einem Interview am 17.2.2020, welche ebenfalls in diese Richtung geht:

"Man muss sich aber natürlich auch fragen, warum sie so überzeugt sind, dass der Schwager nichts mit Rebeccas Verschwinden zu tun hat. Gibt es da eine andere Wahrheit im Hintergrund, die die Familie weiß und die der Öffentlichkeit nicht mitgeteilt wird?"

Ja warum sind sie so überzeugt?

rr080419 schrieb:emz schrieb:
Und der Schwiegersohn nimmt, damit ja nichts rauskommt, nun die Position des Beschuldigten auf sich. :troll:
Ideen gibt's ich fass es nicht.

Wenn eine Person etwas auf sich nimmt, um eine andere Person zu schützen, warum und aus welcher Motivation würde man so etwas tun?
Vielleicht sollte man mal in sich gehen und sich selbst fragen: Was würde ich tun, um eine Person, die ich bsp. liebe zu schützen?

monstra schrieb:4. Wenn der Tatverdächtige bei seiner Fahrt zur und auf der A12 keine digitalen Spuren hinterlassen hat, ist das auch aufklärungsbedürftig. Er könnte sein Handy zu Hause vergessen haben. Natürlich. Aber das muss er schon glaubhaft erklären. Zusammen mit dem Grund seiner Fahrt. Sonst bleibt nur eine Schutzbehauptung. Schweigt er, entsteht unweigerlich der Verdacht, er habe eben keine digitalen Spuren hinterlassen wollen. Zusammen mit Rebeccas "digitalen Tod" im Haus wirkt das verdachtsbestärkend.

flüchtig schrieb:Kleine Ergänzung: Erklären, weshalb das Handy während beider Fahrten zuhause vergessen wurde bzw. ausgeschaltet war. Und das, obwohl die Schwägerin verzweifelt gesucht wurde.

Da bin ich weiterhin überhaupt nicht überzeugt. Möglich ja, aber als gegeben würde ich das keinesfalls ansehen, dass er ohne oder mit ausgeschaltetem Handy unterwegs war. Zum einen war kürzlich von "Bewegungsdaten" (zusätzl. zu KESY) die Rede:

Nach Informationen von RTL.de haben die Ermittler anhand der Kennzeichenerfassung und Bewegungsdaten errechnet, wo sich Rebeccas Schwager nach Rebeccas Verschwinden aufgehalten haben könnte und sind so auf das Gebiet gestoßen

https://www.rtl.de/cms/die-fuenf-raetsel-im-fall-rebecca-so-vieles-an-ihrem-verschwinden-ist-mysterioes-4304750.html

Diese stammen ganz sicher nicht vom Twingo.

Zum anderen erscheint mir nach wie vor die Verteilung der Suchgebiete eben auch auf das Vorhandensein von solchen Daten hinzuweisen. Da es in Richtung FFO nur das eine bekannte KESY zu geben scheint (sowie ein weiter östlich befindliches in der Gegenrichtung) können diese Infos nicht nur durch KESY zustandegekommen sein.

GPS-Daten aus irgendwelchen Apps kann man aber mMn auch so gut wie ausschließen, da man dann noch sehr viel zielgerichteter hätte suchen können.

Die - örtlich doch recht ungenaue - nachträgliche Funkzellenabfrage scheint mir da immer noch am besten Verträgich mit dem Suchmuster. Ich habe mal in einem anderen Thread hier gelesen und es mir dann nochmals detaillierter erklären lassen, dass ein Handy das gerade nicht aktiv irgendwas sendet, sich nicht sofort in die nächste Funkzelle einbucht, sondern erst wenn es eben entweder "aktiv" wird, oder wenn es einen Bereich der Location Area genannt wird verlässt. Eine Location Area kann dabei mehrere Funkzellen umfassen (die Info stammt aus dem Thread zu Frauke Liebs). Und die Funkzellen in dem Gebiet sind ja ohnehin schon sehr groß (vor allem im Vergleich z.B. mit Berlin).

behind_eyes schrieb:Angenommen die Drogenfahrt entspricht der Wahrheit, dann macht das Sinn und zeugt nicht gerade von Unerfahrenheit auf dem Gebiet.

Die Drogenfahrt nach Polen ist eine Lüge, denn kurz vor der polnischen Grenze befindet sich ein weiteres "Kesy".
Dieses besaß keine Aufnahme des himbeerfarbenen Twingo. Dort kam das Auto nicht mehr vorbei.
Es gab nur die erste Aufnahme des "Kesy", welches sich vor der Abfahrt Storkow befindet.

sailing schrieb:Die Drogenfahrt nach Polen ist eine Lüge, denn kurz vor der polnischen Grenze befindet sich ein weiteres "Kesy".
Dieses besaß keine Aufnahme des himbeerfarbenen Twingo. Dort kam das Auto nicht mehr vorbei.
Es gab nur die erste Aufnahme des "Kesy", welches sich vor der Abfahrt Storkow befindet.

Gibt es nur diesen einen Weg nach Polen?

Kukri schrieb:sailing schrieb:
Die Drogenfahrt nach Polen ist eine Lüge, denn kurz vor der polnischen Grenze befindet sich ein weiteres "Kesy".
Dieses besaß keine Aufnahme des himbeerfarbenen Twingo. Dort kam das Auto nicht mehr vorbei.
Es gab nur die erste Aufnahme des "Kesy", welches sich vor der Abfahrt Storkow befindet.

Gibt es nur diesen einen Weg nach Polen?

Bei Polen, ist es genauso wie bei Rom.
Viele Wege führen dorthin.
Auch an einem zweiten Kesy vorbei. :)

sailing schrieb:Die Drogenfahrt nach Polen ist eine Lüge, denn kurz vor der polnischen Grenze befindet sich ein weiteres "Kesy".
Dieses besaß keine Aufnahme des himbeerfarbenen Twingo. Dort kam das Auto nicht mehr vorbei.
Es gab nur die erste Aufnahme des "Kesy", welches sich vor der Abfahrt Storkow befindet.

Davon gehe ich mittlerweile auch aus. Die Ermittlungsbehörden müssen ja aus einem bestimmten Grund die Abfahrten zwischen den KESY Kameras mit Hunden abgesucht haben. Letztens hatte zudem jemand geschrieben, dass man dann einen Umweg fahren muss.

@sailing
@Kukri

Zum Drogenkauf nach Polen zu fahren ist an sich schon Blödsinn.
Ist man kein Großdealer, der in ganz großem Stile schmuggelt
so bekommt man alles was man braucht in Berlin.

sailing schrieb:Die Drogenfahrt nach Polen ist eine Lüge, denn kurz vor der polnischen Grenze befindet sich ein weiteres "Kesy".

Nur wenn die Aussage war "Drogenfahrt nach Polen" und nicht "Drogenfahrt Richtung Polen".
Das würde nie so deutlich kommuniziert.

Kukri schrieb:Gibt es nur diesen einen Weg nach Polen?

Ja, diese Autobahn hat den direkten Grenzübergang. Wurde hier schon mal diskutiert.
Ein weiterer Übergang liegt weit weg in einer anderen Gegend und braucht mindestens doppelt so lang über die Landstraße.
Die Grenze zu Polen wird durch den Grenzfluß "Oder" markiert. Da kann man nicht einfach überall übersetzen.

F.R. wurde am 19.2. um 22:39 Uhr von KESY erfasst. Um wieviel Uhr wäre er denn in Polen gewesen bzw. an einem Ort, an dem er hätte Drogen kaufen können? Weiß das jemand? 23:30 - 24 Uhr?

Nightrider64 schrieb:Zum Drogenkauf nach Polen zu fahren ist an sich schon Blödsinn.
Ist man kein Großdealer, der in ganz großem Stile schmuggelt
so bekommt man alles was man braucht in Berlin.

Jetzt müsste man noch wissen, ab welchem Datum die Ermittler die KESY-Daten abgefragt haben. Wenn jmd zwecks Drogenhandel regelmässig auf der Strecke unterwegs gewesen sein will, dann müsste er ja auch öfters erfasst worden sein - nicht nur am 18. und 19.2.

Lassgard schrieb:das wohl doch zu einfach gedacht.
Ja, die Ermittlungsbehörden müssen das ausfinden, aber sollten sie hierbei nicht durch alle Beteiligten unterstützt werden?

Und gerade, weil die Familie dazu nicht in der Lage ist, weil sie es nicht zulassen kann, den Ermittlungsstand der EB anzuerkennen, wäre es so wichtig, dass wenigstens alle anderen "an einem Strang" ziehen, statt quotengeil die Haltung der Familie zu den EB auszunutzen. Die Familie boykottiert doch nicht die EB, sondern deren Ermittlungsergebnisse, die sie nicht hinnehmen kann. Sie würden mit den EB zusammen arbeiten, gäbe es andere Ansätze. Die gibt es aber nun nicht und die Familie scheint weit entfernt von dem Punkt, F. als Täter in ihren Gedanken zuzulassen.
Die EB sind deshalb auf alle andere Unterstützung angewiesen und es ist doch auch logisch, dass sie sich, wie gerade eben StA Glage, an die Öffentlichkeit wenden. Es ist ihre Aufgabe, den Fall aufzuklären und es wird den Menschen, die dort arbeiten, ein großes Anliegen sein, dass Rebeccas Schicksal nicht ungeklärt bleibt.
Abscheulich ist hier nur das Auftreten der Medien.

@x-aequitas
Keine Ahnung wie lange die Daten aufbewahrt werden, aber im Prinzip hast Du da vollkommen recht.
Ist der Wagen nur zweimalig aufgefallen spricht das gegen regelmäßige Schmuggelfahrten.

x-aequitas schrieb:Jetzt müsste man noch wissen, ab welchem Datum die Ermittler die KESY-Daten abgefragt haben. Wenn jmd zwecks Drogenhandel regelmässig auf der Strecke unterwegs gewesen sein will, dann müsste er ja auch öfters erfasst worden sein - nicht nur am 18. und 19.2.

am 27.02.19 hatte man die Daten bekommen

3. Fall „Rebecca R.“

Im Fall Rebecca R. erfolgte die Übermittlung der Daten zu den „Treffern“ am 18. Februar 2019 und 19. Februar 2019 an das LKA Berlin am 27. Februar 2019 um 7:50 Uhr per E-Mail. Dem vorausgegangen war die Übermittlung eines Observationsbeschlusses des AG Tiergarten für den Zeitraum 26. Februar 2019 bis 25. Mai 2019.

https://netzpolitik.org/2019/kennzeichen-scanner-wir-veroeffentlichen-das-gutachten-das-ein-ende-der-auto-vorratsdatenspeicherung-fordert/#2019-06-05_MIK_Gutachten

behind_eyes schrieb:sailing schrieb:
Die Drogenfahrt nach Polen ist eine Lüge, denn kurz vor der polnischen Grenze befindet sich ein weiteres "Kesy".

Nur wenn die Aussage war "Drogenfahrt nach Polen" und nicht "Drogenfahrt Richtung Polen".
Das würde nie so deutlich kommuniziert.

Wohl wahr. Aber in dem Fall wäre er wirklich eher in Berlin an Drogen gekommen.

Plausibel wäre die Fahrt für mich, wenn er irgendwo in der Pampa ein Depot hätte. Ein Depot hat man jedoch eher als Dealer denn als Konsument und ein Dealerdasein möchte ich ihm jetzt auch nicht grundlos unterstellen.

Man kann die Alternativ-Erklärungen drehen und wenden wie man will, sie passen nie wirklich gut.

Nightrider64 schrieb:@x-aequitas
Keine Ahnung wie lange die Daten aufbewahrt werden, aber im Prinzip hast Du da vollkommen recht.
Ist der Wagen nur zweimalig aufgefallen spricht das gegen regelmäßige Schmuggelfahrten.

Abgesehen davon, wer spielt Drogenkurrier in einem kirmesfarbenen Auto (Tarnname: "Himbeere")?

Um eine Leiche zu entsorgen meinetwegen, notgedrungen. Vermutlich stand auch kein anderes Fahrzeug zur Verfügung. Außerdem eignet sich hierfür ein Fahrzeug, indem Rebecca bereits mitgefahren ist. Spuren lassen sich somit ggf. erklären ("Spielwiese Kofferraum").

Aber für stetige überregional laufende Drogengeschäfte würde ich kein Fahrzeug mit einem derart hohen Wiedererkennungswert nutzen wollen.

halfblade007 schrieb:am 27.02.19 hatte man die Daten bekommen

Und wieweit zurück wurde abgefragt?

x-aequitas schrieb:Und wieweit zurück wurde abgefragt?

da Observation eigentlich erst ab 26.02 war, aber Daten schon von dem 18.02. geliefert wurden, wird es davor keine gegeben haben.

aber

Aus dem in diesem Zusammenhang in der KESY-Fall-Akte befindlichen Schriftverkehr lässt sich nicht entnehmen, dass das LKA Berlin um eine Recherche in Daten anderer Zeiträume ersucht hat oder von dem Vorhandensein solcher Daten Kenntnis hatte.