Wo ist Rebecca Reusch?

BoobSinclar schrieb:Die Familie hat jedes Recht darauf, sich und ihre Interessen anwaltlich vertreten zu lassen. Und die Familie hat jedes Recht darauf, die Richtung der Ermittlung zu kommentieren.

Und die Ermittler haben das Recht, dann nur noch die allernötigsten Infos rauszugeben. Was sie hoffentlich tun werden.

Sojus73 schrieb:emz schrieb:
Schau dir mal den Fall Peggy Knobloch an, da gibt es seit September 2018 einen Beschuldigten, der in praktisch der gleichen Lage ist wie F, er ist Beschuldigter in einem Mordverfahren.

Das geht aber schnell. Jetzt war ich ein paar Tage weg und schon ist der Tatverdächtige gleichgesetzt mit einem Beschuldigten in einem Mordfall - welcher - wenn ich es richtig gelesen habe - auch schon mal ein Geständnis zur Verbringung einer Leiche abgegeben hat. Das geht aber schnell hier ;)

Dann breche ich es auf die Ebene runter, dass beide Beschuldigte im Zusammenhang mit einem Tötungsdelikt sind.
Was hat hier die Verbringung der Leiche damit zu tun? Die ist nicht strafbar.

farout schrieb:Ich finde es schade und traurig und nicht zielfphrend, dass die Familie nicht psychologische Hilfe sucht, sondern bei einem öffentlichkeitsbedachten Anwalt. Es ist heute normal, sich in einer belastungsreichen Schocksituation helfen zu lassen.

https://www.merkur.de/welt/rebecca-reusch-aus-berlin-weiter-vermisst-schwester-postet-erneut-emotionales-bild-zr-12071612.html
Gleich zu Anfang gab dieses Statement, dass wir einfach so hinnehmen sollten:

Trotzdem geht die Suche nach ihrer Tochter nicht spurlos an ihnen vorbei. Auf psychologische Hilfe wolle die Familie jedoch vorerst verzichten. "Wir wollen noch keine Betreuung haben. Noch haben wir Hoffnung, noch suchen wir. Wenn irgendwann ein schlechtes Ergebnis kommt, dann kann es sein, dass wir Betreuung brauchen“, erklärt Bernd Reusch.

naklar schrieb:Ich glaube sogar, er würde aktiv dazu beitragen, dass ein gewisser Druck von ihm und der Familie genommen wird.
Was könnte daran seine Situation verschlechtern?
Die EB könnten die Aussage, trotz Nennung von Fahrtstrecke, Orten, Grund, doch weiterhin "nur" als Schutzbehauptung werten.
Weiteres könnten Sie ihm doch auch dann nicht beweisen.
Ich weiß, er muss nichts dazu beitragen seine Unschuld zu beweisen. Aber kann und darf daran mitarbeiten das Schicksal von Rebecca zu klären.

Hier wurde doch schon mehrfach erläutert, dass der TV selbstverständlich von seinem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch machen kann, das darf auch nicht gegen ihn verwertet, nicht negativ ausgelegt werden - trägt allerdings auch nicht zu seiner Entlastung bei. Eine Nullrechnung also.

Dennoch ist das Aussageverweigerungsrecht eines Beschuldigten nicht immer pauschal zu empfehlen sondern muss anhand der Umstände abgewogen werden, ob es sinnvoller ist zu schweigen oder sinnvoller selber entlastend für seine Person zu arbeiten - und das unabhängig davon dass die Beweislast im Strafrecht auf Seiten des Staates liegt.

Könnte der TV also nachvollziehbare und belegbare Gründe für seine Fahrten erbringen - dann wäre das juristisch nicht nur sinnvoller für ihn - sondern hätte er das dann auch mit Sicherheit in Gänze selbst getan.
Mitarbeit, sich durch was auch immer selber zu entlasten, obwohl er das rein rechtlich gesehen nicht müsste, würde sich positiv auszahlen, auf ihn auswirken.


Kann er in seiner Lage aber vermutlich nicht und das sowohl in die eine- als auch in die andere Richtung.
Sollte er Rebecca getötet und verbracht haben, ist Schweigen in seiner Situation Gold wert.

Kann er keine anderweitigen nachvollziehbaren Gründe (legitime oder wegen einem anderen weniger schwerwiegenden Strafdelikt) für seine Fahrten vorbringen, sie auch nicht belegen, das ist das entscheidende, keine Nachweise darüber erbringen und selbst wenn ihm nur irgendwer ein Alibi geben könnte - dann ist Schweigen ebenso Gold wert wie als wäre er für Rebeccas Tod und ihre anschließende Verbringung verantwortlich.

sonar67 schrieb:Ja, klar, das ist ja auch das Problem in der Praxis eines SOLCHEN Falles, die Geduld der Öffentlichkeit kann ja nicht ewig strapaziert werden, weil das juristisch ok ist. Umso problematischer wird es für die Ermittler, wenn die Qualität ihrer Ermiitlungen von Anfang an angezweifelt wurden, der Druck, mit einer Anklage reinen Tisch zu machen wird immer größer, der Fall wird nie ind en Akten verschwinden in 5 oder 10 jahren, dafür werden die Eltern schon sorgen, keine Frage...

Ich muss mich wiederholen.

marlonc schrieb:Du solltest dringend an deinem Rechtsverständnis arbeiten.

Es ist völlig irrelevant, wie sich die Öffentlichkeit fühlt oder ob es ihr nicht gefällt, wie lange jemand TV ist oder nicht.

sonar67 schrieb:In allen Kriminalfällen hat das Befinden der Öffentlichkeit Relevanz, ja, 'rein' juristusch gesehen sollte das nicht sein, aber in der Praxis ist das so, würde ich ganz bescheiden meinen, Beispiele gibt es so viele...

Aha, wofür genau hat es denn Relevanz? Für die Einstufung von jemandem als TV? Für die Anklageerhebung? Für die Urteilsfindung?
Sicher nicht.

Außerdem hätte ich gerne ein paar Belege für deine Behauptung, es gäbe viele Beispiele.

Die Ermittler und StA haben sich an die Gesetze zu halten und das haben sie bisher auch getan.

marlonc schrieb:Die Ermittler können sich nicht aussuchen, ob sie jemanden als TV einstufen und der StA kann sich nicht aussuchen, ob er Anklage erhebt.
Sie sind an die geltenden Gesetze gebunden und wenn F. bis an sein Lebensende TV bleibt, ist deswegen dennoch keine Anklage dringend notwendig.
Es gibt dafür keine zeitliche Grenze und eine solche wäre auch Unsinn.

Nochmal: er ist völlig egal, wie lange F TV ist. Er kann es auch bis zum Lebensende sein.

@cyclic
Deine Ausführungen von gestern Abend sind sehr interessant. Ich halte es durchaus für möglich, dass F nicht wusste, dass ein Handy auch ohne GPS (grob) ortbar ist. Ich wusste das auch nicht, bevor ich mich mit Kriminalfällen beschäftigt habe und dachte immer, wenn man GPS ausschaltet, ist ein Handy nicht zu orten. Das wäre tatsächlich die Erklärung, warum nur in bestimmten Gebieten gesucht wurde, und warum man Fs Polen-Story für ein Märchen hält.

Gilt es eigentlich als gesichert, dass Rebecca die Nacht im Haus der Schwester verbracht hat und morgens selbst die Nachrichten an die Freundinnen verschickt hat?