Andante schrieb:Ohne solche Annahmen kommt ja ein Unfallgeschehen auch nicht aus.
Annahmen muss man immer machen.
@Seps13 nimmt an, dass der Täter vollkommen zufällig die Pantoffel verteilt hat. Der vermeintliche Täter soll sich also keinerlei Gedanken gemacht haben, als er den einen Pantoffel an die Kopfseite gelegt hat. Er soll einfach nichts gedacht haben, als er seitlich den Schuh an die Matte unterhalb des Waschbeckens schob, so dass die Matte Wellen schlug.
Beides ist schon sehr unwahrscheinlich.
Dass der vermeintliche Täter aber dabei den Pantoffel so platziert mit der Besonderheit, wie man ihn aus der Simulation erwartet, ist das dann einfach ausgeschlossen.
Aus dem Foto erkennt mann, dass die Matte Wellen schlägt. Aus diesen Wellen erkennt man die Richtung, aus dem die Pantoffel zur Matte hin geschoben (gerutscht) ist. Der Schuh ist aus der Richtung der Badewanne dort hin geschoben worden. Die Fußspitze der Pantoffel zeigt noch großteils in Richtung Badewanne.
Danke an
@Seps13, ich hatte das gar nicht mehr so genau in Erinnerung. Alles passt mit den zusätzlichen Überlegungen weiter oben, welche sich aus der Simulation ergeben, der Schuh wird im Moment der Entlastung nach hinten weggedrückt und schlittert rückwärts in Richtung Matte, wird dort abgebremst und wirft dabei diese sichtbaren Falten.
All das soll der vermeintliche Täter rein zufällig hinbekommen haben? Die Lage der Pantoffel mit der Fußspitze zur Badewanne? Die aufgeworfenen Falten, in der Art, dass man der Pantoffel aus Richtung Badewanne zur Matte hin geschoben wurde. Das alles soll nur Zufall sein. Nein, diese Annahme von
@Seps13 ist einfach mit dem vorgefundenen nicht vereinbar.
Eine Schuhverwechselung ist da um Größenordnungen wahrscheinlicher, als dass ein vermeintlicher Täter all das berücksichtigt hätte (Zufall oder bewusst, das ist egal).
Andante schrieb:Weshalb Frau K. auch das Wäschewaschen in der Wanne mit Hochstemmen nach Anbringen des Stöpsels sowie nach Herausnahme der gespülten Wäsche aus der Wanne (dann mit einer Hand die patschnasse Wäsche greifend, während die andere Hand auf den Stock gestützt ist und nicht zum Auswringen gebraucht werden kann, jede Hausfrau mit Lebenserfahrung kann dir sagen, was man beim Wäschespülen in der Wanne alles beachten muss) gescheut haben dürfte. Du beschreibst es selbst.
JosefK1914-2 schrieb:
Eine eher unrealistische Vorstellung, dass das Opfer an der Badewanne sich weiterhin mit dem Stock abstützt, da gebe ich ihnen sogar recht. Viel wahrscheinlicher ist es, dass es vorgehabt hatte sich mit der einen Hand an der Wanne abzustützen. Da hat man dann einen deutlich besseren Halt gegeben.
Und Anbringen des Stöpsels war auch nicht nötig, wenn man sich die Tatortfotos ausreichend ansieht, erkennt man, dass es sich um eine Badewanne handelt, wo der Stöpsel durch ein Rad am Überlauf bedient wird. Sie brauchte sich dazu nicht zu bücken. Was das Waschen in der Badewanne sonst angeht, schließe ich mich den Betrachtungen von
@Rick_Blaine an.
Andante schrieb:Ja dann....super erklärt :-)
Schade, wenn sie es nicht verstanden haben, das kann ich dann wohl nicht ändern, wenn sie nicht genau den Part mir zeigen, wo sie eine bessere Erklärung benötigen. Man muss es sich dabei ausreichend gut physikalisch vorstellen.
Vereinfacht gesagt ist nach dieser Simulation folgendes aufgetreten:
Das Opfer hat mit dem Fuß den Pantoffel großteils nach hinten mit einer leichten Rechts-Komponente weggedrückt. Und genau diese Bewegungskomponente macht den Faltenwurf der Badematte und die Endlage der Pantoffel mit der Fußspitze nach vorn erklärbar, wie gesagt unter der Annahme, dass das Opfer die Pantoffeln versehentlich vertauscht hatte.
Wie würden sie sich den die Ursache für die Lage der Pantoffeln vorstellen, bei diesen aufgezeigten Besonderheiten? Würden sie auch annehmen, das der Täter es vollkommen zufällig verteilt hat? Mit den Besonderheiten, welche ganz zufällig mit der Simulation erklärbar ist?