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Badewannenunfall von Rottach-Egern

7.712 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, 2008, Badewanne ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Badewannenunfall von Rottach-Egern

Badewannenunfall von Rottach-Egern

16.09.2022 um 08:44
@Palio
@Scarbi

Was ist wenn er Frau K. bereits für tot hielt? Ist das nicht eine der üblichen Erklärungen in diesem Fall?


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Palio ehemaliges Mitglied

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Badewannenunfall von Rottach-Egern

16.09.2022 um 08:50
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Was ist wenn er Frau K. bereits für tot hielt? Ist das nicht eine der üblichen Erklärungen in diesem Fall?
Dafür müsste er sich erstmal erklären. Bisher plädiert er ja auf unschuldig und Unfall. Aber die Überlegung ist interessant, inwieweit man ihm ggf. glauben kann oder müsste. Einerseits würde ich das bejahen, weil man es ihm nicht widerlegen könnte, andererseits tun sich Fragen auf: Warum legt er sie nicht in die trockene Badewanne? Warum verschafft er sich das Alibi für 15:30 Uhr, wenn sie doch schon tot war?


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Badewannenunfall von Rottach-Egern

16.09.2022 um 09:06
Zitat von PalioPalio schrieb:Warum legt er sie nicht in die trockene Badewanne?
Um einen Badewannenunfall glaubhafter zu machen, weil sie seiner ersten Aussage nach ja ihre Füße waschen wollte (was sonst er doch für sie erledigte, oder?). Die Behauptung mit der Wäsche hat er ja erst später eingeführt.

Um etwaige DNA-Spuren am Körper von Frau K. zu verwischen?

Um einen Ertrinkungstot vorzutäuschen um so von den Kopfverletzungen abzulenken?

Um eine spätere Todeszeit zu suggerieren um sich ein Alibi zu verschaffen?
Zitat von PalioPalio schrieb:Warum verschafft er sich das Alibi für 15:30 Uhr, wenn sie doch schon tot war?
S. o. letztes "Um".


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16.09.2022 um 09:14
Zitat von PalioPalio schrieb:Vielleicht ist er zur Kontrolle vor dem Haare färben nochmal rüber in die Wohnung und hat festgestellt, dass sie ertrunken ist.
Dann wäre er platt gewesen, wenn ihn jemand zu einer späteren Uhrzeit gesehen hätte.

Und dafür, dass die beiden Anrufe Teil eines Plans zur Täuschung der Ermittlungsbehörden waren, gibt es wirklich keinerlei Anhaltspunkte. Das ist m.E. völlig aus der Luft gegriffen. Für mich ergibt diese Version noch nicht einmal wirklich Sinn. Ich sehe allerdings auch nicht grundsätzlich ein Problem mit dem Zeitfenster von 11 Minuten.


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Palio ehemaliges Mitglied

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16.09.2022 um 09:35
Zitat von kegelschnittkegelschnitt schrieb:Dann wäre er platt gewesen, wenn ihn jemand zu einer späteren Uhrzeit gesehen hätte.
Ja, aber vielleicht konnte er das Risiko einschätzen, weil er als Hausmeister wusste, wem er im Haus begegnen könnte oder nicht, wenn er die Wohnung über die Tiefgarage betritt und vielleicht lag das Risiko bei Null.
Zitat von kegelschnittkegelschnitt schrieb:Und dafür, dass die beiden Anrufe Teil eines Plans zur Täuschung der Ermittlungsbehörden waren, gibt es wirklich keinerlei Anhaltspunkte.
Nur die zweimalige superkurze Verbindung als Fakt und die Interpretation der Absicht. Welche Absicht steckte dahinter? Beide Male und durchgehend die gleiche (Täuschungsabsicht) oder war es ein "Ich hole Hilfe" - "nein doch nicht" - "ach doch, ich rufe Hilfe" "ach ne doch nicht" im Bruchteil von Sekunden?
Zitat von kegelschnittkegelschnitt schrieb:Das ist m.E. völlig aus der Luft gegriffen. Für mich ergibt diese Version noch nicht einmal wirklich Sinn.
Völlig aus der Luft gegriffen ist die Interpretation nicht, sie steht ja im Kontext zu einem Gesamtgeschehen und selbstverständlich ergibt sie im Rahmen einer Inszenierung auch Sinn. Es ist hier auch die Frage, was man ihm zutraut. Ich traue ihm mehr zu als andere. Ich sehe in der Platzierung der Schuhe auch eine Überlegung, was er suggerieren wollte. Übrigens sieht Axel Petermann die auch (wobei er ihm diese Gedanken dann ebenfalls nicht zutraut).
Zitat von kegelschnittkegelschnitt schrieb:Ich sehe allerdings auch nicht grundsätzlich ein Problem mit dem Zeitfenster von 11 Minuten.
Man kann es schaffen, aber es erfordert auch sehr schnelle Entscheidungen. In meiner Version hat er für das Überlegen noch etwas mehr Zeit.


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16.09.2022 um 10:01
[@Cpt.Germanica
Nein, das ist falsch. Er hatte mit ihrer Körperpflege nichts zu tun.
Sie trug aber eine verschmutzte Hose. Dass sie sich so nicht ins Bett legen wollte, macht ja schon Sinn. Also zweifel ich seine Aussage nicht an, dass sie sich vorher noch waschen wollte.


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16.09.2022 um 10:04
Zitat von PalioPalio schrieb:Ja, aber vielleicht konnte er das Risiko einschätzen, weil er als Hausmeister wusste, wem er im Haus begegnen könnte oder nicht, wenn er die Wohnung über die Tiefgarage betritt und vielleicht lag das Risiko bei Null.
Dazu müsste man überhaupt erst wissen, wie genau die Wohnanlage ausgesehen hat, um solche Spekulationen anzustellen.
Zitat von PalioPalio schrieb:Nur die zweimalige superkurze Verbindung als Fakt und die Interpretation der Absicht. Welche Absicht steckte dahinter? Beide Male und durchgehend die gleiche (Täuschungsabsicht) oder war es ein "Ich hole Hilfe" - "nein doch nicht" - "ach doch, ich rufe Hilfe" "ach ne doch nicht" im Bruchteil von Sekunden?
Aber wenn die beiden Anrufe eine bewusste Täuschung gewesen sein sollen:
- Wieso gleich zwei Anrufe? Mag sein, dass der erste Anruf in der Täuschungsversion noch irgendwie Sinn ergibt. Aber wozu der zweite Anruf?
- Wenn diese Anrufe eine Täuschung gewesen sein sollen, wieso weist MG nicht auf die Interpretation der Anrufe als Hilferuf hin? So wie er auf das "dahinrumpeln" hingewiesen hat, so wie er von sich aus Kassenzettel vorgelegt hat usw.? (Unterstellt, dass MG die Tat wirklich begangen hat.)
- Wieso hat MG überhaupt behauptet, dass er einmal den Hausarzt angerufen hat, wenn deiner Ansicht sein Plan war, es als Hilferuf von LK aussehen zu lassen?
Zitat von PalioPalio schrieb:Völlig aus der Luft gegriffen ist die Interpretation nicht, sie steht ja im Kontext zu einem Gesamtgeschehen und selbstverständlich ergibt sie im Rahmen einer Inszenierung auch Sinn.
Aber was soll ein Ermittlungsbeamter nach diesen Anrufen denken? Dass sie Hilfe rufen wollte, weil es ihr so schlecht geht, sie dann sofort auflegt, es nochmal probiert, wieder sofort auflegt und dann ins Bad geht, Wasser einlässt und dann in die Wanne stürzt?

Sorry, ich glaube, dass du dich da mit deiner Theorie ziemlich verrannt hast.
Zitat von PalioPalio schrieb:Ich sehe in der Platzierung der Schuhe auch eine Überlegung, was er suggerieren wollte.
Und was wollte er suggerieren? Für mich passt die Position der Schuhe nicht zu einem Sturzgeschehen. Es sieht eher so aus, als wären sie in Eile hingeworfen worden. Ob die Position der Schuhe bei Auffindung der Leiche dieselbe war als zum Zeitpunkt des Geschehens, ist natürlich eine andere Frage, die ich nicht beantworten kann.


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16.09.2022 um 10:14
Zitat von DieTatiiDieTatii schrieb:Nein, das ist falsch. Er hatte mit ihrer Körperpflege nichts zu tun.
Sie trug aber eine verschmutzte Hose. Dass sie sich so nicht ins Bett legen wollte, macht ja schon Sinn. Also zweifel ich seine Aussage nicht an, dass sie sich vorher noch waschen wollte.
Seine Aussage war aber, dass sie ihre Füße waschen wollte.

Das andere mit der Wäsche kam erst von seinem Anwalt im ersten Prozess, also viel später.

Und wo ist der Beweis, dass sie eine verschmutzte Hose hatte?


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16.09.2022 um 10:26
@Palio

Der erste Anruf war doch kürzer, als der zweite. Vielleicht war er ja beim ersten etwas zu schnell und hat gedacht, dass eben die Verbindung nicht zustande gekommen ist und somit dieser Anrufversuch nicht erfasst worden wäre. Deshalb hat er es gleich nochmal versucht und diesmal das Tuten, welches ein Klingeln anzeigt, abgewartet.


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Palio ehemaliges Mitglied

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16.09.2022 um 10:46
Zitat von kegelschnittkegelschnitt schrieb:Dazu müsste man überhaupt erst wissen, wie genau die Wohnanlage ausgesehen hat, um solche Spekulationen anzustellen.
Für Spekulationen muss man das ja gerade nicht, nur für Tatsachenbehauptungen.
Aus dem Urteil ergibt sich ein Zugang über die Tiefgarage.
Zitat von kegelschnittkegelschnitt schrieb:Aber wenn die beiden Anrufe eine bewusste Täuschung gewesen sein sollen:
- Wieso gleich zwei Anrufe? Mag sein, dass der erste Anruf in der Täuschungsversion noch irgendwie Sinn ergibt. Aber wozu der zweite Anruf?
Das hat @Scarbi gerade beantwortet:
Zitat von ScarbiScarbi schrieb:Vielleicht war er ja beim ersten etwas zu schnell und hat gedacht, dass eben die Verbindung nicht zustande gekommen ist und somit dieser Anrufversuch nicht erfasst worden wäre. Deshalb hat er es gleich nochmal versucht und diesmal das Tuten, welches ein Klingeln anzeigt, abgewartet.
Zitat von kegelschnittkegelschnitt schrieb:Wenn diese Anrufe eine Täuschung gewesen sein sollen, wieso weist MG nicht auf die Interpretation der Anrufe als Hilferuf hin? So wie er auf das "dahinrumpeln" hingewiesen hat, so wie er von sich aus Kassenzettel vorgelegt hat usw.?
Die Frage, warum er zugab, dass er die Anrufe tätigte, stellt sich auch bei der Urteilsversion, also wenn er in Panik Hilfe holen wollte und es sich anders überlegte.

Er musste wohl (Spekulation) zugeben, dass er es war, weil sich das unter der Vernehmungssituation zwingend ergab, zum Beispiel, weil er nicht mehr den genauen Zeitpunkt der Anrufe kannte und daher sagte, dass er Frau K. um 15.00 Uhr verließ. Vielleicht hat er es auch gar nicht sofort zugegeben.
Zitat von kegelschnittkegelschnitt schrieb:Aber was soll ein Ermittlungsbeamter nach diesen Anrufen denken? Dass sie Hilfe rufen wollte, weil es ihr so schlecht geht, sie dann sofort auflegt, es nochmal probiert, wieder sofort auflegt und dann ins Bad geht, Wasser einlässt und dann in die Wanne stürzt?
Nein. Man sollte denken, dass es ihr schlecht ging und dass sie Hilfe rufen wollte und dann aber zum Beispiel Durchfall bekam, nicht reden konnte, das erste Mal dahinrumpelte, was auch immer. Dann ging sie ins Bad und rumpelte erneut, dieses Mal in die Wanne, wobei sie irgendwie ganz leicht den Wasserhahn bewegte und der Abfluss... Ach, der war schon vorher zu.
Zitat von kegelschnittkegelschnitt schrieb:Und was wollte er suggerieren? Für mich passt die Position der Schuhe nicht zu einem Sturzgeschehen.
Der eine Schuh liegt unter dem verrutschten Badvorleger. Beide Teppiche sind verrutscht. Es sieht aus, als sei sie dort weggerutscht, zur Badewanne gestolpert, habe sich dort gedreht (anderer Schuh liegt mit der Ferse zur Wanne), denn den Stock fallen gelassen und sei in die Wanne gefallen.

Perfekt ist das alles nicht, vor allem das mit dem Bein (der Kopf musste ja unters Wasser fürs Ertrinken) und er ist ja deswegen auch überführt worden, aber er hat es durchaus mit Überlegung angegangen.


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16.09.2022 um 11:15
Zitat von PalioPalio schrieb:Perfekt ist das alles nicht, vor allem das mit dem Bein (der Kopf musste ja unters Wasser fürs Ertrinken) und er ist ja deswegen auch überführt worden, aber er hat es durchaus mit Überlegung angegangen.
Für mich sieht es durch den verrutschten Badvorleger und die Lage von Schuhen und Stock schon die ganze Zeit auch so aus, als habe er suggerieren wollen, dass sie irgendwie im Bad weggerutscht und dann unglücklich in die Wanne gefallen ist.

Hätte er vortäuschen wollen, dass sie ein allein Bad nehmen oder Wäsche einweichen wollte (beides Dinge, von denen er aber besser als jeder andere wusste, dass sie das nie tat!), hätte es viel näher gelegen, statt Badvorleger und Schuhe zu drapieren ein entsprechendes einschlägiges Szenario im Bad herzurichten, also etwa für den Fall des Badenwollens frische Wäsche und ein Handtuch in Griffweite zu legen, Badezusatz deutlich ins Blickfeld an den Wannenrand zu rücken, für den Fall des Wäscheeinweichenwollens zumindest entsprechende Schmutzwäsche neben der Wanne zu deponieren nebst Waschmittel hinzustellen.

Er wusste, wie schlecht sie zu Fuß war und dass sie kaum, wenn sie baden oder Wäsche waschen wollte, wegen jedes einzelnen Gegenstandes, den sie dazu benötigen würde, hin- und hergelaufen wäre, also sich nicht extra mühsam ins Bad geschleppt hätte, um erst mal nur Wasser einzulassen, dann noch mal wieder los zu gehen, um Waschmittel zu holen und an den Wannerand zu stellen, dann noch mal loszugehen, um die Wäsche zu holen etc. Und er wusste, dass auch andere das wussten. Mit anderen Worten: ich glaube nicht, dass er selber ursprünglich ein Unfallgeschehen im Sinn gehabt hätte, das zu Annahme führen sollte, Frau K. habe baden oder Wäsche einweichen wollen.


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16.09.2022 um 11:18
Zitat von PalioPalio schrieb:Das hat @Scarbi gerade beantwortet:
Scarbi schrieb:
Vielleicht war er ja beim ersten etwas zu schnell und hat gedacht, dass eben die Verbindung nicht zustande gekommen ist und somit dieser Anrufversuch nicht erfasst worden wäre. Deshalb hat er es gleich nochmal versucht und diesmal das Tuten, welches ein Klingeln anzeigt, abgewartet.
Ok, theoretisch möglich, aber ich verstehe den Sinn trotzdem nicht (siehe unten).
Zitat von PalioPalio schrieb:Die Frage, warum er zugab, dass er die Anrufe tätigte, stellt sich auch bei der Urteilsversion, also wenn er in Panik Hilfe holen wollte und es sich anders überlegte.
Die Frage stellt sich für mich nicht, falls er damit konfrontiert wurde. Und wenn er nicht konfrontiert wurde, könnte man genauso gut sagen, dass ihm eingefallen ist, dass man das sowieso rausfinden würde (das ist genauso um die Ecke gedacht wie die obige Spekulation von Scarbi).
Zitat von PalioPalio schrieb:Er musste wohl (Spekulation) zugeben, dass er es war, weil sich das unter der Vernehmungssituation zwingend ergab, zum Beispiel, weil er nicht mehr den genauen Zeitpunkt der Anrufe kannte und daher sagte, dass er Frau K. um 15.00 Uhr verließ. Vielleicht hat er es auch gar nicht sofort zugegeben.
Ich verstehe das nicht. Selbst wenn er gesagt hat, dass er um ca. 15 Uhr gegangen sei und sich herausstellt, dass die Anrufe um 14:57 Uhr waren, muss das ja nicht bedeuten, dass MG zum Zeitpunkt der Anrufe in der Wohnung war. Denn niemand wird erwarten, dass man punktgenau Uhrzeiten nennen kann und wann genau man was gemacht hat. Deswegen überzeugt mich die Begründung, warum er von seinem angeblichen Täuschungsmanöver abgerückt sein sollte, überhaupt nicht. Die einfachere Erklärung ist für mich: dieses Täuschungsmanöver gab es nicht.
Zitat von PalioPalio schrieb:Nein. Man sollte denken, dass es ihr schlecht ging und dass sie Hilfe rufen wollte und dann aber zum Beispiel Durchfall bekam, nicht reden konnte, das erste Mal dahinrumpelte, was auch immer. Dann ging sie ins Bad und rumpelte erneut, dieses Mal in die Wanne, wobei sie irgendwie ganz leicht den Wasserhahn bewegte und der Abfluss... Ach, der war schon vorher zu.
Ernsthaft? Wieso hätte MG in diesem Augenblick (wenn er es denn war) derart umständlich und lebensfremd denken sollen?
Zitat von PalioPalio schrieb:Der eine Schuh liegt unter dem verrutschten Badvorleger. Beide Teppiche sind verrutscht. Es sieht aus, als sei sie dort weggerutscht, zur Badewanne gestolpert, habe sich dort gedreht (anderer Schuh liegt mit der Ferse zur Wanne), denn den Stock fallen gelassen und sei in die Wanne gefallen.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass man auf so eine komplizierte und nicht naheliegende Idee kommt. Wäre ich in dieser Situation, hätte ich ihr die Hausschuhe wahrscheinlich angezogen. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass sie einfach im Stress dort hingeworfen wurden (wenn er es denn war).


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16.09.2022 um 11:22
Zitat von kegelschnittkegelschnitt schrieb:Selbst wenn er gesagt hat, dass er um ca. 15 Uhr gegangen sei und sich herausstellt, dass die Anrufe um 14:57 Uhr waren, muss das ja nicht bedeuten, dass MG zum Zeitpunkt der Anrufe in der Wohnung war.
Dass er die Anrufe von ihrem Anschluss getätigt hat, hat er ja selber gesagt, also muss er zu dieser Zeit in der Wohnung gewesen sein.


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16.09.2022 um 11:35
Zitat von AndanteAndante schrieb:Dass er die Anrufe von ihrem Anschluss getätigt hat, hat er ja selber gesagt, also muss er zu dieser Zeit in der Wohnung gewesen sein.
Ja natürlich. Es geht aber um eine andere Frage: Wollte er mit den Anrufen einen Hilferuf durch LK vortäuschen (wie es Palio vermutet) oder nicht? Wenn er das vortäuschen wollte, verstehe ich nicht, wieso er gesagt hat, dass er angerufen habe. Ich bin nur auf ein Gegenargument von oben eingegangen. Dass er um 14:57 noch in der Wohnung war, wird nur deshalb angenommen, weil er die Anrufe zugegeben hat. Er hätte also entsprechend lügen können, wenn er die Vortäuschung eines Hilferufes im Sinn gehabt hätte.


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Palio ehemaliges Mitglied

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16.09.2022 um 11:52
Zitat von kegelschnittkegelschnitt schrieb:Die Frage stellt sich für mich nicht, falls er damit konfrontiert wurde. Und wenn er nicht konfrontiert wurde, könnte man genauso gut sagen, dass ihm eingefallen ist, dass man das sowieso rausfinden würde (das ist genauso um die Ecke gedacht wie die obige Spekulation von Scarbi).
Es gibt zwei mögliche vorauszusetzende Annahmen für die Ausgangslage.

Möglichkeit 1
Er ist unschuldig und wollte, so wie er sagte, beim Hausarzt die Nummer des Pflegedienstes erfragen, weil sowohl er als auch Frau Kortüm die Nummer nicht parat hatten und nicht an die Mappe gedacht haben. Beide Male hörte er innerhalb einer Sekunde den Anrufbeantworter und legte unverrichteter Dinge wieder auf. Er verabschiedete sich von Frau Kortüm und rief von der Tiefgarage aus die Auskunft und dann den Pflegedienst an. Frau Kortüm informierte er über die nun erfolgte Benachrichtigung des Pflegedienstes nicht mehr.

Halte ich für äußerst unglaubhaft.

Möglichkeit 2
Er ist schuldig und rief zweimal beim Hausarzt an, die Verbindung dauerte jeweils eine Sekunde.

Warum tat er das? Es hat mit dem Tatgeschehen zu tun, das ist wohl unstrittig.

Version 1
Es war ein nicht vollendeter Hilferuf, dergestalt:
Zitat von PalioPalio schrieb:"Ich hole Hilfe" - "nein doch nicht" - "ach doch, ich rufe Hilfe" "ach ne doch nicht" im Bruchteil von Sekunden
Version 2
Er inszenierte einen häuslichen Unfall. Er wollte eine Frau Kortüm suggerieren, der es schlecht ging.


Wenn er schuldig war, hat er keine harmlose Erklärung für die Anrufe. Am besten sagt er dann, er habe nicht angerufen.

Deine Frage lautet nun bei Möglichkeit 2 bereits vor und unabhängig von der Interpretation der Anrufe:
Warum gab er zu, dass er angerufen hat? Er konnte weder sagen, dass er erst Hilfe rufen wollte für die Frau, die er bewusstlos geschlagen hatte, noch, dass er die Ermittler auf eine falsche Fährte bringen wollte.

Warum also gab er die Anrufe zu? Da kann ich nur spekulieren, dass er gezwungen war, dies einzugestehen. Nochmal: Diese Erklärung wird in der Schuldversion unabhängig von dem Grund seiner Anrufe benötigt.
Zitat von kegelschnittkegelschnitt schrieb:Ich kann mir nicht vorstellen, dass man auf so eine komplizierte und nicht naheliegende Idee kommt. Wäre ich in dieser Situation
Das ist das Problem des Hineinversetzenkönnens in den Täter und dessen Situation. Wir haben Fakten, die unterschiedlich interpretiert werden können und je nach eigener Erfahrung, eigenen Fähigkeiten und auch dem, was man anderen zutraut, gewertet werden.

Ich habe meine Wertung begründet. Ich kann mir das sehr gut vorstellen und traue ihm diese Täuschungen auch zu. Ich glaube, er konnte gut praktisch denken.

Die Interpretation der Kammer ist auch möglich, ich sehe hier aber Schwächen.


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16.09.2022 um 11:52
Zitat von DieTatiiDieTatii schrieb am 10.09.2022:Die Verstorbene war bekleidet mit einer hellblauen Schlafanzughose, darunter trug sie eine
Unterhose mit einer Slipeinlage. Die hellblaue Schlafanzughose und die Unterhose wiesen
braune Kotspuren auf. Der Oberkörper war mit einem Unterhemd, einem dünnen hellblauen
T-Shirt und einer dunkelblauen Strickjacke bekleidet. An den Füßen trug Frau Kortüm weiße
Socken. Im Wasser schwamm zudem ein weißes Tuch, wie es Frau oft als Halstuch
Quelle:
Seite 19 des Gerichtsurteils
@Cpt.Germanica

als lebensnah würde ich sagen, dass sie sich, so wie MG es aussagte, erstmal waschen wollte. Lebensferner würde ich behaupten wäre anzunehmen, dass sie sie so ins Bett legen wollte.
Aber das Gericht trifft ja bekanntlich seine eigenen Schlüsse. Dazu hat es gar nicht viel geschrieben. Eigentlich immer zu den entlastenden Stellen, da kam so gut wie nichts, seitens des Gerichts. Ist eben schon sehr auffällig. Wie eben auch beim Motiv.


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16.09.2022 um 12:01
Zitat von DieTatiiDieTatii schrieb:als lebensnah würde ich sagen, dass sie sich, so wie MG es aussagte, erstmal waschen wollte.
Lebensnah wäre es, wenn Herr G. nicht zunächst etwas von Füße waschen ausgesagt, nur um sich viel später mit denkanstoß seinees Verteidigers plötzlich zu erinnern, dass es um das Einweichen von Wäsche ging.
Zitat von DieTatiiDieTatii schrieb:Lebensferner würde ich behaupten wäre anzunehmen, dass sie sie so ins Bett legen wollte.
Wer sagt denn das ...?
Zitat von DieTatiiDieTatii schrieb:Aber das Gericht trifft ja bekanntlich seine eigenen Schlüsse.
Es sind zumindest nicht deine Schlüsse, das stimmt.
Zitat von DieTatiiDieTatii schrieb:Dazu hat es gar nicht viel geschrieben. Eigentlich immer zu den entlastenden Stellen, da kam so gut wie nichts, seitens des Gerichts. Ist eben schon sehr auffällig. Wie eben auch beim Motiv.
Wenn der Täter das Motiv verschweigt, aber alles von Relevanz zwingend für seine Täterschaft spricht, was willst du dann machen? In dubio pro reo ist irgendwann verbraucht, Motiv hin, Motiv her.


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16.09.2022 um 12:02
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:ebensnah wäre es, wenn Herr G. nicht zunächst etwas von Füße waschen ausgesagt, nur um sich viel später mit denkanstoß seinees Verteidigers plötzlich zu erinnern, dass es um das Einweichen von Wäsche ging.
DieTatii schrieb:
vielleicht hatte sie aber genau DAS gesagt. Wenn sie gesagt hätte, ich möchte die Badewanne nutzen um mich zu waschen, wäre MG sicherlich weniger begeistert gewesen. Die Frau war ja nicht dämlich gewesen...
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:der Täter das Motiv verschweigt, aber alles von Relevanz z
Alles? Was verstehst du unter alles? Hier wurde ein Sturz ausgeschlossen ergo Tötungsdelikt. Mehr gibt es nicht. Das andere wurde eben umschrieben dass es passt.


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16.09.2022 um 12:07
Zitat von DieTatiiDieTatii schrieb:vielleicht hatte sie aber genau DAS gesagt.
Was denn?
Zitat von DieTatiiDieTatii schrieb:Wenn sie gesagt hätte, ich möchte die Badewanne nutzen um mich zu waschen, wäre MG sicherlich weniger begeistert gewesen. Die Frau war ja nicht dämlich gewesen...
Deine Schlüsse sind weit lebensferner als diejenigen, die du dem Gericht ankreidest.
Zitat von DieTatiiDieTatii schrieb:Alles? Was verstehst du unter alles?
Habe ich doch geschrieben: Alles von Relevanz. Es gibt immer irgendwelche Kinkerlitzchen, die "gegen" eine Tat sprechen ....
Zitat von DieTatiiDieTatii schrieb:Hier wurde ein Sturz ausgeschlossen ergo Tötungsdelikt. Mehr gibt es nicht.
Doch. Hämatome am Hinterkopf. Drappierte Schuhe im Badezimmer. Z. B.
Zitat von DieTatiiDieTatii schrieb:Das andere wurde eben umschrieben dass es passt.
Das ist eine ziemlich dreiste Unterstellung. Aber keine Argumentation.


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16.09.2022 um 12:10
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Doch. Hämatome am Hinterkopf. Drappierte Schuhe im Badezimmer. Z. B.
was stand denn nochmal im ersten Gutachten? Konnten diese Hämatome auch von einem Sturz kommen? Ich denke die Antwort war ja gewesen. Der Gutachter hatte ja nicht mal einen Sturz ausgeschlossen. das kam ja erst mit der Tatortbesichtigung. Ob er vorher Fotos von den Gegebenheiten gesehen hat, weiß hier auch niemand. Vielleicht hat er die gesehen, und kam trotzdem zu dem Schluss es sei ein Unfall gewesen.
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:abe ich doch geschrieben: Alles von Relevanz
die 2 Anrufe und die gekauften Binden?
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Das ist eine ziemlich dreiste Unterstellung. Aber keine Argumentation.
was ist denn gesichert? Also erwiesen? Wie die Verletzungen erfolgt sind? Tatwaffe? DNA? Motiv? Was gibt es denn? Weißt du mehr als wir?


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