@Reinaerd Reinaerd schrieb:Oft wurden sie bereits von anderen Nutzern korrigiert, die selbst recherchiert haben. Ich kann mich nicht direkt an etwas erinnern. Aber wenn es etwas gibt, das ich in diesem Zusammenhang für relevant halte, werde ich es Ihnen natürlich mitteilen.
Da bin ich gespannt.
Reinaerd schrieb:Im Moment denke ich auch eher an Selbstmord als an Mord.
Hierzu hätte ich etwas m. E. durchaus Relevantes zu sagen.
Ich besitze nämlich genau so eine Pistole. Als Jäger und Schützenvereinsmitglied darf ich das auch. Habe mich, nachdem ich sie geerbt habe, diesen Sommer erstmalig damit beschäftigen können.
Neben anderen Aktivitäten war ENDLICH mal Gelegenheit, die gute alte High-Power auf den nach coronabedingtem Schluss wieder eröffneten Schießstand zu gehen. Will sagen, ich habe auf dem Schießstand diverse Schachteln verschiedener Munition damit verschossen.
Kurz aktuelle Ersthanderkenntnisse bzw. -eindrücke:
1.) Soo doll, wie immer behauptet wird, schlägt die "High Power" gar nicht. Das Gewicht der Waffe schluckt viel vom Rückstoß. Ich hatte mir das unkultivierter vorgestellt, nach allem, was ich gelesen hatte. Sogar meine Frau konnte als absolute Anfängerin damit umgehen.
Trotzdem erscheint es extremst unwahrscheinlich, dass die Waffe in der Haltung, in der Sie im vorliegenden Fall gehandhabt wurde, in der Hand verbleibt und das sogar so diffizil, dass sich der kurze Leerweg des Abzuges erst gelöst haben soll, als man JF die Pistole aus der Hand löste ( das damit verbundene Geräusch, das dabei gehört worden sein soll, ist kaum wahrnehmbar leise ).
Dafür ist dann doch zuviel Bewegung in der Sache und der Brocken zu schwer.
2. ) Die ganze Mechanik hat so viele offene Stellen, dass ein mehrfaches Abfeuern ( hier zwei Mal in verschiedenen Haltungen ) ohne Schmauch- oder meinetwegen GSR-Kontamination der Schützenhände ebenfalls als extremst unwahrscheinlich eingestuft werden muss.
Hinzu kommt hier noch, dass es sich bei der Tatwaffe um ein sichtbar ungepflegtes Exemplar handelt. Da davon auszugehen ist, dass es im durchaus komplexen Inneren nicht besser aussah, vermindert sich die Wahrscheinlichkeit einer
Nichtkontamination m. E. nochmals auf fast nicht mehr ausdrückbar.
Für sich betrachtet mag das noch kein Ausschlusskriterium für Selbstmord sein, in der Gesamtschau der vielen Seltsamkeiten des Falles ist es für mich das Ausrufezeichen hinter dem Wort "Mord".
MfG
Dew