Slaterator schrieb:Ferner glaube ich eher nicht, dass wir über die Firmennamen, den Tarnnamen oder die angegebene Adresse wirklich weiterkommen. Da fischen wir zu sehr im Trüben. Sie (JF) hatte vlt. eine Verbindung nach Belgien. Doch die Angaben müssen deshalb noch lange keine Rückschlüsse auf ihre tatsächliche Identität zulassen. Ich könnte z.B. auch eine Phantasieadresse in Österreich aus dem Hut zaubern, weil ich als Kind sehr oft dort im Urlaub war und mich noch an ein paar Dinge (Ortsnamen/Straßennamen) erinnere. Vor Ort könnte man diese Tatsache aber unmöglich auf mich zurückführen. Und eine Tarnung soll ja auch genau diesen Zweck erfüllen.
Ich denke, wir sind uns alle einig, dass JF nicht in Verlaine gewohnt und dort sehr wahrscheinlich auch keine Angehörige hat. Wenn sie sehr clever war, sind sogar die Telefonnummern in Lüttich falsch. Die Bemühungen zur Verschleierung der Identität wären auch völlig nutzlos gewesen, wenn JF mit der Adresse in Verlaine oder der Telefonnummer eine Spur hinterlassen hätte. Aber wie du es bestätigst, werden Phantasieadressen gerne aus persönlich bekannten Informationen zusammengestellt. Daher stellt sich die Frage, woher wusste sie, dass es eine Rue de la Station in Verlaine gibt ? War es zufällig richtig oder hatte sie doch gewisse Ortskenntnisse ? Wenn letztgenanntes stimmt, woher hatte sie diese Informationen ? Und war es Zufall, dass sie eine Vorwahl im korrekten Format aus einem Gebiet wählte, das nur 17 km entfernt ist ? Nehmen wir auch noch den in den 90er Jahren in Belgien hergestellten Lauf der Browning dazu, fällt es schwer, nicht an einen wie auch immer gearteten Bezug Richtung Belgien evtl. auch Luxemburg zu glauben.
Leider reichen die vorliegenden Informationen nicht aus, um sich JF weiter zu nähern. Dennoch interessiert es mich, wie sie bei der Erfindung der falschen Kontaktdaten vorgegangen sein könnte. In Zeiten von Google & Co. ist es sehr leicht, eine halbwegs plausible Adresse zu erfinden….aber 1995 ? Benutzte sie Bücher, Zeitungen, Wanderkarten, alte Briefe etc. ? Hatte sie Zugang zu einer Kundendatenbank ?
Nach meiner Vermutung hat sie keine Adresse gewählt, die ohne jeglichen persönlichen Bezug ist. Jeder kann sich eine beliebige Adresse einprägen, aber auch in einer akuten Stresssituation müssen die Daten glaubwürdig vorgetragen werden. Unter diesen Umständen wäre ein gedanklicher Ankerpunkt hilfreich. Ich gehe deshalb davon aus, dass JF bekannte und erfundene Informationen gemischt hat.
Aktuell hänge ich noch am Jagdsport in Verlaine. Eine gewisse Erfahrung im Umgang mit Waffen scheint JF gehabt zu haben.