J.Hypolite schrieb am 22.01.2019:Wenn ich Dich richtig verstanden habe würdest Du kaum einem der 5 Szenarien in Betracht ziehen.
Liege ich mit dieser Einschätzung richtig
Nicht wirklich, nein. Die Erklärungen dazu hatte ich ja bereits geschrieben. Weil es passt einfach nicht oder ist zu kompliziert.
J.Hypolite schrieb am 22.01.2019:Welche anderes Szenario würdest Du bevorziehen? Wie schon manch einer hier schrieb, wüssten wir die Wahrheit dieser story, würde sich vermutlich alles sehr einfach anhören.
Uns fehlen eben wie Du oben schriebst
Stimmt. Das Spekulieren bringt einen, ohne einen gewissen Rahmen, leider oft zu weit.
Was oftmals ganz gut geht ist, wenn man sich fragt, was würde ich in Situation XYZ tun. Denn meist sind die einfachen Antworten auch oftmals die richtigen.
J.Hypolite schrieb am 22.01.2019:Achtung: Es folgt ein spekulatives Szenario von mir: War JF eine Ex-Jugoslawin welche kurz nach der Geburt mit der Mutter nach (Ost-) Deutschland immigrierte? Und sie wollte den Vater in Oslo rächen, ihr Vater welcher 1993 in Bosnien von nationalistischen Nachbarn im eigenen (brennenden) Haus umgebracht wurde?
Leider gab es diese Grausamkeiten und weites mehr noch damals im Bosnien-und Kroatien Krieg.
Generell ist es natürlich möglich. Damals sind auch viele Aufzeichnungen verloren gegangen bzw nie angefertigt worden. Ein spurloses "Verschwinden" ist da gewiss machbar. Ist dann halt nur die Frage, was sie wo in der Zwischenzeit machte. Und warum sie keine Papiere, egal ob echt oder gefälscht, bei sich hatte.
Ich finde, aber auch die vermutung des Baltikums interessant, auch weil sie eben Deutsch gesprochen hat/haben soll. Dort gibt es noch immer deutschstämmige Einwohner.
Hathora schrieb am 22.01.2019:Selbst wenn man annimmt, sie wäre Aus der Rotlichtszene gibt es Kunden, Kolleginnen, Lokalbesitzer usw, die sie wiedererkennen würden.
Diese Möglichkeit könnte durchaus stimmen. Zu dieser Zeit gab es viele junge Frauen, die auch aus osteuropäischen Ländern mit falschen Versprechungen nach Deutschland gelockt wurden. Viele davon endeten in Zwangsprostituition. Das darüber niemand reden möchte, ist verständlich. Zudem ihr Tod ja auch durchaus ein abschreckendes Beispiel in einem solchen Szenario sein könnte.
Hathora schrieb am 22.01.2019:Dazu kommen noch Berührungspunkte mit Menschen aus Bank, Versicherungen, Arzt , Zahnarztpraxen, Frauenarzt! Wohnungsmarkt, Supermarkt, Apotheken usw.
Sie muss völlig abgeschottet gelebt haben.
Siehe oben. In einem solchen Fall gibt es kaum soziale Kontakte, worauf auch penibel geachtet wird von Seiten der Zuhälter. Kontrolle ist alles, meist wird auch sofort der Pass/Ausweis abgenommen und damit die Möglichkeit, zu entfliehen und dnach Hause zurück zu kehren.
Hathora schrieb am 22.01.2019:Ich habe mich schon die ganze Zeit gewundert, dass ein Hotel so sehr wegen der Bezahlung drängelt. Das ist mir noch nie passiert. Wenn Cash vereinbart war, dann wurde die Rechnung beim Auschecken vorgelegt und gut war's!
In der Tat seltsam. Aber in dem angenommenen Szenario weiter oben?
:ask: Zudem auch ihre finanzielle Situation unbekannt ist.
Aliki schrieb am 22.01.2019: Aber vielleicht war sie ein Kurier - und es ist etwas grandios schiefgegangen.
Das könnte durchaus sein. Und das sie sich absetzen wollte, was wohl aber misslang? Es würde auch zu der Theorie von oben passen. Scheinbar kein Geld, wenig Sachen, kaum etwas wertvolles dabei. Und die Pistole mit etwas Munition in einem eher schlechten Zustand. In einem solchen Fall, hat sie sie vielleicht garnicht gekauft, sondern irgendwo "mitgehen" lassen? Zum Selbstschutz? Und der Suizid war dann eher eine Panikreaktion, als sie dachte, jemand kommt ins Zimmer, so ala "die kriegen mich nicht wieder"?
siri76 schrieb am 22.01.2019:Ich habe Ende der 90er für ein paar Monate in Oslo gewohnt und ich erinnere mich, dass die Norweger, die ich dort kennenlernte den Handel mit harten Drogen als großes Problem empfanden.
Natürlich. Aber der normale Dealer wird auch dort kaum bewaffnet rumlaufen bzw nur soviel dabei haben, um das Verkaufsgut als Eigenbedarf deklarieren zu können. Kleine Fische halt. Und hätte Sie Anzeichen bzw den Nachweis einer entsprechenden Sucht gehabt, sollte die Polizei das nicht erwähnt haben oder den Fokus auf bestimmte Szenen gelegt haben?
VanDusen schrieb am 22.01.2019:Falls meine Vermutung stimmt und JF etwas mit den jugoslawischen Bürgerkriegen zu tun hat, dann ist ihre Familie womöglich tot und sie selbst galt / gilt als verschollen.
Siehe weiter oben.
Aber auch als Waisenkind aus einem anderen Land wäre das möglich.
Traurigerweise gibts auch genug Straßenkinder, die keine kennt oder vermisst. Hier wie dort.
VanDusen schrieb am 22.01.2019:Norwegen hatte und hat ein extremes Heroin-Problem.
Das hatte ich auch nicht negiert. Ich meinte halt nur das Auftreten. Dealer etc halten sich da eher bedeckt, während in Kolumbien das Kartell offen (und auch bewaffnet) agiert.
Smaragdgold schrieb am 22.01.2019:Was diesen Probeschuss angeht, ich glaube ja das es ein nun Frustrationsschuss gewesen ist. Anders gesagt, sie will abdrücken, verliert den Mut und verfehlt das nun Ziel.
Da die Waffe scheinbar in einem eher schlechten Allgemeinzustand war, wäre ein Testschuss durchaus nachvollziehbar, als ein Funktionstest. Gehen wir mal davon aus, dass dies das erste (und auch letzte) Mal war, dass sie eine Waffe in der Hand hielt und daher sich mit der Handhabung vertraut machte.
Ebenso könnte es ein Warnschuss gewesen sein. Sie denkt, jemand kommt in ihr Zimmer, will ihn damit vertreiben. Dann wieder jemand an der Tür. Sie verfällt in Panik, sieht keinen Ausweg.
Was aber bedeuten würde, jemand war hinter ihr her.
VanDusen schrieb am 22.01.2019:Das Zimmer war ein Standardzimmer, keines der teureren Business-Zimmer oder Suiten.
Womit wieder ihr finanzieller Status interessant wäre. Falls sie den einen hatte. Obwohl ich sicher bin, dass es auch in Oslo kostengünstigere Möglichkeiten gibt.
Wenn man aber fremd ist in der Stadt und vielleicht auch die Landessprache nicht beherrscht, jedoch ein wenig Englischkenntnisse halt, ist es durchaus eine akzeptable Wahl.
Die Waffe geht mir immer noch nicht aus dem Kopf... Hatte sie wirklich das Geld und die Zeit sie sich zu besorgen?
Wenn sie vor jemandem geflohen ist, wäre es auch denkbar, dass sie die Waffe doch von dort hat, oder? Jemand, der sich eine solche Waffe besorgt hatte, diese eventuell in wieder Gang setzte und dann irgendwo deponierte? Im Szenario einer möglichen Zwangsprostitution könnte das hinkommen. Das die Waffe dann irgendwo in einem Schrank oder Handschuhfach lag, sie wusste davon und nahm sie zum Selbstschutz mit?
Die wenigen Kleidungsstücke würden auch dazu passen. Aber die Uhr? Es sei denn, diese wäre ein Relikt ihrer Vergangenheit, ein Andenken. Oder einfach mitgenommen, wie die Waffe?
Auch das sie keine Papiere, keine Schecks oder ein Konto hatte.
Und das wenige Bargeld ebenfalls. Auch dies hätte sie sich, viellicht auch zwangsweise, anderweitig "besorgen" können, sollte die Idee mit dem Gewerbe hinkommen.
LG
Eye