Kriminalfall Kim Wall
12.03.2018 um 16:08FF schrieb:Alles andere, was gute Seemannschaft verlangt, nämlich nicht alleine ein U-Boot zu fahren, nicht unbeleuchtet im Dunkeln rumzuschippern, sich an die Checkliste zu halten, einen funktionstüchtigen Schnorchel zu haben, für Druckausgleich zu sorgen, sich nicht auszusperren und den Fahrgast nicht im Boot alleine zu lassen, hat er -mit Verlaub- verkackt.Naja, das verlangt "die Seemannschaft" nicht. Die verlangt niemanden zu gefährden und sich so zu verhalten wie es Seemannsbrauch ist.
Wie du das anstellst ist Dir überlassen. KW hätte imho völlig legal das Boot auch ohne weiteres steuern dürfen und können, erst beim Tauchen oder mit dem Diesel wird es zur Zeitbombe bei der jede Fehlverschaltung (das was scheinbar usus bei den U Bootlern ist) tötet.
So, nun ist die Frage wenn alle es so machen und es somit "best practice" ist...
Und wenn ich nochmal scheckliste höre in Verbindung mit erhöhter Sicherheit muss ich kotzen.
Der rest Deiner Zusammenfassung kommt zumindest meiner Meinung nach gut hin.
FF schrieb:Es fragt sich übrigens auch, wieso die Druckkammern schon genug Luft hatten, um den Unterdruck nicht nur auszugleichen, sondern sogar Überdruck zu schaffen. Muss ja ein mordsmäßiger Kompressor sein.Es kommt hier auf Druck in den Tanks, Größe und Hysterese der Überdruckventile an, nicht auf die Luftleistung des Kompressors.
Dass die dekomprimierte Luft zwar kühl ist, aber den Innenraum voll Abgas nicht ganz runter kühlt... geschenkt.
Mit diesen daten kann man schnell abschätzen ob es funktionieren würde, aber schon alleine der Zufall daß das Abblasen so gelegen kam und mir die Geschichte seltsam vertraut vorkommt heißt ncihts gutes, ich glaube das haut hinten und vorne nicht hin, bei JEDEM dazu nötigen Punkt.
Angefangen davon daß zwischen vollem Tank und Ansprechen Überdruckventil unter 0,5 Bar Differenz sein dürften und diese Differenz reichen müsste den Raum auf Überdruck zu bringen.
Da die Luft angeblich nicht atembar war darf der Kompressor auch erst anlaufen wenn die Luft in der Kabine nicht atembar ist, sonst wäre die Luft aus den drucktanks Frischluft!
Hier würden geziehlte Nachfragen zu solchen Details die Sache wesentlich verkürzen, präzisieren.
DEFacTo schrieb:aber warum ging er gleich vor zur vorderen luke?Die Turmluke wird er wohl erzählen daß er sie vergas zu erwähnen ;)
warum nicht die turmluke hoch? dort wo er ja auch mit dem pult (das ihm KW gereicht hätte) manövrieren muss?
versteht das jemand?
mit sicherheit wird das unterdruckszenario von fachleuten nachberechnet, sollte eine leichte übung sein!
Druck in den Drucktanks, Volumen. das fehlt dazu.
nodoc schrieb:Warum musste der Motor überhaupt laufen?Würde ich auch sagen.
Wäre der normale Weg nicht gewesen, erst mal irgendeine Luke zu öffnen, ohne das der Motor läuft?
Die U Booties haben da scheinbar eine andere Meinung als ich.
Denen geht es darum daß das Ruder erst ab einer gewissen Geschwindigkeit anspricht, man kann also erst lenken wenn man sich vorwärtsbewegt, daher haben die einen drang sich vorwärtszubewegen.
Evtl. wollen sie auch nur instinktiv schnell vom Tauchort flüchten ;)
MaryPoppins schrieb:Auf der Fernsteuerung konnte er nur den E-Motor bedienen und wahrscheinlich die Ruder. Das allein ist ja schon fahrlässig, einen Dieselmotor anschmeissen, der nur im MR bedient wird und KEINEN Maschinisten mitnehmen...Nö, nix Maschinist.
Diesel auslassen und sicherstellen daß er nur bei offener Luke läuft. Generator ebenso.
Interested schrieb: bei vollem Bewusstsein, ihr das Leben genommen.Beides muß das Verfahren zeigen, sicher wäre ich da nicht.
Bei einer Tötungsabsicht und aktivem Zutun PMs wäre dies schon schlimm genug imho.
DEFacTo schrieb:das hört sich tatsächlich nach abwehrspuren/ verletzungen an.PM hat ja erwähnt er sei an KW vorbei gegangen...