Tatum schrieb:Man kann somit behaupten, dass sich eine Handymanipulation als Hirngespinst entpuppt, verursacht durch voreilige Schlussfolgerungen und durch eine ungenügende Kenntnis der Eigenheiten der iOS 7 Software.
Dazu kommt, dass die Handynutzung mit einem Szenario konsistent ist, in welchem die beiden allein und hilflos im Urwald gestrandet sind (Notrufe, Akku sparen, Signalchecks etc.).
Ich argumentiere hier nicht generell contra FP, aber es zeichnet sich für mich ab dass die Annahme einer großen Verschwörung samt Handymanipulation weit übers Ziel hinaus geschossen war.
"Hirngespinst" ist vielleicht etwas polemisch, aber so weit ich diesen ellenlangen Thread kursorisch überblicke, sind die Handydaten (und die Fotos) der Knackpunkt, der die Theorie einer Manipulation durch Dritte übermäßig nährt.
Den Eindruck einer Überinterpretation habe ich schon lange. Mir fehlt das überzeugende Motiv, warum ein Täter diese technischen Vorgänge gefacked haben sollte. Es ist einfach nach aller kriminalistischen Erfahrung unwahrscheinlich. Hierzulande versuchen Täter jedenfalls Handys von Opfern auszuschalten oder zu zerstören.
Hätte er die Geräte einfach ins Wasser geworfen, so wie ich es bei einem Verbrechen erwartet hätte, hätten sich für ihn nur Vorteile ergeben. So hätte er der Welt ein Rätsel serviert, an dem sie sich die Zähne ausbeißt. Unwahrscheinlich. Hätten die beiden jungen Frauen jedoch in ihrer Not alles versucht, um Hilfe zu holen, ist das viel wahrscheinlicher.
Doctective schrieb:ch denke, du greifst hier mal wieder nach irgendeinem allerletzten letzten Strohhalm, um dir ein Unfallszenario auszumalen. Dabei würden Signalchecks durch Bugs keinen Deut eher in diese Richtung weisen.
Eher umgekehrt. Die Signalchecks und absichtliche/unabsichtliche Bugs sind der letzte Strohhalm für eine Manipulation durch Dritte.
Outback schrieb:Wenn er bis 5. April morgens darauf aus war, eine kurze Funkverbindung herzustellen (also Hallo Funkmast, ohne Ortungsmöglichkeit), dann hätte er die Prozedur inkl. Wiederausschalten eben schneller hinbekommen und auch ohne Eingabe / Merken des Codes.
Kannte er sich aus, hätte er das Handy natürlich stundenlang bei bestem Netzempfang bedienen können, es wäre nix geloggt worden.
Edit: Dazu ist noch zu sagen: Das iOS 7 Kontrollzentrum hatte noch mehr Bugs, zB konnte man ohne Entsperrcode auf alle Fotos zugreifen, auf Kotakte, E-Mails verschicken etc., was zwar in iOS 7.0.6 z:T. schon behoben war, muss man aber erst mal wissen.
Warum - um Himmels Willen - sollte ein Täter a) dieses Wissen haben und sich b) mit diesem Sch... aufhalten? Wenn es ihm darum ging, andere schlimme Dinge zu begehen oder sie begangen zu haben? Da fehlt mir die Verknüpfung zwischen (mutmaßlicher) Manipulation und (mutmaßlicher) Tat. Es ergibt keinen Sinn.
Weiß selbst noch, als ich im September 2013 das iOS 7.0 auf mein iPhone 5s aufspielte (damals war man noch richtig geil auf diese Updates, heute sind sie die Pest) und nach dem putzigen iOS 6 maximal verwirrt war. Von Bugs wusste ich noch nichts, das Kontrollzentrum hielt ich (bis heute) für eine Missgeburt, das ich kaum nutzte. Bis heute kaum. Höchst subjektiv natürlich.
Was ich tief im Dschungel verirrt getan hätte, wenn der Akku zur Neige ging, da mag ich nicht ermessen. Vermutlich: Notrufe absetzen, nach Signal suchen, Akku sparen, für Rückrufe empfangsbereit sein (Zielkonflikt). Aber da bin ich sehr rational, ich war noch nie in einer lebensbedrohlichen Situation, in der ich auf mein Smartphone angewiesen gewesen wäre. 2014, das ist zu bedenken, war die organische Verbindung zwischen Mensch und Smartphone noch nicht die von 2024. Das iPhone war 2007 angekündigt und 2008 auf den Markt gekommen. Die Versionen 1 bis 3 waren in ihrer Funktionalität noch sehr limitiert, erst das iPhone 4 war der Sprung noch Vorne. Das war 2014 noch mehr "Neuland" (Angela Merkel) als heute.
Meine (unqualifizierte) Meinung zum Thema.