Outback schrieb:Bin gespannt und vermute mal so, dass du dir bei Nachstellung der "Blob"-Fotos die Finger brichst
Ich hatte überlegt eine SX270HS zu kaufen, sehe aber keinen ganz großen Sinn darin. Die Kamere die ich habe (S120) ist in jeder Beziehung ähnlich genug und ich habe die genaue Geometrie der SX270HS auch nochmal virtuell grob nachgebildet. Was ich so nicht nachbilden kann ist das etwas andere Objektiv (höherer Zoom, hauptsächlich wohl realisiert durch massiv weiter ausfahrbares Objektiv, sowie der minimal kleinere Sensor der SX270). Beides könnte evtl. einen Einfluss auf die Halos haben, die ich mit meiner S120 nicht reproduzieren kann, aber ich vermute den Grund eher woanders (nämlich in einer kleineren Optik einer ganz anderen Kamera).
Ich habe mich daher dafür entschieden eine Kamera zu kaufen, von der ich meinte, dass sich die Nachtbilder damit besser bzw. überhaupt reproduzieren lassen - eben ohne sich die Finger zu brechen. D.h. eine Kamera ohne ausfahrendes/vorstehendes Objektiv.
Zunächst hatte ich ja an ein Handy gedacht. Allerdings müsste das eines mit echtem Xenon-Blitz sein. Davon gab es vor 10-15 Jahren einige wenige Modelle (heute wohl keine mehr). Dann liefen mir bei der Suche aber auch wasserdichte Kompaktkameras über den Weg und da bin ich dann hängengeblieben, weil mir die Idee eine wasserdichte Kamera bei Regen in den Wald mitzunehmen um Fotos zu faken nicht so doof vorkam. Es musste eine sein wo der Blitz links oben über dem Objektiv sitzt, das kann man aus den Schlagschatten in einigen Bildern ableiten. Recht bekannt war damals schon und ist immer noch die Ricoh/Pentax WG-Serie und die meisten davon haben den Blitz eben links oben.
So eine habe ich nun, aber als ich Foto #541 (aka. "haariger Finger") nachstellen wollte war die Enttäuschung groß: Zwar kann man Finger bequem und locker vor das Objektiv bringen, während man ganz normal die Kamera hält, aber der Finger erscheint überhaupt nicht überbelichtet sondern recht akkurat ausgeleuchtet. Und das liegt daran, dass der Blitz einen engeren Abstrahlwinkel hat als ich (instinktiv) angenommen habe. Hier eine Blitz-Bildserie aus kurzen Abständen:
Man sieht wie in 2cm Entfernung Dinge am rechten und unteren Rand kaum vom Blitz angeleuchtet werden. Auch in 4cm Entfernung ist die Helligkeitsverteilung sehr ungleichmäßig und wird dann immer gleichmäßiger Das konnte ich nicht wirklich wissen, weil sich das mit einer Kamera mit vorstehendem Objektiv auch nicht wirklich testen lässt. Was mir auffallen hätte sollen ist das (Ausschnitt aus #550 - Tütenbild):
An den Schlagschatten erkennt man: Der Blitz liegt hier mehr rechts als oberhalb des Objektivs. Also in normaler Querformathaltung entspr. mehr oberhalb als links des Objektivs. Und das ist bei der Pentax nun leider genau andersherum.
Hält man den Finger auf der anderen Seite vor die Linse sieht man zumindest einen schönen Halo:
Der sieht zwar auch nicht genau wie im Original aus, aber ist schonmal deutlich ähnlicher als mit meiner S120.
Also insgesamt kein völliges Desaster, denn.
- ich verstehe jetzt warum der Finger (so es denn einer ist, wovon ich aber weiterhin überzeugt bin) in #541 zwar überbelichtet ist, aber nicht so krass als ob er aus 2cm Entfernung voll im Blitzlicht wäre: nämlich weil er auch in der richtigen Kamera wohl nicht voll im Blitzkegel liegt, nur näher dran als bei meinem Versuch mit der Pentax
- Ich kann aus der Bilderreihe oben und dem Schlagschattenoffset in #550 daher jetzt hoffentlich auch ableiten, wie denn die Kamera aussehen müsste .- sprich Abstände Objektiv zu Blitz. Der Blitz muss insbes. näher am Objektiv sein.
- Und das wiederum dürfte eher auf das eine oder andere Handy zutreffen (also Back to the Roots)
Bis ich nochmal was kaufe, lasse ich mir das aber alles nochmal gründlich durch den Kopf gehen. Was insbesondere nochmal Fragen aufwirft, ist dann, wie so ein näher am Objektiv befindlicher Blitz den Offset der Schlagschatten beeinflusst - bzw. Abstände insbes. Kamera<->Tüten/Äste<->Fels in Bild #550.