Emsig schrieb:In den ersten Tagen wird Lisanne vermutlich damit beschäftigt gewesen sein ihrer Freundin beim Sterben beizustehen. Wenn Kris Schmerzen, Krämpfe oder ähnliches hatte, kann das sehr belastend abgelaufen sein.
Wenn Kris bereits in den ersten Tagen so sehr verletzt war, dann hätte L. tatsächlich vielleicht keinen Kopf für eine Nachricht aber dann so wenig Notrufe? Wenn L. sich in den ersten Tagen hätte bewegen können, meinetwegen kriechen, hätte sie alles versucht - also fortbewegen um Netz zu kriegen, zumindest probiert, immer wieder, es würde sich alles nur darum drehen.
Emsig schrieb:Die Erlebnisse der letzten Tage erklären vielleicht warum sie keine Kraft mehr hatte Nachrichten zu hinterlassen.
Ja stimmt. Die letzten Tage eben, selber erschöpft und zunehmend mit den Kräften am Ende. Wir reden aber hier von mehreren Tagen, ob 8, 9, 10.
goldenerReiter schrieb:Dann könnte sie auch Hundert(e) Meter mit der Strömung mitgerissen worden sein bis an eine Stelle zu der man praktisch keinerlei Zugang hat und die man nur aus der Luft einsehen kann.
Dann dürfte Lisanne auch gar nicht mehr ihre Pin in Erfahrung gebracht haben und war von deren Hand gar nicht mehr in der Lage irgendetwas zu schreiben.
Und ihr eigenes war ja auch am 3.April schon leer.
Solch ein Szenario würde auch Kriss ausgezogene Jenas erklären.
Und wann soll es deiner Meinung nach gewesen sein?
Wenn es sich zu Beginn so zugetragen hat und L. nicht bewegungsunfähig gewesen ist, dann unternimmt sie ja etwas, ob Hilfe suchen gehen, ob Netz Suche usw.
Sie steht ja nicht da am Fleck und schaut der bewusstlosen Kris zu. Da versucht man alles, noch so aussichtslos.
Es sei denn, dein Szenario ist später geschehen. Oder aber L. hat sich ebenfalls stark verletzt, dass sie nicht laufen konnte.
Wenn es kein Verbrechen war und Unfall/Verlaufen nicht möglich ist, weil man behauptet, man kann sich nicht verlaufen, man kann nicht runterfallen: dann waren die ersten 2/3 Tage nicht lebensbedrohlich. Panik und Angst ja, aber nicht so schlimm, also keine Nachricht und die wenigen Notrufe. Bis dahin haben sie selbst probiert rauszukommen, mit den wenigen Notrufen, Handy angelassen für eine mgl Ortung.
Dann wurde es ernst weil alles ohne Ergebnis und erst da gingen sie weiter, in der Hoffnung, auf Menschen zu treffen.
Jetzt kommt dein Szenario (K. schwer verletzt bis bewusstlos). Von Null auf gleich wurde die Situation anders, wobei auch L. aber so stark verletzt war, dass sie nicht laufen konnte. Trotzdem hat sie erstmal versucht, sich um ihre Freundin zu kümmern.
Aber auch ihr Zustand verschlechterte sich (keine 100 Notrufe, keine Nachricht), Infekt, keine Nahrung usw. Und so vergingen die restlichen Tage. Der blanke Horror.
Was ich mich frage: die meisten sagen, sie hätten nicht zur Seilbrücke geschafft, weil es nicht mit der Zeit passt.
Können sie nicht dorthin am nächsten oder übernächsten Tag hingegangen sein? Und dann den Unfall gehabt haben?