Das rätselhafte Verschwinden von Kris Kremers & Lisanne Froon

Doctective schrieb:Wie viel bar das Telefon gehabt hätte, wissen wir nicht.IPs Interpretation ist hier falsch. Die Signalstärke wurde nicht angezeigt, weil sie nicht gemessen wurde, weil die Telefone zu kurz an waren. Faktisch widerspricht es dem Verhalten Hilfe holen zu wollen, nicht abzuwarten, um zu sehen, ob man ein Signal hat.

Falls demnach das Telefon nicht angeschaltet wurde um Hilfe zu holen, welchen Zweck hätte das kurze Anschalten denn dann haben können? Nur um zu schauen ob es noch angeht? Kurz Licht zu haben? Vlt ein Bild anzusehen? Schauen ob Nachrichten oder Anrufe eingegangen sind?


Mir erschließt sich das Telefon Verhalten null. Ich hab aber auch echt keine Ahnung von Technik. Ich würde mein Handy während einer Tour nur aus 2 Gründen nach kurzer Nutzung ausstellen: Um Akku zu sparen oder um nicht geortet werden zu können. Aber nicht geortet werden wollen würde den Notrufen auch wieder sprechen, es sei denn das Handy wurde da eben nicht oder nicht mehr von Hilfe Suchenden eingeschaltet.

Walfischmama schrieb:Falls demnach das Telefon nicht angeschaltet wurde

Für Kris und Lisanne hätte es meines Erachtens überhaupt keinen Sinn ergeben, dies zu tun.

Wie lange hätte denn das Handy eingeschaltet sein müssen um eine Signalstärke anzuzeigen? Und wie lange war es tatsächlich eingeschaltet?

Streusel schrieb:Es wäre schon interessant, was ein Profiler über das Telefonverhalten sagen würde.

Er würde es als total unwahrscheinlich ansehen, in so einer Situation jeweils nur einen Notruf Versuch zu starten.
Das kann man nicht schön reden und sich zurecht basteln.
Das passt einfach nicht zu einem Verlaufen oder Verunfallen und damit ungeplanten Übernachten ohne jegliche Ausrüstung im Dschungel.

Doctective schrieb:Für Kris und Lisanne hätte es meines Erachtens überhaupt keinen Sinn ergeben, dies zu tun.

Das seh ich genauso. Ich frag mich nur, für wen es sonst und wieso überhaupt Sinn gemacht hat?


Leider ist es ja so, dass man außer den Anhaltspunkten die Handys und Kamera liefern und dem Fund der Überreste zu wenig hat. Ich finde die Beiträge hier echt interessant und gut überlegt und trotzdem kann ich mir nichtmal mit viel Spekulation eine plausible Geschichte ausmalen, die alles erklärt.

lucyvanpelt schrieb:Das passt einfach nicht zu einem Verlaufen oder Verunfallen und damit ungeplanten Übernachten ohne jegliche Ausrüstung im Dschungel.

Wenn man von einem Verbrechen ausgeht finde ich es aber auch nicht ganz stimmig. Wäre Handys abnehmen um zu vermeiden, dass die beiden überhaupt versuchen können Hilfe zu rufen, nicht eines der ersten Dinge, die Täter tun würden? Es wäre ja auch nicht wirklich schwer gewesen die Handys hier für immer verschwinden zu lassen.

lucyvanpelt schrieb:Er würde es als total unwahrscheinlich ansehen, in so einer Situation jeweils nur einen Notruf Versuch zu starten.
Das kann man nicht schön reden und sich zurecht basteln.
Das passt einfach nicht zu einem Verlaufen oder Verunfallen und damit ungeplanten Übernachten ohne jegliche Ausrüstung im Dschungel.

Die zwei Versuche waren am ersten Tag. Man kann davon ausgehen, dass sie zu dieser Zeit nicht schwer verletzt waren. Die Handies blieben ja nach den Notrufversuchen noch ca. eine Stunde an, wahrscheinlich um zu sehen, ob man nicht doch noch Empfang bekommt. Danach schaltete man ab um Akku zu sparen.
Auf mich wirkt das erst mal nicht unplausibel. Man müsste mal die Leute befragen, die sich da verlaufen haben und die Nacht im Wald verbringen mussten. Ich glaube nicht, dass die laufend den Notruf gewählt haben.
Man weiß zudem nicht, welche Vorabinformationen Kris und Lisanne hatten. Wenn die im Verfeld davon gehört haben, dass sich da manchmal Leute verlaufen und die Nacht im Dschungel verbringen mussten, dann erschien ihnen ihre Situation mitunter nicht so schwerwiegend.

Einige vermuten ja dass die Telefone von den beiden kurz eingeschaltet wurden um sich über die Uhrzeit zu informieren - das habe ich bisher immer als nicht nachvollziehbar für mich eher ausgeschlossen. Könnte es vielleicht sein dass den beiden (in Gefangenschaft) immer um eine bestimmte Tageszeit herum etwas aufgefallen ist und sie versucht haben daraus einen Rückschluss auf etwas zu ziehen dass ihnen für eine Flucht oder eine spätere (Zeugen)Aussage wichtig erschien? Dann könnte das Einschalten tatsächlich einem kurzen Check der Zeit gedient haben.
Das könnte alles mögliche sein: ein sich näherndes oder entfernendes Motorengeräusch, die An- oder Abwesenheit einer bestimmten Person, vielleicht sind sie höchst unterschiedlich von ihren Bewachern behandelt worden? Eventuell ist ihnen eine unterschiedliche Bewaffnung aufgefallen?
Alles reine Spekulation, aber irgendetwas an diesem Benutzen der Geräte in diesen recht engen Uhrzeitfenstern muss doch mehr als Zufall sein? Es bleibt natürlich dabei die Frage wie eben weiter oben gestellt: warum hat man ihnen die Telefone überhaupt gelassen …

köster schrieb:Dann könnte das Einschalten tatsächlich einem kurzen Check der Zeit gedient haben.

Da diese "Checks" ja immer auf einheitliche Zeitfenster fielen, ist das durchaus denkbar.

Eventuell haben sie je nachdem wo und wie sie gefangen waren kaum eine Möglichkeit gehabt auf die Tages-/Uhrzeit zu schließen, eventuell hat man sie in den engen Zeitfenstern „verpflegt“ und sie wollten sich orientieren ob gleich wieder „die Person“ mit dem Essen kommt?
Oder aber eine von beiden wurde morgens abgeholt und gegen Nachmittag zurückgebracht? Oder um diese Zeit herum abgeholt? Irgendetwas in der Art denkbar?

köster schrieb:Eventuell haben sie je nachdem wo und wie sie gefangen waren kaum eine Möglichkeit gehabt auf die Tages-/Uhrzeit zu schließen, eventuell hat man sie in den engen Zeitfenstern „verpflegt“ und sie wollten sich orientieren ob gleich wieder „die Person“ mit dem Essen kommt?

Also: Die Beiden werden gefangen gehalten, haben Zugriff auf ihr Handy. Sie versuchen nicht einen Notruf abzusetzen, sondern verwenden es nur um die Uhrzeit zu eruieren. Kommt Dir das realistisch vor?

Streusel schrieb:Also: Die Beiden werden gefangen gehalten, haben Zugriff auf ihr Handy. Sie versuchen nicht einen Notruf abzusetzen, sondern verwenden es nur um die Uhrzeit zu eruieren. Kommt Dir das realistisch vor?

Da kein Empfang besteht: Es wäre zumindest eine Möglichkeit dieses sehr kurze Einschalten zu erklären. Ich weiß es definitiv auch nicht, aber eines ist mir klar (ohne Hinzuziehen von Psychologen oder Profilern): das vorliegende Telefon/Notrufverhalten passt zu keinem Verlaufen/Verunfallen, insbesondere nicht über diese vielen Tage - da reicht mir Menschenkenntnis und ein gesunder Menschenverstand - den ich hiermit ausdrücklich niemandem abspreche!

Es bleiben letztendlich auch nur zwei Möglichkeiten.

1. Die Zeit zu erfahren. (Im Verlaufenssfall).
2. Zu sugerrieren, die Mädchen haben sich verlaufen und bedienen ihre Handys weiter. (Im Verbrechensfall).

Streusel schrieb:Also: Die Beiden werden gefangen gehalten, haben Zugriff auf ihr Handy. Sie versuchen nicht einen Notruf abzusetzen, sondern verwenden es nur um die Uhrzeit zu eruieren. Kommt Dir das realistisch vor?

Ich finde es nicht wahrscheinlich, aber würde es trotzdem in so einem Szenario nicht komplett ausschließen. Nehmen wir mal an die beiden werden bewacht und verstecken die Handys. Dann würde man

1. Nicht riskieren wollen durch aufleuchten des Displays , Geräusche oder Vibrationen des Handys aufzufliegen

2. Es lieber zu schnell wieder weg packen als zu spät

3. Eventuell garnicht dazu kommen unbeobachtet irgendwas zu wählen oder eine Nachricht zu schreiben.


Trotzdem fände ich es in dem Fall realistischer wenn man ihnen in Gefangenschaft die Handys abgenommen hätte.

Doctective schrieb:Es bleiben letztendlich auch nur zwei Möglichkeiten.

1. Die Zeit zu erfahren. (Im Verlaufenssfall).
2. Zu sugerrieren, die Mädchen haben sich verlaufen und bedienen ihre Handys weiter. (Im Verbrechensfall

Ihr schließt also im Prinzip aus dass die beiden selbst in einer angenommenen Gefangenschaft Zugriff auf die Handies hatten? - macht ja auch eigentlich den meisten Sinn…

Doctective schrieb:2. Zu sugerrieren, die Mädchen haben sich verlaufen und bedienen ihre Handys weiter. (Im Verbrechensfall).

Um das glaubwürdig zu suggerieren hätte man das Handy länger eingeschaltet lassen müssen und eventuell einen Notrufversuch machen können. Mit dieser Art der Bedienung würde man doch eher Zweifel wecken.

Wie lange war das Handy denn eingeschaltet und wie lange hätte es eingeschaltet sein müssen um Verbindung aufzubauen?
Hat neben eurem Experten auch noch wer anders festgestellt, dass die Einschaltzeit zu kurz für einen Verbindungsaufbau war?

köster schrieb:Ihr schließt also im Prinzip aus dass die beiden selbst in einer angenommenen Gefangenschaft Zugriff auf die Handies hatten? - macht ja auch eigentlich den meisten Sinn…

Kann ich mir nicht vorstellen, Ich glaube auch nicht, dass die Beiden bis zum 11. April gelebt haben. Es liegt für mich nahe, dass derjenige, der das Handy am 11. April für eine Stunde in Betrieb genommen hat, um es zu manipulieren, auch derjenige war, der sie vorher im Besitz hatte. Ich gehe am ehesten davon aus, dass die beiden ersten Notrufe jeweils von Kris und Lisanne kamen, und dass die Täter sie hatten, als beide Handys gleichzeitig abgeschaltet wurden. Das gesamte Telefonverhalten danach passt für mich in keinster Weise zu dem von verunfallten/verschollenen Menschen.

köster schrieb:Ihr schließt also im Prinzip aus dass die beiden selbst in einer angenommenen Gefangenschaft Zugriff auf die Handies hatten? - macht ja auch eigentlich den meisten Sinn…

wieso liess man dann Lisannes Handy vom 2.April auf den 3.April über 15 Stunden und die ganze Nacht angeschaltet?
Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen dass irgendein Täter das Handy 15 Stunden lang überwacht um (falls es nicht doch zufällig zu irgendeinem Empfang kommt) dann auszuschalten.

Streusel schrieb:Um das glaubwürdig zu suggerieren hätte man das Handy länger eingeschaltet lassen müssen und eventuell einen Notrufversuch machen können. Mit dieser Art der Bedienung würde man doch eher Zweifel wecken.

Die Ermittlungen wurden eingestellt und das Ganze als Unfall deklariert. Das ist ja ein Fakt.

Und schön, dass du endlich zu der Erkenntnis kommst, dass das Verhalten Zweifeln lässt. Nur diese Zweifel sind ja kein Grund gewesen, die Ermittlungen fortzusetzen. Und nur um das geht es. Wie dilettantisch man auch den Fake gemacht hat - es hat zum gewünschten Ergebnis geführt.

Doctective schrieb:Es liegt für mich nahe, dass derjenige, der das Handy am 11. April für eine Stunde in Betrieb genommen hat, um es zu manipulieren, auch derjenige war, der sie vorher im Besitz hatte. Ich gehe am ehesten davon aus, dass die beiden ersten Notrufe jeweils von Kris und Lisanne kamen, und dass die Täter sie hatten, als beide Handys gleichzeitig abgeschaltet wurden.

Nur warum sind die Handys dann überhaupt wieder aufgetaucht und nicht einfach zerstört? Wenn jemand versucht hätte das ganze so zu inszenieren, dass es wie ein Verlaufen/Unfall wirkt, dann hätte man die Sachen ja auch absichtlich woanders platzieren können.

Wieso hätte man sich die Mühe gemacht sie unbeschadet genau dort "auftauchen" zu lassen?