Das rätselhafte Verschwinden von Kris Kremers & Lisanne Froon

Streusel schrieb:Man sieht doch in den Videos, dass man da abstürzen kann.

Ja, theoretisch kann man von jedem Berg abstürzen. Damit gemeint ist natürlich die Frage, wie das passiert sein könnte. Denn derjenige, der abstürzt, würde in der Regel sehen, dass er abstürzt, wenn er weitergeht. Und da sie wohl kaum gesprungen sind, muss etwas anderes passiert sein. Käme ein versehentliches Abstürzen in Betracht, hätte man absperren müssen. In jedem Fall hätte man untersuchen müssen, wo man überhaupt landet, wenn man da abstürzt und ob es nicht möglich ist, wieder rauf zu kommen.

Doctective schrieb:Zumal zwei Personen abgestürzt sein müssten, was kaum mehr als Versehen gewertet werden könnte.

Wenn eine Person die andere stützt, dann landen beide unten, wenn das Gleichgewicht verloren geht. Oder wenn die eine Person, nach der anderen, die zu fallen droht, reflexhaft greift. Oder wenn die Person, die das Gleichgewicht verliert nach der anderen reflexhaft greift.

Doctective schrieb:Käme ein versehentliches Abstürzen in Betracht, hätte man absperren müssen.

Weiß ich nicht. Etwas völlig risikolos zu machen, ist kaum möglich. Auch auf europäischen Wanderwegen gibt es Stellen, an denen man abstürzen kann.

Streusel schrieb:Wenn eine Person die andere stützt, dann landen beide unten, wenn das Gleichgewicht verloren geht.

Ja du hast Recht, es müssten dutzende blöde Zufälle und Missgeschicke nacheinander passiert sein, damit das Unfallszenario hinhaut. Darauf müssen alle Unfalltheorien eben aufbauen. Man gelangt halt, wenn man tief in dem Fall steckt, irgendwann an den Punkt, dass man sagen muss, so viele aneinandergereihte Zufälle kann es einfach nicht geben. Zumindest ist das eine der Denktheorien, der ich folge.

Doctective schrieb:Ein trifftiges Argument dagegen ist auch, dass die einzige von Frank van de Goot in Betracht gezogene Stelle, niemals in irgendeiner Form abgesichert worden ist. Keine Absperrung, kein Warnschild, nichts. Das wäre schon sher fahrlässig, auch für panamaische Verhältnisse

Das ist kein Argument für irgendetwas, daraus lässt sich nichts ableiten. Ich finde es aber erstaunlich, dass du den Behörden ziemlich viel zutraust, was Schlampereien etc (um es mal ganz vorsichtig auszudrücken) bei den Untersuchungen angeht, dich aber an einem fehlenden Schild reibst.

Streusel schrieb:Etwas völlig risikolos zu machen, ist kaum möglich. Auch auf europäischen Wanderwegen gibt es Stellen, an denen man abstürzen kann.

Richtig. Und dennoch steht auch dort nicht an jeder Ecke ein Warnschild.

Doctective schrieb:Ja du hast Recht, es müssten dutzende blöde Zufälle und Missgeschicke nacheinander passiert sein, damit das Unfallszenario hinhaut.

Warum? Es reicht doch ein dummer Zufall: Eine Person verliert das Gleichgewicht und greift reflexhaft nach der anderen Person und schon liegen beide unten. Oder eine Person hat Kreislaufprobleme, wird gestützt und fallen dann beide.

Ich finde immer noch, dass ein Unfall die beste Theorie ist.

Photographer73 schrieb:Das ist kein Argument für irgendetwas, daraus lässt sich nichts ableiten. Ich finde es aber erstaunlich, dass du den Behörden

Ich bewerte die Arbeit der kriminalistischen Behörden. Für Schilder sind andere Behörden zuständig, denen ich innerhalb von zehn Jahren zutrauen würde, ein Schild oder eine Absperrung an einer Gefahrenstelle aufzustellen.

Streusel schrieb:Warum? Es reicht doch ein dummer Zufall: Eine Person verliert das Gleichgewicht und greift reflexhaft nach der anderen Person und schon liegen beide unten.

Ich bewerte das natürlich im Rahmen der gesamten Ereigniskette. Sie sagen keinem, wo sie hingehen, sie werden von niemandem gesehen, sie gehen runter, obwohl sie gewarnt worden sind, sie finden die einzige Stelle, wo man abstürzen kann, sie stürzen beide runter, sie hinterlassen dabei keine Spuren, sie können beide nicht wieder hoch, sie werden von keiner Suchmannschaft gesehen, die Kamera geht kaputt, die Handys haben einen Wasserschaden usw. usf.

Doctective schrieb:Für Schilder sind andere Behörden zuständig, denen ich innerhalb von zehn Jahren zutrauen würde, ein Schild oder eine Absperrung an einer Gefahrenstelle aufzustellen.

Dass dem nicht so ist, ist dennoch kein Argument dafür, dass Frank van de Goot im Unrecht ist.

Photographer73 schrieb:Dass dem nicht so ist, ist dennoch kein Argument dafür, dass Frank van de Goot im Unrecht ist

Das habe ich nicht behauptet. Er hat nur eben keinen Beweis dafür vorgetragen.

Doctective schrieb:Für Schilder sind andere Behörden zuständig, denen ich innerhalb von zehn Jahren zutrauen würde, ein Schild oder eine Absperrung an einer Gefahrenstelle aufzustellen.

Auf dem Mirador wurde ja auch ein Schild aufgestellt, das verkündet, dass der "Touristenpfad" hier zu Ende ist. Wer auf die andere Seite rübergeht, soll sich einen Führer nehmen. Der Führer warnt dann die Touristen vor gefährlichen Stellen.

Doctective schrieb:Er hat nur eben keinen Beweis dafür vorgetragen.

Womit wir wieder beim Knackpunkt des Ganzen wären. Es gibt keine Beweise, nicht in die eine noch in die andere Richtung. Und somit ist ein fehlendes Schild auch kein Argument für oder gegen etwas, sagte ich ja bereits.

Streusel schrieb:Auf dem Mirador wurde ja auch ein Schild aufgestellt, das verkündet, dass der "Touristenpfad" hier zu Ende ist

Wo ist dieses Schild? Hast du ein Foto davon?

Photographer73 schrieb:Und somit ist ein fehlendes Schild auch kein Argument für oder gegen etwas, sagte ich ja bereits.

Was ich als Argument betrachte, entscheide ich selbst. Du kannst dich gene meiner Meinung nicht anschließen.

ArchibaldReiss schrieb am 01.07.2017:Zumindest die Behörden haben sich wohl dazu durchgerungen das Ende des Weges am Aussichtspunkt mit einem Schild zu markieren.
Aber wie lange kann man das noch lesen, wenn ein Zeitraum vom 6 Monaten (Mitte bis Ende 2016) schon solche Spuren hinterlässt?

SENDERO EL PIANISTA 06.2016Original anzeigen (3,3 MB)


SENDERO EL PIANISTA 12.2016

Hier ist das Bild zu finden.

Streusel schrieb:Zumindest die Behörden haben sich wohl dazu durchgerungen das Ende des Weges am Aussichtspunkt mit einem Schild zu markieren.
Aber wie lange kann man das noch lesen, wenn ein Zeitraum vom 6 Monaten

Wenn Annette wieder online ist, wird sie dir da etwas zu schreiben.

ringelnatz schrieb:Massage mit Sonnenbrand? Sehr unangenehm... So schlimm kann er ja dann nicht gewesen sein, oder?

Ja, wie ich gelesen habe, sogar eine Ganzkörper Massage.
Es sind einfach so viele widersprüchliche Zeugenaussagen. Ich blicke da ehrlich gesagt nicht mehr durch, was nun stimmen könnte und was nicht.

@Doctective
Ihr habt da wirklich einen guten Job gemacht, alle diese unterschiedlichen Aussagen zusammen zu tragen.
Nur werden bei mir im Kopf die Fragezeichen immer mehr.

lucyvanpelt schrieb:Ihr habt da wirklich einen guten Job gemacht, alle diese unterschiedlichen Aussagen zusammen zu tragen.

Das kann ich verstehen. Ich habe auch noch viele Fragezeichen im Kopf. Aber auch viele Ausrufezeichen.

Doctective schrieb:Was ich als Argument betrachte, entscheide ich selbst

Kannst du doch. Genau wie ich.

Strongbow schrieb:Mich irritiert da dann zusätzlich, dass Lisanne auf keinem
Bild mehr ist und die Mutter von Kris sagte, dass sie ihre Tochter so einschätzt, dass sie weitere Bilder gemacht hätte, weil das Szenario so schön ist

Ich finde es immer schwierig, wenn es um solche Einschätzungen von Eltern geht. Natürlich kennen Eltern ihre Kinder gut, aber dennoch waren Beide erwachsen und trafen ihre eigenen Entscheidungen. Wer weiß, was ihnen gerade durch den Kopf ging, warum es keine weiteren Bilder von Lisanne gab. Die Gründe können profan gewesen sein.

Strongbow schrieb:Man kann ja auch einfach mal einen schlechten fotografischen Moment haben

Eben, da bin ich ganz bei dir.

Strongbow schrieb:Wie weit ist es vom Waldeingang zum mirador?

Hier war die Frage welchen Weg sie in welcher Zeit hätten zurücklegen können. Da hätte doch vor ein paar Seiten ein User die Uhrzeiten der Kamerabilder mit dem Video von ...wie hieß er? Romain oder so, verglichen. Das passte doch ungefähr. Schnell, aber nicht unmenschlich schnell.

Streusel schrieb:Man sieht doch in den Videos, dass man da abstürzen kann. Da geht es steil runter. Dass man abstürzen kann, sollte wohl außer Frage stehen

So wie wieder bei Annettes Aussage über Feliciano wären, der dann Spuren (abgeknickte Äste etc) gefunden hätte.

Photographer73 schrieb:Richtig. Und dennoch steht auch dort nicht an jeder Ecke ein Warnschild

Da ging es um die Gefährlichkeit europäischer Wanderwege. Natürlich kann man sich im Mittelgebirge abstürzen oder noch schlimmer in den Alpen. Aaaaber...da sind Wanderwege mit Schwierigkeit gekennzeichnet. Ich gehe z.b. definitiv nicht auf die schwarzen. So schwindelfrei bin ich nicht und auch einige rote breche ich ab oder Filter ich von vorm herein aus. Zumal es auch die Schwierigkeiten T1 bis T6 gibt und das in den Wanderführern steht
https://www.alpine-bergtouren.de/skala-bergtouren.php
(T2 und T3 sind toll. T3+ für mich grenzwertig. T4 nein danke)

Die Strecke wird hier als schwierig angegeben
https://www.alltrails.com/de/route/panama/chiriqui/el-pianista-trail
Rein von den Bildern her dürfte das schwierigste allerdings der Schlamm sein
Annette du bist doch rumgekommen. Verglichen mit roten oder schwarzen Alpentouren. Wie schwierig ist der El Pianista? @Annju

Doctective schrieb:Aber auch viele Ausrufezeichen

Welche Ausrufezeichen haben sich denn in deinem Kopf geformt?