Das rätselhafte Verschwinden von Kris Kremers & Lisanne Froon

Faktor12 schrieb:Die Handys dagegen wiesen keine offensichtlichen Wasserschäden auf (oder wurden nicht darauf untersucht, nach den letzten Aussagen wurden sie untersucht und wiesen keine Schäden auf und sie konnten lt. Logs normal starten).

Sie wurden untersucht, aber man weiß NICHT, ob ein Wasserschaden vorlag! Auch die Autoren schließen das nur aus der nicht vorhandenen Dokumentation. Sie gehen davon aus, dass es zu lesen gewesen wäre, wären diese festgestellt worden.
Nirgends steht: die zwei Handys wiesen keinen Wasserschaden auf!

Richtig?
@Doctective

Faktor12 schrieb:Genau das ist für mich der Punkt. Bis zum Auffinden des Rucksacks sprach nichts gegen eine Unfalltheorie,

Das Gegenteil ist der Fall. Es sprach alles für Kidnapping. Und die Ermittlungen sind ausschließlich in diese Richtung gegangen.

@Doctective:
Ähnliche Nachfrage meinerseits wie @ringelnatz:

Sind die Handyanalysen der IT-Forensiker zu interpretieren als: Genau so wie von uns rekonstruiert war die Handynutzung, nicht mehr und nicht weniger,

oder sind sie zu interpretieren als: Das was möglich war, haben wir rekonstruiert, aber ob vielleicht darüberhinaus auch noch Handynutzung stattfand, wissen wir nicht?

Laut Buch wird zwar einmal eine nachweisbare, aber nicht näher spezifizierbare Handynutzung beschrieben (VIP Seite 121), aber den Fall meine ich nicht, sondern die grundsätzliche Frage (vollständige Abbildung der vollständigen Nutzung, oder möglicherweise unvollständige Abbildung der nur teilweise rekonstruierbaren Nutzung).

ringelnatz schrieb:Auch die Autoren schließen das nur aus der nicht vorhandenen Dokumentation

Die Sache ist, hätte ein Wasserschaden vorgelegen, hätte das zwingend in einer forensischen Bericht gehört. Deswegen glaube ich daran nicht. Und dagegen spricht auch das Logfile, in dem nichts auf einen Schaden hindeutet. Ich weiß es würde vielen eine logische Erklärung präsentieren, aber es liegen einfach keine Indizien dafür vor.

Naja, der panamaische IT Forensiker kam ja aufgrund von pin angeblich nicht ins Handy, während der niederländische anscheinend ohne reinkam.
So genau auf die forensischen Berichte verlassen würde ich mich da nicht... 😉

Es liegen aber doch auch keine Indizien für keinen Wasserschaden vor!

Corydalis schrieb:Laut Buch wird zwar einmal eine nachweisbare, aber nicht näher spezifizierbare Handynutzung beschrieben (VIP Seite 121), aber den Fall meine ich nicht, sondern die grundsätzliche Frage (vollständige Abbildung der vollständigen Nutzung, oder möglicherweise unvollständige Abbildung der nur teilweise rekonstruierbaren Nutzung).

Vollständige Abbildung, gar keine

Doctective schrieb:Das Gegenteil ist der Fall. Es sprach alles für Kidnapping. Und die Ermittlungen sind ausschließlich in diese Richtung gegangen.

Oh echt?
Das höre ich zum ersten Mal!
Dachte es wurde als Verschwinden (völlig offen in welche Richtung) gewertet.

ringelnatz schrieb:Es liegen aber doch auch keine Indizien für keinen Wasserschaden vor!

Doctective schrieb:Corydalis schrieb:
Laut Buch wird zwar einmal eine nachweisbare, aber nicht näher spezifizierbare Handynutzung beschrieben (VIP Seite 121), aber den Fall meine ich nicht, sondern die grundsätzliche Frage (vollständige Abbildung der vollständigen Nutzung, oder möglicherweise unvollständige Abbildung der nur teilweise rekonstruierbaren Nutzung).


Vollständige Abbildung, gar keine

Gar keine Frage sollte das heißen.

ringelnatz schrieb:Oh echt?
Das höre ich zum ersten Mal!
Dachte es wurde als Verschwinden (völlig offen in welche Richtung) gewertet.

ringelnatz schrieb:Oh echt?
Das höre ich zum ersten Mal!
Dachte es wurde als Verschwinden (völlig offen in welche Richtung) gewertet.

Es wurde zehn Tage nach Kris und Lisanne gesucht. Ein Unfall oder Verlaufen wurde ausgeschlossen. Danach war es eine reine Ermittlung auf Freiheitsberaubung und Mord.

@Doctective
Vielen Dank.
Dann finde ich die Handynutzung noch merkwürdiger, als es anhand der hier im Forum und sonstwo im Netz verbreiteten Infos schon den Anschein hatte.

goldenerReiter schrieb:.Und mal ganz ehrlich...wären weder Rucksack noch Inhalt aufgetaucht wäre die Mehrheit der im Buch beschriebenen Mysteriösitäten gar nicht passiert

Aber ohne Rucksackfund hätte es dir Großrazzia gegeben...

JayneSabbath schrieb:Aber ohne Rucksackfund hätte es dir Großrazzia gegeben...

Das bleibt ein komischer Umstand. Es gibt Razzien, es wird (vermutlich) zu viel Staub aufgewirbelt und es steht schon die nächste große Razzia an, nur damit dann kurz vorher der Rucksack auftaucht und infolgedessen alle Bemühungen hinsichtlich der Razzia abrupt enden.

Da zu denken, dass es eine Order von "oben" gab, dass diese Nummer mit den verschwundenen Mädchen sofort zu enden hat, ist nicht so abwegig. Ob das nun wirklich so war, sei dahingestellt. Aber völlig aus der Luft gegriffen ist der Gedanke erstmal nicht.

Doctective schrieb:Es wurde zehn Tage nach Kris und Lisanne gesucht. Ein Unfall oder Verlaufen wurde ausgeschlossen. Danach war es eine reine Ermittlung auf Freiheitsberaubung und Mord.

Verstehe ich das richtig, nach 10 Tagen war es eine reine Ermittlung auf Freiheitsberaubung und Mord. Was hat man da in der Zeit bis der Rucksack aufgetaucht ist ermittelt ? Immerhin fand man den Rucksack doch erst 10 Wochen später. Warum gab es da in der Zeit keine Großrazzia ?

JayneSabbath schrieb:Aber ohne Rucksackfund hätte es dir Großrazzia gegeben...

Woher weißt du das, wenn davor auch nicht viel passiert ist. Die Staatsanwaltschaft hat doch möglicherweise nach dem Rucksack Fund alles versucht um eine Gewalttat zu vertuschen.
Das passt doch dann auch wieder vorne und hinten nicht zusammen.
Auf die eine Art soll der ganze Ort auf den Kopf gestellt werden und auf die andere verschwinden dann wichtige Indizien.
Das wird für mich nicht rund.

frusciante15 schrieb:Da zu denken, dass es eine Order von "oben" gab, dass diese Nummer mit den verschwundenen Mädchen sofort zu enden hat, ist nicht so abwegig. Ob das nun wirklich so war, sei dahingestellt. Aber völlig aus der Luft gegriffen ist der Gedanke erstmal nicht.

Das passt da schon eher. Es sollte so schnell wie möglich Ergebnisse geben.

lucyvanpelt schrieb:Immerhin fand man den Rucksack doch erst 10 Wochen später. Warum gab es da in der Zeit keine Großrazzia ?

Es gab in der Zeit einige Razzien, Durchsuchungen, viele Verhöre, viele Verdächtige. Wie überall mussten die Ermittler natürlich den eingehenden Hinweisen nach gehen. Nicht nur in Boquete. Das zog sich bis nach Panama City.

Doctective schrieb:Das zog sich bis nach Panama City.

Wow, das war mir nicht bekannt.

lucyvanpelt schrieb:Woher weißt du das, wenn davor auch nicht viel passiert ist.

Passiert ist einiges. Aber was den Rucksack angeht, so habe ich das schon mehrfach zitiert aus VIP. Aber hier noch einmal :)

VIP S. 62

Überall verlaufen sich die Spuren, doch am meisten verspricht sich die Oberstaatsanwältin nach eigener Aussage in Lost in the Jungle schließlich von einem Tipp, nach dem ein Verdächtiger die Mädchen gekidnappt haben und in seinem Haus im Distrikt Renacimiento gefangen halten soll. Über ausgerechnet diesen Einsatz lesen wir in den Akten jedoch nichts, was uns aber an dieser Stelle längst nicht mehr wundert. Pittí bereitet alles für eine Großrazzia vor, sagt diese jedoch sofort ab, als sie einen Tag später, am 13. Juni, per Telefon darüber benachrichtigt wird, dass in der Nähe des Dorfes Alto Romero im Wald hinter dem Mirador der Rucksack von Kris und Lisanne gefunden worden ist. Damit soll der gesamte Fall komplett auf den Kopf gestellt werden und mit Kuriositäten aufwarten, die das Bisherige in allen Belangen noch einmal übertreffen.

JayneSabbath schrieb:VIP S. 62

Überall verlaufen sich die Spuren, doch am meisten verspricht sich die Oberstaatsanwältin nach eigener Aussage in Lost in the Jungle schließlich von einem Tipp, nach dem ein Verdächtiger die Mädchen gekidnappt haben und in seinem Haus im Distrikt Renacimiento gefangen halten soll. Über ausgerechnet diesen Einsatz lesen wir in den Akten jedoch nichts, was uns aber an dieser Stelle längst nicht mehr wundert.

Warum sollte man etwas darüber in den Akten lesen? Es gab ja offenbar gar keinen Einsatz. Der war doch erst in Vorbereitung.

Das muss @Doctective uns erklären 😁
Aber ich verstehe es so, dass es zwei unterschiedliche Einsätze sind?

JayneSabbath schrieb:Überall verlaufen sich die Spuren, doch am meisten verspricht sich die Oberstaatsanwältin nach eigener Aussage in Lost in the Jungle schließlich von einem Tipp, nach dem ein Verdächtiger die Mädchen gekidnappt haben und in seinem Haus im Distrikt Renacimiento gefangen halten soll. Über ausgerechnet diesen Einsatz lesen wir in den Akten jedoch nichts, was uns aber an dieser Stelle längst nicht mehr wundert. Pittí bereitet alles für eine Großrazzia vor, sagt diese jedoch sofort ab, als sie einen Tag später, am 13. Juni, per Telefon darüber benachrichtigt wird, dass in der Nähe des Dorfes Alto Romero im Wald hinter dem Mirador der Rucksack von Kris und Lisanne gefunden worden ist. Damit soll der gesamte Fall komplett auf den Kopf gestellt werden und mit Kuriositäten aufwarten, die das Bisherige in allen Belangen noch einmal übertreffen.

Also wenn ich das richtig sehe dann war die Oberstaatsanwältin am Anfang sehr engagiert bei der Sache und auf einen Schlag---mit dem Fund des Rucksacks---plötzlich nicht mehr.
Und irgendwie wirkt es auch nicht so auf mich dass es mit dem Tipp auf einen Verdächtigen zu tun hat wenn ja auch anschliessend quasi gar nichts mehr nachgegangen wird.

Man würde ja jetzt vermuten dass die logischste Erklärung dafür wäre dass in dem Rucksack irgendwas gefunden wurde von dem der Aussenstehende nichts weiss und was auch nicht an die Öffentlichkeit kommen soll.
Muss das zwangsläufig auf eine Straftat hinweisen oder kann es da auch etwas anderes geben?

goldenerReiter schrieb:Man würde ja jetzt vermuten dass die logischste Erklärung dafür wäre dass in dem Rucksack irgendwas gefunden wurde von dem der Aussenstehende nichts weiss und was auch nicht an die Öffentlichkeit kommen soll.

Was sollte das denn sein? Mir fällt dazu nichts ein. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass ein so wichtiges Beweisstück von keinem erwähnt worden wäre.

Aus Sicht der panamaischen Behörden ist der Rucksackfund ein Beleg dafür, dass die "Musik" auf dem Pianista-Trail spielt. Und somit wurde Hinweisen, die woanders hinführten, nicht mehr nachgegangen. Das ist irgendwie verständlich, denn die hatten wohl noch andere Fälle zu bearbeiten.