Das rätselhafte Verschwinden von Kris Kremers & Lisanne Froon

@sooma
Danke, hab ich vorhin nicht gefunden. Klingt für mich nach "manchmal funktioniert es und manchmal nicht.
Welche konkreten Verträge oder Prepaidlösungen für das IPhone und das Samsung bestanden haben, ist dann wohl (zumindst hier) nicht bekannt.

Nehmen wir mal an die Knochenfunde/der Rucksack wurden nicht platziert und sie sind dort irgendwo verunfallt und es war wirklich die Strömung die alles Flussabwärts trieb: (lost Theorie und das Foul Play höchstens bei den Behörden)

Weiß man, ob es noch weitere suchen flussabrwärts gab? (Z.B. durch die Indigenen oder die Guides)

Wieso hat man nie den Stausee am Ende des Flusses in Betracht gezogen als "Auffangstätte" der Knochen? Kleinere Knochen werden rumgewirbelt und könnten überall im Stausee sein, klar. Aber größere, wie der Schädel, Oberschenkelknochen etc, wären ja vermutlich damals noch relativ in der Nähe der Einmündung gewesen? (Heute nach so vielen Jahren und Unwettern sicher nicht mehr. Aber im Sommer 2014).

Oder habe ich da etwas überlesen und es wurde gesucht?




@Annju
Wieso denkst du, dass im Hinterland von Boquete mehr vor sich geht als Indigene und Tourismus? Hast du in den 5 Monaten mehr Erfahren, was nicht weiter im Buch steht?

@Annju & doctective
Im Kapitel "Der Fotograf: in Begleitung auf den Mirador" gebt ihr die Quellen mit der Nummer 215 und 216 an:

. In einem seiner Videos sehen wir eine vergrößerte Aufnahme des Hinterkopfes einer Rothaarigen, die stark an das markanteste Foto der Nachtbilderserie erinnert.[215] Im Mai 2014 nimmt er auch Fotos von einer Frau mit roten Haaren auf, die vor einer Schlucht posiert und dabei starke Ähnlichkeit mit dem Auftreten von Kris und Lisanne am Mirador zeigt. Sie trägt sogar ein fast identisches Shirt wie Lisanne.[216]

Im Quellverzeichnis wird auf Juans Drive verwiesen. Ihr habt nicht zufällig die Links auf die einzelnen Dateien? Beim Durchscrollen fiel mir ad hoc nichts auf, was der Beschreibung entspricht?

Und weil ich gerade nochmal auf dem Drive war, fällt mir folgendes auf.
Auf Seite 249 schreibt ihr

Internetdetektive haben festgestellt, dass die erhobene Daumen-Geste, die Kris und Lisanne auf vier Fotos am Mirador zeigen, untypisch wirkt. Dieses Symbol, das die beiden auf keinen ihrer vorher aufgenommenen Urlaubsbilder zeigen,

Gehe ich auf den Link zu Juans Drive (eure Quelle 215/216) dann prangt mir doch schon ein Bild von beiden, mit eben jener Geste, vor einem Wasserfall entgegen? Also stimmt es ja nicht, dass es soooo untypisch sei?


(@admins ich hoffe das war jetzt korrekt mit Zitat und Quellen? Falls ich die genaue Seitenzahl nachliefern soll, mache ich das gerne. )

JayneSabbath schrieb:Wieso hat man nie den Stausee am Ende des Flusses in Betracht gezogen als "Auffangstätte" der Knochen?

Hast Du dir die Entfernungen und die Größe des Sees mal auf der Karte angesehen? Eine Nadel im Heuhaufem zu finden ist wohl leichter.
Auch wenn es schwer zu akzeptieren ist, aber in einem Land wie Panama stehen nicht unbegrenzt Geld und Ressourcen zur Verfügung. Für so eine Suche braucht man Taucher und schweres Gerät, das müsste man einfliegen, wer trägt die Kosten dafür?

Ich habe sehr lange überlegt, ob ich mich wieder hier anmelde. Aber nachdem der Ton hier offensichtlich zivilisierter, hinsichtlich der Verbrechertheorie, geworden ist, möchte ich gerne wieder aktiv sein.
Ich habe vor längerer Zeit diese Theorie favorisiert und deshalb viel recherchiert. Besonders über illegalen Drogenanbau in Mittelamerika. Man muss schließlich zuerst wissen, ob in dieser Gegend und diesem Klima derartiger Anbau möglich ist und ob das Drumherum dazu passt. Ich fand heraus, dass der Nebelwald ein geradezu idealer Ort für z.B. Schlafmohn ist und dass die Bauern in Mittelamerika kaum von Lebensmittelanbau existieren können und deshalb viele Drogen anbauen, deren Verkauf lukrativer für sie ist. Von Korrumption möchte ich gar nicht reden. Es wird offensichtlich oft ein Auge zugedrückt bis in hohe Regierungskreise. Man gibt sich aber den Anschein, dass man diesen Drogenanbau bekämpft. Nicht umsonst ist Kolumbien einer der größten Drogenproduzenten. Die Karibik ist der Dreh—und Angelpunkt zur Verteilung der Drogen.
Gerade als wir darum diskutierten, wurde in Boca ein Schiff beschlagnahmt, das Tonnen von Drogen ausführen wollte.
Mein Fazit damals war, dass sehr wohl die Möglichkeit bestehen könnte, dass die beiden Vermißten in eine Situation hineingestolpert sind, in der sie etwas entdeckten. Sei es nun ein illegales Feld oder ein Zwischenlager oder den Transport oder ähnliches. Das wäre in der abgelegenen Gegend hinter dem Mirador nicht unmöglich, zudem es ja auch noch direkt Zugang nach Boca gibt. Vielleicht wurden sie einfach festgehalten, bis alle Drogen und Spuren beseitigt waren. Sie konnten möglicherweise fliehen und dabei schwer verunglücken.
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Auch einen Unfall aus Unachtsamkeit schließe ich derzeit nicht aus.
Beide Möglichkeiten bieten Pro und Kontra gleichermaßen. Ich freue mich deshalb auf eine bereichernde Diskussion.
Das Buch werde ich mir selbstverständlich kaufen. Wer ein Buch schreibt, der tut das nicht für sich alleine, sondern möchte es gewinnbringend veräußern.

Stan_Marsh schrieb:in

Stan_Marsh schrieb:Auch wenn es schwer zu akzeptieren ist, aber in einem Land wie Panama stehen nicht unbegrenzt Geld und Ressourcen zur Verfügung.

Das betrifft nicht nur Panama. Auch hierzulande wird die Ermittlungsakte zugeklappt, wenn die (hoffentlich sorgfältigen) Ermittlungen zum Ergebnis "Unfalltod" führen. Wo Leichenteile, Absturzstelle, Kleidung usw sind, ist den Behörden dann schlicht egal, so bitter das für die Angehörigen ist.

Hathora schrieb:Vielleicht wurden sie einfach festgehalten, bis alle Drogen und Spuren beseitigt waren. Sie konnten möglicherweise fliehen und dabei schwer verunglücken.

Ich habe ja immer einen Unfall für am wahrscheinlichsten gehalten. Inzwischen gibt es neue Informationen und man kommt wieder zum nachdenken.
Natürlich kann auch jemand die beiden in die Schlucht gestoßen haben oder die beiden sind auf der Flucht woanders verunglückt. Da gebe ich dir Recht.

Zum Thema Drogenanbau bin ich gespannt was uns da aus erster Quelle berichtet wird. Ist doch mal ein neuer Ansatz ohne dem Computergenie.

Schön das du wieder mit dabei bist :-)

stefan33 schrieb:Das stimmt so nicht ganz.
Es wurde in dieser Zeit 77-mal versucht, den Notruf zu wählen, zumindest laut dieser Timeline:

Das ist auch eine weit verbreitete Fehlinformation. Es gab 9 Mal einen Notruf Versuch. Zwischen dem 6. und 11. waren die Handys aus.

JayneSabbath schrieb:Gehe ich auf den Link zu Juans Drive (eure Quelle 215/216) dann prangt mir doch schon ein Bild von beiden, mit eben jener Geste, vor einem Wasserfall entgegen? Also stimmt es ja nicht, dass es soooo untypisch sei?

Das sind Photoshop "Experimente" von Juan. Es handelt sich um die ausgeschnittenen Mirador Fotos.

JayneSabbath schrieb:Wieso denkst du, dass im Hinterland von Boquete mehr vor sich geht als Indigene und Tourismus? Hast du in den 5 Monaten mehr Erfahren, was nicht weiter im Buch steht?

Wir haben im Buch beschrieben, dass ich von illegalen Aktivitäten in Boquete erfahren habe. Hauptsächlich wurde mir von Drogen(-Transporten), Prostitution und Geldwäsche erzählt. Von vielen verschiedenen Einwohnern unabhängig voneinander.

Corydalis schrieb:Ich erinnere mich dunkel, dass der Gastmutterkontakt, der im telefonverzeichnis fehlerhaft eingetippt war (in etwa: Mykiam statt Myriam) von jemandem aufgerufen wurde, aber eine geschriebene Whatsapp, die noch im Postausgang feststeckte o.ä., wäre mir völlig neu, und ich weiß nicht mehr, wo ich das gelesen habe. Hast Du eine Quelle?

Nein, eine getippte Whatsapp ist mir auch nicht bekannt - deshalb schrieb ich nur dass sie zu kontaktieren versucht wurde. (Gäbe es eine geschriebene Nachricht, wäre das m.E. eine deutlich andere Situation, da eine solche mit hoher Wahrscheinlichkeit einen kurzen Anhaltspunkt zur Situation liefern würde.) Für das Aufrufen des Gastmutterkontakts gibt es sicherlich eine Quelle, die ich allerdings nicht parat habe.

Rick_Blaine schrieb am 21.05.2024:Im Rucksack wurde eine halb gefüllte Wasserflasche und anderes gefunden, aber auch diese Flasche wurde nie untersucht, z.B. ob sich darin gekauftes Wasser oder Flusswasser befand etc.

Das finde ich tatsächlich fahrlässig - eine solche Untersuchung stelle ich mir nicht sehr aufwändig vor und hätte schnell Aufschluss gegeben über einen möglichen Aufenthaltsort.

weltensturm schrieb am 21.05.2024:Mir erscheint es vielmehr so, als würden einige krampfhaft an der Unfall-Theorie festhalten wollen und wären wenig offen dafür, auch andere Perspektiven zuzulassen, zumal, wenn diesen nicht nur vage persönliche Meinungen, wie in vielen anderen Foren, sondern jahrelange Recherchearbeit zu Grunde liegt!

Das sehe ich nicht so! Wenn allerdings seltsame oder unwirkliche Argumente aufgerufen werden, dann ist es doch erlaubt gegenzureden, oder? Auf den Ton kommt es natürlich an...

Rick_Blaine schrieb am 21.05.2024:1. Die Mädels sind nie am Mirador, noch "hinter" dem Mirador gewesen, und die Fotos vom Mirador wurden manipuliert, indem man die Mädels in solche vom Mirador hineingesetzt hat. Konkret nachweisen konnte das wohl auch niemand.

Wer soll das denn wo und wie und vor allem warum gemacht haben? Wäre intensivst weitergesucht worden, wenn absolut nichts von ihnen gefunden worden wäre? Kein Handy, kein Fotoapparat, kein Rucksack, kein BH, keine Knochenteile....? Oder wäre die Suche eingestellt worden, weil niemand wusste wo sie waren? Warum der Aufwand?

Doctective schrieb:Es gibt natürlich andere Gründe, sie auszuziehen, tatsächlich, wenn man baden möchte oder, wenn man die Bhs für etwas anderes benötigt. Man kann sie sicher zweckentfremden.

Ich hatte immer die Vorstellung, dass sie sich mit den für mich wattiert scheinenden BHs Regenwasser gesammelt haben. Wie ein Schwamm, in die Flasche ausgedrückt. Lieber direkt von Himmel, als aus einem Fluss. So würde ich, ohne irgendwelche survival ambitionen, das sehen...

EDGARallanPOE schrieb:Eine andere Überlegung wäre, dass die Metadaten manipuliert worden sein könnten. Der Manipulierende, aber nicht über den Zeitaufwand nachgedacht hat und eine zu kurze Zeit, zwischen den Bildern in die Metadaten geschrieben hat.

Noch komplizierter!?! Sorry, aber welchen Mehrwert hätten den die Täter*innen gegenüber einem kompletten verschwinden der beiden?

claudiacardi schrieb:Dieses Szenario erscheint mir 100 mal plausibler als dass irgendein hochintelligenter und zudem technisch höchst versierter Täter auf die Mädels traf und endlose Manipulationen an Fotos, Handys usw vorgenommen wurden anstatt diese einfach zu entsorgen. Und dann noch die ungereimtheit, dass sie mal zugang zum handy hatten und dann wieder nicht (super unlogisch, ein so cleverer täter würde die handys doch als allererstes abnehmen). Und dann sollen noch die Behörden und somit verschiedene weitere Personen in vertuschungen involviert sein? Tut mir leid, aber das klingt für mich nach klassischer verschwörungstheorie

THIS!

Was mich an den verschiedenen Verbrechenstheorien auch mit den neuen Informationen nicht überzeugt sind die vielen komplizierten Verbindungen & Überlegungen, die man dafür annehmen muss. Es gibt sicher auch Täter, die sehr komplex vorgehen, die Tat verschleiern und einen Riesenaufwand betreiben. Und dass die Unlust der Behörden und einige Ungereimtheiten bei den Ermittungen gegeben sind ist für mich nachvollziehbar. Abgesehen davon muss man aber einen extrem komplexen Tatablauf konstruieren, bei dem dann die Leichen woanders in Teilen abgelegt werden, die Geräte manipuliert und eine Menge Zeugen zu Falschaussagen bewegt werden und bei manchen Theorien auch Photos manipuliert werden und die Akkus absichtlich geleert werden. Das ist machbar, aber für mich in einem Land, wo schon mal Verbrechen und ungeklärte Verschwinden vorkommen ein unlogischer Aufwand, den ich einer simplen Drogenbande oder lokalen Kriminellen nicht zutraue. Was ich schon denke ist dass man seitens der Behören ab einem gewissen Punkt kein großes Interesse mehr hatte und dann im Endeffekt mehr verschleiert als ermittelt hat. Wenn die Handys nicht mehr in der Hand der beiden waren, wie erklärt sich dann z.B. das Abschalten des einen Handys bei 22 %? Und einige Teilüberlegungen, wie man ein Verbrechen begründen kann sind schon kreativ, etwa das man die Metadaten der Bilder geändert hat, die Bilder am Gipfel erstellt wurden und dass man die Leichen unterschiedlich gelagert hat. Was die Diskussionekultur angeht - ich habe den Thread in der Zeit wo er gesperrt war in Ruhe komplett gelesen und mich irritiert etwas, dass Teil-Theorien, wegren derer schon mal gesperrt wurde, jetzt akzeptiert und als faktisch gesehen werden. Das bei einer kaum veränderten Faktenlage - einige Stories etwa das mit dem Truck oder ähnliches kursieren ja schon länger, auch das mit dem Drogenhandel. Was jetzt weniger kam ist Organhandel. Wirklich interessant und neu finde ich die Ungereimtheiten wegen dem Praktikum - das wrft für mich schon ein eigenartiges Bild auf die Beteiligen.

lucyvanpelt schrieb:Zum Thema Drogenanbau bin ich gespannt was uns da aus erster Quelle berichtet wird. Ist doch mal ein neuer Ansatz ohne dem Computergenie.

Hier gehts es weniger um den Anbau als um die Ströme und Routen aus Drogengeschäften aus dem Jahr 2013. Dennoch sehr interessant:



Quelle: https://www.businessinsider.com/cocaine-flow-latin-america-2013-12

Abseits der Drogenproblematik scheint die Region, in der Kris und Lisanne verstarben, generell ein „heißes Pflaster“ zu sein. Zumindest deutet es die Journalistin Mariana Atencio in ihrem Podcast "Lost in Panama" an:

As the team dug into what happened to Kris and Lisanne eight years ago, we found more than 50 cases of missing women and girls in that same 40-mile corridor of Panama. Femicide – extreme violence and murder of women based on their gender – is so rampant in Latin America it has been labeled a “shadow pandemic” by the United Nations. At least one third of women in Latin America and the Caribbean have experienced some form of violence from men, according to the most recent stats from the World Health Organization.

In northern Panama where the women went missing the numbers are alarming, especially for an area that’s considered a mecca for expats and tourists. As a Latin-American woman, I had to find out what happened to Kris and Lisanne, but also shed more light on this epidemic of violence against women in our hemisphere and within our communities.

Übersetzung mit Deepl:

Als das Team untersuchte, was Kris und Lisanne vor acht Jahren zugestoßen war, fanden wir mehr als 50 Fälle von vermissten Frauen und Mädchen in demselben 40-Meilen-Korridor in Panama. Femizid - extreme Gewalt und Ermordung von Frauen aufgrund ihres Geschlechts - ist in Lateinamerika so weit verbreitet, dass es von den Vereinten Nationen als "Schattenpandemie" bezeichnet wurde. Mindestens ein Drittel der Frauen in Lateinamerika und der Karibik haben nach den jüngsten Statistiken der Weltgesundheitsorganisation irgendeine Form von Gewalt durch Männer erlebt.

Im Norden Panamas, wo die Frauen verschwanden, sind die Zahlen alarmierend, vor allem in einer Gegend, die als Mekka für Auswanderer und Touristen gilt. Als lateinamerikanische Frau musste ich herausfinden, was Kris und Lisanne zugestoßen ist, aber auch mehr Licht auf diese Epidemie der Gewalt gegen Frauen in unserer Hemisphäre und in unseren Gemeinschaften werfen.

Quelle: https://www.msnbc.com/know-your-value/out-of-office/how-journalist-found-herself-middle-panamanian-true-crime-story-n1300480

Doctective schrieb:Das ist auch eine weit verbreitete Fehlinformation. Es gab 9 Mal einen Notruf
Versuch. Zwischen dem 6. und 11. waren die Handys aus.

Danke für die Klarstellung. Und schon finde ich wieder Gefallen an meiner zuvor geäußerten Theorie (Seite 704). :)

Dass Kris' iPhone über mehrere Tage nicht mehr genutzt wurde, finde ich auch ungewöhnlich. Warum wurde es am 11. April morgens für über eine Stunde angeschaltet?

Faktor12 schrieb:Was mich an den verschiedenen Verbrechenstheorien auch mit den neuen Informationen nicht überzeugt sind die vielen komplizierten Verbindungen & Überlegungen, die man dafür annehmen muss. Es gibt sicher auch Täter, die sehr komplex vorgehen, die Tat verschleiern und einen Riesenaufwand betreiben. Und dass die Unlust der Behörden und einige Ungereimtheiten bei den Ermittungen gegeben sind ist für mich nachvollziehbar. Abgesehen davon muss man aber einen extrem komplexen Tatablauf konstruieren, bei dem dann die Leichen woanders in Teilen abgelegt werden, die Geräte manipuliert und eine Menge Zeugen zu Falschaussagen bewegt werden und bei manchen Theorien auch Photos manipuliert werden und die Akkus absichtlich geleert werden.

Genau, durch die Foul-Play-Theorien werden die Abläufe nicht plausibler und besser erklärbar, sondern noch vertrackter und unerklärlicher. Die bieten also gegenüber der Unfall-Theorie keinerlei logischen Vorteil, im Gegenteil.

"Unlogisch" erscheint aus gemütlicher Sicht vom Sofa aus nur die Handynutzung von den beiden. Aber andererseits könnte es auch sein, dass sie schon recht bald irgendwo festsaßen, weil eine oder beide verletzt waren, krank, magen-darm usw. Stellt euch mal vor, ihr hockt da mitten im Dschungel und da ist und war nicht der Hauch von Handyempfang -- nada, nichts. Wie sinnvoll wäre es denn dann wirklich, ständig dem Notruf zu wählen? Was hätte das geändert? Klar, ich kann nachvollziehen, dass viele das in dieser Panik so gehandhabt hätten, aber vielleicht waren die Mädels ja sogar besonnener, als wir denken? Zum Beispiel könnte es sein, dass sie davon ausgingen, nur temporär an diesem Ort festzusitzen, bis die magen-darm-Erkrankung wieder besser wird, man in 2 Tagen wieder besser auftreten kann etc pp. Und für den Fall musste man den Akku sparen. Zur Sicherheit hat man zwei mal am Tag zu strukturierten Uhrzeiten das Signal gecheckt. Dann hat sich aber der Gesundheitszustand beispielsweise von Kris rapide verschlechtert, ich glaube gerade bei so schweren Elektrolytverschiebungen kanns ja auch einfach mal zum Herzstillstand kommen, oder ne Sepsis durch eine offene Wunde. Vielleicht ist sie morgens einfach nicht mehr aufgewacht, oder oder oder. Es gibt soo viele Möglichkeiten, in dieser Situation zu Tode zu kommen. Evtl hatte Lisanne nicht damit gerechnet, dass das so adhoc passieren würde, zudem war sie vermutlich selbst krank oder verletzt, sodass sie sich nicht weit hätte von der Stelle wegbewegen können. Deshalb haben sie dieses SOS-Zeichen ausgelegt und in den Nachthimmel geblitzt. Ich finde an dieser Geschichte irgendwie nicht so viel Mysteriöses muss ich sagen, wenngleich sie zweifellos sehr tragisch ist.

ringelnatz schrieb:Ich hatte immer die Vorstellung, dass sie sich mit den für mich wattiert scheinenden BHs Regenwasser gesammelt haben. Wie ein Schwamm, in die Flasche ausgedrückt. Lieber direkt von Himmel, als aus einem Fluss. So würde ich, ohne irgendwelche survival ambitionen, das sehen...

Gute Idee, das könnte ich mir auch vorstellen, wenn man tatsächlich so weit denkt.

Annju schrieb:Wir haben im Buch beschrieben, dass ich von illegalen Aktivitäten in Boquete erfahren habe. Hauptsächlich wurde mir von Drogen(-Transporten), Prostitution und Geldwäsche erzählt. Von vielen verschiedenen Einwohnern unabhängig voneinander.

Das hatte ja auch schon die Journalistin Mariana Atencio ähnlich berichtet:

During our investigation, we came across government corruption, possible drug trafficking, even mentions of organ and human trafficking.

https://www.msnbc.com/know-your-value/out-of-office/how-journalist-found-herself-middle-panamanian-true-crime-story-n1300480

"Bei unseren Ermittlungen stießen wir auf Korruption in der Regierung, möglichen Drogenhandel und sogar Hinweise auf Organ- und Menschenhandel."

Eine echte Überraschung war das nicht, eine einfache Websuche mit "Panama Drogen" zeigt schon die Dimensionen auf.

//Sehe jetzt erst, dass @GigiNazionale schon drauf eingegangen ist, sorry:
Beitrag von GigiNazionale (Seite 705)

Ich denke, dass man aufpassen muss, einzelnen Details zu große Bedeutung bei zu messen (bei den Papierschnipseln musste ich zum Beispiel spontan einfach an Langeweile denken; ich mache das teilweise auch unbewusst), weil einiges was auf uns völlig absurd oder schwer vorstellbar wirkt wahrscheinlich total simple Erklärungen ohne große Bedeutung hat.
Ich kann mir gut ein Geschehen vorstellen, in dem sich einfach mehrere unglückliche Zufälle, jeder für sich einzeln genommen nicht schwerwiegend, schlimm verketten: In dem sie nicht weit vom Weg abgekommen sind, sich eine/beide bei einem eigentlich nicht so schweren Sturz doch sehr unglücklich verletzt hat, das sie ungünstiger Weise an einer sehr schlecht zugänglichen Stelle waren, obwohl es davon gar nicht so viele gibt; dass ausgerechnet dort kein Empfang war, dass die Suchenden knapp außerhalb der Hörweite waren, oder dass sie sich doch noch kurze Strecken bewegen konnten und sich unglücklicherweise von noch nicht durchsuchtem Gebiet in bereits durchsuchtes zurück begeben haben.

Es wird schon Gründe geben, warum die Suche erfolglos war/ist. Aber es muss halt nicht ein großer, schrecklicher Faktor sein.

Zu der Hosen und BH Diskussion; ich finde es nicht völlig abwegig den BH nachts zum schlafen auszuziehen, und als ich zum Beispiel mal eine Leberverletzung hatte, konnte ich bestimmt zwei Wochen beides nicht tragen, weil jeglicher Druck wahnsinnig schmerzhaft war und mein Bauch durch ein Hämatom geschwollen war (dh, alles saß eng). Ich mein, ich würde da jetzt nicht zu viel auf meine anekdotische Erfahrung geben, und ich möchte keinesfalls sagen, dass es so war, aber auch hier kann es ganz simple Erklärungen geben.

@Raspelbeere

Das nächste Anstellen erfolgt um 15:59 Uhr. Ein erzeugtes Bildschirmfoto beim Schließen des Telefonbuches zeigt den Kontakt »Mytiam« an.[111] Danach wird das iPhone um 16:03 Uhr bei einer Akkukapazität von 39 Prozent ausgeschaltet. Anhand der auf den Screenshot angezeigten Telefonnummer können wir feststellen, dass es sich um Miriams Mobilfunknummer handelt, die uns bekannt ist.

Verschollen in Panama Seite 129 bestätigt das, dass Miriam falsch eingespeichert war, aber am 03.04. angerufen wurde

(Ich finde am Handy leider nicht die Zitierfunktion)

@claudiacardi
Aber es waren eben keine Signal Checks. In der Zeit, in der die Handys an waren, konnten die Signal Checks nicht durchgeführt werden. Das haben Christian und Annette hier doch schon aufgeführt und diskutiert.
DAS ist ja das merkwürdige an der Sache

@claudiacardi
Thema BHs

Findet ihr es wirklich so abwegig die auszuziehen?
Meistens sind die BHs am Unterbrustband entweder recht eng (wenn korrekt gekauft) oder Recht flatternd, sodass da noch 1-2 Finger reinpassen. Der zweiteres Fall tritt ohne Essen im Dschungel sicherlich auch nach ein paar Tagen so ein, weil man abnimmt. Heißt die BHs reiben unglaublich beim gehen. Dazu schwitzt man.
Der Halt ist eine Sache, die aufgescheuerten Stellen unter der Brust eine andere. Ich kann durchaus nachvollziehen, dass man sich dann irgendwann der BHs entledigt.
Ich renne am Wochenende/in Elternzeit auch gerne mal ohne rum.