Das rätselhafte Verschwinden von Kris Kremers & Lisanne Froon

goldenerReiter schrieb:sie hätten genau das aussagen können was die Schmuggler ursächlich in Panik versetzt hat...nicht unbedingt nur die Entführung sondern ihre Drogenschmuggeleien.

Ich glaube, dass K. und L. (wenn es denn so war) gar nicht wussten, was der genaue Auslöser war. Vllt. ahnten sie, dass es um das letzte Foto ging( was ja aber gar nicht auf der Kamera war). Kannten sie noch den genauen Punkt, wo die Aufnahme stattfand? Hätten sie den wiedergefunden?
Hätten sie die Typen indentifizieren können?

x-aequitas schrieb:Ohne ein Trauma (aufgrund zB Vergewaltigung, Misshandlung) ist das nicht zu erklären. Selbst dann ist es schwer erklärbar. Eine Erblindung? Das wäre mE eine relativ schlüssige Erklärung.

Ja, das stimmt.
Aber wodurch sollte sie bei beiden nahezu gleichzeitig in aufgetreten sein?

SkyL schrieb:Ich glaube, dass K. und L. (wenn es denn so war) gar nicht wussten, was der genaue Auslöser war. Vllt. ahnten sie, dass es um das letzte Foto ging( was ja aber gar nicht auf der Kamera war). Kannten sie noch den genauen Punkt, wo die Aufnahme stattfand? Hätten sie den wiedergefunden?
Hätten sie die Typen indentifizieren können?

das muss ich als Täter aber immer einkalkulieren dass ich identifiziert werden kann.
Ich würde diesen Tätertypus nicht verstehen:Einerseits wegen einer Lappalie impulsiv und in Panik....andererseits ultraleichtsinnig und fast schon gleichgültig.

Was meintest du eigentlich mit der fehlenden SMS ?

Bei kurzem Verbindungsaufbau des Handys wäre eine SMS sehr viel schneller rausgegangen als ein Telefonat... Wäre also einen Versuch wert gewesen, eine Nachricht zu verfassenund damit um Hilfe zu rufen.

SkyL schrieb:Also nochmal:
Die fehlenden Aufnahmen, was ihnen geschah:
Wer kann das erläutern?
Die fehlende SMS?

Eine mögliche Erklärung wäre, dass sie zeitweilig die Geräte gar nicht hatten (Rucksack von den Tätern einkassiert), und als sie sie wieder hatten (z.B. wegen erfolgreicher Flucht samt Rucksack) keine mehr machen wollten.

Mögliche Gründe wären Trauma, wie @aequitas schrieb. Dafür reicht m.E. schon ausgestandene Todesangst, zuzüglich nach der Flucht die Befürchtung, hinter der nächsten Wegbiegung auf die Täter zu stoßen, zuzüglich die ständig präsente Angst, aus der Situation nicht heil rauszukommen.

SkyL schrieb:Ja, das stimmt.
Aber wodurch sollte sie bei beiden nahezu gleichzeitig in aufgetreten sein?

Auf natürliche Art und Weise sicherlich gar nicht. Das ist mE nur im Rahmen eines Verbrechens denkbar. Eine wie auch immer mutwillig herbeigeführte Verätzung. Hier sind einige Stoffe denkbar. Kalkverätzungen?

Verhaltensweisen: Vielleicht hat man beiden auch eine Drogenüberdosis verpasst.

goldenerReiter schrieb:Ich würde diesen Tätertypus nicht verstehen:Einerseits wegen einer Lappalie impulsiv und in Panik....andererseits ultraleichtsinnig und fast schon gleichgültig.

Vllt. wurden sie unwillentlich zurückgelassen, da eins der beiden Mädchen nicht mehr konnte, gar zusammenbrach oder sich verletzt hatte.
Die Ware musste schliesslich zum Zielort und wahrscheinlich war das eigene Proviant ebenfalls begrenzt.

SkyL schrieb:Bei kurzem Verbindungsaufbau des Handys wäre eine SMS sehr viel schneller rausgegangen als ein Telefonat... Wäre also einen Versuch wert gewesen, eine Nachricht zu verfassenund damit um Hilfe zu rufen

wir wissen ja immer noch nicht wann der eigentliche Notfall eingetreten ist.
Ich vermute immer noch im Laufe des 2.April und nicht am 1.April.
In der folgenden Nacht (zum 3.April) hat Lisanne ihr Handy komplett angelassen bis es leer war.
Von ihrem Handy konnte man also nichts mehr absenden.

Es ist übrigens sehr schwer mit nur ein paar SMS ungefähr zu erklären was passiert ist eben dann wenn es ultraschwer ist zu beschreiben wo man genau ist.
Aus einem Notfall gerettet zu werden bedarf immer einen gewissen Korrespondenz die sich (wenn nur eine SMS am Tag durchgehen würde) schwer in einer gewissen Zeit zu realisieren ist.

goldenerReiter schrieb:Es ist übrigens sehr schwer mit nur ein paar SMS ungefähr zu erklären was passiert ist eben dann wenn es ultraschwer ist zu beschreiben wo man genau ist.
Aus einem Notfall gerettet zu werden bedarf immer einen gewissen Korrespondenz die sich (wenn nur eine SMS am Tag durchgehen würde) schwer in einer gewissen Zeit zu realisieren ist.

Deswegen meine Überlegung, dass sie den Plan entwickelt haben könnten sich über GPS orten zu lassen. Keine Anrufe mehr, sondern nur kurz Handy anmachen zu festgelegten Zeiten... Macht das Sinn?

goldenerReiter schrieb:Aus einem Notfall gerettet zu werden bedarf immer einen gewissen Korrespondenz die sich (wenn nur eine SMS am Tag durchgehen würde) schwer in einer gewissen Zeit zu realisieren ist.

Das stimmt, aber sie wussten ja nicht mal, ob sie überhaupt vermisst wurden bzw. nach Ihnen gesucht wurde. Von daher wäre ein Hilferuf per SMS durchaus logisch.

ringelnatz schrieb:Deswegen meine Überlegung, dass sie den Plan entwickelt haben könnten sich über GPS orten zu lassen. Keine Anrufe mehr, sondern nur kurz Handy anmachen zu festgelegten Zeiten... Macht das Sinn?

Ja, das macht Sinn. Wäre dass denn in der kurzen Zeit möglich gewesen ? Sie haben die Handys ja wohl immer nur kurz angeschaltet?

ringelnatz schrieb:Deswegen meine Überlegung, dass sie den Plan entwickelt haben könnten sich über GPS orten zu lassen. Keine Anrufe mehr, sondern nur kurz Handy anmachen zu festgelegten Zeiten... Macht das Sinn?

ich bin jetzt absoluter Handy-Laie;-)
Aber selbst als Laie würde ich sagen dass so was in der Richtung schon die Überlegung gewesen sein könnte.
Ich glaube dass wir da noch längst nicht alle möglichen Optionen durch haben.

Übrigens noch etwas zu der Frage warum sie keine Abschiedsbotschaften,etc. hinterlassen haben:
Ich verlinke jetzt mal ein Video wo jemand einen Selbsttest gemacht hat wie lange man ohne Essen auskommt und wie der Körper reagiert.

30 TAGE OHNE ESSEN - Das Selbstexperiment | Survival Mattin

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Ab etwa Minute 10 beschreibt derjenige wie es zu einem regelrechten emotionalen Zusammenbruch kommt,ein Punkt wo der veröffentlicher des Videos fast nur noch heulen und sich zu nichts aufrappeln konnte.
Und er hat das wohlgemerkt freiwillig gemacht und nicht diesen Horror durchlebt den die beiden Frauen durchlebt haben.

SkyL schrieb:sie wussten ja nicht mal, ob sie überhaupt vermisst wurden bzw. nach Ihnen gesucht wurde.

Sie konnten davon ausgehen, dass man sie allerspätestens nach der zweiten nicht bei der Gastfamilie verbrachten Nacht suchen würde, eher früher. Und dass die Angehörigen, die ja ohne jede Nachricht waren, ebenfalls Krach schlagen würden.

Aber ihnen dürfte auch bewusst gewesen sein, dass wohl niemand genau wusste, wo sie sein könnten.

Corydalis schrieb:Mögliche Gründe wären Trauma, wie @aequitas schrieb. Dafür reicht m.E. schon ausgestandene Todesangst, zuzüglich nach der Flucht die Befürchtung, hinter der nächsten Wegbiegung auf die Täter zu stoßen, zuzüglich die ständig präsente Angst, aus der Situation nicht heil rauszukommen.

Ich finde, dass ein Trauma einen Teil der Handynutzung erklären könnte. Vollkommen überzeugend finde ich es nicht. Eine massive Einschränkung der Sinne (durch Drogen, Verletzungen der Augen, Schädigung des Gehirns) würde eine Erklärung bieten.

Denkbare schwere Verätzungen der Augen durch zB

1. Laugen (Putzmittel)
2. Ammoniak (Düngemittel)
3. Kalk (Zement, Gips)
4. Schwefelsäure (Batterien)
5. Bleiche
6. Schwefelsäure (Drogenherstellung)

Völlig abwegig ist das mE nicht.

SkyL schrieb:Das stimmt, aber sie wussten ja nicht mal, ob sie überhaupt vermisst wurden bzw. nach Ihnen gesucht wurde. Von daher wäre ein Hilferuf per SMS durchaus logisch.

ich würde mal sagen dass sie damit schon rechnen konnten alleine weil sie ja eigentlich jeden Tag mit ihren Eltern korrespondierten.
Ich vermute eben auch dass Lisanne daher ihr Handy deswegen die ganze Nacht angelassen hat weil sie hoffte von ihren Eltern selbst angerufen zu werden (falls eben Empfang vorhanden gewesen wäre).

x-aequitas schrieb:Denkbare schwere Verätzungen der Augen durch zB

1. Laugen (Putzmittel)
2. Ammoniak (Düngemittel)
3. Kalk (Zement, Gips)
4. Schwefelsäure (Batterien)
5. Bleiche
6. Schwefelsäure (Drogenherstellung)

Ich ergänze mal
7. ätzende Pflanzensäfte, ähnlich dem bei uns vorkommenden Riesenbärenklau.

Keine Ahnung ob es sowas dort auch gibt.

goldenerReiter schrieb:ich würde mal sagen dass sie damit schon rechnen konnten alleine weil sie ja eigentlich jeden Tag mit ihren Eltern korrespondierten.
Ich vermute eben auch dass Lisanne daher ihr Handy deswegen die ganze Nacht angelassen hat weil sie hoffte von ihren Eltern selbst angerufen zu werden (falls eben Empfang vorhanden gewesen wäre).

Möglich, spricht aber gegen Akku sparen. Ich gehe davon aus, dass sie sich in der Nacht nicht viel bewegt haben und daher gesichert war , dass sie keinen Anruf annehmen können. Aber vllt. war die Hoffnung auf ein kleines Wunder.

Corydalis schrieb:7. ätzende Pflanzensäfte, ähnlich dem bei uns vorkommenden Riesenbärenklau.

Daran habe ich auch schon gedacht. Vllt. um sich einen Weg frei zu machen, mit einer toxischen Pflanze in Berührung gekommen. Andererseits passen dann die Uhrzeiten (fast immer die gleiche) nicht. Und so schwer verletzt, dürften sie sich nicht mehr weit bewegt haben. Da bleibt ide Frage: wieso fand man sie nicht?

Corydalis schrieb:Ich ergänze mal
7. ätzende Pflanzensäfte, ähnlich dem bei uns vorkommenden Riesenbärenklau.

Keine Ahnung ob es sowas dort auch gibt.

Halten wir fest, wenn man Augen verätzen möchte, dann finden sich diverse Möglichkeiten. Finde den Bezug zur Drogenherstellung und das Thema Kalk bemerkenswert. Auch an Kris Knochen wurde doch offenbar tlw Kalk gefunden.

SkyL schrieb:Möglich, spricht aber gegen Akku sparen.

ich glaube auch nicht dass das Anrufverhalten am ersten Tag primär etwas mit Akku sparen zutun hatte sondern eher damit dass noch keine akute Gefahrenlage vorlag.
Die hat sich womöglich erst im Laufe des nächsten Tages eingestellt.

Es deutet nichts darauf hin, dass ihre Sehkraft eingeschränkt war.
Sie haben ein SOS-Zeichen ausgelgt, orangene Tüten an einem Stock befestigt. Das kann man natürlich auch blind machen, aber wahrscheinlicher sind diese Aktionen bei sehenden Menschen und nicht bei gerade erst Erblindeten.

goldenerReiter schrieb:ich glaube auch nicht dass das Anrufverhalten am ersten Tag primär etwas mit Akku sparen zutun hatte sondern eher damit dass noch keine akute Gefahrenlage vorlag.

Naja, eine Nacht im Dschungel verbringen zu müssen, ist eine Notlage. Bedenke, dass sie kein Equipment dabei hatten, nicht einmal lange Kleidung, keine Taschenlampe, kein Messer, kein Feuerzeug etc. Und sie fanden sich am nächsten Tag nicht schnell zurück, was darauf hindeutet, dass ihnen spätestens mittags ihr verfahrene Lage klar gewesen sein muss. Und wenn ich mein Handy an lasse in der Hoffnung geortet zu werden oder angerufen zu werden, dann verfasse ich doch eine Nachricht, dass ich mich in einer Notsituation befinde?!

SkyL schrieb:Und wenn ich mein Handy an lasse in der Hoffnung geortet zu werden oder angerufen zu werden, dann verfasse ich doch eine Nachricht, dass ich mich in einer Notsituation befinde?!

Mit Lisannes Handy war das gar nicht möglich. Und auch bei Kris Handy ist unklar ob das funktioniert hätte. Wenn da die Anzeige "Nir Notrufe möglich" stehen würde, dann würde ich auch keine SMS schreiben.