köster schrieb:ein relativ eindeutiger „Warnhinweis“ auf den Einfluss Dritter bleibt für mich aber das Ausbleiben weiterer Tagfotos.
Es ist ein Hinweis, dass sich etwas ereignet hat, was die Fotografin veranlasst hat, weitere Fotos zu unterlassen. Was das war, ist Gegenstand unserer Spekulationen. Dabei gehe ich davon aus, dass ein Dritter das Fotografieren unterbunden hat, der unwahrscheinlichste Grund ist. Auch wenn ich zustimme:
Anthurium schrieb:Auf dem Pfad ist es wahrscheinlicher einen Dritter zu begegnen als durch einen Schlang oder einen Spinn gebissen zu werden.
Aber einer Person zu begegnen, die die Beiden "gefangen" nimmt, um dann Notrufe absetzen, Handys zu manipulieren und Blitzlichter in der Nacht zu zu lassen oder zu faken, das ist viel unwahrscheinlicher als ein Schlangen- oder Spinnenbiss (wobei ich jetzt nicht weiß, was da in Panama so kreucht und fleucht). Und noch viel unwahrscheinlicher als ein Verirren.
Am Rande: 2014 war es noch nicht so üblich, ein Ereignis so lückenlos zu dokumentieren, wie es heute scheinbar bei vielen Smartphone-Nutzern der Fall ist, die auch noch ihren Toilettengang aufzeichnen. Die Anzahl der Fotos vom Beginn der Wanderung bis zum Gipfel beträgt rund 30 Bilder (#474 bis #504 - ohne Handy-Fotos). Das ist mäßig viel. Auch ansonsten hält sich die Zahl der Fotos auf der Urlaubsreise in Grenzen. Dass nach dem Erreichen eines Ziels und der Ablichtung der meisten Motive ein gewisses Desinteresse beim Abstieg (wohin auch immer) einsetzt, ist jetzt nicht verwunderlich. Die meisten Fotografen werden vom Aufstieg eines Berges mehr Fotos machen als vom Abstieg. Da ist man erschöpft und will heim.
Bemerkenswerter ist das urplötzliche Ende der Serie verbunden mit dem ersten Notruf zweieinhalb Stunden später. Das ist der Timeslot, in dem es ein Ereignis gegeben hat, dass eventuell L. veranlasste, nicht mehr zu fotografieren - bis zu den mysteriösen Nachtfotos. Wie lange oder kurz das nach dem Q1 und dem letzten Bild war, das ist m.E. schwer abzuschätzen. L. kann z.B. schon zu einem früheren Zeitpunkt die Kamera in den Rucksack gepackt haben, weil sie beide Hände frei haben wollte oder weil sich das Fotografierwetter verschlechterte.
Das Ende der Fotoserie muss also noch nicht zeitgleich das Ereignis markieren, das Beide in Not brachte. Aber es gibt eine zeitliche Nähe. In der Notsituation wird dann nicht mehr fotografiert. Was sollte auch fotografiert werden? Angst, Not und Elend? Die schöne Landschaft? Nein, das Ende der Fotos hat keine Evidenz für das Zutun eines Dritten.