autor77 schrieb:Das ist schon rein von der Wahrscheinlichkeitsrechnung und der Lebensrealität auf alle Fälle wahrscheinlicher als FP, gerade im Dschungel.
Ja. Es dürfte sicher auch in Panama Statistiken geben, wie viele Menschen durch Verbrechen, durch Unfall/Unglück oder durch Suizid ums Leben kommen. Für Deutschland: Die meisten Menschen kommen durch Unfälle ums Leben, am Häufigsten zu Hause. Berücksichtigt man Alter und Geschlecht, relativiert sich das deutlich, Verbrechen rangieren aber immer noch weit hinten. Dabei gehe ich davon aus, dass die Kriminalitätsrate (wie auch die Mordrate) in Panama deutlich über der in Deutschland liegt. Ich könnte jetzt in epischer Breite die Zahlen einsortieren, die es im Internet gibt (
Wikipedia), aber darum geht es nicht.
Es geht mir ganz allgemein darum, dass nicht nur die Kriminalität in Panama gefährlich ist (hoch), sondern auch die (fehlende) Infrastruktur, die demokratischen Institutionen, eine funktionierende Bürokratie, ethnische Verwerfungen sowie eine nicht völlig harmlose Flora und Fauna. Dort ist die Zivilisation nicht die Selbe wie in Australien oder USA (deren Natur und Landschaft in einigen besonders schönen und beliebten Regionen auch nicht harmlos sind, wenn man ein paar Regeln nicht beachtet). Also ist auch das Risiko deutlich höher, dass einem in Panama etwas zustößt, was nicht mit Verbrechen zu tun hat. V.a. wenn man die Regeln nicht beachtet.
Wenn ich mir Videos vom Weg (vom Mirador bis zum Ort des letzten Bildes und dann weiter) ansehe, zudem weiß, dass es keinen oder kaum Handyempfang gibt, mir die Ausrüstung, den fehlenden Guide und die kleine Flasche Wasser vergegenwärtige, dann ist mir klar: Es war dort sehr, sehr gefährlich für die Beiden. Weil Hilfe so weit weg bzw. gar nicht erreichbar war. Zwischen dem letzten Foto (#508) und dem ersten Notruf liegen gerade einmal zweieinhalb Stunden. Es MUSS eine Notsituation eingetreten sein, vermutlich relativ schnell. Dabei ist egal, ob der Einen, der Anderen oder Beiden etwas zugestoßen ist. Keine hätte die Andere einfach zurück gelassen - außer Hilfe wäre schnell erreichbar gewesen. War sie aber nicht.
Vermutlich verstehst Du das unter "lebensfremd",
@autor77 Das schließt nicht aus, dass es nicht eine dritte Person gegeben hat. Aber es ist angesichts dieser fortgesetzten und sich verschärfenden Gefahrensituation nicht sehr wahrscheinlich. Das schließt auch nicht aus, dass es rund um die Ermittlungen vor Ort und in den Niederlanden Merkwürdigkeiten, Unstimmigkeiten und Verzögerungen gegeben hat. Aber m.E. ist jede Untersuchung fragmentarisch und nie abschließend, umso mehr übrigens, je mehr man auch fernliegende oder unwahrscheinliche Umstände in den Blick nimmt. Dann werden die Lücken zwangsläufig immer größer.