Mazurek wurde geriet schon kurz nach der Entführung in den Fokus der Behörden. Obwohl Pfaffinger ihn schwer belastet hatte und sein Geständnis widerrief, kam Mazurek bis auf die U-Haft damals glimpflich davon. Von diesem Moment an wog er sich in Sicherheit mit seiner Bauernschläue. Auch wenn die Entführung teilweise raffinierte Elemente hatte, musste Mazurek zum Beispiel wegen seinen Körpermaßen in die Trickkiste greifen und sich behelfsmäßig hinter einer in die Erde gesteckte Fichte verstecken, um dann ein wehrloses Kind zu verschleppen und es in einem unterirdischen Verließ zu verstecken.
Warum dem Kind nicht eine Mütze über den Kopf gezogen wurde und es in irgendeiner angemieteten Wohnung gehalten wurde war klar, denn in der Kiste konnte das Kind ohne großen Aufwand zu betreiben, alleine gelassen werden und man musste sich nicht um ein Alibi bemühen bzw. vor anderen rechtfertigen, wo man gerade war.
Nun geriet Mazurek 2007 wieder in den Fokus der Behörden und wusste nichts Besseres zu tun, als sich um Verjährung am Telefon zu unterhalten. Ist eigentlich einleuchtend, denn der Gedanke an die Verjährung begleitete Mazurek von 1981 an.
Nun hat er prophezeit, dass sie wegen Dummheit verurteilt werden könnten, was dann auch zutraf, nur war es erpresserischer Menschenraub mit Todesfolge.
Mazurek wurde aus dem Verkehr gezogen und zu lebenslänglich verurteilt und hat auch genügend Zeit die 30000 Seiten zu studieren, was hier im Thread von zwei Teilnehmern als was besonders hervorgehoben wird. Dabei ist es normal, dass Verurteilte, die zB nicht mit dem Strafmaß zufrieden sind, ihre Akte lesen und versuchen sie zu analysieren, um Fehler zu Lasten der StA/dem Gericht zu makeln.
Hier werden die kleinsten Details seitenfüllend durchgewälzt – ein totaler Leerlauf – und dann wieder von vorne. Ich meine, wenn ich mich im Lager des „unschuldigen“ Mazurek befinde, muss ich nicht wochenlang das Thema TK 248 durchkauen und mir die Frage aller Fragen stellen, ob die oberste Lackschicht untersucht worden ist oder nicht und der Wiedergabe/Aufnahmekopf nachträglich verstellt worden ist, wenn ich doch weiß, das Mazurek das Gerät auf einem Flohmarkt von einem Sinti aus Detmold erstanden hat und es zuhause nicht mehr angerührt hat.
Die Antwort ist doch ganz einfach: ein schlichtes Nein.
Mazurek wollte groß absahnen, auf einen Schlag 2 Millionen, jedoch auf Kosten eines Kindes und dessen verzweifelten Familie. Es ist doch irrelevant, ob das Kind speziell dafür ausgesucht worden ist oder nicht, oder ob es weniger geeignet gewesen ist als ein Kind vom LEH, Fakt ist, das Kind ist gestorben. Und das änderte damals alles, auch das Verhalten Mazureks, der nicht mal mehr seine gewohnte Bildzeitung bei der ortsansässigen Händlerin kaufte, sondern den Laden überhaupt nicht mehr betrat.
Ein Zitat aus dem Urteil:
Auch aus der Qualität der Angaben des Klaus Pfaffinger im Rahmen seines Geständnisses ergibt sich, dass das von ihm geschilderte Geschehen erlebnisfundiert ist.
Ich denke, dass man auch sagen kann, dass die Verhandlung für die beteiligten Richter erlebnisfundiert war und sie dementsprechend ihr Urteil fällten, nämlich lebenslänglich.
Mazurek kann noch froh sein, dass ihm lediglich Fahrlässigkeit beim Tod des Kindes nachgewiesen wurde.
JagBlack