@yasumiEntschuldige, für eine Antwort musste ich etwas tiefer Luft holen.
Deinen
Ausführungen lässt sich gut folgen. Du hast einen theoretischen Ansatz für zwei Lautsprecher, einen Ton und eine Reihe von unterschiedlichen Lautstärken des linken Frontlautsprechers.
Ich habe es etwas anders aufgezogen. Ich habe einen praktischen Ansatz für alle vier Lautsprecher (also das gesamte TK 248), alle Töne zwischen 500 und 1100 Hz aber nur zwei Lautstärken des linken Frontlautsprechers (ein und aus).
Ich habe keine Folge von einzelnen Tönen* verwendet, sondern einen Ton der langsam seine Frequenz zwischen 500 Hz und 1100 Hz verändert. Währenddessen habe ich das Signal mit einem Digitalrecorder aufgenommen. Das aufgenommene Signal stellt also den akustischen Frequenzgang 10 cm vor der Gerätemitte dar. Der von mir verwendete Gleitton enthält also auch die Frequenz des lautesten Tons. Das ist nur ein einziger Punkt auf der Zeitskala, die identisch mit der Frequenzskala ist. Ich habe mich damit zufrieden gegeben, dass bei abgeschaltetem linken Lautsprecher alle Töne um 1 kHz herum lauter sind als bei eingeschaltetem Lautsprecher. Ich habe also nicht mit unterschiedlich starken Lautsprecherschwächen experimentiert.
Zusätzlich gibt es auch jede Menge Aufzeichnungen des B3-Jingles (stereo, mono, unterschiedliche Lautsprecher ein), die ich aber nicht in diesem Sinne ausgewertet habe.
* Die Gutachterin hat laut Auskunft während der Zivilverhandlung mit einem Schallpegelmesser und einer Folge von Einzeltönen gearbeitet:
600, 650, 700, 750, 800, 850, 900, 950, 1000, 1050, 1100, 1150 und 1000 Hz
Warum sie die Töne des B3-Jingles ausgespart hat, weiß ich nicht.
Ihre Messwerte sind unbekannt, sie dürften aber ähnlich streuen wie es in dem unteren Bild meiner
Grafik angedeutet ist.
Nach den Ergebnissen konnten wir nicht fragen, weil wir alle Fragen vorher einreichen mussten. Zu der Zeit war unbekannt, wie sie überhaupt gemessen hatte.
In der Praxis haben wir es mit der komplexen Akustik des TK 248 zu tun. Also zwei Breitband Seitenlautsprecher und zwei Hochton Frontlautsprecher. Keiner der Lautsprecher ist nach innen geschlossen. Der Schall der lauteren Breitbandlautsprecher breitet sich damit auch innerhalb des Gerätes aus und tritt durch die Hochtonlautsprecher hindurch auch aus den vorderen Öffnungen aus.
Also:
Seitenlautsprecher außen herum zum Mikrofon.
Seitenlautsprecher (gegenphasig) innen durch die vorderen Öffnungen.
Hochtonlautsprecher durch die vorderen Öffnungen.
Es handelt sich dabei um mindestens sechs Schallwege, deren akustische Signale sich am Ort des Mikrofons überlagern.
Das Geräteinnere ist unsymmetrisch mit Mechanik vollgestopft, es ist also völlig unklar was auf diesem Weg vorne herauskommt. Außerdem folgen speziell die Hochtonlautsprecher dem zugeführten Signal mit einer unbekannten Phasenverschiebung.
Rechnerisch abschätzen lässt sich da nichts mehr.
Für Hochtonlautsprecher gibt es keine Spezifikationen für Töne um 1 kHz. Selbst wenn sie sich bei 1 kHz unterscheiden, kann man nicht von einer Schwäche sprechen, weil sie dafür weder konstruiert sind noch angeboten werden. Wenn ein Lautsprecher an einem Verstärker direkt angeschlossen ist, wird seine Membranbewegung durch den niedrigen Innenwiderstand des Verstärkers elektrisch bedämpft. In diesem Fall sind die Hochtonlautsprecher aber über Kondensatoren (10 uF) angeschlossen. Damit entfällt die Dämpfung praktisch und aus den vorderen Löchern tritt das Signal der Breitbandlautsprecher im Wesentlichen unbedämft aus.