Lichtenberg schrieb:Wie lange sollte denn der Klingeldraht in der Art seiner Verwendung brauchbar sein? Länger als zwei Wochen? Weniger als eine Woche? - Die Art der Verwahrung des kleinen Mädchens spricht doch eher dafür, dass die Täter eher von weniger als eine Woche ausgingen.
Im Ablauf der Entführung wurde der Draht nur am ersten Tag gebraucht, während man am Seeweg auf ein passendes Opfer gewartet hat und ein Beobachter den Verkehr aus Richtung Eching im Auge hatte. Die Vorbereitungen gingen über einen längeren Zeitraum. Wir wissen nicht, wann z.B. die Verstecke am Seeweg freigeschnitten wurden oder der Draht installiert wurde.
Primär geht es darum, dass die ungewöhnliche Art der Verbindung zwischen den einzelnen Drahtstücken aufgefallen ist.
Hier eine Skizze aus den Akten:
Ich habe hier vor einiger Zeit einen Beitrag erstellt, in dem ich das Biegen der Ösen nachvollziehe:
Die Drähte berühren sich nur auf einer sehr kleinen Fläche an der Innenseite der Ösen, d.h. der Draht muss unter Zug gehalten werden, damit die Verbindung stabil ist. Für die mechanische Belastbarkeit ist das gut (die verdrillten Drahtenden lösen sich nicht unter Zug), für den elektrischen Widerstand zwischen den Drähten ist es schlecht. Wo lernt man eine solche Technik? Hier wurde mal diskutiert, dass es derartige Vorschriften beim Militär für das Verlegen von Meldeleitungen für Feldtelefone gab. Ist aber alles bereits im Thread zu finden.