Lichtenberg schrieb:Bestimmt kann man mit Klingeldraht auch Pfusch anstellen. Soweit ich das hier überlicken kann, hat hier niemand behauptet, Mazurek hätte für die Herstellung von Kabelbäumen oder Radioreparaturen Klingeldraht vorrätig. Denn ist es eine steile These, weil(!) er Radiotechniker gewesen sei, hätte er einen solchen Draht nicht vorrätig gehabt. Woraus ergibt sich eine solche Behauptung?
Hier wurde unlängst behauptet, jemand der ein Radio- und Fernsehgeschäft betreibt und Kabelbäume herstellt, hat mit Sicherheit auch Klingeldraht zur Hand.
Seps13 schrieb:Klingeldraht hat man übrigens auch in Kabelbäumen verwendet und im Tontechnikbereich ebenfalls. Und da haben wir auch wieder die passende Zielperson. Den Typen, der ein Radio- und Fernsehgeschäft hatte und noch nebenbei Kabelbäume herstellte, der hatte sicher auch 140 Meter Klingeldraht vorrätig.
Ich kann aus meiner beruflichen Erfahrung durchaus beurteilen, für welchen Zweck man welche Sorte Draht, Litze, Koaxkabel, Bandleitung, meinetwegen auch Hohlleiter einsetzt. Wenn ich darauf hinweise, werden durch eine Googlesuche die Begriffe Klingeldraht und Kabelbaum gesucht und die Treffer, die
wenn man sie genau liest meine Aussage sogar bestätigen, als Beweis dafür dargestellt, dass man auf jeden Fall Klingeldraht für Kabelbäume einsetzt.
Lichtenberg schrieb:Wenn ein anderer (für die Verwendung sinnvollerer) Draht verwendet worden wäre, würde dass dann (für Dich) dafür sprechen, dass es Mazurek war, der den Draht verlegt hat?
Für den Anwendungsszweck als Fernmeldeleitung ist der Klingeldraht durchaus geeignet, die merkwürdige Verbindungstechnik führt allerdings nach kurzer Zeit im Freien durch Oxidation der Kontaktflächen dazu, dass die Leitung nicht mehr funktionieren wird. Jemand mit elektrotechnischen Kenntnissen wird den Draht nach Möglichkeit nicht durchschneiden und wieder verbinden. Falls es sich nicht vermeiden lässt, verdrillt man zumindest längere Drahtenden, um eine große Kontaktfläche zu schaffen. Es gibt noch mehr Details (Transistorradio, Autobatterie), die für einen absoluten Laien im Bereich der Elektrotechnik sprechen.
Andante schrieb:Effektive, immer besser werdende Weichmacher (leider gesundheitlich nicht unbedenklich) für PVC als Kabelummantelung gab es meines Wissens erst ab 1992 so richtig. Vorher waren die Ummantelungen relativ steif. Man muss ja hier immer bdenken, dass der Fall 1981 spielt und wie die technischen Möglichkeiten und das hierfür zur Verfügung stehende Material damals waren.
Es geht nicht um die Ummantelung, es geht ums Innenleben. Nur eine Litze ist ausreichend biegsam. Spätestens seit den Fünfzigerjahren stehen Kunststoffe mit ausreichender Haltbarkeit zur Verfügung. Ich habe Elektrogeräte aus dieser Zeit, bei denen die Isolierung noch vollkommen in Ordnung ist. Wenn man weiter in der Zeit zurückgeht, gibt es Gummi- oder Stoffummantelte Kabel, da zerbröselt die Isolierung gleich zu Staub. Was war nochmal das Thema?
;)