Zeralda schrieb:Am Einfachsten wäre doch immer noch gewesen:
Spielsachen aufräumen helfen (oder Tiere füttern) und dabei dann betäubt worden, Auto und weg.
Es geht aber doch auch um die Frage, nach wie vor, wie sich ein Täter unbemerkt bzw. unauffällig unter die auf dem Wilhelmshof anwesenden Personen mischen konnte, ohne dabei gleich oder im Nachhinein aufzufallen.
Da fand ich die Idee mit einer Schubkarre ganz gut, falls dort auf dem Hof Leute mit Schubkarren gewöhnlich unterwegs waren, was wir jedoch nicht wissen. Das Konzept der Einrichtung basiert, wenigstens in ihrem Ursprung, auf landwirtschaftlicher Tätigkeit der Klienten und einem gewissen Grad der Selbstversorgung.
Es konnte aber einem Täter in jeder Phase vor seiner Tat passieren, dass er in die Lage gekommen wäre, seine Anwesenheit auf dem Hof, möglicherweise auch seine Annäherung an das Kind, falls sie entdeckt worden wäre, erklären und legitimieren zu müssen.
Insofern finde ich den Gedanken, dass der Täter in irgendeiner Weise mit Inga bekannt war, sehr interessant. Ob das nun ein Berufskollege der Eltern, ein Nachbar, ein Freund der Familie, ein Verwandter o.ä. gewesen ist - all diese Personen konnten sich womöglich auch an einem fremden Ort wie dem Wilhelmshof dem Kind nähern, ohne bei diesem Argwohn zu erregen. Ein Sozialpädagoge, Erzieher, Jugendleiter o.ä. hätte beispielsweise auch berufliches Interesse an der Einrichtung vortäuschen könnten, hätte man ihn erkannt und angesprochen. Er hätte in diesem Zusammenhang auch behaupten können, von dem Aufenthalt von Ingas Famile vorab gar nicht gewusst zu haben- da wäre bei einem Abbruch der Tat gar nicht unbedingt ein Verdacht gegen die Person aufgekommen. Die Welt ist ein Dorf, es gibt nicht allzuvlele vergleichbare Einrichtungen, und dass ein Pädagoge, Erzieher pp. sich dorthin verirrt, aus beruflichem Interesse beispielsweise, um eine Freizeit zu organisieren oder ähnliches, ist ja nicht völlig unvorstellbar.
Aus diesen Überlegungen heraus, und nur deshalb, finde ich die Vorstellung eines Berufskollegen als Täter interessant. Weil er eben eine nachvollziehbare Erklärung liefern könnte, falls er entdeckt worden wäre und seine Tat deshalb abgebrochen hätte.