monstra schrieb:Die Statistik entscheidet nicht den Einzelfall. Das ist klar. Aber wenn es keine Anhaltspunkte für ein Verbrechen gibt und keine Anhaltspunkte für ein suizidales Geschehen, dann ist die Wahrscheinlichkeit für Letzteres nun mal signifikant höher. Das ist jedenfalls die richtige kriminalistische Vorgehensweise.
Die Ermittler gingen aber nach dem Fund des Autos von einem Verbrechen aus. Und auch jetzt wird weiter u.a. in diese Richtung ermittelt.
monstra schrieb:Ob das Parken oder der Weg zum Fundort bei einem Suizid "sinnvoll" wäre, ist der falsche Maßstab. Selbsttötungswillige planen ihren Tod nicht wie einen Einkauf.
Ja. Ich weiß. Mit "sinnvoll" meinte ich auch nicht "geplant".
Angenommen, sie ist vom Mühlenwegparkplatz aus los gegangen. Dann musste sie erst mal am freien Feld entlang, gut sichtbar für die Leute, die da wohnen, bis zur Umgehungsstraße und diese dann, ziemlich auffällig, weil kein Fußgängerübergang, überqueren. Von da an gibt es verschiedene Wege, und die Wegführung in diesem Gebiet ist völlig blödsinnig, vielleicht weil es ehemalig Militärgebiet war und ursprüngliche Wege abgeschnitten oder aufgegeben wurden. Man landet schnell in diesem Ex-Kasernenviertel, aus dem man nur herausfindet, wenn man sich auskennt; aber gut, man kann dann auf der Straße landen, die am Flugfeld entlang führt, wo man ebenfalls gut sichtbar ist, und die mündet dann in die stillgelegte Straße. Oder vorher im Zickzack hin und her durch den Wald zu eben dieser Straße.
Man kann auch untern herum ein paar km die Bundesstraße gehen.
monstra schrieb:Falls es ein Verbrechen war: Was sagen denn der Standort des Renault und der Fundort der Leiche aus?
Wie gesagt, der Fundort liegt in bewaldeter Gegend ganz in der Nähe einer Straße, also mit dem Auto erreichbar. Deckt sich mit vielen Leichenfundorten, bei denen ein Tötungsdelikt vorliegt, Leichen kann man eben nicht weit tragen.
Der Parkplatz wirkt halt sehr ausgesucht, da kommt man nicht einfach so vorbei, aber die Wege dort führen nirgendwohin.
Selbstverständlich kann Birgit Ameis sich auch selbst an den Ort gelegt haben, und sie kann das Auto auch einfach nur so ohne Grund da geparkt und den Platz zufällig gefunden haben.
o.k. Aber wir haben auch schon über Wahrscheinlichkeiten gesprochen. Ich finde es einfach wahrscheinlicher, dass jemand anderes das Auto da geparkt hat, um schnell zum Flughafen zurück zu kommen, und die Leiche neben die Straße gelegt hat. Aber das ist nur meine Meinung und ich kann mich irren.
mitH2CO3 schrieb:Den Parkplatz am Gemeindehaus wird BA vermutlich gekannt haben.
Warum denkst du das? Dort gibt es nichts (außer gut versteckten Glascontainern...), der taugt noch nicht mal zum Ausgangspunkt für einen Spaziergang.