Robin76 schrieb am 05.06.2019:Ist die Polizei bei Untertauchen eines Bürgers auch verpflichtet, den Angehörigen mitzuteilen, dass die Person noch lebt, wenn diese Person das nicht will?
Verpflichtungen gibt es da meines Wissens nicht wirklich, sofern der vermisste volljährig ist und sich durch sein Untertauchen nicht irgendwelchen Gläubigern, Unterhaltszahlungen oder Ähnlichem entzieht darf er sich Aufenthaltsort und Kontakte selbst aussuchen und ist auch niemandem Rechenschaft schuldig, warum er mit Angehörigen nix mehr am Hut haben will.
Wird jemand der als vermisst gemeldet ist putzmunter angetroffen und hat eben nur mit seinem alten Leben abgeschlossen, werden die beteiligten Ermittler diese Person ermutigen den Angehörigen irgendwie Bescheid zu geben und sei es, dass sie anbieten eine Nachricht zu übermitteln, allerdings ist das laut einem Bekannten bei der Polizei nicht wirklich ein dienstlicher Vorgang, sondern ein rein menschlicher Versuch die Angelegenheit ohne viel Kasperletheater für alle Beteiligten möglichst unkompliziert zu beenden.
Die Auskunft, dass der Vermisstenfall geschlossen ist und nicht weiter ermittelt wird, weil die Vermisste Person angetroffen wurde und glaubhaft bestätigt hat, gar nicht "vermisst" zu sein, sondern sein altes Umfeld und die darin enthaltenen Personen mutwillig hinter sich gelassen hat,
ist meines Wissens für sich genommen auch nicht geheim, solange keine Infos preisgegeben werden, die die Privatsphäre verletzen (dazu würde ein Hinweis auf den neuen Wohnort oder genannte Gründe für das "Abhauen" gehören, wenn die Übermittlungen solcher Infos nicht ausdrücklich gewünscht ist).
Robin76 schrieb am 05.06.2019:Aber ich persönlich halte eine Amnesie für an den Haaren herbeigezogen.
Ist es auch. Befragt man Mediziner dazu, oder erfahrene Ermittler (die einen haben das Fachwissen, die anderen eine Vorstellung von der statistischen Wahrscheinlichkeit), dann ist das Ergebnis üblicher Weise, das jahrelange Amnesien als eher unwahrscheinliche Hoffnungsszenarien zu werten sind an denen manche Angehörige sich festklammern, auch dann doch wenn sie von den zuständigen Ermittlern darüber informiert wurden, dass das sehr unwahrscheinlich ist.
Das aber jemand, nach einer mehr oder weniger freiwilligen "Auszeit" vergessen "will" wer er ist und aus Scham oder ähnlichen, für Außenstehende absurd wirkenden Gründen den Schritt wieder heimzukehren oder sich zu melden nicht geht, das kommt wohl gar nicht so selten vor, erscheint mir in Lars Fall bezüglich des Gesamtkontextes jedoch eher unwahrscheinlich.
Das heißt aber nichts. Passiert täglich ja so Einiges, das "eher unwahrscheinlich" ist
Und auch wenn Lars zwar eine enge Bindung zu seiner Mutter, eine feste Freundin, ein gutes Verhältnis zu seinen Kumpels hatte und in gefestigten Verhältnissen lebte.. die meisten Menschen haben doch auch mal Gedanken, Ängste usw von denen selbst enge Vertraute nichts wissen.
Robin76 schrieb am 05.06.2019:ob er irgendwo in der Wildnis mit seiner Verletzung, die lt. Klinikarzt sogar operiert werden hätte müssen, überleben könnte. Die Gefahr einer Infektion wäre bestimmt groß gewesen.
So ein Trommelfellriss ist aus medizinischer Sicht eher im Hinblick darauf eine vollständige Abheilung nicht zu gefährden "heikel" und nicht so sehr spontan gefährlich.
Ähnliches Beispiel:
Mein einer Gaul hat sich mal das Augenlid "zerfetzt", das hab ich am nächsten morgen eher zufällig gesehen.
In freier Natur hätten sich da sicher Fliegen eingenistet, auch eine Entzündung wär sehr wahrscheinlich gewesen.
Das wäre nicht wirklich geheilt, sondern eher vernarbt, hätte das Augen nicht mehr schützen können oder gar durch Narbenbildung beim Zwinkern die Hornhaut beschädigt.
Auf lange Sicht hätte sich das Auge vermutlich immer wieder entzündet und wäre irgendwann vermutlich erblindet.
Dumme Sache, grade weil Pferde als Fluchttiere ihre Augen anders nutzen, als Hunde, Katzen und Co, aber immer noch nichts an dem ein freilebender Zosse unmittelbar draufgehen würde.
Meine "Eile", da ne Fliegenmütze draufzukriegen, das mit Salbe geschmeidig zu halten und den Zossen so schnell als irgend in ne Klinik zu verfrachten hatte also nichts damit zu tun sein Leben zu retten, sondern damit, dass ich gern wollte, dass seine Möglichkeit eines normalen Lidschlusses erhalten bleibt und er somit sein Leben leben kann ohne das immer mit dem Auge irgendwas ist.
Wenn Lars wirklich "nur" einen Trommelfellriss hatte, dann ist das ähnlich.
Sowas kann schmerzhaft sein und sich durchaus auch entzünden.
Aber wenn nicht noch mehr Pech dazu kommt endet auch das eher mit Taubheit auf dem einen Ohr als mit dem Tode und auch mit allem Pech der Welt ist es mehr als unwahrscheinlich, dass sowas zeitnah gefährlich oder gar tödlich ist (immer vorausgesetzt wir reden hier nur von dem gerissenem Trommelfell und nicht von dem Ereignis, dass den Trommelfellriss zur Folge hatte, je nach Ursache können da natürlich noch zusätzliche Verletzungen vorliegen die nicht so günstig verlaufen, aber auf solche Begleiterscheinungen hat ja offenbar nichts hingewiesen zumindest nicht unmittelbar).
Wenn man so etwas halbwegs zeitnah diagnostiziert, ein paar Verhaltensregeln befolgt und es adäquat behandeln lässt, dann hat man halt die Chance darauf, dass es ohne jeden Folgeschaden abheilt und auch wenn es weit Schlimmeres geben mag als eine einseitige Taubheit, so gibt es halt keinen Grund das Risiko von Komplikationen unnötig zu erhöhen, gleich gar nicht wenn man noch jung und wie in seinem Fall laut einigen Mitschreibern auch Hobbytaucher ist.
swinedog schrieb am 05.06.2019:Ich habe den Eindruck, dass manche die Realität nicht wahrhaben wollen, wenn Menschen spurlos verschwinden und alles darauf hinweist, dass die Person lange verstorben ist.
Das ist doch ziemlich menschlich.
Manche nehmen immer das Schlimmste an, manchmal auch vorschnell, weil sie lieber die Chancen einer positiven Überraschung erhöhen als die von enttäuschter Hoffnung.
Andere Menschen geben die Hoffnung niemals auf, egal was es für Hinweise gibt und dazwischen gibt es alle Abstufungen.
In Lars Fall ist mir aufgefallen, dass auf allen Postern, Vermisstenmeldungen und Co zwar auf Mehrsprachigkeit geachtet wird und auch darauf Abbildungen zu verwenden die abbilden wie er etwas gealtert, mit Bart, nach Gewichtsverlust usw aussehen könnte.
Aber auch
nur solche Plakate.
Wäre mein Kind/Partner/sonstiger enger Angehöriger verschwunden, dann hätte ich mir auf der Grundlage der Flughafenüberwachungsvideos Vergleichsstücke seiner Kleidung besorgt und die Gegend in der er verschwunden ist mit Postern auf denen diese Kleidung drauf ist genauso "tapeziert" wie mit Bildern seines Gesichts.
Aber ich bin auch der Typ, der lieber ne fiese Gewissheit mag als Hoffnung mit ewiger Ungewissheit zu "bezahlen" und ggf sind Lars Angehörige da einfach anders.
Wenn er irgendwie verunglückt ist und Aasfresser, Umgebebungsbeschaffenheit und Co die Auffindung der sterblichen Überreste erheblich erschweren, dann sind Teile seiner Kleidung vermutlich das, was spielenden Kindern, Jägern, Pilzsuchern und Co am ehesten irgendwann vor die Augen kommt und irgendwelche Kleidungsfetzen dann mit einem Vermisstenfall in Verbindung zu bringen ist grade in der Nähe einer Autobahn und Flughafen nichts auf das ich mich verlassen würde.
Dazu ist es einfach nicht außergewöhnlich genug, dass z.B. ein Tourist ein beschädigtes Kleidungsstück entsorgt statt es neben irgendwelche Souvenirs noch ins Gepäck zu stopfen, oder man knotet sich bei der einem Spaziergang aufgrund der Hitze nen Hemd um und merkt erst zurück daheim/im Hotel, dass mans verloren hat..
Gibt einfach zu viele Gründe für herumfliegende Kleidung als an den damals verschwundenen Touristen zu denken.
Es sei denn man ist Tag um Tag an Plakaten mit Abbildungen genau dieser Kleidung vorbeigerannt.
Dass es dennoch keine solche Plakate gibt
kann darauf hinweisen, dass seine Familie zwar nichts unversucht lässt um ihn zu finden und zur Rückkehr zu bewegen, sollte er noch leben, aber es (ggf auch unbewusst) gar nicht wissen will, wenn er nicht mehr lebt.
Für die Aktenzeichen xy Sendung wurden ja sogar Vergleichsstücke seiner Kleidung besorgt, aber seine Familie hat die soweit ich weiß nie für ihre Suche benutzt.
Sunrise76 schrieb am 05.06.2019:Hatte er keine Möglichkeit mehr, mit dem handy zu Hause anzurufen?
Ich meine mich an eine Aussage seiner Mutter zu erinnern, dass er erwähnt hat, dass sein Akku im Begriff ist die Grätsche zu machen und das sie auch deswegen davon abgesehen hat ihn trotz einiger Rückfragen zurück zurufen.
Einen schwächelnden Akku nutzt man am sinnvollsten indem man denjenigen der das Handy bei sich hat darüber befinden lässt wann er einen Zeitraum sich zu melden für angebracht hält.
Dummerweise könnte das aber auch ein Faktor sein, der den Zeitpunkt zu dem ihr klar wurde, dass da etwas nicht stimmt verschoben hat.
Da sie ja wusste, dass Lars am Flughafen angekommen war, sich dort noch untersuchen lassen wollte und dann entscheiden ob er den Flieger nimmt, den Bus und ob und wie er das Geld von WU noch abholt könnt man ihr ja absolut nicht vorwerfen, wenn sie sich dann erstmal auch aufgrund der Sache mit dem Handyakku nichts weiter gedacht hat.
Seine Mutter hatten ja allen Grund davon auszugehen, dass er mit dem Betreten des Flughafens "sicher" war.
Denn er war ja nicht auf den Osterinseln sondern in Bulgarien.
Selbst wenn er sich mit dem Flughafenarzt darauf geeinigt hätte lieber nicht zu fliegen wäre eine Busfahrt nach Hause nervig aber unproblematisch gewesen und selbst wenn seine Mutter seine Berichte von irgendwelchen Verfolgern so geglaubt haben sollte, läge die Annahme, dass solche Verfolger von dem Betrieb und Überwachungskameras am Flughafen abgeschreckt werden doch recht nahe.
Sunrise76 schrieb am 05.06.2019:Vor dem Arztbesuch reagierte er nicht panisch, erst danach. Es muss dort etwas vorgefallen sein, was ihn zur Flucht bewegte.
Möglich, aber da weder seine Mutter noch der Arzt eine Idee haben was das gewesen sein könnte und auch auf den Bildern von der Überwachungskamera nichts zu sehen ist wird außer Lars selbst niemand wissen was das nun genau war.
Bei Aktenzeichen xy heißt es ja auch nur, dass er beim "Betreten des Flughafens entspannt wirkte", dass muss man ja auch so hinnehmen obwohl ich nu nicht wüsste, wie ich die Überwachungsaufnahme von jemandem der "entspannt" ist von jemandem der müde ist unterscheiden sollte.
Sunrise76 schrieb am 05.06.2019:Aus meiner Sicht ist er ins Visier von Kriminellen geraten und hatte keine Chance, sich nach geeigneten Hilfsmöglichkeiten zu erkundigen.
Das ergibt doch keinen Sinn.
Die hätten ja "erraten" müssen, dass seine Freunde ohne ihn nach Hause fliegen, dass er sich im Hotel Color aus irgendwelchen Gründen nicht wohl fühlt usw.
Außerdem wäre für irgendwelche "Kriminellen" der Zug in dem Moment abgefahren gewesen indem er von dem Taxi aufgenommen und zum Flughafen gebracht wurde.
Darauf, dass er dort dann mal eben beschließt rauszusprinten und über nen Zaun zu klettern konnten die doch weder Einfluss haben noch auf sowas Absurdes hoffen.
Sunrise76 schrieb am 05.06.2019:Es muss etwas ungewöhnliches vorgefallen sein.
Kommt halt drauf an, was man als "Ungewöhnlich" einstuft.
tenbells schrieb am 05.06.2019:Hannes_F schrieb:
LM hatte sich doch nun aber seit Tagen schon in einer Weise verhalten, die absolut seltsam war. Das fing doch nicht auf dem Flughafen an.
Sonder wo? Inwiefern komisch verhalten?
Ich frag mich immer noch ob sein Verhalten wirklich so "seltsam" war.
Diesen "Detektiv" mal ausgeklammert hab ich zu Lars Fall keine Angabe oder Person gefunden, die mir unglaubwürdig erscheint und das wirft bei mir ganz eigene Fragen auf.
Das Verhalten, dass seine Freunde beschreiben mit dem Fähnchengetausche und so, klingt schon fast ein bisschen kindisch bzw unreif.
Auch haben seine Freunde zwar kein Geheimnis darum gemacht, dass sie diese Story mit den "angeheuerten/bezahlten Schlägern" nicht wirklich geglaubt, die Gesamtlage aber offensichtlich auch nicht als auffallend seltsam empfunden haben und zwar auch dann noch nicht als Lars recht kurz vor der geplanten Heimreise immer wieder erwähnte, dass etwas mit seinem Ohr sei und ihm sein Gehör und so ja total wichtig.
Dann ruft er mitten in der Nacht seine Mutter an und erzählt ihr er sei aus dem Hotel "geflohen" weil da alles ganz komisch sei. Bittet sie darum die Karte sperren zu lassen, berichtet von irgendwelchen "Verfolgern" und davon dass er aus irgendeinem "Versteck" telefoniere, schickt seiner Mutter dann ne sms in der er ohne weiteren Kontext nach dem Antibiotikum fragt...
Und trotzdem haben weder seine Freunde noch seine Mutter einen Anlass gesehen zu sagen "Alter, nur reiß Dich mal zusammen, du wirkst echt merkwürdig" oder "wahlweise" "Bitte wende Dich an die örtliche Polizei."
Bis klar wurde, dass er nicht zurückkehrt, sondern irgendwas passiert ist fanden seine Freunde und seine Mutter also sein Verhalten weder "bemerkenswert schräg" noch "ausreichend besorgniserregend" um ihm klare Anweisungen zu geben sich "außer Gefahr" zu bringen?
Kann es vielleicht einfach sein, dass er zwar ganz wie beschrieben ein aufrechter, freundlicher junger Mann ohne Dreck am Stecken war aber durchaus ein bisschen
unreif mit einer gewissen Gewissen Neigung zur Dramaqueen und das sein Verhalten, das mir als unbeteiligter Person super schräg vorkommt von denen die ihn kannten deswegen erst einmal nicht als auffällig eingestuft wurde und man auch seine "Lage" für harmlos hielt, weil er schon mal zu Übertreibungen neigte?
Ins Besondere seine Mutter wirkt ja absolut nicht als täte sie nur fürs Fernsehen interessiert, ihre Aussage eine enge Bindung zu haben wirkt auf mich glaubhaft.
Trotzdem hat sie als er meinte nachts aus einem Hotel fliehen und sie aus einem "Versteck heraus anrufen" zu müssen angenommen es sei ok darauf zu warten, dass er sich wieder meldet.
Also bei Bekannten die ich so gar nicht als Dramaqueen kenne hätte ich mich bei so einer Info vermutlich zum Vollbrot gemacht, weil ich jede Polizeistation in Varna angerufen und wahlweise zum ausschwärmen gebracht oder bis zum Morgengrauen mit Telefonterror bedacht hätte.
Wenn jemand nicht eh zu Überteibungen neigt klingt das nämlich wirklich ernst, entweder ist der jenige wirklich in Gefahr durch Dritte oder durch einen Sonnenstich oder sonst was in einer Verfassung in der er nicht alleine durch eine fremde Stadt rennen sollte (idealer Weise auch nicht durch eine Stadt die er kennt).
Ich mein, vielleicht bin ich auch einfach zu langweilig und spießig, aber bin ich die Einzige, die es
nicht "völlig normal findet", was da abgelaufen ist bzw von Lars geschildert wurde?
Der war nicht im "Ostblock-Adventure-Urlaub" mit Schützengräbenübungen im Drogen- und Rotlichtmileu sondern auf ner Vergnügungstour mit Freunden in ner Touristenhochburg.
Oder spinne ich nun total und es handelt sich um die völlig normalen Ausprägungen eines Sauf- und Fußballurlaubes?
Ich war zwar noch nie auf ner Sauftour, aber als Teenager auch nicht immer nur brav, aber bei so einem Verhalten bzw "Berichterstattungen" meinerseits wären in meinem komplettem Umfeld, selbst wenn meine Reisebegleiter keine "dicken Freunde seid frühester Kindheit" sondern "nur" Arbeitskollegen oder sonstige, lockere Kumpels gewesen wären gewaltig die Warnleuchen angegangen und ich hätte definitiv nicht erst verschwinden müssen ehe irgendwer gesagt hätte "DAS ist nu aber dann doch irgendwie komisch."
Wenn Lars nu also ggf einfach mal jemand war von dem man es gewohnt war, dass er ein bisschen unreif agiert und auch mal etwas lebhafter berichtet als etwas nun gewesen ist, dann würde das erklären warum da so spät die Warnlampen angegangen sind.
In jedem anderen Fall versteh ich nicht wirklich warum man mit den Schultern zuckt, wenn nen Freund von "bezahlten Schlägern" erzählt und eine Mutter nicht sagt "Rufst Du BITTE die Polizei?!" wenn ihr Kind sie nachts anruft um zu berichten, dass er aus dem Hotel fliehen musste und nun in einem Versteck hockt, weil er verfolgt wird.
Das auch guten Leuten schlimme Dinge passieren und viele schlimmen Dinge auch durch die Verkettung der dämlichsten und unwahrscheinlichsten Zufälle, sowas wundert mich gar nicht mehr.
Aber diese "Berichte" bzw den Umgang damit versteh ich echt nicht für 10 Pfennig.
Sunrise76 schrieb am 05.06.2019:Hannes_F schrieb:
Was hätten die "Kriminellen" denn getan, wenn er wie vorgesehen einfach ins Flugzeug gestiegen wäre?
Dazu wäre es doch niemals gekommen, denn ihm wurde mitgeteilt, dass er aufgrund seiner "Unfallerkrankung" keine Heimreise antreten darf.
Wie bereits mehrfach geschrieben hat es so ein Verbot nie gegeben.
Selbst wenn er die Empfehlung des Arztes nicht zu fliegen als Verbot missverstanden hat war doch eine Busfahrt nach Hause zwar mal sicher keine erfreuliche Aussicht, aber nichts das ihm irgendwer hätte verbieten können.
Sunrise76 schrieb am 05.06.2019:Lars M. ist in der Vergangenheit nicht aufgrund von „Wahnvorstellungen“ aufgefallen.
In Bulgarien hatte er sich „verfolgt“ gefühlt. Das passiert doch nicht so aus dem Nichts heraus.
Ergo wird es Gründe geben.
Wie gesagt ist es mir eher ein Rätsel, dass er erst verschwinden musste ehe seine Freunde und seine Mutter davon überzeugt waren, dass da irgendwas super, super schief läuft.
Seine Mutter scheint ja sehr "gluckig" zu sein (das ist nicht negativ gemeint, ist nichts falsch dran sich um sein Kind zu kümmern und auch zu einem erwachsenen Kind noch eine enge Bindung zu haben).
Hatte Lars irgendwie Grund zu der Annahme, dass Mutti eingeflogen kommt oder jemanden schickt, der ihn heimholt auf der Heimreise zu begleiten, wenn er nur genug "Drama" macht?
Aber wenn das sein "Motiv" war, warum hat er seine Mutter dann nicht einfach gefragt? Die hätte das doch ohne wenn und aber gemacht bzw gemeinsame Vertraute gebeten, wenn es ihr aus irgend einem Grund nicht möglich gewesen wäre.
Peinlich hin oder her, ist aber doch keine Schande, wenn man verletzt, allein in nem fremden Land, Verständigungsprobleme mit Ärzten hat usw und das dann so ätzend ist, dass man sich einfach nur in ein Hotel nahe des Flughafens setzen und darauf warten möchte, dass ein bekanntes Gesicht auftaucht mit dem man dann gemeinsam in Bus oder Flugzeug steigen kann.
Ist sicher nichts womit man als junger Mann gern angibt, aber doch immer noch besser als über den Zaun einer Flughafenumfriedung zu hopsen.
tenbells schrieb am 05.06.2019:Du sagst du kennst den Fall sehr gut.
Wie kommst du denn darauf das die Sozialarbeiterin ihn aufgegabelt hat? Er hat ein Taxi angehalten und es war besetzt und er ist dazu gestiegen. Und tatsächlich ist das in vielen Ländern üblich um Geld zu sparen.
In Deutschland ist das aber nicht so üblich und offensichtlich hat Lars in seiner Lage ja bereits der Umstand, dass ein kleiner Familienbetrieb wie das Hotel Color sich erheblich von den Touristenhotels unterscheidet überfordert.
Es war zumindest in einigen Fernsehberichten die Rede davon, dass Lars auf die Sozialarbeiterin nicht wie ein entspannter Tourist der sich aus Kostengründen gern ein Taxi teilen möchte gewirkt hat, sondern wie jemand der mit seiner gegenwärtigen Situation ein bisschen überfordert ist und den man mal lieber einsammelt und an seinem Ziel, in diesem Fall dem Flughafen absetzt.
tenbells schrieb am 05.06.2019:Sorry er ist nicht in die falsche Richtung, für dich vielleicht, für ihn nicht weil er dahin zurück ist wo er im Urlaub Spaß hatte.
Das war aber kein 5 jähriges Kind das auf direktem Wege zurück zum Planschbecken oder zum Eiswagen rennt, sondern ein erwachsenen Mann der gewusst haben dürfte, dass es bessere Wege zurück zum Strand gegeben hätte als sein Gepäck stehen zu lassen und über den Zaun zu springen um das Flughafengelände zu verlassen, das zu Erreichen er zuvor doch noch so erleichtert war.
Außerdem hat er in jeder Aussage, egal wem gegenüber klar gemacht, dass er nicht zurück zum Strand, sondern nach Hause wollte.
Sunrise76 schrieb am 05.06.2019:Warum ignorierst du Fakten und postest „angeblich“?
LM ist verprügelt worden, er hatte danach gesundheitliche Probleme.
Na eine "Prügellei" ist ja nicht belegt.
Eher im Gegenteil, es werden keine Belege für eine Prügelei genannt.
Der Trommelfellriss war eine Tatsache, von anderen, äußeren Verletzungen sprechen weder die Freunde, noch die beiden konsultierten Ärzte.
Sunrise76 schrieb am 05.06.2019:Hättest du dich beispielsweise in Bulgarien, in ähnlicher Situation, als junger Mann befunden, hättest du absolut rational gehandelt?
Ich kenne ehrlich gesagt niemanden, der eher nachts aus nem Hotel geflüchtet und aus einem "Versteck" heraus mit der Mutter telefoniert hätte als sich (im Zweifel mit Händen und Füßen) spätestens an diesem Punkt an die örtliche Polizei zu wenden und das war ja nu auch kein Teenager sondern nen Mann von 28 Jahren.
Niemand reagiert immer absolut rational, aber das war doch nu sehr weit vom "immer", "absolut" und "rational" entfernt.
Sunrise76 schrieb am 05.06.2019:Seine Freunde hatten doch definitiv dahingehend ausgesagt.
Seine Freunde haben wahrheitsgetreu ausgesagt, dass Lars ihnen von dieser Konfrontation berichtet hat.
Davon dass sie Zeuge dieser Auseinandersetzung waren hat keiner gesprochen und zumindest der eine hat auch deutlich gemacht, dass sie die Geschichte in der Form mit den "angeheuerten/bezahlten Schlägern" nicht wirklich geglaubt haben.
Ob sie einfach angenommen haben, dass der eigentliche Hergang an und für sich harmlos und Lars nur einfach aus irgendeinem Grund peinlich war werden sie den Ermittlern schon mitgeteilt haben.
KaMailLeon schrieb am 06.06.2019:Hat schon einmal jemand in Betracht gezogen, das LM evtl. vor seiner Flucht aus dem Arztzimmer (Flughafen) sich evtl. etwas schnell gegriffen haben könnte... (Arzneimittel etc.)
Das ist unwahrscheinlich.
In Deutschland haben derartige "Bereitschaftsärzte" aus genau solchen Gründen keinerlei Medikamente rumstehen die für so etwas interessant sind und mir fällt kein plausibler Grund ein warum das ein bulgarischer Flughafenarzt anders halten sollte.
Meines Wissens ist die Haupttätigkeit von Flughafenärzten in erster Linie beratender Natur und natürlich das Leisten von erster Hilfe.
Je nachdem ob sie einem Reiseantritt bzw der Heimreise zustimmen oder abraten werden sie dazu raten nach der Ankunft einen Arzt aufzusuchen oder je nach ernst der Lage an einen Arzt vor Ort verweisen oder einen Krankenwagen rufen.
Also ganz unabhängig von Lars Charakter kannst Du annehmen, dass bei einem Flughafenarzt eher keine Substanzen rumstehen für die es sich lohnt sein Gepäck zurück zu lassen und über nen Zaun zu springen.
Du "beste Beute" bei so einer Aktion wäre ne Flasche Wunddesinfektion und ne Schachtel Pflaster, gewesen, aber das hätte dem Arzt zugleich einen guten Anlass gegeben von sich aus "Alarm" zu geben statt sich zu denken "Na, die meisten Touristen zieht es ja doch zurück zu ihrem Gepäck."
KanameKuran schrieb am 06.06.2019:In der ZDF Doku in der dieser "neue" Detektiv mit Pistole in verlassenen Häusern nach Spuren suchte, wird ja auch gesagt das davon ausgegangen wird, das LM noch lebt und sich irgendwo bei einer Familie versteckt.
Die ZDF-Doku kenn ich gar nicht, also "kenne" ich nur den Detektiv aus der Spiegel TV-Doku und der war ja wohl mal super fishy...
und nein, das heißt nicht, dass ich ihn beschuldige Lars Organe auf ebay zu verkaufen, sondern nur, dass ich sein Auftreten unglaublich unprofessionell und unseriös finde und deswegen befürchte, dass die arme Mutter von Lars da an einen von denen geraten ist die genau so lange "Hinweise auf den Vermissten" finden wie die Angehörigen noch Geld zur Verfügung haben, einfach weil allein schon dieser Auftritt mit dem "verdecktem Ermittler" jeden Polizisten (und seriöse Privatermittler, die es sicherlich auch gibt) zum Weinen gebracht hätte.
KaMailLeon schrieb am 06.06.2019:Falls er sich "bewußt" abgesetzt hat, wird er mit Sicherheit ein anderes Land aufgesucht haben.
Wäre in dem Fall doch aber clever gewesen das angewiesene Geld oder zumindest ne Reisetasche noch mitzunehmen.
Robin76 schrieb am 06.06.2019:Was spricht dagegen, dass sein Verhalten normal war? Dass er am Flughaben abgehauen ist? Selbst dafür gibt es eine Erklärung, für die Lars nicht als geistigumnachtet hingestellt werden muss.
Naja zwischen "geistig völlig umnachtet" und "absolut normal" gibt es ja eine ganze Reihe von Abstufungen...
Ohne ersichtlichen Anlass und ohne Erklärung aus dem Arztzimmer zu abhauen, sein Gepäck zurückzulassen und das Flughafengelände über einen dafür nicht vorgesehenen Zaun zu verlassen ist einfach mal kein Verhalten, dass sich unter "völlig normales Verhalten" einstufen lässt.
Das heißt ja weder, dass Lars komplett durchgeknallt ist noch dass er in dieser Situation nicht seine Gründe hatte oder das zumindest geglaubt hat.
Das die Art wie er sich verhalten hat einfach mal schlicht und ergreifend nicht der
normale Weg die Konsultation des Flughafenarztes zu beenden bzw das Flughafengelände zu verlassen ist erst einmal eine völlig wertfreie Tatsache.
Ist einfach mal nicht normal, nicht mehr aber eben auch nicht weniger.
Robin76 schrieb am 06.06.2019:Eine Karte wird doch auch oft gesperrt, wenn man keinen gültigen PIN hat und diesen 3x falsch eingibt, oder täusche ich mich
Du verwechselst EC- und Kreditkarte.
Bei Kreditkarten ist es wohl recht üblich die vorsichtshalber mal sperren zu lassen, wenn man den Verdacht hat die Nummer sei in die falschen Hände geraten, eben grade weil da so Einiges ohne PIN geht.
Robin76 schrieb am 06.06.2019:Den Freunden fiel an Lars auch nichts auf, außer dass er wenig aß.
Wie bereits geschrieben ist das für mich das eigentlich Seltsame.
Also das den Freunden nichts auffiel, nicht, dass er keinen Appetit hatte.
Das kann tausend Gründe haben, Aufregung, irgendein leichter Infekt... mein Appetit macht sich auch ohne Angabe weiterer Gründe aus dem Staub wenn es zu warm ist usw.
Seltsam finde ich, dass Lars Verhalten scheinbar niemandem merkwürdig erschien bis klar wurde, dass irgend etwas passiert sein muss.
Robin76 schrieb am 06.06.2019:Was ich auch gar nicht verstehe. Lars fuhr vom Goldstrand nach Varna zum Arzt. Lt. Mutter und Freunden in der Annahme, dass man ihn im Krankenhaus aufnehme. Ich frage mich aber, weshalb er das Gepäck dann nicht gleich mitgenommen hat und dann wieder zurück zum Hotel Viva an den Goldstrand zu fahren, um dieses zu holen?
Vielleicht hat er auch einfach gehofft, dass die im Krankenhaus sagen "ach ist gar nicht so schlimm, da kannste mit heimfliegen."
Oder er wusste, dass im Krankenhaus eher begrenzte Unterbringungsmöglichkeiten für Gepäck zur Verfügung stehen und grade Wertsachen nicht mitgebracht werden sollten, wenn man eine Alternative hat.
Wenn es im Hotel oder in dessen Nähe erschwingliche, sicher genug erscheinende Schließfächer gab und die näher am Flughafen waren als das Krankenhaus, dann war die Entscheidung nicht ohne Not mit dem kompletten Gepäck rumzufahren sehr nachvollziehbar.
Je nachdem wie er sich den Trommelfellriss nun wirklich zugezogen hat (und auch individuell unterschiedlich) könnte Lars auch unter Kopfschmerzen und ggf Schwindel oder gar Übelkeit gelitten haben, das macht das Rumgeschleppe von Gepäck bei Sommerhitze auch nicht sonderlich attraktiv.
Robin76 schrieb am 06.06.2019:Robin76 schrieb:
Spät in der Nacht vom 7. zum 8. Juli unternahm Sandra Mittank einen erfolglosen Versuch, die Karte zu entsperren, damit ihr Sohn sich online Tickets für die Heimreise kaufen könne.
Wie kann man ohne internettaugliches Handy "Onlinetickets" kaufen?
Gibt es bzw gab es da am Flughafen vielleicht irgendwelche "Onlineschalter"?
Diese "aufgemotzen Fahrscheinautomaten", mit Kartenzahlung und der Möglichkeit sich unterschiedliche Verbindungen rauszusuchen und ausdrucken zu lassen gab es hier damals an fast jedem etwas größerem Bahnhof, da würden mich solche "SB-Computerterminals" an Flughäfen nicht wirklich überraschen.
Robin76 schrieb am 07.06.2019:Diese Schlägerei war aber real.
Wie gesagt, real war der Trommelfellriss.
Welche Hintergründe der nun genau hatte ist nicht belegt und da zwischen dieser angeblichen Hauerei und seinem Verschwinden nicht nur einige Tage sondern auch Ortswechsel liegen zweifel ich eh daran, dass ein Zusammenhang sonderlich wahrscheinlich ist.
inci2 schrieb am 07.06.2019:Auch dieser Sprint wäre mit einer, oder mehreren Verletzungen
nicht so ohne weiteres möglich gewesen.
Wieso nicht?
Wenn er "nur" einen Trommelfellriss hatte, dann hindert ihn das nicht an seinem kleinen Hindernislauf, gleich gar nicht, wenn er glaubt sich akut in Sicherheit bringen zu müssen.
meermin schrieb am 07.06.2019:Wären nicht irgendwann auch wieder klare Momente gekommen in denen er versucht haben würde Kontakt mit seiner Mutter bzw. seiner Freundin in Deutschland aufzunehmen?
Nicht zwingend.
Eine Amnesie bei der jemand ernsthaft vergisst wer er ist und wo er herkommt ist zwar in der Popkultur sehr viel verbreiteter als in der Realität.
Das aber Leute, die sich mehr oder weniger überlegt absetzen irgendwann einen Punkt erreichen an dem sie so große Scham oder Angst (wovor wissen sie selbst nicht so genau) entwickeln, dass sie den Schritt sich zu melden oder gar heimzukehren nicht mehr wagen und sich teilweise sogar einreden vergessen zu haben wer sie sind, das ist wenn man Studien über Obdachlose liest wohl erschreckend häufig.
Selbst dann wenn für alle Außenstehenden und Angehörigen doch "voll offensichtlich ist", dass das Umfeld über jede Meldung so erfreut und erleichtert wäre, dass weder Vorwürfe noch Fragen die man nicht beantworten möchte auch nur ansatzweise im Raum stünden.
Hannes_F schrieb am 07.06.2019:Welches Verhältnis da bestand (bzw. möglicherweise entstand), wird man nicht herausfinden. Allerdings waren ab dem KH-Besuch die Freunde ja schon weg. Man kann also sagen, die Auffälligkeiten begannen ziemlich genau in dem Moment, wo die anderen weg waren.
Ansichtssache.
Ich habe noch immer keine Erklärung warum die Freunde die Story mit den Schlägern nicht seltsam fanden, aber vielleicht haben sie wirklich geglaubt, dass die wahre Geschichte harmlos und Lars einfach nur peinlich war (was ja auch möglich ist).
Hathora schrieb am 07.06.2019:1. Ich weiss nicht, warum hier alle so vehement und bissig auf ihre Vorstellung, was passiert sein könnte, beharren.
Das ist doch häufig der Fall, wenn Menschen versuchen etwas zu begreifen, das kaum zu begreifen ist.
Das ist dann meist gar nicht "bissig" gemeint sondern der fast schon verzweifelte Versuch dieses Rätsel unter dem man Menschen leiden sieht und das man echt niemandem wünscht irgendwie lösbar zu machen.
Eine ziemlich menschliche Reaktion auf so etwas wie diesen Vermisstenfall.
Hathora schrieb am 07.06.2019:2.Und ich weiss nicht, warum alle Vorkomnisse, die L.M. passiert sind, unbedingt etwas mit seinem Verschwinden zu tun haben müssen.
Ich seh das niemanden behaupten, nur den Versuch alles zusammenzutragen in der Hoffnung, der "entscheidende Hinweis" sei dabei, wenn es ihn denn gibt.
Hathora schrieb am 07.06.2019:3.Weiter weiss ich nicht, weshalb immer Drogen im Spiel sein müssen.
Hathora schrieb am 07.06.2019:4.Und schliesslich weiss ich nicht, weshalb immer wieder eine Nebenwirkung von Antibiotika ins Spiel gebracht werden.
Zwei "Probleme", ein Grund:
Junge, gesunde Menschen, die fest im Leben stehen flippen normalerweise eben nicht einfach aus, rennen los und tauchen nie wieder auf.
Da es keinen Hinweis darauf gibt, dass Lars Zuhause irgendwelche Probleme hatte die auch nur im Geringsten erklären könnten was da passiert ist suchen Menschen die das Rätsel gern gelöst sehen würden eben nach Erklärungen und bei dem was von dem Ablauf bekannt ist könnten Drogen eben das Eine oder Andere erklären und das ist ebenso wie die Frage ob Medikamente ihren Teil beigetragen haben könnten erstmal unabhängig davon ob der Einfluss von Drogen/Medikamenten nun sonderlich wahrscheinlich ist.
Hathora schrieb am 07.06.2019:Es könnte sein, dass ihn die Polizei kontrollieren wollte und dabei etwas eskaliert ist. Die Polizei dort fackelt nicht lange. Wer renitent wird kann ganz schnell in einer geschlossenen Anstalt landen. Wer da mal drin ist, hat verloren.
Ähm... nein.
Ostblock hin oder her, auch da sind "geschlossene Anstalten" kein Loch ohne Boden und da die Unterbringung auch in solchen Fällen Geld kostet würde schon allein deswegen geprüft ob man denjenigen, der immerhin ein Kostenfaktor ist irgendwie "loswerden" können und da Lars Mutter nichts unversucht gelassen hat dürfte so eine Prüfung recht schnell zu der Erkenntnis führen wen man da hat und wo man ihn "abgeben" kann.
Hathora schrieb am 07.06.2019:Mal ganz ehrlich.....glaubt Ihr tatsächlich, dass in einem Ostblockland die Polizei dort mit einem (in deren Augen reichen Touristen, der nur zum Saufen nach Bulgarien kommen kann) Besucher aus Westeuropa, der ihnen auch noch Ungemach und Ärger bereitet und wegen dem sie nun auch noch einen Bericht schreiben sollen vor der Mittagspause und der kein Geld zwecks Bestechung rausrückt, sanft und mit ausgesuchter Höflichkeit behandelt wird?
Da braucht es gar keine Mittagspause, kein Bestechungsgeld und auch keine Höflichkeit, denn die von Dir selbst ins Spiel gebrachte Erkenntnis, dass es sich um einen Touristen aus einem Land mit entsprechenden Standards und Infrastruktur handeln dürfte reicht völlig aus, dass kein Polizist seine Mittagspause versäumen muss, weil er solch einen "reichen Touristen" nämlich deutlich einfacher los wird als manch "einheimisches Ärgernis" und denen die auf Pflichterfüllung pfeifen (und nein, das trifft nicht auf alle Polizisten zu, nur weil sie aus dem Ostblock kommen) ist außerdem noch klar, dass es ziemlich unangenehm ist, wenn man solch einen "reichen Touristen" verliert oder kaputt macht.
Denn erfahrungsgemäß geben sich Angehörige aus wohlhabenderen Ländern so ganz und gar nicht mit "Och, dann isser wohl weg" zufrieden und neigen dazu unangenehme Kampagnen zu starten, die dem örtlichen Tourismus ausnahmslos so ganz und gar nicht gut tun und damit auch die Anzahl der besetzten stellen so direkt beeinflussen, dass das Mittagessen zu versäumen nicht mehr die größe Sorge ist die einen Polizisten beschäftigt.
Tyson1511 schrieb am 07.06.2019:Abgesehen davon, dass Umbuchungen und Stornierungen ebenfalls Geld kosten zusätzlich. Plus noch ein Busticket zusätzlich obendrauf.
Das spricht allerdings dafür, dass Lars Mutter den Ernst der Lage durchaus gewissermaßen erkannt hat.
Denn auch wenn die Familie vermutlich nicht super reich ist, hat sie alle in Frage kommenden Heimwege für ihn offen gehalten auch mit dem "Risiko", dass nen paar hundert Euro halt futsch sind, wenn er den Bus nimmt und das ungenutzte Ticket nicht erstattet wird.
Da wir hier ja auch nicht von Unsummen sprechen allerdings auch irgendwie ein normales Verhalten, wenn ein Nahestehender krank im Ausland sitzt und einfach nur noch heim will.
Tyson1511 schrieb am 07.06.2019:Denn nochmal..... rein medizinisch..... Ist es nicht begrundbar NICHT fliegen zu dürfen.
Medizinisch nicht, aber die rechtliche Grundlage dürfte da bei dem Versuch sich zu verständigen auf der Strecke geblieben sein.
Auch wenn man mit solch einer Verletzung fliegen kann, wird kein Arzt dem seine Zukunft lieb ist für das damit verbundene Risiko die Haftung übernehmen und das muss er halt auch nicht.
Dafür gibt es ja die Möglichkeit, den Reisenden unterschreiben zu lassen, dass er auf eigenes Risiko fliegt obwohl die Ärzte davon abraten.
Dann kann er in den Flieger hopsen und wenn doch was passiert sind die Ärzte raus aus der Haftung, in sofern also gut für alle aber eben leider nur bis zu dem Punkt an dem Lars gedacht haben könnte, dass "Ich rate vom Fliegen" ab bedeutet "Wir sperren Dich ein, wenn Du es doch versuchst."
Wenn Lars den Ärzten gegenüber genau so ein großes Ding daraus gemacht hat wie wichtig ihm sein Gehör und so weiter ist, wie sein Freund das berichtet hat, dann kann das den Arzt durchaus motiviert haben können zu sagen "Dann lass das doch besser mit dem Fliegen."
Medizinische Tatsache ist ja, mit Trommelfellriss fliegen kann man machen, muss man aber nicht und 100% ausschließen, dass dabei was schief geht ist eben nicht.
Grade, weil bekannt war, dass Lars aus Deutschland kommt und damit eine Heimreise im Bus nervig aber unproblematisch ist könnte ein Arzt dann versuchen ihm zu vermitteln, dass er von dem vermeidbarem Flug abrät.
aero schrieb am 07.06.2019:Ich bin immer wieder beeindruckt was diese suchhunde da alles leisten.
Das ist oft auf beeindruckend, aber zu wissen was diese Nasen leisten können kann auch zu Fehlschlüssen führen.
Grade wenn die Spuren älter sind, sind die nicht immer zuverlässig.
Wenn es heiß ist ist der Einsatz von Suchhunden so begrenzt, dass kann dazu führen, dass Ergebnisse aus verschiedenen Suchen, zu unterschiedlichen Zeitpunkten und/oder verschiedenen Hunden versucht werden irgendwie miteinander in Einklang gebracht zu werden.
Da Hunde leider nicht reden können, können sie auch nicht sagen wie sicher sie sich bei einer Spur sind.
Außerdem sind Hunde "auch nur Menschen", die mit Unsicherheit und Misserfolg individuell umgehen.
Weil ich keine Schweissdrüsen habe und weniger Talgdrüsen bin ich für Maintrailer nicht gut greifbar.
Die Ahnung kam auf, als ich mal ausm Urlaub heim kam. Ich hatte mir die Haare gefärbt und Waschmittel und Duschgel meiner Freundin mitbenutzt und mein Hund stand vor mir wie nen Traktor vorm Berg.
Habens dann Jahre später aufm Hundeplatz getestet.
Die meisten Hunde haben nicht mal verstanden, was sie suchen sollten, die "Geruchsprobe" war für sie wohl als stünden sie vor nem Kleiderständer in der Fußgängerzone.
Die 4 besten Maintrailerwoffeln haben wenst versucht ne Spur zu finden. 3 wahren "ehrlich" genug nach wenigen Metern "Spurende" zu signalisieren und einer führte seinen Führer in den Park neben an wo ein junges Mädchen auf der Bank saß, zeigte da aber das Zeichen für "Spurende....aaaaaber ich bin nicht sicher ob ich nicht ner falschen Spur gefolgt bin" (das ist bei den meisten Hunden identisch mit "Spurende", da noch ne "Unterscheidung" reinzubringen scheint man denen nicht mal wirklich aktiv beibringen zu können, das ist so der Unterschied bei dem sich nicht einmal sagen lässt ob er durch das Quäntchen individuellen "Extraehrgeiz" möglich ist oder solche Hunde einfach mal cleverer sind bzw einfach nen besseres Verhältnis zu ihrem Führer haben der eine "detailreichere" Kommunikation ermöglicht.
Als man dann so freundlich war mir übers mittlerweile zum Glück erfundene und übliche Handy mitzuteilen, dass ich nicht länger in meinem Versteck sitzen brauch begab ich mich in den Park wurde von dem "Klassenbesten Wuffel" begrüßt als wolle er sagen "Na DICH hab ich doch sowieso gesucht!" in dem Gespräch mit dem jungen Mädchen, dass als "Alternativziel" gewählt wurde, stellte sich heraus, dass sie die gleiche Hautcreme benutzt wie ich.
Während einige Hunde also "nichts fanden" hat sich der scheinbar auf den "kleinsten gemeinsamen Nenner" eingeschossen, was in dem Fall zu einer falschen Spur geführt hat, aber durchaus auch einen Erfolg hätte ermöglichen können, der durch den Abbruch der anderen Wuffzeln ausgeblieben wäre.
Diese Entscheidung treffen sie selbst.
Deswegen hat man es durchaus auch bei frischen Spuren normaler Erwachsener (kleine Kinder sind wieder nen ähnliches Problem wie Mutanten wie ich), dass ein Hund ein "falsch positives Ergebnis" anzeigt.
"Keine Spur." bedeutet mit hoher Wahrscheinlichkeit, dass die gesuchte Person nicht dort war (zumindest nicht in einem für den Hund wahrnehmbarem Zustand).
Aber "Spur gefunden und angezeigt" kann leider auch andere Bedeutungen haben.
Es ist ja durchaus schon passiert, dass Spuren von Vermissten an Orten gefunden wurden und im Nachhinein klar wurde, dass die Person niemals dort war.
Je nach Training und "Lage" (hier sind auch Hitze, Stress vom Führer usw Faktoren) kann halt auch der Spur des gleichen Shampoos, Rasierwassers usw gefolgt werden und jedes Mal, wenn sich für uns die seltene und wichtige Möglichkeit ergibt in Gebieten zu trainieren in denen menschliche Spuren generell selten sind (Sperrgebiete, Privatgrundstücke, Schutzgebiete usw) sind auch jedes Mal Hunde dabei, die vor lauter Tatendrang einer menschlichen Spur folgen, sobald sie eine finden, in Gegenden in denen menschliche Spuren Mangelware sind vergessen manche, sonst gute Mantrailer leider eben auch mal, dass sie einen
bestimmten Menschen suchen.
Bei z.B. Blut-, Drogen- und Leichenspürhunden sind die Ergebnisse eindeutiger, u.A. weil genau bekannt ist auf was der Hund eigentlich trainiert wird.
Bei der Personensuche wissen wir ja nur, dass es Hunden möglich ist Menschen aufgrund ihres Geruches zu unterscheiden, aber welche Faktoren da nun genau reinspielen, wie Viele es davon gibt und ob es immer die Gleichen sind, das wissen wir aufgrund unserer eingeschränkter eigenen Wahrnehmung leider nicht und das ist bei der Interpretation der Ergebnisse ein größeres Problem als beim Training selbst.
Einfach weil der Hund uns nicht sagen kann "Ich suche nach einer konkreten Mischung aus 10 Duftfaktoren die ich aus Deiner Probe erschnüffeln kann, diese Fährte bietet 5 davon, soll ich dem folgen oder nicht?"
Grade bei älteren Spuren wärs schön mit dem Hund drüber reden zu können, da man ja auch ohne konkret zu wissen welche Faktoren der Hund sucht annehmen darf, dass einige sich beständiger in der Umwelt halten als Andere.
Bei solchen Suchen wie bei Lars kann es also auch heißen, dass ein Hund, der die Spur aufgenommen hat ihr folgte weil ihm "persönlich" die Übereinstimmung gereicht hat und ein anderer Hund der "übernommen" hat, weil sein Vorgänger erschöpft war zwar der Fährte noch nen Stück gefolgt ist, dann aber entschieden hat, dass ihm die Übereinstimmung nicht ausreicht und deswegen "Spurende" angezeigt hat.
Wäre direkt gesucht wurden und ggf zweimal mit verschiedenen Teams wären die Ergebnisse der Hunde recht aussagekräftig, aber wenn ich das richtig verstanden hab ist zwischen Lars Verschwinden und dem Einsatz der Hunde soviel Zeit vergangen, dass man die Reaktion der Hunde vorsichtig bewerten muss.
aero schrieb am 07.06.2019:habe ich oft den wunschgedanken, das diese option damals in der ersten zeit nach Lars´s verschwinden einmal genutzt worden wäre.
Da gebe ich Dir wie gesagt absolut Recht.
Was auch immer einen Mantrailer "überzeugt", je frischer die Spur ist, desto zuverlässiger ist die Reaktion des Hundes.
frauZimt schrieb am 07.06.2019:Vielleicht wurde seine Leiche bei der Suche übersehen und ein Hund hätte sie aufgespürt?
Dann hätten wenigstens Mutter u. Freunde Gewissheit gehabt.
Ich weiß nicht was für Hunde da im Einsatz waren, aber ich kenne nur Hunde, die für Maintrailing oder Leichensuche ausgebildet sind.
Bei einem Verunglücktem/ einem Verstorbenem der selbst zum Auffindeort gelangt ist besteht bei einer nicht zu alten Spur also zwar die Chance, dass ein Mantrailer der Spur folgt ohne den Fund der Überreste als Erfolg zu begreifen, aber wenn keine "lebende" Spur zu den Überresten führt sucht ein Maintrailer nicht nach ner Leiche, und Leichenspürhunde suchen keine Duftspur einer bestimmten Person.
Dafür ist im Falle einer vorhandenen Leiche (sofern die nicht gut verpackt, vergraben oder schon zu stark verwest ist) die "Trefferquote" von nem Leichenspürhund sehr hoch und da ist das Zeitfenster auch größer als bei Mantrailern und Einflüsse von z.B. Regen usw auf Spuren sind auch nicht so fies.
Sunrise76 schrieb am 07.06.2019:Was ist letztendlich im Flughafenareal vorgefallen?
Scheinbar ja nichts, das den Kameras oder Augenzeugen auffallen konnte.
aero schrieb am 07.06.2019:Hannes_F schrieb:
Auf der Autobahn umhergelaufen, von der Polizei gestellt, ausgetickt oder panisch geworden oder beides und schließlich in der Psychatrie verschwunden.
Dem kann ich nicht so zustimmen.
So schlimm ausgerastet ist Lars ja nun auch wieder nicht.
Selbst wenn, wie gesagt auch "im Ostblock" ist eine Anstalt kein Loch ohne Boden.
Sunrise76 schrieb am 07.06.2019:Lars muss was aufs Ohr bekommen haben, das wurde aus ärztlicher Seite festgestellt.
Es wurde ein Trommelfellriss festgestellt.
Wie hier bereits schon Einige schrieben kann man sich den auf sehr unterschiedliche Weise zuziehen.
Nicht vergessen sollte man, dass nicht nur von Bedeutung ist was festgestellt wurde, sondern auch was nicht festgestellt werden konnte und in diesem Fall waren das z.B. äußere Verletzungen, die auf einen Kampf hinweisen.
Das macht die von Lars geschilderten Geschehnisse nicht unmöglich aber eben auch nicht zu den "einzig Möglichen".
Robin76 schrieb am 08.06.2019:Das Einzige was er beim Flughafenarzt bekommen hat, das waren schmerzstillende Ohrentropfen. Ob diese Nebenwirkungen haben, weiß ich nicht. das müsste man den FAchleuten überlassen.
Das ließe sich auch von Fachleuten nur beurteilen wenn bekannt wäre welches Präparat in welcher Dosierung genau genutzt wurde und selbst dann sind Neben- und Wechselwirkungen ja auch nur etwas das eintreten kann, nichts das eintreten muss und Medikamente mit "Nebenwirkungen" die einer sonst gesunden Person derart die Sicherungen durchknallen lassen dürften heut zu Tage auch selten sein, wenn man den Bereich der Neuroleptika (zu denen auch Medikamente gegen Übelkeit im weiteren Sinn gehören) auslässt.
Robin76 schrieb am 08.06.2019:Ob er in der Klinik etwas verabreicht bekam, ist eigentlich auch nicht bekannt. Oder weiß diesbezüglich jemand etwas?
Den Ermittlern wird es, wenn ermittlungsrelevant, bekannt sein, denn der Arzt wird das mit Lars privat oder der Krankenkasse abgerechnet haben und dazu wird üblicher Weise nicht nur Untersuchung und Befund sondern natürlich auch verabreichte Medikamente, Verbrauchsmaterial usw protokolliert (deren Verbrauch ja auch im Interesse des Krankenhauses zu protokollieren ist).
Kodama schrieb am 09.06.2019:Und, dass da kein Schnaps getrunken wurde kann man glauben, muss man aber nicht...
Also dass man sich mit Berichten über ggf Drogen bedeckt hält wäre noch nachvollziehbar, aber das sind erwachsene Männer deren Freund verschwunden ist.
Wenn man denen nu nicht mal im Bezug darauf ob Schnaps getrunken wurde glaubt, dann braucht man sie gar nicht zu befragen.
Zumal diese jungen Männer vermutlich auch "richtig" und "falsch" unterscheiden können und wissen, dass sie einem Ermittler auch Dinge anvertrauen können die sie in die Kamera eines TV-Senders nicht quatschen möchten.
meermin schrieb am 09.06.2019:Vielleicht wurde Lars aber auch beispielsweise vom Flughafenarzt mitgeteilt, dass er nicht an einer Gehirnerschütterung litt.
Das kann so ein Arzt nicht wirklich ausschließen, er kann sich nur den Hergang schildern lassen und dann begrenzt Angaben dazu machen was wahrscheinlich ist.
Wenn Lars bei der Aussage er habe sich den Trommelfellriss bei einer "Schlägerei" zugezogen geblieben ist, dann kann der Arzt ihm auch nur sagen, dass eine leichte Gehirnerschütterung im Bereich des Möglichen liegt, welche Vorsichtsmaßnahmen sinnvoll sind und bei welchen Symptomen umgehend ein Arzt aufzusuchen ist, sofern Stress- und Sprachbarrieren eine derartige Kommunikation zulassen oder der Arzt Gründe hat sich nur auf das Notwendigste zu beschränken.
Da der Flughafenarzt aber auch ausfindig gemacht und befragt wurde, sehe ich keinen Grund zu spekulieren.
Aufgrund des Ablaufes hat der keinen Grund zu lügen. Wenn die Zeitangaben stimmen hat er sich ja sogar vorbildlich viel Zeit für Lars genommen.
Es sollte aber beachtet werden, dass sein Gespräch mit den Ermittlern auch Infos enthalten haben könnte, die er nicht in eine Fernsehkamera berichten durfte/wollte.
Wäre der Flughafenarzt nicht von Lars aufgesucht wurden, dann würde ich auch Dinge wie einen Sonnenstich, den Einfluss von Drogen oder Alkohol für wahrscheinlicher halten, aber genau das sind doch die "Klassiker" bei Touristen und wären von dem Arzt erkannt oder zumindest vermutet wurden.
Vielleicht hat er den Ermittlern gegenüber irgendeine Theorie geäußert, vielleicht nicht aber öffentlich hat er meines Wissens nur angegeben, dass Lars zunehmend nervös wirkte und ihm der Grund dafür nicht bekannt sei.
meermin schrieb am 09.06.2019:Könnte das "Rennen" nicht auch einfach ein Indiz für grosse Eile gewesen sein? Hatte Lars vielleicht etwas vergessen, dass er meinte noch vor dem Flug erledigen zu müssen?
Da gäbe es aber sinnvollere Wege als den Sprung über einen Zaun.
Klärt mich gern auf, wenn ich mich irre, aber soweit ich weiß kann man auf nem Flughafen nicht wie man lustig ist umherlaufen und muss auch mit dem Eingreifen von Sicherheitskräften rechnen, wenn man gewisse Bereiche verlässt oder betritt und das wäre einer "eiligen Aktion" nicht zuträglich.
Außerdem wär es da doch sinnvoll gewesen dem Arzt zuzurufen, dass man gleich wieder käme, denn wer einfach abhaut darf nicht erwarten, dass der Arzt sein Gepäck bewacht, statt es einfach als "Fundsachen" abholen zu lassen und wer es so eilig hat, dass er lieber über nen Zaun hopst als durch nen Ausgang zu gehen, der will doch ganz sicher bei Rückkehr nicht noch sein Gepäck suchen und ggf Gebühren zahlen.
EclipseFirst schrieb am 09.06.2019:Nachdem die Untersuchung sich schon lange hinzog und das Gesicht des Arztes vermutlich immer sorgenvoller wurde,
Warum sollte der besorgt sein?
Wie gesagt, das waren nicht die Osterinseln.
Der "schlimmstmögliche Befund" wäre "flieg auf eigenes Risiko oder fahr Bus" gewesen.
Besorgt haben könnte den Arzt allenfalls der Umstand das Lars nervös wirkte, aber da niemand gern hört, dass er einen geplanten Flug besser nicht antreten sollte und sicher auch die Sorge den Flug durch die Konsultation des Arztes zu verpassen nicht selten ist kann ich mir sehr gut vorstellen, dass diese Nervosität dem Arzt zwar aufgefallen ist, aber er bevor Lars zur Tür raus hastete und klar war, dass er nicht zurück kommt gar keinen Grund hatte sich deswegen Sorgen zu machen.
Im Urlaub am Flughafen nen Arzt konsultieren zu müssen wird doch die meisten Leute, die mehr als nur grad ein Pflaster möchten nervös machen.
EclipseFirst schrieb am 09.06.2019:wurde Lars immer nervöser, weil ihm die Zeit davonrannte.
1. Entweder weil er im Hotel oder sonstwo etwas vergessen hatte.
2. Oder weil er eine Idee zu einem alternativen Transportmittel hatte.
Wusste er denn nicht, dass seine Mutter das Busticket längst gebucht hatte?
Er hat sich bei jedem anderen Schritt auf die Unterstützung seiner Mutter verlassen.
Da dann plötzlich losrennen weil er glaubt sonst kein Busticket mehr zu bekommen ergibt nicht wirklich Sinn.
Kodama schrieb am 09.06.2019:Wozu das Absetzen? Bei Mäckes wird man innerhalb von Minuten bedient, und essen an sich dauert auch nicht ewig. Selbst wenn man selber keinen Hunger hat könnte man problemlos kurz warten. Warum tat er das nicht?
Dafür gibt es keinen rationalen Grund.
Dafür gibt es sehr rationale Gründe.
Da drinnen isses mitunter stickig und eigentlich immer laut.
Sich dem auszusetzen, dazu muss man keine Lust haben.
Außerdem hatte Lars selbst keinen Appetit.
Manche Menschen mögen den Geruch in solchen Fastfoodrestaurants eh nicht und wenn man aus irgendwelchen Gründen grad selbst keinen Hunger hat oder das Futter auch mit Appetit nicht mag, dann ist das ein sehr rationalen Grund dem auszuweichen.
Kodama schrieb am 09.06.2019:Dann geriet er an geschäftstüchtige Ärzte.
Was ist daran nun geschäftstüchtig?
Die Ärzte haben genau das getan was ihr Job ist.
Beschwerden ernst genommen, eine Diagnose gestellt, die Therapie empfohlen, die sie für sinnvoll halten und eine Alternative geboten als die empfohlene Behandlung abgelehnt wurde.
Das ist so "geschäftstüchtig" wie diese clevere Dame an der Tankstelle, die es doch glatt immer wieder schafft mir Diesel für mein Auto zu verkaufen.
Manchmal habe ich den Verdacht, dass die sich hinter meinem Rücken informiert hat und genau weiß, dass mein Auto irgendwann einfach stehenbleiben wird, wenn ich keinen Diesel nachfülle.... diese gerissene Geschäftsfrau!
Robin76 schrieb:Irgendwo stand ja bei Detektiv Guetig, dass ein eingeschleuster Mitarbeiter in dem Hotel auf jemanden getroffen sei, der Drogen und Prostituierte angeboten/vermittelt habe.
Robin76 schrieb:Mehr Sorgen bereitet mir eigentlich das Hotel Color.
Also der Detektiv überzeugt mich so gar nicht.
Bekannte von mir waren mal im Hotel Color.
Die haben zwar ne Rad- und keine Sauftour gemacht und Touristenhochburgen deswegen gemieden und es war auch eine Weile vor Lars verschwinden und natürlich kann sich mit der Zeit auch was ändern...
Aber wenn man googelt und Bewertungen anschaut, dann wird das Hotel Color eher als netter, gemütlicher, kleiner Familienbetrieb beschrieben der im Schnitt ziemlich gute Bewertungen hat und über dem eigentlich nur der Fall Lars wie eine dunkle Wolke festklebt.
Dieses Bewertungsprofil macht es in meinen Augen wahrscheinlicher, dass der (verständlicher Weise) von den Gesamtumständen genervte Lars irgendwie nicht mitbekommen hat, das so ein kleines Hotel sich von dem Party-Bezirk in dem er mit seinen Freunden war natürlich unterscheidet.
Wär das Hotel Color mein Betrieb würd ich vermutlich drüber nachdenken diesen sauberen Detektiv für das was der da in die Welt setzt haftbar zu machen, aber wenn man sich online die Bewertungen anschaut, dann scheint der dadurch verursachte Schaden am Ruf des Hotels sich ja stark in Grenzen zu halten.
Selbst Lars Mutter sagt dazu lediglich bei dem Hotel habe "für Lars" irgendwas nicht gestimmt.
Sie gibt ja auch an, dass sie Varna nach Lars regelrecht abgegrast hat, warum sollte sie da ausgerechnet das Hotel das er so seltsam fand auslassen?
Wird vermutlich Gründe geben warum seine Mutter selbst nicht schlecht über das Hotel spricht.
Robin76 schrieb:Aber ich würde deshalb nicht gleich von einer Psychose oder "durchgeknallt" reden, wie es hier manchmal vermutet wird. Aber gut, jeder hat seine Meinung und Sichtweise zu dem Fall.
Ich glaub viele hier haben eine sehr ähnliche Sichtweise und benutzen dafür nur unterschiedliche Worte obwohl sie im Grunde das Gleiche meinen.
Hathora schrieb:Es änderte sich erstmal alles, was mit Tourismus zu tun hatte.
Das mag stimmen, aber der Umgang mit Touristen gehört da irgendwie zu.
Hathora schrieb:Wenn Lars Mittank noch lebt, dann ist er in so einer Anstalt zu finden.
Wo verstecken die diese Löcher ohne Boden dann und noch viel interessanter: Wie finanzieren sie die?
Hathora schrieb:Irgendwann werden solche Fälle, die nicht mehr kommunizieren und deren Identität nicht bekannt ist, einfach abgeschoben in eine Anstalt. Was sollten sie denn sonst machen?
Tjo was will man machen...
Hin und wieder mal abgleichen ob die Daten eines Insassen zu jemandem aus der Vermisstendatenbank passen?
Also ist nur so ein Vorschlag.
Dazu kommt noch, dass seine Mutter sagte, sie habe alles an Krankenhäusern, Psychiatrien usw abgegrast.
Sollte sie dabei ausgerechnete diese merkwürdige Anstalt in der Du Lars vermutest vergessen haben, wäre es doch wahrscheinlich, dass die auf der Suche ob sie nicht doch wen finden, der die Kosten für diesen Patienten übernimmt irgendwann an jemanden geraten wären, der sich an diese suchende Frau erinnert hat.
Aber man kann natürlich auch alles was man so findet auf eigene Kosten ewig durchfüttern ohne überhaupt zu versuchen solch einen Kostenfaktor loszuwerden... *kopfschüttel*
Lars Familie hat doch sogar dafür gesorgt, dass man weit über die offiziellen Quellen hinweg kaum an dem Fall vorbei kommt.
Robin76 schrieb:ch ziehe sogar in Betracht, dass mit diesem "Kollegen" Lars gemeint war und der Mitarbeiter auch konkret nach Lars gefragt hat
Das hätte der Arzt dann bestätigen oder dementieren können.
Robin76 schrieb:Da aber voraussichtlich die Kommunikation zwischen Lars und dem Klinikarzt und vielleicht auch zwischen Lars und dem Flughafenarzt nicht so 100%ig geklappt hat, könnte es zu Missverständnissen gekommen sein.
Das müsste Lars Mutter einschätzen können.
Das Krankenhaus in dem der HNO-Doc interviewt wurde sah nicht klein aus und als Flughafenarzt dürfte man ohne halbwegs gescheite Englischkenntnisse auch keinen Job ergattern.
Spätestens ein Wisch mit dem Lars bestätigt auf eigenes Risiko zu fliegen wird ihm auch in Englisch vorgelegt werden, das ist nicht irgendeine bulgarische Milchkanne sondern ne Touristenhochburg und ein internationaler Flughafen.
Wie gut Lars Englischkenntnisse sind dürfte seine Mutter wissen und ggf auch seine Freunde.
EclipseFirst schrieb:einen sehr schweren Unfall in Prag, und in dieser Zeit habe ich das "ostblöckische" Gesundheitswesen sehr zu schätzen gelernt.
Also "ein Vorfall" in Land x ermöglicht eher keinen Einblick in das "gesamte Gesundheitswesen sämtlicher Ostblockländer", weder eine gute noch eine schlechte Erfahrung.
Das funktioniert doch nicht mal in Deutschland.
Es ist nicht zu leugnen, dass wir in Deutschland einen recht ansehnlichen Standard haben, trotzdem hab ich in Krankenhäusern schon Erfahrungen gesammelt die mich, wenn ichs nicht besser wüsste, dazu verleiten würden jemandem der sich den Blinddarm entfernen lässt oder sich einem sonstigem "Standardmanöver" stellt auf die Schulter zu tätscheln und "Na dann mal viel Glück" zu wünschen.
Als Freunde mal ne Tour durch Polen gemacht haben und einer aus der Gruppe im polnischen Hinterland Brustschmerzen hatte, die Anlass zur Sorge gaben, hatte niemand aus der Gruppe erwarten auf mehr als einen alternden Herren zu treffen, der im Bestfall nen Pflaster aufkleben kann.
Stattdessen bewertete die mitradelnde Krankenschwester die Untersuchung als derart "über jeden Zweifel erhaben" mit dem Zusatz "Wenn deutsche Ärzte auch nur die Möglichkeit hätten sich soviel Zeit zu nehmen."
Sodass die Tour plangemäß vollendet werden konnte, wenn auch etwas gemächlicher, weil die Vermutung des Arztes, dass EKG und Co zwar absolut einwandfrei waren, sie sich bei nem leichten Sturz aber vermutlich das Schlüsselbein etwas heftiger als vermutet angedasselt haben könne plausibel klang.
Fazit ist wohl, dass es überall Solche und Solche gibt und man großes Pech, unverschämtes Glück und alles dazwischen wohl überall haben kann.
EclipseFirst schrieb:Das Hotel Color liegt mitten in so einem Schmelztiegel, mal nebenbei bemerkt.
Offensichtlich isses da nicht so heiß wie angenommen, die ganzen sehr positiven Bewertungen lesen sich irgendwie so gar nicht als kämen sie primär von Drogentouristen, die die Prostituierte zum Abendbrot und den chemischen Frühstückscoctail direkt an der Rezeption mitbuchen möchten und auch Lars Mutter erwähnt da keine Bermudadreieck.
meermin schrieb:EclipseFirst schrieb:
Ziemlich am Anfang dieses Threads hatte mal jemand recherchiert, dass die Visa-Card gewissermaßen als Sicherheit vom Hotel herhielt.
Das wäre aber recht ungewöhnlich gewesen. Niemand hinterlässt freiwillig seine Kreditkarte in fremden Hände, auch nicht an einer Hotelrezeption.
Ich weiß nicht wie das in Bulgarien ist, aber in Deutschland ist das mittlerweile auch üblich, weitaus üblicher als der Besitz einer Kreditkarte, interessant warum das trotzdem klappt.
Kodama schrieb:Irgendwann muss Lars Mittank auch mal geschlafen haben, sonst sind wir schnell wieder bei Substanzen, die Schlaf verhindern und dafür bekannt sind Psychosen auszulösen.
Nicht zwingend und "warum in die Ferne schweifen?"
Warum dort aufputschende Substanzen vermuten wo Stress und zu wenig Schlaf von ganz allein hinführen können.
Robin76 schrieb:Was mir aber wieder Sorgen bereitet ist, dass Lars einfach irgendwo zusammengebrochen sein könnte und nie gefunden wurde.
Unschön, aber meiner bescheidenen Einschätzung nach der wahrscheinlichste Ausgang dieser unschönen Ereignisse.
swinedog schrieb:Ich denke, wenn man das Gebiet systematisch absuchen würde, fände man ihn.
Na ich weiß nicht, da hätte man früher drauf kommen müssen.
In dieser Klimazone ist je nachdem wo sterbliche Überreste liegen nach 5 Jahren schon eine Weile Feierabend mit zuverlässigem Auffinden von Überresten.
Uns fehlen die Gletscher um Sachen langfristig einzufrieren, die "Wüstenwinde" zur Mumifizierung haben wir auch nicht und die Tatsache, dass man leichter irgendwo in der "Wildnis" verschwunden bleibt als aufm Rathausplatz bringt den Nebeneffekt mit sich, dass Aasfresser und Bewuchs ihren Teil dazu beitragen, dass man auch verschwunden bleibt.
Weichgewebe ist fressbar, Knochen lassen sich von Aasfressern in recht großem Umkreis verteilen und sind irgendwann mit Erde und Pflanzen verdeckt, Kleidungsreste ereilt das gleiche Schicksal wie Knochen und manchmal entscheiden Wildtiere auch noch, dass sich mich Kopfhaar und Resten von Kleidung ganz prima so ein Bau auspolstern lässt.
Wenn dann nicht zufällig jemand über Schädel, Becken oder einen der wenigen Knochen die groß genug sind um nicht so schnell zu verschwinden stolpert, dann ist das mit dem "Wer sucht, der findet auch." irgendwann einfach mal erledigt.