Vermisstenfall Lars Mittank

LiciniusCrasus schrieb:Sollte der Entschluss kurzfristig, innerhalb eines kleinen Zeitfensters erfolgt sein, dann lag eben kein ausgefeilter, durchdachter und hochgradig rationaler Handlungsplan vor, sondern das Emotionale als Triebkraft seiner Handlungen trat in den Vordergrund.

Das ist auch meine Theorie. Er wird das nicht wochenlang vorher geplant haben.
Für mich spricht halt auch dafür, dass er seine Freunde nach Hause geschickt hatte, auch wenn diese mehrfach angeboten hatten, das jemand mit da bleibt, und das er sogar lieber alleine ins KH fahren wollte und noch nicht einmal mit den Freunden zum FH, um von dort aus mit dem Taxi ins KH zu fahren. Er war ja angeblich so sparsam, also das wäre die billigere Variante gewesen.
Auch, und das habe ich schon öfters geschrieben, dass er meinte er wird im KH aufgenommen (ohne OP), um dann per Auslandsreise KV nach Deutschland gebracht zu werden. Wegen eines Trommelfellrisses. Ich unterstelle einem 28-jährigen, der alleine 300 KM von seinen Eltern entfernt wohnt und einen anspruchsvollen Job hat, das er wusste, das dies Quatsch ist, und er durch diese Verletzung keinen Transport nach DE bekommt.
Das war mMn nach sein Vorwand, erstmal noch länger in BG zu bleiben, um dann eventuelle seine weitere Vorgehensweise zu überlegen.
Und ich glaube auch nicht, dass er zu diesem Zeitpunkt vorhatte, komplett mit seinem alten Leben zu brechen.

santotosan schrieb:Guten Morgen, Trace Labs hat den Fall Lars nicht angenommen und sich für die folgenden entschieden:

Ja, sehr schade. Trotzdem vielen Dank für deine Mühe.

passato schrieb:Aber das hätte er doch nun wirklich viel einfacher haben können als so auffällig seine Sachen am Flughafen zu hinterlassen, über den Zaun klettern zu müssen, sich von Flughafen Kameras auch noch dabei filmen zu lassen und evtl. sogar eine Festnahme zu riskieren wegen Gefährdung des Flugverkehrs oder was auch immer.

Dito! Das macht für mich jetzt auch keinen Sinn. Auch, wenn er vielleicht befürchtete der Situation nicht gewachsen zu sein, falls seine Mutter ihn versuchen würde, davon abzuhalten, darf man nicht vergessen, dass er auch hätte auflegen können und von da an keinen Kontakt mehr zu jemandem aus der Heimat. Er wollte nach Hause, sonst wäre er ja erst gar nicht am Flughafen aufgetaucht. Nur um etwas zu inszenieren, glaube ich nicht, viel zu umständlich.
Die Art und Weise, wie er dann nach dem Arztbesuch reagierte und über den Zaun gesprungen sein soll und keinen "normalen" Weg gewählt hat, deutet leider darauf hin, dass er sich verfolgt fühlte oder durch das Auftauchen des Mitarbeiters in Panik geraten ist. Ich weiß, das Thema wurde zig mal diskutiert, aber er war angeblich vorher 40 Minuten beim Arzt und blieb dort(lief vor dem Arzt nicht weg, das wäre dann sicher früher passiert) BIS die Tür aufging und der Typ reinkam. Da liegt für mich als Auslöser immer noch der Hase im Pfeffer. So und dann ist er raus. Raus aus der Praxis, fluchtartig, sonst hätte er ja noch seine Sachen mitgenommen. Raus aus dem Flughafen, laufend, ob entspannt oder nicht, gehen wäre auch eine Option gewesen.
Jetzt hätte er normal gehen oder sich ein Taxi nehmen können etc.. aber er nahm den Weg zum Zaun und kletterte darüber lt. Zeugen. Warum? Warum verschwand er auf diese Weise? Busse, Taxi..alles Möglichkeiten, die er gehabt hätte. Daher glaube ich weniger, dass das fluchtartige Verlassen der Praxis entspannt war, auch das Laufen anschließend nicht, weil dann hätte er ja auch entspannt sich vom Flughafen auf eben andere Art entfernen können. An freiwilliges Abhauen denke ich dabei auch überhaupt nicht. Da ist irgendwas schief gelaufen, was den Impuls dazu gab.

santotosan schrieb:Guten Morgen, Trace Labs hat den Fall Lars nicht angenommen und sich für die folgenden entschieden:

Sehr schade... Ein Danke an Dich für Deine Bemühungen!
Kennst Du Dich in der Hinsicht etwas aus? Vielleicht gibt es ja noch andere , die sowas anbieten?

Ich halte nichts von der Trauma/Psychose Theorie.
Die Freunde beschrieben Lars ja als komplett bei Sinnen bei Ihrer Abreise.
Sicherlich mag es Fälle geben, in denen dies auch erst nach ein paar Tagen auftritt, doch ist dies doch sehr selten/unwahrscheinlich.
Für mich fängt der Ursprung in dem Hotel an (finde es übrigens seltsam, dass es zwei Hotels mit dem selbigen Namen in einer Stadt gibt).
Ich glaube nicht, dass wilde Geräusche von Freiern etc der Grund für das überhastete Aufbrechen mit in der Nacht gewesen sein wird.
Er wird mit irgendetwas konfrontiert worden sein, was ihn sehr verstörte, wenn nicht sogar Angst auslöste.
Also bis ich in der Ecke einfach nachts um 3 Uhr aus dem Hotel abhaue, müsste schon mehr vorliegen als ein bisschen gestöhne etc.
Ob er dem dort erlebten passiv oder aktiv beiwohnte, kann ich natürlich nicht beurteilen.
Denkbar passiv, z.B. Zeuge von etwas. Aktiv, z.B. Konsum von Drogen mit anschliessenden weiteren Problemen (Zeugin im Taxi beschrieb ihm ja so und Medikamente waren ja auch nicht angebrochen, wobei da natürlich nicht klar ist wie glaubhaft die Zeugin ist, dafür spricht leider aber auch noich die Bitte an die Mutter per Sofortüberweisung 500,00€ zu überweisen und Bitte Kreditkarte zu sperren).
Das panische Aufspringen beim Doc, steht für mich damit im Zusammenhang.
Man muss sich vorstellen, dass man eh völlig verunsichert ist und noch Mist erlebt hat (ggf. sogar inkl. schlechtem Gewissen) und dann kommt ein Flughafenoffizieller in das Arztgespräch herein und redet mit dem Doc auf bulgarisch, da hat er wohl Schiss bekommen.
Im Anschluss daran gehe ich von einem Unglück aus, die Umgebungen vom Flughafen bieten dies bzgl. ja leider genug Möglichkeiten.

Im übrigen kann ich nicht nachvollziehen, spätestens nach den SMS aus dem Hotel und auf dem Weg zum Flughafen, warum man Lars nicht einfach sagte, er solle jetzt sofort in ein normales Hotel sich einbuchen via Kreditkarte und man holt ihn per PKW ab.
Wäre zumindest mein Verhalten gewesen bei nem Freund/Familie in Not.

Ihr habt da wohl eine falsche Vorstellung bezüglich Psychosen. Mein Ex ist so ein Kandidat und ich habe ihn volle 8 Jahre erlebt. Wir waren zb mit den Kindern am See schwimmen. Freunde waren dabei. Alles war völlig normal....und urplötzlich fing er an vor sich her zu schimpfen, zu reden, aggressiv zu werden.....und war danach wieder völlig normal, unauffällig. Oder er hat komplett skurrile Dinge getan und wusste im Nachhinein davon nichts mehr.

Das rauslaufen aus dem Flughafen sieht nicht gewöhnlich,normal oder entspannt aus....er sprintet ja richtig....

Seraphir schrieb:er sprintet ja richtig...

im Flughafen mag er ja etwas schneller gelaufen sein, aber ausserhalb joggt er doch sehr gemütlich.

Seraphir schrieb:Ihr habt da wohl eine falsche Vorstellung bezüglich Psychosen. Mein Ex ist so ein Kandidat und ich habe ihn volle 8 Jahre erlebt.

Wie hat es sich denn das erste mal angedeutet?
Kam es total plötzlich von jetzt auf gleich? Und was war der Grund?

Dionysos83 schrieb:Er wird mit irgendetwas konfrontiert worden sein, was ihn sehr verstörte, wenn nicht sogar Angst auslöste.
Also bis ich in der Ecke einfach nachts um 3 Uhr aus dem Hotel abhaue, müsste schon mehr vorliegen als ein bisschen gestöhne etc.

Vielleicht wollte er jemanden Treffen an der Bar Cubo. Um vier Uhr nachts ist da nämlich Feierabend. Dort ist er ja dann auch ins Taxi gestiegen.

Dionysos83 schrieb:Bitte an die Mutter per Sofortüberweisung 500,00€ zu überweisen und Bitte Kreditkarte zu sperren).

Laut FLM, hat er nur nach ein wenig Geld gefragt. Die Mutter hat 500€ festgelegt. Ob er die Kreditkarte wirklich sperren lassen wollte, wissen wir nicht. Vielleicht wurde sie von der Mutter gesperrt, ohne Lars Zustimmung.

Dionysos83 schrieb:Man muss sich vorstellen, dass man eh völlig verunsichert ist und noch Mist erlebt hat (ggf. sogar inkl. schlechtem Gewissen) und dann kommt ein Flughafenoffizieller in das Arztgespräch herein und redet mit dem Doc auf bulgarisch, da hat er wohl Schiss bekommen.

Die drei Stunden vor dem Arztbesuch ist aber aber wohl nicht verunsichert. Sonst hätte er sich dort irgendwo still in die Ecke gesetzt und keine Konversation mit verschieden Leuten geführt.

Dionysos83 schrieb:Im übrigen kann ich nicht nachvollziehen, spätestens nach den SMS aus dem Hotel und auf dem Weg zum Flughafen, warum man Lars nicht einfach sagte, er solle jetzt sofort in ein normales Hotel sich einbuchen via Kreditkarte und man holt ihn per PKW ab.
Wäre zumindest mein Verhalten gewesen bei nem Freund/Familie in Not.

Da stimme ich komplett zu. Wenn es wirklich so gewesen sein sollte, wie die Mutter erzählt, kann ich es nicht verstehen, warum da nicht unternommen wurde, oder ihn irgendwie anders zu beruhigen oder Tips zu geben. Ist ja anscheinend nicht passiert. Außerdem wundere ich mich, warum die Mutter ihn nicht gefragt hatte, ob er überhaupt das Anti B eingenommen hat. Das ist doch das erste, wenn man so komische Sms bekommen würde. Sie wird ja auch nachgeschaut haben was das für Tabletten sind. Sie hatte ja genug Zeit, und am FH haben sie auch noch telefoniert.

Biff_tannen schrieb:Seraphir schrieb:
Ihr habt da wohl eine falsche Vorstellung bezüglich Psychosen. Mein Ex ist so ein Kandidat und ich habe ihn volle 8 Jahre erlebt.
Wie hat es sich denn das erste mal angedeutet?
Kam es total plötzlich von jetzt auf gleich? Und was war der Grund?

Also ich habe auch jemanden mit einer Psychose in der Familie und ich kann dir sagen, dass die erste richtig heftige Episode kam aus heiterem Himmel.
Natürlich waren da bereits Jahre zuvor erste Anzeichen da, die aber keiner in der Familie als diese wahrgenommen hat. Der Betroffene wurde zb einige Male beklaut.
Ich dachte immer, das sei ihm wirklich passiert weil er es auch immer sehr detailliert geschildert hat, heute weiß ich das bereits erste Anzeichen waren.

@tenbells
Ich sehe da kein gemütliches Joggen, er wird draussen kurz langsam und orientiert sich, aber viel mehr kann man dazu auch nicht sagen .

Psychosen bzw Schizophrenie ist zudem kein sehr einheitliches Krankheitsbild das immer nach Schema F verläuft.

Und meistens sieht eine sich anbahnende Psychose von außen auch sehr unspektakulär aus bzw bekommt das Umfeld davon überhaupt nichts mit, was im Kopf des Erkrankten vorgeht.

Bei einer klassischen paranoiden Psychose kann der Betroffene einfach nicht mehr zwischen wichtigen und unwichtigen Informationen und Reizen unterscheiden. Der Mitarbeiter im Flughafen ist dann auf einmal vom Geheimdienst oder der bulgarischen mafia die einen umbringen will. Und daraus ergeben sich dann irrationale Handlungen.

Für ein geplantes Untertauchen gibt es weder ein glaubwürdiges Motiv noch deutet sein Verhalten darauf hin.

schlumsi schrieb:santotosan schrieb:
Guten Morgen, Trace Labs hat den Fall Lars nicht angenommen und sich für die folgenden entschieden:
Sehr schade... Ein Danke an Dich für Deine Bemühungen!
Kennst Du Dich in der Hinsicht etwas aus? Vielleicht gibt es ja noch andere , die sowas anbieten?

Ja, habe daneben noch zwei private Anbieter gefragt - beide haben abgesagt mit der Begründung, dass der Fall Lars zu groß sei...

kokokokoko schrieb:Für ein geplantes Untertauchen gibt es weder ein glaubwürdiges Motiv

Das kann man gar nicht wissen, ob er dafür ein Motiv gehabt hat.

kokokokoko schrieb:noch deutet sein Verhalten darauf hin.

Das Rausrennen kann für ihn genauso gut eine Befreiung gewesen sein aus seinem damaligen Leben (zumindest erstmal eine zeitlang) auszubrechen.

kokokokoko schrieb:Der Mitarbeiter im Flughafen ist dann auf einmal vom Geheimdienst oder der bulgarischen mafia die einen umbringen will.

Oder ein Mitarbeiter, geschickt von der Mutter, um nach Lars zu schauen.

kokokokoko schrieb:Und daraus ergeben sich dann irrationale Handlungen.

Sehe das Rausrennen beim Arzt eben nicht als irrational an.

@Biff_tannen

Biff_tannen schrieb:Sehe das Rausrennen beim Arzt eben nicht als irrational an.

Ich auch nicht!

Traumatisches Erlebnis hin oder her. Aber dann wäre er aus dem Flughafengebäude gerannt, hätte sich wieder besonnen (kann
man ja auch in den zahlreichen Videos erkennen, dass er innehält), und hätte notfalls auch ohne sein Gepäck nach Hause fliegen können. Aber es gab für ihn einen Grund, genau dies nicht zu tun. Stattdessen läuft er- und ja man sieht, dass sein Tempo
wieder zunimmt- zielgerichtet zum Aussenbereich des Flughafens genau in Richtung Autobahn. Meine Frage ist nun:
Würde ein unter Psychose leidender Mensch so handeln? Ich weiss es nicht ...

@santotosan

santotosan schrieb:mit der Begründung, dass der Fall Lars zu groß sei...

Finde ich übrigens auch äußerst interessant.... wüsste gerne mal, warum ,,zu groß"...

blackstar66 schrieb:Finde ich übrigens auch äußerst interessant.... wüsste gerne mal, warum ,,zu groß"..

Was munkelt ihr da die ganze Zeit?;) Bitte um kurze Aufklärung oder ist mir was entgangen?

@sundra

sundra schrieb:Was munkelt ihr da die ganze Zeit?;)

🙃Seit nunmehr geschlagene 1342 Seiten😕...

santotosan schrieb:santotosan schrieb:
Guten Morgen, Trace Labs hat den Fall Lars nicht angenommen und

Darum geht's...

santotosan schrieb:Ja, habe daneben noch zwei private Anbieter gefragt - beide haben abgesagt mit der Begründung, dass der Fall Lars zu groß sei...

Hui...- das haben beide Anbieter unabhängig voneinander gesagt? Merkwürdig, finde ich.. Was meinen die bloß damit, der Fall sei zu groß ? Grübel Grübel. . Hat jemand hier dazu eine Idee?

schlumsi schrieb:Ja, habe daneben noch zwei private Anbieter gefragt - beide haben abgesagt mit der Begründung, dass der Fall Lars zu groß sei...
Hui...- das haben beide Anbieter unabhängig voneinander gesagt? Merkwürdig, finde ich.. Was meinen die bloß damit, der Fall sei zu groß ? Grübel Grübel. . Hat jemand hier dazu eine Idee?

Zitat 1: „No sorry, this job is for someone local. Did a few searches but this is gonna take too long to sift through everything. Sorry”

Zitat 2: „That’s too big a task for me to investigate as I would have to spend a lot of time researching and digging in ends other people have not. “

Für mich nicht merkwürdig sondern in diesem Fall sogar irgendwie nachvollziehbar. Liegt lange zurück, viel wurde schon gemacht ohne konkrete Ergebnisse. Gibt leichtere Aufträge ...

santotosan schrieb:Zitat 1: „No sorry, this job is for someone local. Did a few searches but this is gonna take too long to sift through everything. Sorry”

Zitat 2: „That’s too big a task for me to investigate as I would have to spend a lot of time researching and digging in ends other people have not. “

Für mich nicht merkwürdig sondern in diesem Fall sogar irgendwie nachvollziehbar. Liegt lange zurück, viel wurde schon gemacht ohne konkrete Ergebnisse. Gibt leichtere Aufträge ...

Ah, Danke für das Einstellen der Reaktionen. Jetzt kann ich die Ablehnung nachvollziehen. Mit " zu groß " ist also nur gemeint, dass der Fall LM zu umfangreich / zu lange her ist.

Ich denke auch, dass neue Ermittlungen gar nichts bringen. Zumal es nicht mal einen neuen Ansatz dazu gibt. Der letzte Aufenthaltsort ist bekannt. Das zuvor geschehene Ausermittelt.

Ganz merkwürdig ist doch dieser wie aus dem Nichts auftretender Trommelfellriss. Und danach das plötzliche Verlassen des Ärztezimmers.