Fahrende Felgen als Bild beim wegsehen

@weisserschnee


Wieso ist das wieder was anderes? Bei mir spielt sich das meist so ab: Ich gucke zu - alles bewegt sich normal - plötzlich bewegt es sich in die andere Richtung, dann muss ich blinzeln, gucke wieder hin, bewegt sich wieder normal und muss dann nochmal blinzeln, dann "sehe" ich es, wie du schreibst im Standbild und mir ist schlecht.^^

@crazykitty


Du schriebst, dass sich die Felgen rückwärts drehen. Das Phänomen ist bekannt.

Mußt Du mal guugeln.

@weisserschnee


Hmm, ich könnte jetzt nichtmal sagen, ob ich sie jedesmal erst in die andere Richtung drehen sehe. Wie ist es dann bei dir? Vielleicht hängt es ja auch damit zusammen? Evtl. bildet das Hirn erst dadurch dieses Standbild?

@crazykitty

Ich guck mir die Felgen an, blinzele, oder schaue Weg, dann habe ich ein Standbild der Felgen.

Das, mit dem rückweärtsdrehen der Felgen erlebe ich sehr selten!

crazykitty schrieb:Hmm, ich könnte jetzt nichtmal sagen, ob ich sie jedesmal erst in die andere Richtung drehen sehe. Wie ist es dann bei dir? Vielleicht hängt es ja auch damit zusammen? Evtl. bildet das Hirn erst dadurch dieses Standbild?

@weisserschnee
@crazykitty
Das kann durchaus mit dem Frame-Effekt zusammenhängen der hier schonmal beschrieben wurde. Das Gehirn kann nur eine bestimmte Zahl Bilder/sek. verarbeiten, bzw. unserem Bewusstsein zugänglich machen. Läge die Bildrate bei einem Film nur bei 10 Bildern/sek. würde uns das eher wie eine schnelle Diashow vorkommen. Erst ab einer gewissen Bildrate erscheint uns ein Film flüssig, weil uns dann das Gehirn eine flüssige Bewegung konstruiert. Wenn sich die Speichen einer Felge nun etwas langsamer bewegen als diese Bildrate scheint es so als ob sich die Speichen rückwärts bewegen. Das man das auch unterschiedlich wahrnehmen kann, trotz gleicher Umdrehungsgeschwindigkeit einer Felge, liegt wohl daran, dass die Wahrnehmungsrate je nach Konzentration etwas variiert.

Dass man beim Blinzeln die einzelnen Speichen wie bei einem Standbild sieht habe ich auch schon beobachtet. Ich denke das liegt daran, weil unser Gehirn erst aus einer schnellen Abfolge von Bildern eine Bewegung konstruiert. Solange unserem Bewusstsein diese Konstruktion präsentiert wird sehen wir keine einzelnen Speichen. Erst beim Blinzeln wird dieser Konstruktionsprozess kurz unterbrochen und wir sehen einen Augenblick die Realität.

Ich hab das Phänomen an Felgen zwar noch nie gesehn aber wenn du z.b Auto fährst(Beifahrer) und seitlich rausschaust, dann rauscht die Umgebung vorbei und verschwimmt. Bewegst du deinen Kopf und deine Augen dann ein Stückchen mit der Bewegung der vorbeirauschenden Landschaft siehst du kurz scharfe Konturen.(Dazu musst du deinen Kopf nicht so schnell bewegen wie das Auto fährt xD)
Das gleiche wirds mit den Felgen auch sein.
Drehst du deinen Kopf in Drehrichtung weg siehst du kurz ein nicht verwischtes Bild.

@weisserschnee
Ist mir auch schon aufgefallen, ebenso wie in der von @1.21Gigawatt beschriebenen Situation.

Eine genaue Erklärung kann ich auch nicht liefern, aber das dürfte durchaus mit der Bildbearbeitung im Auge und im Gehirn zu tun haben. Das ganze ist nicht ganz einfach, da das Gehirn Kontraste bearbeitet auf Bewegung reagiert, auch auf Eigenbewegung, die durch das Gleichgewichtsorgan festgestellt wird, und vieles mehr.

Nur mal so als Beispiel was man machen kann wenn man sich mit den Dingen auskennt ein kleines Youtube-Video mit einem interessanten Effekt.

Gerade an den verschiedenen Einstellungen kann man schön sehen wie die Anzahl Frames auf die Wahrnehmung wirken kann.

Amazing Hidden Animations!

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@Celladoor

Genau so in etwa meinte ich das. :)

Mir ist gerade noch was eingefallen - um jetzt nochmal ein Beispiel zu nennen: Ich hatte früher mal ein Gameboyspiel "Einarmiger Bandit" und wenn ich mich sehr darauf konzentriert habe, habe ich es immer geschafft, dass ich 3 mal die "7" hatte. Durch die Konzentration auf nur die Reihe, die es grade betraf, erschien es mir so, als würde es langsamer laufen und es wurde somit berechenbarer. Klappte nicht immer aber meistens - manchmal verlor ich mittendrin die Konzentration, sah plötzlich wieder alle 3 Reihen und es kam mir wieder viel schneller vor, dann ging alles nach hinten los.^^ Ich vermute auch hier einen ähnlichen Effekt.

@1.21Gigawatt


Jetzt, wo du das sagst, fällt mir noch was ein: Wenn man als Beifahrer durchs Fenster guckt (wie von dir beschrieben) und z.B. auf der Autobahn ist, kommt es einem manchmal doch auch so vor, als würden die, die neben einem fahren stehen und man selbst rückwärts fahren. Ob das auch was damit zu tun hat?

Kleine Hausaufgabe an euch: wenn ihr Beifahrer seid oder steht, dann schaut mal auf die Felgen der vorbeifahrenden Autos, blinzelt, oder guckt schnell hin, und weg.

Dann werdet ihr die Felgen als Standbild sehen.


Und morgen diskutieren wir dann über eure Ergebnisse.

Bis dahin, schönen Abend, ich gehe jetzt in die Heia.


@crazykitty
@Zotteltier
@1.21Gigawatt
@Celladoor
@MareTranquil
@Ford
@CurtisNewton

@weisserschnee

Beifahrer bin ich mittlerweile eigentlich nie, aber morgen bin ich vermutlich wieder auf besagtem Parkplatz - spätestens übermorgen, dann teile ich mein Ergebnis nochmal mit. Bis dahin kann ich auch sagen, ob ich sie zuerst immer rückwärts fahren sehe.^^

1.21Gigawatt schrieb:Drehst du deinen Kopf in Drehrichtung weg siehst du kurz ein nicht verwischtes Bild.

Denke nicht dass es daran liegt. Hab jedenfalls noch nie den Kopf dabei verdreht. Wär auch irgendwie nicht gesund den Kopf so schnell zu verdrehen. ;)

@Celladoor
Du kannst auch nur mit den Augen ein Stück die Richtung verfolgen.

Also ich habe heute beobachtet.^^ Mir ist aufgefallen, dass:

- ich nicht immer zuerst die Räder rückwärts drehen sehe
- ich dieses Standbild besser sehen kann, wenn ich Blinzel, während ich noch auf die Räder gucke
- ich (heute) eher die Räder hab rückwärts drehen sehen, als das Standbild auch zu sehen, wenn ich bereits vor dem Blinzeln woanders hingeguckt habe
- ich schon ein Standbild sah, während ich noch gar nicht blinzelte, sondern die Räder noch beobachtete und meinen Kopf in die Richtung drehte, in die die Autos fuhren.

Ich kenn das, mach ich auch öfters unterwegs. Allerdings nicht mit blinzeln, sonder indem ich auf die Reifen starre und dann ganz schnell die Augen ein kleines Stück nach rechts drehe. Also in die entgegengesetzte Rollrichtung der Reifen. Dann seh ich die Felgen so, wie als würd der Wagen stehen.