Alle Katzen in Deutschland töten?
28.05.2014 um 21:24Der Titel sagt noch nichts aus, aber ich will mal etwas ansprechen, was mir gerade so Gedanken macht. Und zwar habe ich heute von einem Parasiten gelesen, dessen Hauptwirt offenbar Katzen sind, und der auch in den Menschen einwandern kann um dann dort zu überdauern, indem er sich in Zysten versteckt, die im Gehirn des Menschen persistieren. Dort ist es zwar noch unbekannt was dieser Erreger anrichtet, es verdichten sich allerdings die Anzeichen darauf, dass die latente Infektion mit diesem Erreger, der als Toxoplasma gondii bezeichnet wird, zu Verhaltensveränderungen führt, das Suizidrisiko erhöhen kann und darüber hinaus auch Schizophrenien - je nachdem wie stark eine genetische Prädisposition gegeben ist - in der Entstehung begünstigen bzw. auslösen kann.
Es gibt zu diesem Erreger viel zu erzählen. Vor allem will ich aber auf einige Punkte hinaus.
Es häufen sich allerdings die Studien, die auch bei infizierten Menschen Verhaltensveränderungen (Der Parasit, der das Verhalten seines Wirts verändert) feststellen, oder gar davon ausgehen, dass der Parasit ganze Kulturen prägen könnte (Neurotisch durch Parasiten?). Erst vor kurzem haben Wissenschaftler anhand einer dänischen Langzeitstudie einen Zusammenhang zwischen der Infektion durch den Parasiten und einem erhöhtem Selbstmordrisiko herausgefunden.
Dieses Risiko bestätigen nun auch Psychiater der Michigan State University in ihrer Studie, die im Journal of Clinical Psychiatry erschienen ist. Die Infektionsrate ist sehr unterschiedlich. In Europa sollen teils bis zu 95 Prozent der Menschen infiziert sein, in den USA "nur" 22,5 Prozent. Während die britischen Wissenschaftler davon ausgehen, dass der Parasit im Gehirn die Ausschüttung des Neurotransmitters Dopamin erhöht, was sie bei Mäusen feststellten, gehen die US-Wissenschaftler eher davon aus, dass der Parasit im Gehirn mit der Zeit Entzündungen verursacht, die letztlich Gehirnzellen schädigen. Und weil auch in Gehirnen von Selbstmördern und schwer Depressiven Entzündungen entdeckt wurden, könnte es sein, dass der Parasit, wenn er sich in Zysten über Jahre in Gehirnen einnistet, über die Verursachung von Entzündungen eben auch das Selbstmordrisiko der betroffenen Wirte erhöhen könnte. Antidepressiva aus der Gruppe der Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) sind nur bei der Hälfte der Depressiven wirksam. Die Psychiater glauben, dass das Absinken des Serotonin-Spiegels bei Depressiven nicht die Ursache, sondern nur ein Symptom sein könnte, das eben als Folge von Entzündungen durch Infektionen oder Parasiten verursacht sein könnte.
Quelle: http://www.heise.de/tp/artikel/37/37466/1.html
Kurz und bündig zusammengefasst: Diese parasitäre Infektion ist bereits weit verbreitet unter Westeuropäern und wird von nicht wenigen Experten auch zur Erklärung von psychiatrischen Veränderungen herangezogen. Ja, er soll sogar die Kultur beeinflusst haben.
http://www.daserste.de/information/wissen-kultur/w-wie-wissen/sendung/toxoplasmose-100.html
Eine andere interessante Wirkung des Parasiten:
Cat odors induce rapid, innate and stereotyped defensive behaviors in rats at first exposure, a presumed response to the evolutionary pressures of predation. Bizarrely, rats infected with the brain parasite Toxoplasma gondii approach the cat odors they typically avoid. Since the protozoan Toxoplasma requires the cat to sexually reproduce, this change in host behavior is thought to be a remarkable example of a parasite manipulating a mammalian host for its own benefit.
Quelle: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3157360/
Das bedeutet, dass infizierte Ratten (es ist nun fraglich inwiefern diese Wirkweise auf den Menschen zu übertragen ist - ausschließen, dass man das nicht oder nicht in Teilen tun kann, kann man allerdings noch nicht) unter dem Einfluss von Geruchsstoffen, die von Katzen ausgehen, weniger Angst vor Katzen haben, was dazu führt, dass die Ratten den Katzen leichter als Futter zur Verfügung stehen und eben nicht flüchten, da dieser Parasit deren Angstempfindung gegenüber dem Raubtier durch Zystenbildung im limbischen System mindert. Das führt dann dazu dass die Katzen mehr Nahrung haben um sich zu reproduzieren.
Moreover, Toxoplasma increases activity in nearby limbic regions of sexual attraction when the rat is exposed to cat urine, compelling evidence that Toxoplasma overwhelms the innate fear response by causing, in its stead, a type of sexual attraction to the normally aversive cat odor.
Und jetzt das faszinierende dabei. Man misst offenbar anstatt der Angstreaktionen in den Rattenhirnen Aktivitätsmuster in Gehirnarealen, die eigentlich der sexuellen Erregung dienen. Das bedeutet, dass Katzengerüche wie Beispielsweise Katzenurin sogar dazu führen, dass die Ratten von diesen sexuell angezogen werden.
Es ist im Übrigen auch den nationalen Behörden bekannt, dass diese Gefahr besteht, doch wird es bei der zahlreichen Verbreitung der Infektion sowie der Verbreitung der Katzen in Deutschland nahezu unmöglich sein diese Infektion mit medizinischen Mitteln einzudämmen, wenn man nicht den Entschluss fasst, die Hauptwirte schlicht zu töten, und somit den Hauptwirt im Vermehrungszyklus des Parasiten zu eliminieren.
Original anzeigen (0,4 MB)
Das würde konkret bedeuten, dass wir alle Katzen in Deutschland töten würden, da es nahezu unmöglich ist die Ausbreitung dieses Parasiten anders in den Griff zu bekommen. Die Alternative dazu wäre es, diese Angelegenheit der Evolution zu überlassen und darauf zu warten, dass Mutationen in unserem Genom irgendwann mal dazu führen, dass wir unempfindlich gegenüber der gehirnschädigenden Wirkung dieser Erreger werden, was möglicherweise sogar schon passiert sein könnte.
Trotzdem sollten wir uns doch die Frage stellen, ob wir wirklich alles richtig machen, wenn wir Katzen in unserer Kultur so hoch schätzen und im Extremfall sollten wir uns die - zugegebenermaßen sehr zynische - Frage stellen, ob wir die Katzen systematisch aus Deutschland verdrängen sollten?
Ich bitte um Meinungen!
Es gibt zu diesem Erreger viel zu erzählen. Vor allem will ich aber auf einige Punkte hinaus.
Es häufen sich allerdings die Studien, die auch bei infizierten Menschen Verhaltensveränderungen (Der Parasit, der das Verhalten seines Wirts verändert) feststellen, oder gar davon ausgehen, dass der Parasit ganze Kulturen prägen könnte (Neurotisch durch Parasiten?). Erst vor kurzem haben Wissenschaftler anhand einer dänischen Langzeitstudie einen Zusammenhang zwischen der Infektion durch den Parasiten und einem erhöhtem Selbstmordrisiko herausgefunden.
Dieses Risiko bestätigen nun auch Psychiater der Michigan State University in ihrer Studie, die im Journal of Clinical Psychiatry erschienen ist. Die Infektionsrate ist sehr unterschiedlich. In Europa sollen teils bis zu 95 Prozent der Menschen infiziert sein, in den USA "nur" 22,5 Prozent. Während die britischen Wissenschaftler davon ausgehen, dass der Parasit im Gehirn die Ausschüttung des Neurotransmitters Dopamin erhöht, was sie bei Mäusen feststellten, gehen die US-Wissenschaftler eher davon aus, dass der Parasit im Gehirn mit der Zeit Entzündungen verursacht, die letztlich Gehirnzellen schädigen. Und weil auch in Gehirnen von Selbstmördern und schwer Depressiven Entzündungen entdeckt wurden, könnte es sein, dass der Parasit, wenn er sich in Zysten über Jahre in Gehirnen einnistet, über die Verursachung von Entzündungen eben auch das Selbstmordrisiko der betroffenen Wirte erhöhen könnte. Antidepressiva aus der Gruppe der Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) sind nur bei der Hälfte der Depressiven wirksam. Die Psychiater glauben, dass das Absinken des Serotonin-Spiegels bei Depressiven nicht die Ursache, sondern nur ein Symptom sein könnte, das eben als Folge von Entzündungen durch Infektionen oder Parasiten verursacht sein könnte.
Quelle: http://www.heise.de/tp/artikel/37/37466/1.html
Kurz und bündig zusammengefasst: Diese parasitäre Infektion ist bereits weit verbreitet unter Westeuropäern und wird von nicht wenigen Experten auch zur Erklärung von psychiatrischen Veränderungen herangezogen. Ja, er soll sogar die Kultur beeinflusst haben.
Eine andere interessante Wirkung des Parasiten:
Cat odors induce rapid, innate and stereotyped defensive behaviors in rats at first exposure, a presumed response to the evolutionary pressures of predation. Bizarrely, rats infected with the brain parasite Toxoplasma gondii approach the cat odors they typically avoid. Since the protozoan Toxoplasma requires the cat to sexually reproduce, this change in host behavior is thought to be a remarkable example of a parasite manipulating a mammalian host for its own benefit.
Quelle: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3157360/
Das bedeutet, dass infizierte Ratten (es ist nun fraglich inwiefern diese Wirkweise auf den Menschen zu übertragen ist - ausschließen, dass man das nicht oder nicht in Teilen tun kann, kann man allerdings noch nicht) unter dem Einfluss von Geruchsstoffen, die von Katzen ausgehen, weniger Angst vor Katzen haben, was dazu führt, dass die Ratten den Katzen leichter als Futter zur Verfügung stehen und eben nicht flüchten, da dieser Parasit deren Angstempfindung gegenüber dem Raubtier durch Zystenbildung im limbischen System mindert. Das führt dann dazu dass die Katzen mehr Nahrung haben um sich zu reproduzieren.
Moreover, Toxoplasma increases activity in nearby limbic regions of sexual attraction when the rat is exposed to cat urine, compelling evidence that Toxoplasma overwhelms the innate fear response by causing, in its stead, a type of sexual attraction to the normally aversive cat odor.
Und jetzt das faszinierende dabei. Man misst offenbar anstatt der Angstreaktionen in den Rattenhirnen Aktivitätsmuster in Gehirnarealen, die eigentlich der sexuellen Erregung dienen. Das bedeutet, dass Katzengerüche wie Beispielsweise Katzenurin sogar dazu führen, dass die Ratten von diesen sexuell angezogen werden.
Es ist im Übrigen auch den nationalen Behörden bekannt, dass diese Gefahr besteht, doch wird es bei der zahlreichen Verbreitung der Infektion sowie der Verbreitung der Katzen in Deutschland nahezu unmöglich sein diese Infektion mit medizinischen Mitteln einzudämmen, wenn man nicht den Entschluss fasst, die Hauptwirte schlicht zu töten, und somit den Hauptwirt im Vermehrungszyklus des Parasiten zu eliminieren.
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Das würde konkret bedeuten, dass wir alle Katzen in Deutschland töten würden, da es nahezu unmöglich ist die Ausbreitung dieses Parasiten anders in den Griff zu bekommen. Die Alternative dazu wäre es, diese Angelegenheit der Evolution zu überlassen und darauf zu warten, dass Mutationen in unserem Genom irgendwann mal dazu führen, dass wir unempfindlich gegenüber der gehirnschädigenden Wirkung dieser Erreger werden, was möglicherweise sogar schon passiert sein könnte.
Trotzdem sollten wir uns doch die Frage stellen, ob wir wirklich alles richtig machen, wenn wir Katzen in unserer Kultur so hoch schätzen und im Extremfall sollten wir uns die - zugegebenermaßen sehr zynische - Frage stellen, ob wir die Katzen systematisch aus Deutschland verdrängen sollten?
Ich bitte um Meinungen!