hallo!
uups, der fred ist ja immer noch offen. na, dann bin ich mal so frei.
mir ist der punkt von seite 1 aufgefallen,
"Technik
»Die alten Griechen erkannten schon oder richtiger gesagt n o c h, daß »Technik« vom Altgriechischen »technao« herstammend, wörtlich übersetzt Selbstübervorteilung, also Selbstbetrug bedeutet.« (1,22)1" von
@m.burnsich darf hier aus dem Langenscheidt Altgriechisch-Deutsch zitieren,
"τεχνάω [technao] heißt, wenn das Verb in den Infinitiv gesetzt wird: a) künstlich verfertigen, geschickt (zu)bereiten/bewirken/bearbeiten; b) Kunst(griffe) anwenden c) künstlich/listig ersinnen/verüben, Kunst/List anwenden, schlau veranstalten/unternehmen; sick verstellen, Winkelzüge machen
τεχνάω ist 1. Person Singular Präsens Aktiv. Der Infinitiv ist τεχνῶν (Kontraktion; diese Wortform ist auch Genitiv Plural von τέχνη, was in Texten der häufiger anzutreffende Fall ist).
Das Substantiv τέχνη [techne] heißt: 1: Kunst a) schöne Kunst, Wissenschaft b) Handwerk 2) Kunstfertigkeit a) Kunstverständnis wissenschaftliche Tüchtigkeit, Einsicht, Verständnis b) Geschicklichkeit, Fertigkeit; Schlauheit c) Kunstgriff, List, listiger Anschlag; Veranstaltung 3) Kunstgriff
Das Adjektiv τεχνικός [technikos] heißt: a)kunstgemäß, künstlerisch, zur Kunst gehörig, die Kunst betreffend b) kunstverständig
Das Adjektiv kann durch Vorsetzen eine bestimmten Artikels substantiviert werden, ὁ τεχνικός heißt der in der Kunst Erfahrene/Geschickte.
Zur Wortfamilie gehören noch weitere Wörter, z. B.:
τεχνίτης [technites] heißt 1) Künstler, Sachverständiger 2) Handwerker, (Werk-)Meister a) Verfertiger b) Betrüger
Wilhelm Pape: Handwörterbuch der griechischen Sprache. Bd. 1: Α–Κ, Bd. 2: Λ–Ω, bearbeitet von Max Sengebusch, 3. Auflage, 6. Abdruck, Braunschweig: Vieweg & Sohn, 1914 gibt es, zu, dem Stichwort εχνάω, künstlich bearbeiten; γυναῖκες ἱστὸν τεχνῆσαι, Od. 7, 110, wo Bekser τεχνῆσσαι schreibt (s. τεχνήεις); häufiger im med., ταῦτα δ' ἐγὼν αὐτὸς τεχνήσομαι ἠδὲ νοήσω, Il. 23, 415; ὁ δ' εὖ τεχνήσατο καὶ τά, Od. 5, 259, vgl. 11, 613; übertr., Etwas künstlich ersinnen, Kunst od. List brauchen, τεχνήσομαι, ὥς κε γένηται παῖς ἐμός, H. h. Apoll. 325. – So auch Eur. Heracl. 1003 u. öfter; u. Soph., χερσὶν ἁ'τεχνησάμην Trach. 534, τῆς τεχνωμένης τάδε 924, τεχνᾶσϑαι κακά Phil. 80, u. so, im schlimmen Sinne, Ant. 490; Ar. Vesp. 176; und in Prosa: παντὶ τρόπῳ ἑκάτεροι ἐτεχνῶντο, οἱ μὲν ἐςπέμπειν τὰ σιτία, οἱ δὲ μὴ λανϑάνειν σφᾶς, Thuc. 4, 26; Xen. Cyr. 8, 2, 5, der aber τεχνῷτο auch passivisch braucht, 8, 6, 23."
ich fasse zusammen, von "Selbstübervorteilung, also Selbstbetrug", wie geschrieben wurde kann keine rede sein. Technik kommt von τεχνικός (technikós) und leitet sich ab von τέχνη (téchne), Kunst, Handwerk, Kunstfertigkeit, Kunstgriff.
Also durchaus das, was wir heute darunter verstehen. Technik ist die Kunst, mit Hilfe handwerklicher und intelektueller Fähigkeiten Dinge zu erschaffen, die unser Leben vereinfachen.
es gibt übrigens dutzende webseiten, die obige formulierung voneinander abgeschrieben haben. nach dem motto "viel hilft viel"?
mit altgriechischen Grüßen