Miles1701 schrieb:Wir wissen nicht ob die Pik10 was besseres ist, wie viele Pik10 es gibt welche Zahlen und Farbkombinationen es gibt usw. Haben wir MauMau, BlackJack oder Romme. Daher können wir eben nicht sagen wie hoch welche Wahrscheinlichkeit ist.
Wir wissen, daß die Pik 10 was besseres ist. Es geht um die Frage nach der Lebensfähigkeit des Universums. Und damit kennen wir bereits das "Spiel" und die "Spielregel" so weit, wie es nötig ist: Wer die Pik 10 gezogen hat, hat gewonnen.
Die Frage ist: Wie viel andere Spielkarten hätte es noch gegeben, und wie viele darunter wären ebenfalls ein Gewinn bzw. wie viele eben nicht. Und auch dazu können wir durchaus was sagen. Wir können es durchaus durchspielen, wie ein Universum mit anderen Ausgangsbedingungen ausgefallen wäre.
Miles1701 schrieb:Ich meinte damit Wechselwirkungen zw. Fertigen Atomen sprich Chemie.
Naja, aber das sagt dann nicht wirklich was aus. Da könnteste auch sagen "Ist ein Universum so, wie unseres, ist Leben möglich". Wissen wir auch so schon, und das erhöht die Wahrscheinlichkeit, daß unser Universum so geworden ist wie unseres, nicht ein Bißchen. Du aber wolltest doch eigentlich sagen "Universen könnten auch mit anderen Konfigurationen entstehen, aber es reicht schon mal aus, wenn diese Konfigurationen diese eine Bedingung ermöglichen: interagierende Teilchen - dann gibts da auch Leben". Doch so simpel ist es eben nicht. Andere schwache Wechselwirkung oder keine ---> interagierende Teilchen ja, Leben nein!
Bei anderen Werten der Schwachen Wechselwirkung oder auch anderer Wechselwirkungen könnte es auch sein, daß das Element, hinter welchem die schwereren Elemente sich energetisch leichter spalten als fusionieren lassen, nicht erst Eisen ist, sondern ein früheres, leichteres Element. Dann wäre Kohlenstoff und manch anderes Element eher ein Spurenelement im dortigen Universum. Viel Spaß beim Lebenentstehen! Nachher erlauben die Naturkonstanten aber auch ganz andere Elektronenzahlen pro "Hüllenebene" eines Atomes als unsere acht. Dann wären es trotz vergleichbarer Protonen- und Elektronenzahl wie bei uns dennoch andere Elemente mit anderen Eigenschaften. Ob daraus gebildete Moleküle dann ebenfalls solche Bindungsarten mit den entsprechenden Eigenschaften kennen, die z.B. für Leben so wichtig sind, weiß ich nicht. Weißt Du's?
Nur weil es interagierende Teilchen und davon auch mehr Varianten als nur Wasserstoff gibt, ist noch lange nicht gesagt, daß deswegen Leben möglich ist. Ja, es ist nicht einmal gesagt, wie Du es aber getan hast, daß wenn Leben möglich ist, Leben auch entsteht. Deine Aussage war so tatsachig wie nur irgendwas, aber das ist einfach nicht der Fall. Du weißt es nicht, also kannst Du es nicht zur Tatsache erklären.
Miles1701 schrieb:Natürlich kann es auch "taube" Universen gegeben. Davon vlt ne ganze Menge oder auch gar keine.
Gar keine ist definitiv ausgeschlossen. Schon bei der Dimensionszahl von Raum und von Zeit wirds schnell steril. Aber auch bei diversen Naturkonstanten sieht es mit anderen Werten, selbst minimalst von den unsrigen abweichenden, schnell sehr tot aus im so konfigurierten Universum. Manche hoffen zwar auf weitere Inseln auf dem Werte-Spektrum der einzelnen Konstanten, setzen auch auf die Hoffnung, daß es erst die Kombination der Naturkonstanten mit ihren Werten ist, die den jeweiligen konkreten Wert lebensfreundlich oder lebensfeindlich macht, was ebenfalls für weitere Inseln sorgen könnte. Das ändert im Endeffekt aber nichts daran, daß für jeden Wert einer Naturkonstante die allermeisten Werte der übrigen Naturkonstanten hauptsächlich negativ sind. Die Chancenverbesserung gegenüber der herkömmlichen Feinabstimmungserkenntnis wäre also nur graduell, nicht wesentlich.
Miles1701 schrieb:Wie gesagt ohne Zugang zu anderen Universen können wir das schlecht überprüfen.
Wir wissen auch ohne Zugang zum vierdimensionalen Raum, daß ein Tesserakt, ein "4D-Würfel", 16 Ecken besitzt, 32 Kanten, 24 Seiten, 8 Volumina und ein Hypervolumen (vom Tesserakt ausgefüllter 4D-Raum). Und können das auch für weitere Raumdimensionen bestimmen. Ein 10D-Hyperwürfel, ein Dekerakt, hätte 1024 Ecken, 5120 Kanten, 11520 Flächen, 15360 Volumina, 13440 4D-Volumina, 8064 Volumina in 5D, 3360 in 6D, 960 7D, 180 8D, 20 9D, und alles das natürlich "außen dran", das eine 10D-Volumen des Dekerakts umschließend und vom restlichen 10D-Raum abgrenzend.
Wir können durchaus die Folgen bestimmen, wenn z.B. die Naturkonstanten andere Werte hätten. Wir müssen es nicht extra direkt beobachten, indem wir ein Universum mit entsprechender Konfiguration aufsuchen. So konnten wir (also, nicht grad wir beide) in den vergangenen Jahrzehnten die Eigenschaften noch unentdeckter Elemente mit Protonenzahl XY voraussagen. Oder die Eigenschaften von Molekülverbindungen, die noch nie gefunden wurden.