Heide_witzka schrieb am 17.02.2020:vise: "Wir wissen nicht wohin, aber das mit aller Kraft"^^
Der Haushaltsausschuss im Bayerischen Landtag hat die Mittel für eine Homöopathie-Studie verdoppelt. Statt bislang 400.000 Euro sind nun 800.000 Euro für die Untersuchung vorgesehen. Sie soll zeigen, ob homöopathische Mittel oder andere alternativmedizinische Methoden den Einsatz von Antibiotika verringern können. Bislang ist die Wirksamkeit von homöopathischen Medikamenten umstritten.
...
Auch die Grünen im Landtag hatten für die Studie gestimmt. Sie hoffen darauf, dass das Ergebnis Schwangeren, Allergikern oder Kindern Alternativen zu Antibiotika liefert. Wer die Studie machen wird und wie sie gestaltet werden soll, ist noch offen.
https://www.br.de/nachrichten/bayern/homoeopathie-landtag-verdoppelt-gelder-fuer-studie,RqOlJXP
oh interessant, danke für die Info ...
Heide_witzka schrieb am 17.02.2020:Auf das Design der Studie bin ich mal gespannt.
ja, ich auch, vielleicht schreib ich dann mal wieder eine Weile mit
;)Fraukie schrieb:Ein Arzt der für einen kranken Patienten ein Gebet spricht beweist damit nicht die Existenz Gottes und Gleiches gilt für den Glauben an "Heilmittel und -verfahren", deren Wirkung nicht belegt ist.
naja, ich weiß nicht, ob ich jetzt einem Gebet Heilkraft zusprechen würde - ich halte es generell für problematisch, weitere Hypothesen aufzustellen, woran es denn jetzt liegen könnte, dass z. B. die H. für manche Patienten einen Heileffekt hat, den die ebM ihr absprechen will
ich habe ja schon mal versucht, meine Überlegungen hier zu erläutern, das hat aber nicht besonders gut funktioniert, weil dann halt ständig Beleidigungen und dämliche Sprüche kommen, so was wie hier eben
whatsgoinon schrieb:Ein Hoch auf die Dummen! Sie halten sich für etwas Besonderes und verteidigen das dann auch noch bis zum Umfallen!
Der Witz ist ja, dass genau das Gegenteil der Fall ist - man hält sich für besonders gebildet, da man die ebM als alleinseligmachende Ersatzreligion verteidigen kann.
So macht man es sich natürlich einfach.
Fraukie schrieb:Auch wenn von Anhängern sogenannter "Alternativmedizin" gerne etwas Anderes behauptet oder zumindest suggeriert wird beweist die Tatsache, dass manch echter Arzt bzw Apotheker solche Verfahren bzw Mittelchen anwendet keineswegs, dass es auch eine belegbare (oder gar reproduzierbare) Wirkung (über den Placeboeffekt hinaus) gibt;
sondern lediglich, dass auch Ärzte und Apotheker Geld zum Essen kaufen verdienen müssen und Manche leider im Rahmen des Erlaubten nach dem Grundsatz handeln "Gibt dem Kunden was er will, nicht was er braucht".
Dieses Argument hatten wir ja schon mal, und zwar auch noch ein bisschen überspitzter in Form von "der am Rand des Existenzminimus praktizierende Mediziner weiß nicht, wie er seine Praxishilfe bezahlen soll und aus reiner Verzweiflung entscheidet er sich, wider besseren Wissens, H. anzubieten".
Ich weiß nicht, ob es helfen würde, aber, meist ist es ja so, dass ein Mediziner vorher den ganz normale Karriereweg eingeschlagen hat, und dann sich z. B. irgendwann als Facharzt für Homöopathie spezialisiert hat. Wenn es ihm um Kohle ginge, hätte er halt einfach in Zahnmedizin/Kiefermedizin/ästhetischer Chirurgie gemacht, da ist es wohl wesentlich einfacher seinen "Kunden" teure Produkte anzudrehen (die Zuckerkügelchen versagen da völlig als Porschefinanzierung^^).
Manche entdecken die H. (oder von mir aus auch die Akupunktur) erst später, am Ende ihres Berufslebens und praktizieren dann weiter (auch, wenn sie längst die Moneten zusammen hätten, um sich einen gepflegten Ruhestand zu leisten).
Auch möchte ich mal eine Lanze für den Berufsstand der Mediziner brechen: Ich denke, die wenigsten machen ihren Job aus Kalkül und mit der Absicht, sich maximal zu bereichern, sondern weil sie tatsächlich so etwa wie eine Vorstellung von ihrem Beruf als Wert haben und Menschen helfen wollen.
Hier einen Generalverdacht aussprechen zu wollen, halte ich für falsch.
Fraukie schrieb:Was ich an echter Medizin so schätze, ist, dass die Prinzipien so schön einfach und nachvollziehbar sind:
Wenn ein Verfahren oder ein Mittel nachweislich (also mit Studien die wissenschaftlichen Standards genügen) besser wirkt als ein Placebo und zusätzlich belegbar ist, dass der Nutzen den Aufwand und die Kosten rechtfertigt, sowie Nebenwirkungen und sonstige Risiken überwiegt, dann wird es Teil der "Schulmedizin" und wenn irgendetwas davon nicht zutrifft, dann bleibt es draußen.
Naja, das funktioniert ja auch prima bei "einfachen" Fällen: siehe z. B. den Fall des neuen Coronavirus - wenn man etwas findet, dass die Replikation des Virus verhindert, prima. Wenn man etwas findet, dass den Andockmechanismus an seine bevorzugten menschlichen Zellen stört, genauso prima.
Also, dass man in solchen Fällen "Glück" hat, dass es die ebM gibt, ist doch klar.
die H. (und ich spreche jetzt explizit über die H., einfach, weil mir zu dem Anderen die Erfahrung fehlt) versucht sich eben (in der REgel) an der Heilung komplexerer Fälle, oft chronischer Verläufe, in welchen die ebM Methode nicht weitergekommen ist
dass davon Sonderfälle wie genetisch bedingte Erkrankungen etc. ausgenommen sind, versteht sich ja von selbst (muss man hhier immer dazu schreiben, weil sonst gleich wieder jemand ankommt und das dann gern als Beispiel zitieren möchte
;))
WAS genau es jetzt ist, dass die H. oftmals ERfolg bei Erkrankungen hat, bei welchen die ebM jahrelang rumgedoktert hat, das weiß ich natürlich auch nicht. Wir haben hier ja schon so viel geschrieben, es ist auch deshalb schwierig, weil außer mir sonst hier niemand die "andere Seite" vertritt (und mit der "anderen Seite" ist nicht mal pro H. - oder Komplementärmedizin - gemeint, sondern nur "ich brülle einfach mal kritiklos nach, wenn jemand sagt, Anhänger von H. - oder anderer alternativer Medizin - sind das Allerletzte und gehören am besten eingesperrt.) eine Zeitlang hat hier noch
@cortano geschrieben, aber, der wurde ja einfach rausgeschmissen, was ich unglaublich beschissen fand, denn das war echt ein kluger Kopf
Es vergeht einem einfach die Lust zum Diskutieren, wenn ständig, nur weil man nicht mehrheitsmeinungsfähig ist in einem Gebiet, Beleidigungen und Provokationen um die Ohren gehauen werden
Aber egal, jetzt hab ich eine Menge geschrieben - vielleicht eines noch:
Fraukie schrieb:Darüber hinaus sollte ebenfalls noch bedacht werden, dass
- grade bei der Behandlung von Schmerzen der Placeboeffekt nachweislich sehr viel "potenter" ist als viele Menschen sich das vorstellen können
und
- das eine "placebokontrollierte Doppelblindstudie" ziemlich schwierig bis unmöglich umzusetzen sein dürfte, wenn es um den Wirkungsnachweis von Akupunktur geht
das ist ja oft auch das Problem der H. - vordergründig "gleiche" Beschwerdebilder werden unterschiedlich behandelt, wie soll man da doppelt verblinden?
Okay, das wars jetzt erstmal, einen schönen Tag für dich.
:)