FrankM schrieb:ch seh das nur realistisch - in den nächsten Jahren wird es in dem Bereich keine grundlegenden Änderungen geben - und selbst wenn haben die Heilpraktiker einen Bestandschutz und können weitermachen wie bisher.
Das Problem sind ja nicht nur die Heilpraktiker sondern auch viel zu viele studierte Mediziner, die den gleichen Quatsch anbieten - die lassen sich noch schwerer als Heilpraktiker durch gesetzliche Massnahmen einschränken.
(In dem Punkt stimme ich @Heide_witzka eben nicht zu, daß ein Studium die Situation für Patienten verbessert)
Mein Virstellung ist eher beim Patienten und der Nachfrage anzusetzen
Die wenigsten Patienten gegen zum HP oder "Alternativ"-Mediziner obwohl sie wissen, daß die Behandlung keine belegbare Winkung hat.
Die meisten lassen sich durch Wände von Zertifikaten und Diplomen bei den Heilpraktikern, Titel und Zertifikate bei den Ärzten - und vor allem von der Annahme, daß es nicht erlaubt sein kann unwirksame Methoden als wirksam zu verkaufen (oder von der Krankenkasse bezahlen zu lassen) einlullen.
- Das Krankenkassenrecht lässt sich ändern - und ist damit in kurzer Zeit für beide Gruppen gültig - damit kann den Krankenkassen verboten werden, für Methoden ohne wissenschaftlichen Beleg zu zahlen.
-> Als Bsp.: In Frankreich wurde 2019 die Erstattung von homöopathischer Behandlung durch die Krankenkassen reduziert, danach ging der Umsatz mit homöopathischen Mitteln im ersten Jahr bereit um fast 20% zurück - 2021 wird die Erstattung vollständig verboten.
- Für beide Gruppen läßt sich eine Aufklärungs- und Dokumentationspflicht einführen - eben nicht für "Evidenz in der jeweiligen Therapierichtung" sondern über wissenschaftliche Evidenz - z.B. vorgegebene Aufklärungsbögen, die den wissenschaftlichen Stand der jeweiligen Therapie erklären und die die Patienten unterschreiben müßen.
-> auch wieder als Bsp.: Ich glaube kaum daß es dann noch viele Patienten für Mistel-Therapie gibt, wenn denen klar ist, daß die einzige Grundlage die "Schauungen" eine selbsternannten Hellsehers sind und es keine wissenschaftlichen Belege gibt.
Ich bin definitiv für eine bessere Aufklärung der Patienten und finde auch, dass Techniken die ERWIESENERMAßEN NICHT FUNKTIONIEREN nicht von Kassen übernommen werden sollten.
Das wäre ja schonmal ein Schritt nach vorn, wenn wir zwar noch die Möglichkeit einer Subventionierung von Techniken, die ungefährlich aber nicht erwiesenermaßen untauglich sind, zulassen, aber z.B. bei der doch mittlerweile erwiesenermaßen unwirksamen Homöopathie einen Ausschluss aus Krankenkassen durchsetzen.
Für mich ist das Problem, was im Vordergrund steht, aber immer die Gefährlichkeit. Homöopathie ist ärgerlich, aber normalerweise für Patienten ungefährlich. Der finanzielle Schaden ist da, aber überschaubar.
Aber Heilpraktiker, die die Gesundheit von Patienten gefährden durch gefährliche Methoden oder durch esoterische Verblendung bzw. Aufwiegelung gegen die Schulmedizin, das ist für mich das größte problem an der Heilpraktik.
Und ich glaube da sind wir in einem bereich, in dem leute von sich aus viele Tausend Euro bezahlen, weil sie jemand vollkommen hinters Licht führt (und das SIND oft leider auch Ärzte, das muss man dazu sagen).
Ich glaube, um dagegen vorzugehen ,wäre es z.B. hilfreich, wenn wir stellen aufbauen, die als gesundheitsberater agieren. Die haben medizinische fachkenntnisse (z.B. ein medizinstudium oder wenigstens eine anderweitige ernsthafte befähigung) und deren einzige Aufgabe ist es, menschen, die Probleme mit Ärzten oder auch HPlern haben, oder nicht wissen, an wen sie sich mit ihrer Gesundheit wenden können, zu beraten.
Beispielsweise wäre der Fall von
@mitH2CO3 damit nicht passiert. Denn da war ja das Problem, dass sie bestimmte Medikamente aus Sorge nicht nehmen wollte und eine alternative Behandlung suchte. Sowas wäre dann z.b. mit einem solchen Berater abklärbar, was man da alternativ machen könnte. Der berät dann, erklärt auch, was die risiken bei alternativen behandlungen sind und klärt auf, ob er das medizinisch für wirksam oder für betrug hält.
Der hat dann, anders als ein arzt, auch die Zeit, sich mal eine Stunde zu nehmen um wirklich zu erklären, was die medizinischen Ergebnisse genau bedeuten undmit dem Patienten zu erörtern, wie man wirklich weiter vorgehen könnte. Ob da ein fragwürdiger arzt vielleicht mist baut und gewechselt werden sollte, oder wo vielleicht ein Experte sitzt, der eine seriöse alternative (aber anerkannte) behandlung anbietet.
So würde man glaube ich auch vielen verzweifelten Krebspatienten dabei helfen können, eine seriöse Komplementärtherapie zu finden, wenn sie eine wollen. Es wäre ja erstmal nicht falsch, wenn ein Krebspatient eine Akkupunktur macht, wenn ihm das erleichterung verschafft, wenn da ein Mediziner sie beraten hat, ob sie bereits medizinisch optimal behandelt werden und obe ine alternative therapie für sie ungefährlich ist bzw. die stelle, die sie anbietet, möglicherweise betrügerisch oder gefährlich agiert.