@Nemon Ich meine da jetzt nicht die pharmaindustrie. Ich meine, dass es zwangsläufig notwendig ist, zu sehen, dass Gesundheitspolitik eine soziale Komponente hat.
Ich denke, dass ein Medikamentenhersteller, der offiziell behauptet, seine Medikamente helfen gegen eine Krankheit, einen Wirknachweis erbringen muss, der alle gängigen Kriterien professionell erfüllt. Darum finde ich es auch schlecht, dass beispielsweise Meditonsin sich einfach als erkältungsmedikament framen darf, sodass suggeriert wird, es gebe einen solchen wirkungsnachweis.
Auf der anderen Seite stehen aber patienten und patienten müssen selbst entscheiden, wie es um ihr persönliches Gesundheitsgefühl bestellt ist. Und da spielen auch soziale faktoren eine rolle.
In einer Gesellschaft, in der 50%+ schonmal Homöopathie oder andere solche methoden genutzt haben und weiter nutzen wollen, weil es ihnen offenbar bei krankheitsgefühlen ein besseres körpergefühl verschafft, muss man das schon mit einbeziehen, anstatt es einfach von oben herab verbieten zu wollen. Das dürfte man nur dann tun, wenn man wirklich nachweisen kann, dass etwas schädlich ist und man die Bevölkerung davor bewahren muss (z.b. bei neuer germanischer medizin).
Es würde mehr Sinn machen, diese soziale komponente von gesundheit besser auch für das reguläre gesundheitssystem zu erschließen. Das Argumentum ad populum,w ie du es nennst, macht durchaus sinn dabei, zu überlegen, ob eine kulturelle technik, die wissenschaftliche standards nicht erfüllt aber beliebt und ungefährlich ist, nicht doch relevant für das gesundheitsempfinden der bevölkerung ist.
Wenn man das trotzdem abschaffen will (was ja ok ist), muss man da etwas anderes hinsetzen auf der sozialen ebene.