Die Selbstgeisselung ist nicht nur eine gängige Praxis der OD-Angehörigen. Ich habe mich mal mit dem katholischen Priester unserer Gemeinde unterhalten, und er hat mir erzählt, dass er das früher auch machen musste.
In vielen Orden wurde bis ins 20 Jh als Bussübung gegeisselt. Dieser Brauch war fest in den Ordensregeln verankert, und wurde meistens an bestimmten Tagen oder an wichtigen christlichen Fasten/Feiertagen ausgeführt. Durch die Flagellation wurde/wird einem das Leiden Christi bewusst, und der Mensch geht über seine Grenzen hinaus.
Die Selbstgeisselung an sich hat schon eine lange Geschichte, zB bei den Flagellanten, einer Laienbewegung des Mittelalters (13/14 Jh). Im Isiskult, Dyonisoskult, Lupercalien oder bei den Juden wurde sie bei Tempelritualen ausgeführt.
Die Bussgürtel (Cilice) werden meistens in Frauenklöstern von Hand hergestellt. Sie werden täglich 2 Stunden getragen. Einige Gläubige übertreiben es allerdings mit der Tragezeit undriskieren eine Blutvergiftung.