Masijanima schrieb:-Meiner Ansicht nach sagt er im Frühjahr lediglich aus, dass es zum Zeitpunkt des Absturzes eine WPSR Anomalie gegeben hat.
-Die Grafik, die dabei veröffentlicht wurde hat mit Berechnungen dazu nichts zu tun (und das ist vermutlich das Verständnis Problem).
Masijanima schrieb:-Die Grafik ist nach meinem Verständnis der von der IG (also auch ihm) davor ermittelte wahrscheinlichste Absturzort - wobei er jedoch ein bisschen nach Osten in der Grafik verschiebt, da er die Boeing-Annahmen (Spiralen kurz vor dem Aufschlag) mit berücksichtigt.
Fakt ist, Godfrey hat im Mai, quasi ohne Not, 7 WRPS-Anomalien benannt, welche man MH370 zuordnen könnte und die sich allesamt bei 34.40°S 93.21°E treffen. Ob sich dieser Punkt nun (meinetwegen auch noch unter Berücksichtigung der Boeing-Annahme) mit der IG-Berechnung deckt, ist in sofern irrelevant, als er in diesen Blog nur für sich allein spricht. Zum einen distanziert sich Victor Iannello und zum anderen geht es halt um Godfreys Paper, für welches ja auch nur er verantwortlich ist.
Etwas merkwürdig finde ich, dass er diesen Punkt überhaupt benannt hat, denn dafür bestand doch eigentlich gar keine Notwendigkeit.
Es ist ja nicht so, dass die Kritik von Ed Anderson, auf die Godfrey dann reagierte, auf einen konkreten Ort bezogen war. Stattdessen missbilligte er ja den ganzen Ansatz und warf ihm "Cherry Picking" vor.
Wieso Godfrey dann in seiner Antwort aber auch noch diese Position mit raushaute, ist schon irgendwie äußerst rätselhaft.
Dazu kommt dann aber auch noch die Art und Weise:
Die Frage "How do you explain WSPR links meeting at the crash site of MH370 at 34.40°S 93.21°E?" suggeriert ja, als gehöre es zum Basiswissen, dass es WSPR-Anomalien an dieser Position gibt. Selbst wenn er die damals dann nicht errechnet hat, sondern halt lediglich guckte, welche WSPR-Daten es an dieser Position gibt, ergibt sich daraus doch folgendes:
Anomalien kann es überall und nirgends geben!
Masijanima schrieb:-Stringent verfolgt veröffentlicht er tatsächlich jetzt erst zum ersten Mal einen konkreten Absturzort nach WPSR-Auswertungen.
Masijanima schrieb:man weiß konkret einen Ausgangspunkt x zu einem Zeitpunkt t von einem Flugzeug
Masijanima schrieb:- für mich wichtig dabei, dass man nicht eine Anomalie isoliert betrachten kann, sondern im Kontext der zeitlich „umliegenden“
Ja OK, ich verstehe es so:
Godfrey nimmt eine Position an. Sinnvollerweise startet er diese Annahme bei der letzten bekannten Position. Nun könnte man sagen, die letzte gesicherte Radarerfassung lag gegen 18:00 Uhr oberhalb von Pulau Perak. Wollte man die Militär-Radardaten generell anzweifeln, müßte man aber bereits bei IGARI beginnen.
Von diesem angenommenen Punkt ausgehend, berechnet man dann eine Raum-Blase, innerhalb welcher sich MH370 maximal (währen der nächsten 2 Minuten) hätte bewegen können. Unter Berücksichtigung des Windes und der physikalischen Möglichkeiten hat man dann also etwas, womit man arbeiten
kann.
Innerhalb dieser Blase sucht man jetzt nach WRPS-Anomalien für den angenommenen Zeitraum. Findet man dort keine, nimmt man vorzugsweise an, MH370 hätte den Flug während dieser Phase unverändert fortgesetzt.
Findet man jedoch welche, könnte man denen dann (innerhalb der jeweiligen 2-Minuten-Blase) folgen...
Die Frage ist halt, wurde jeder Anomalie auch gleichermaßen nachgegangen?
Wenn man jetzt nur die nimmt, die einem in den Kram passen, weil man damit "seine" Route bestätigt wissen will, kann ich den Vorwurf des Cherry-Pickings sehr gut nachvollziehen.
Masijanima schrieb:Würde für mich aber erklären, warum er immer Stück für Stück an Erkenntnis gewonnen und dann veröffentlicht hat.
Masijanima schrieb:Und so auch erklären, dass er im Frühjahr keinen Absturzort nach „WPSR“ veröffentlicht hat. Man hat geprüft, ob es zum Zeitpunkt des Absturzes eine Anomalie gegeben hat. Das fand man bestätigt. Der Absturzort wurde da jedoch noch mit dem IG berechnetem angegeben. Dass es nun etwas ganz anderes ist, war nicht abzusehen!
Masijanima schrieb:Und dann bekennt er, dass es scheinbar noch 3 weitere Möglichkeiten (WPSR-Daten-Anomalien???) (Berechnungsmöglichkeiten???) geben könnte, die „man“ auf einen Versuch den Absturz noch abzufangen erklären müsste (ich lese daraus, dass er nicht daran glaubt, aber er es nicht verschweigen wollte). Das schwächt die Eindeutigkeit seines Ortes ab, jedoch für mich nur sehr gering, da die drei weiteren Orte sehr dicht daneben liegen. (Dies würde jedoch meine gerade eben geschriebene Erklärung der Berechnungsvorgänge stützen - es ist keine isolierte Berechnung über WPSR.)
Das es bei 34,4 und über seinen nun bekanntgegeben Absturzort hinaus weitere Anomalien gibt, bestätigt im Grunde ja das Cherry-Picking.
Wenn er auch nur bei einer seiner Raum-Blasen eine falsche Annahme (inkl. wohl auch dee Ignorierung anderer Spuren) traf, ergibt sich daraus dann ja zwangsläufig ein Folgefehler.
Wichtig ist daher vor allem auch zu wissen, welchen Anomalien Godfrey nicht nachgegangen ist.
Ich hoffe, das geht dann aus seinem Paper hervor.
Übrigens, Jeff Wise lässt kein gutes Haar an Godfrey und Thomas:
I honestly have no idea what Geoffrey Thomas and Richard Godfrey are talking about here, but the two have been two of the most damaging sources of disinformation on the subject of MH370 because of the credibility they’ve been afforded — Thomas as a regular contributor on CNN, and Godfrey as a core member of the (now discredited, in my mind, but still highly influential among the mainstream media) “Independent Group.”
Quelle:
http://jeffwise.net/2021/02/23/why-were-the-ukrainians-aboard-mh370/comment-page-1/"Die größten Desinformanten" sind wohl schon öfters negativ aufgefallen?