continuum schrieb:Eine Kombination, das wäre krass. Also aus meiner Sicht hat das Gehirn noch kapazität nach oben. Frage ist eher ob die Grenze bei allen Lebewesen, dies so sein könnte, das die das Soziale dann mehr verlieren und somit nicht überlebensfähig wären, wie intelligenter Sie würden.
In der Tat können Menschenaffen in solchen Tests blitzschnell und exakt erfassen, wie viele Objekte von einer Sache kurz zu sehen sind. Oder auch, welche verschiedene Objekte zu sehen waren. Wir Menschen haben das "verlernt" oder diese Fähigkeit verloren. Aber wir sind damit nicht verarmt, sondern wir haben etwas anderes hinzugewonnen, was nur möglich war, indem wir es gelernt haben, nicht mehr jeden Sinneseindruck bewußt aufzunehmen. Wir haben das Selektieren gelernt, das Konzentrieren auf eine Auswahl. Oder auch die Analyse, indem wir eine Landschaft nicht mit einem Schlag wahrnehmen, sondern uns auf die einzelnen Details konzentrieren, diese dadurch besser erfassen, und uns dann erst den nächsten Details widmen.
Das ist oft so. Verliert ein Mensch während seines Lebens sein Augenlicht, wird er in der Regel merken, daß er nun mit den anderen Sinnen besser seine Umwelt wahrzunehmen vermag als ein sehender Mensch. Wir gewinnen etwas, indem wir etwas verlieren. Und das ist nicht nur bei Menschen so. Ich hab mir manchmal den Spaß gemacht, wenn ich irgendwo einen Hund oder eine Katze sehe, mit einem kurzen Geräusch (ein Schnalzen etwa) auf mich aufmerksam zu machen, wenn das Tier gerade in eine andere Richtung schaut. Ein Katze dreht sich in so einem Falle um, sieht oft aber nur ungefähr in meine Richtung. Erst mit dem nächsten Geräusch von mir sieht sie mich dann exakt an. Ein Hund dreht sich um und sieht sofort exakt zu mir rüber. Bessere akustische Ortung, möchte man meinen.
Aber wenn ich mich an einem erhöhten Ort befinde, auf dem Balkon eines Hauses im zweiten Stock oder höher, dann sieht die Katze zwar noch immer nicht beim ersten Mal exakt in meine Richtung, aber sie schaut nach oben, und das schon mal ziemlich genau, ob nun zweiter Stock oder vierter. Beim zweiten Geräusch schaut sie mich exakt an. Ein Hund dagegen sucht mich am Boden, und das oft auch nach dem zweiten und dritten Schnalzer. Manchmal werden sie geradezu verrückt, weil sie den Verursacher des Geräusches nicht ausmachen können. Irgendwann schauen die meisten Hunde dann aber doch mal nach oben.
Caniden jagen am Boden, deren Ortungssinn ist auf Zweidimensionalität ausgerichtet, und da sind sie gut drin. Katzen, die auch auf Bäume klettern und Vogelnester plündern, sind dafür besser auf Dreidimensionalität getrimmt, kommen hier besser klar. Beide haben etwas "gewonnen", indem sie etwas anderes "verloren" haben. Und das ist nichts á la menschliche vs. tierische Intelligenz. Hat also nichts mit der Höhe der Intelligenz zu tun. Auch ein Wesen mit noch mehr Intelligenz unter dem Schädeldach würde manches super können, dafür anderes schlechter als z.B. wir.