perttivalkonen
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Glaubt ihr, dass es Außerirdische gibt?
05.08.2022 um 23:03Inv3rt schrieb:wobei ich persönlich die prozessrelevanten Bedingungen die nicht bekannt sind, jetzt nicht mit Magie oder einer Kreation als Zutat auf Planet XY gleichsetzen/ausfüllen würdeHab ich im Traum nicht dran gedacht.
Inv3rt schrieb:Meiner Meinung nach nimmt die Erde allerdings keine Sonderstellung in den physikalischen/chemischen Prozessen des Universums ein, als würde auf dieser etwas grundsätzlich anders ablaufenEs reicht voll zu, daß die für Lebensentstehung nötigen Bedingungen halt nur auf der Erde zusammengekommen sind. Bei rein hypothetischen 35 Bedingungen zu jeweils hypothetischen 20% Auftretenswahrscheinlichkeit im Mittel pro Bedingung (zu deutsch, jede Bedingung taucht nur unter jedem fünften Stern auf) würde es unter knapp dreihundert Raumsektoren von der Größe unseres beobachtbaren Universums(ausschnitts) im Schnitt gerade mal ein einziges Sternsystem geben, bei dem alle 35 Bedingungen zusammenkommen. Damit wäre unsere Erede sowas von einmalig im beobachtbaren Universum, ohne daß die Erde irgendwelche physikalischen oder gar magischen Eigenschaften besäße, die es nicht auch anderenorts zuhauf und en mass gäbe.
Auch ohne Sonderstellung, ganz ohne einzigartige Eigenschaften, kann die Erde einzigartig sein, ganz ohne Wunder odgl.
Inv3rt schrieb:Für mich sind 300 mio. Jahre mehr oder weniger immernoch planetar jung.Es geht aber nicht darum, wie lang so ein Zeitraum für einen Planeten ist, sondern darum, wie lang er ist für den "Gesamtprozeß der Lebensentstehung". Naja, und während die Evolution des Lebens tatsächlich zuweilen hunderte von Millionen Jahren benötigt, um über diverse Zwischenschritte aus nem Einzeller ein komplexes denkendes Wesen hinzubekommen, ist die Lebensentstehung letztlich ein Prozeß von Stunden, Tagen, vielleicht Wochen. Wenn sowas auf einem Planeten mit 510 Millionen Quadratkilometern Oberfläche an diversen Orten zigtausendfach gleichzeitig "probiert" wird, und das hundert Millionen Jahre lang, ohne daß daraus ein erstes Lebewesen hervorgegangen ist, dann würd ich mal sagen, daß die Wahrscheinlichkeit für Lebensentstehung irgendwas im Bereich "eins zu Googol" liegt, gefühlt: gegen Null. Wirklich, da machst Du Dir keine Vorstellung von, um wie viel schlechter die Wahrscheinlichkeit für Lebensentstehung auf der frühen Erde ist als die Wahrscheinlichkeit eines Jackpotgewinns zweimal hintereinander, wenn das Leben auch nur10 Millionen Jahre zum Entstehen gebraucht hätte. Was so spät erst passiert bei so vielen gleichzeitigen Versuchen in so kurzen Versuchsabständen bei so langem Zeitraum bis zum Erfolg - das kann genauso gut auch nie passieren.
Inv3rt schrieb:Zumindest denke ich, dass das Leben so wie es auf der Erde aufgebaut ist, ein Ergebnis von zu vielen Permutationen ist, als dass dessen 1:1 Reproduktion nochmal so möglich ist. Also exakt gleich zu sein.Eben! Und genau das legt den Schluß verdammt nahe, daß Lebensentstehung auf der Erde ein einmaliger Akt war. Würde Lebensentstehung hochwahrscheinlich sein und tatsächlich "a week or two after conditions were suitable", dann wäre es weitaus häufiger passiert, und die heutige Lebenswelt hätte mehrere Ursprünge. Selbst bei mäßiger Wahrscheinlichkeit für Lebensentstehung wäre Leben in der ersten Million Jahren mehrmals entstanden, und die früher entstandenen Lebensformen hätten noch keinen unvorstellbar großen Evolutionsvorsprung, um alle "Nachgeborenen" hoffnungslos an die Wand spielen zu können. Wieder müßte das heutige Leben aus mehreren Ursprüngen entstammen. Erst dann, wenn Lebensentstehung sehr viel später passierte, nach Zig Millionen Jahren, und dann erst einmal sehr lange Zeit allein existierte, um zu evolvieren und um alle möglichen Nischen zu besetzen, erst dann, nach also nochmals größeren Zeiträumen, hätte eine zweite Lebensentstehung keine Chance mehr, auf der Erde Fuß zu fassen. So, wie es heute ja tatsächlich ist: alles Leben hat gemeinsamen Ursprung. Das zeigt, daß Lebensentstehung eine verdammt schlechte Wahrscheinlichkeit besitzt und genauso gut gar nicht zu erwarten ist.
Inv3rt schrieb:wenn die Bedingungen der Erde dafür gesorgt haben, dass sich nur diese eine Permutation behaupten konnteHuiii, jetzt kommt ja doch noch "Magie" ins Spiel!
Nee, Du, Basenquadrupletts statt Tripletts als "Buchstaben"; andere Basen für die Tripletts, andere Zuckerarten für die Stränge, andere Proteinmodifikationen... - die Möglichkeiten allein hierin sind legion, und nichts davon würde andere Bedingungen benötigen als unsere D/R-NA-Version.
Inv3rt schrieb:Wenn die Argumentation strikt pro Single-Event geht wie bei Kreationisten zB, ist das mMn eine indirekte Art damit auszudrücken, dass Exoleben unplausibel und damit auch verneint wird.Jacques Monod sprach von einem einmaligen Ereignis im gesamten Universum. Und er war Existenzialist. Quasi "Hardcore-Atheist" (er machte in seinem Werk "Zufall und Notwenidgkeit" tatsächlich u.a. andere Atheismen runter als "Animismus" oder "Spiritismus").
Inv3rt schrieb:wobei ich auch zum Gegenteil greife (dem Single-Intelligence-Event)Lustigerweise halte ich persönlich die Chance für "wenn Leben, dann auch was Intelligentes" für größer als "wenn lebensfreundlicher Himmelskörper, dann Leben". Jacques Monod hielt beides für gegen Null unwahrscheinlich, allerdings hielt er ebenfalls ersteres für eher noch unwahrscheinlicher.
Da für "wenn Leben, dann auch was Intelligentes" natürlich auch "wenn lebensfreundlicher Himmelskörper, dann Leben" nötig ist, ist die Gesamtwahrscheinlichkeit natürlich schlechter. Sprich: Welten, die was Intelligentes hervorgebracht haben, sind seltener als Welten, die Leben hervorgebracht haben. Aber wenn ich nur die Teilwahrscheinlichkeiten betrachte, dann halte ich Intelligenz für wahrscheinlicher.