Tannhauser schrieb:Hast Du es denn wenigstens mal versucht?
Tannhauser schrieb:Gedanken kommen, Gedanken gehen. Wie der Wind.
Es sind jedoch keine Gedanken im klassischen Sinne,(viel mehr Empfindungen) aber dies Thema ist hier eher nebensächlich, weil sie nicht primär zur Beantwortung der Lebensentstehung beitragen kann.
Tannhauser schrieb:Indirekt schon. Wenn ich zB sage, ich denke, dass die Entstehung von Leben warum auch immer zu komplex ist, um nochmal erfolgt zu sein, dann ist das doch Teil des Themas. Lebensentstehung und Exoleben hängen schon irgendwie miteinander zusammen.
Sofern es primär dabei um Lebensentstehung ginge.
:)Tannhauser schrieb:Denn könnte er das, wäre er aus neurologischer Sicht ein Wunder der Medizin.
Das ist doch kein Wunder der Medizin!😳
Wissenschaftlich ganz objektiv vorzugehen, ist selbsterklärend. Zumindest richte ich mich ausschließlich danach, denn alles andere wäre in dem Fall falsch. Ich möchte mir das Universum ja nicht basteln, wie es mir gefällt, sondern erforschen und herausfinden, wie das Universum funktioniert.
Objektiv hinsichtlich Leben im All ist es beispielsweise, sich nicht auf eine Möglichkeit festzulegen, sondern mehrere Möglichkeiten vor sich zu haben und logisch auszuwerten und zu analysieren, welche davon am ehesten infrage käme. Damit tut sich die Wissenschaft aktuell jedoch schwer, weil es halt nichts gibt, das eine von vielen Möglichkeiten wahrscheinlicher werden lässt, als die jeweils andere. Alle stehen auf demselben Level der Möglichkeit und der Mensch kann sie zwar ansehen, sich jedoch keine dieser Karten greifen, weil ihm das erforderliche Wissen/die Kenntnis darüber (noch) fehlt.
Weserdampfer schrieb:Die Frage, die sich in diesem Zusammenhang stellt, ist also, warum die Wissenschaft sich nicht darum bemüht, einen empirischen Beweis für die theoretisch möglich erscheinende Einmaligkeit der Lebensentstehung zu erbringen.
Die Frage kannst Du Dir ganz einfach beantworten:
Die Wissenschaft geht unvoreingenommen vor, legt sich nicht auf irgendetwas fest, sondern forscht einfach und je mehr Wissen zu einem spezifischen Bereich erlangt wird, umso mehr lässt sich darüber aussagen.
Du kannst der Wissenschaft nicht unterstellen, nur weil sie nicht gezielt nach etwas sucht, würde sie dies gar nicht in betracht ziehen. So funktioniert Wissenschaft nicht. Sie arbeiten sich Stück für Stück vor und konzentrieren sich auf die Gesamtheit dessen, was sie erforschen.
Wenn zum Beispiel das Universum erkundet wird, dreht es sich dabei nicht nur darum, nach Leben zu suchen, sondern allgemein wird das Universum erforscht, mit allem was dazugehört und es wird ohnehin nicht nach Leben gesucht, als existierte dies da draußen bereits, sondern man sucht nach möglichen Spuren weiteren Lebens, nach etwas, das Rückschlüsse darüber zulassen könnte, OB es da draußen weiteres Leben gibt. Leider wird aus einem "ob es da draußen Leben gibt" oft gern ein "wann finden wir es?" gemacht...als wäre es nur noch eine Frage der Zeit, nicht aber eine Frage dessen, ob es da draußen Leben gibt oder nicht.
Weserdampfer schrieb:Wenn du die Frage, ob sich ein empirischer Beweis für die theoretisch möglich erscheinende Einmaligkeit der Lebensentstehung erbringen ließe, mit der Frage vergleichst, ob sich die Urknall-Theorie unzweifelshaft beweisen lässt, so ergibt sich der Eindruck, du seist der Meinung, dass sich die theoretisch möglich erscheinende Einmaligkeit der Lebensentstehung ebenso schwer bzw. ebenso wenig beweisen lässt wie die Urknall-Theorie.
Wir können uns allgemein nie so felsenfest über etwas sicher sein, das wir da draußen im All erforschen. Bei schwarzen Löchern beispielsweise hielt man es auch bisher nie für möglich, dass sie sich anders verhalten könnten, als man es bisher erforscht hat, bis man dann aber ein schwarzes Loch vorgefunden hat, das sich ganz und gar anders als erwartet, verhielt.
Mal ein random Artikel dazu:
Ein finnisches Forscherteam hat bei der Beobachtung eines Röntgendoppelsternsystems ein paar schräge Eigenschaften eines Schwarzen Lochs festgestellt, die das bisherige Verständnis von diesen geheimnisvollen Objekten auf den Kopf stellen könnten.
Quelle:
https://www.wetter.de/cms/schwarzes-loch-liegt-schraeg-dieses-faszinierende-sternsystem-gibt-forschern-raetsel-auf-4926921.htmlEs geht auch nichts ums schwarze Loch, es soll nur aufzeigen, wie schnell sich Theorien und oder nur Annahmen zu einer Sache wieder ändern können, weil neue Forschungen etwas anderes ergeben, als man es erwartete.
Weserdampfer schrieb:Ist das nicht eher eine berechtigte Frage theoretischer Natur? Es gibt schließlich auch Forscher, die sich in wissenschaftlichen Publikationen mit der Frage beschäftigen, wie Außerirdische aussehen könnten:
Du, es kann noch so wissenschaftlich darüber geschwurbelt werden, wie Außerirdische aussehen könnten. Ne Publikation macht aus dem Könnte nichts, das für wahrscheinlichef einzustufen wäre.
Es bleibt letztendlich trotzdem nur ein Könnte.
:)Weserdampfer schrieb:Die Existenz des vorangehend verlinkten Fachartikels beantwortet also die im jüngeren Threadverlauf aufgeworfene Frage, ob eine Annahme, die sich mit empirischen Methoden nicht falsifizieren lässt, eine wissenschaftliche Aussage sein kann.
Du kannst nicht sagen, dass sich etwas nicht nachweisen lassen kann, wenn Du schlicht nicht mal weißt, wie Du dies nachweisen können müsstest.
Wie paradox wird das hier?
Wir wissen NICHTS darüber, wie Leben entstanden ist, wollen aber bereits wissen, dass man dies oder jenes ausschließen kann und sich das nicht nachprüfen ließe. Das ist nicht nur voreilig und überheblich, sondern damit stellt man sich auch selbst ein Bein, oder steht sich letztendlich im Weg.
Bei dem Nachweis der Existenz von Göttern kannst Du derartiges raushauen, aber nicht im Bezug darauf, ob Leben nur einmal oder mehrmals entstehen kann. Das ist kein subjektiver Glaube, der sich nicht überprüfen lassen kann, sondern etwas, das sich nachprüfen lassen kann, wenn wir überhaupt mal Kenntnis darüber erlangen, wie das Leben entstanden ist.
Und wenn Du mir hier damit kommen willst, eine mögliche Einmaligkeit ließe sich nicht nachweisen, na dann weise mir mal ne Mehrmaligkeit nach, von der die andere Seite schließlich permanent ausgeht. Es ist doch das Gleiche in Grün! Dann musst Du schon auch sagen, eine mögliche Mehrmaligkeit zur Lebensentstehung(also dass dies mehrmals auftrete) lässt sich in dem Fall auch nicht wissenschaftlich nachweisen, weil wir nicht wissen, welche Faktoren alles einen Einfluss auf die Entstehung von Leben nehmen.
Das ist ja immer das Witzige an der Debatte ums Leben im All. Sowohl die Einmaligkeit von Leben als auch Außerirdische, diese beiden Möglichkeiten sind so identisch, sind das jeweils andere nur in Grün, aber wenn es um Aliens geht, na da wird auf einmal immer alles möglicher, wahrscheinlicher und so weiter...trotz der Tatsache, dass wir einfach aktuell NICHTS haben, das auf Außerirdische schließen lässt, außer wir gehen ganz subjektiv vor, voreingenommen. Was ja im letzteren Fall immer getan wird.
Voreingenommen ist, Aliens für wahrscheinlicher einzustufen, als irgendetwas anderes.
Unvoreingenommen ist es, keine der beiden Möglichkeiten mehr Wahrscheinlichkeit zuzusprechen, sondern weiterzuforschen und immer weitere Kenntnisse darüber zu erlangen, ob wir allein sein könnten, oder auch nicht.
Weserdampfer schrieb:Die Frage wäre dann halt, aus welchen Gründen hochentwickelte außerirdische Zivilisationen sich dafür entscheiden könnten, auf Raumfahrt und auf die Suche nach anderen Zivilisationen zu verzichten.
Die Frage kannst Du Dir gern stellen, nur muss das echt niemand nachvollziehen können, außer die Spezies selbst. Wir können doch nicht erwarten, dass alles im Universum im Bezug auf anderes Leben, so funktioniert und läuft, wie es bei uns der Fall ist.
Weserdampfer schrieb:Warum sollten Außerirdische keine Entdecker sein? Ist es nicht so, dass Intelligenz grundsätzlich mit Neugier einhergeht?
Warum sollten sie wollen müssen?
Der Mensch kann dies von sich behaupten, schaue Dir aber mal andere Tiere an, die ebenso höchst intelligent sind und dennoch keinen Staat gründen(außer die gelb-schwarze Monarchie), oder Technologien und dergleichen entwerfen. Es kommt eben nicht nur darauf an, intelligent zu sein.
Oktopoden sind sowas von neugierig und intelligent, greifen jedoch ihr eigenes Spiegelbild an, weil sie denken der attraktive Herr gegenüber könnte ein Rivale sein. Die erkennen sich einfach nicht im Spiegel, sind aber dennoch höchst intelligente Wesen, die sogar Werkzeuge nutzen, oder beispielsweise einen Menschen um Hilfe aufmerksam machen. Das Video hatte ich hier schon mal geteilt, wie ein Oktopus einen Taucher zu sich zieht und ihn auf einen Baumstumpf aufmerksam macht, damit er diesen anhebt und der Oktopus sich dann sein Fressen rausholen kann, das unter dem Stumpf verborgen war. Der Okto war sich darüber im Klaren, das selber nicht zu schaffen, war so schlau zu verstehen, dass der riesige Taucher das können muss. Wenn DAS mal nicht sowas von intelligent ist? Sch* auf irgendwelche Vögel, die bunte Strohhalme nach Farbe sortieren können...
Dennoch hapert es beim Okto leider an einem Ich-Bewusstsein.
Eines muss ich noch hinzufügen: Oktos manipulierten damals auch jene Experimente, die mit ihnen durchgeführt werden sollten. Sie knipsten die Lichter der Aquarien aus, oder zerstörten die Kameras, sie konnten sich auch Gesichter merken und reagierten entsprechend.
So, weg von den Wasserkreaturen, zurück zum eigentlichen Thema:
Ich stimme definitiv nicht zu, dass eine Spezies, nur weil sie intelligent ist, automatisch irgendwann Raumfahrt betreiben wollen, bzw. den Raum erkunden muss.
Weserdampfer schrieb:Dass die alten Griechen sich nicht noch intensiver um die Entwicklung von Maschinen bemüht haben, dürfte sich damit erklären lassen, welch große Rolle das Sklaventum im antiken Griechenland spielte:
Das eine hat doch mit dem anderen rein gar nichts zutun! Es gab so viele Hochkulturen und keine von ihnen war darauf aus, ein Raumschiff bauen zu wollen, dennoch befassten sie sich mit den Sternen am Nachthimmel und stellten astronomische Theorien auf, setzten sich teils sogar sehr viel damit auseinander.
Was wir heute an grundlegendes Wissen zur Astronomie haben, kommt von alten Zivilisationen, die damals schon ganz ohne technologisch hochentwickelten Kram wie heute, das ein oder andere erforschen und herausfinden konnten. Sie waren doch keineswegs dumm, im Gegenteil und trotzdem war es nie irgendwie im Vordergrund, die eigene Heimat verlassen und das da draußen erkunden zu wollen.
Weserdampfer schrieb:Im großen Stil Maschinen zu entwickeln, war damals einfach nicht nötig, weil es so viele Sklaven gab. Der Umstand, dass die alten Griechen den Weg in Richtung industrielle Revolution nicht eingeschlagen haben, liegt also nicht in einer historischen Gegebenheit begründet, die sich aus unserer heutigen Sicht als fortschrittlich bezeichnen ließe.
Nur weil etwas nicht nötig war, heißt es nicht, man hätte es nicht dennoch tun können. Du willst gerade behaupten, sie hätten es nur nicht nicht tun wollen, weil sie Sklaven hatten, aber das hat ja nichts damit zutun. Industrielle Revolution hat auch nichts mit dem Bau von Raumschiffen zutun, wo es sich auf einen spezifischen Bereich konzentriert. Industrielle Revolution ist ja nichts, das irgendwie vorhersehbar oder absehbar wäre, es fing damals mit Dampfmaschinen um 1750 an ca. auch zu einer Zeit, in der es Sklaverei gab. Ich mein, wann gab es sie nicht???
Es gehört in dem Fall echt getrennt voneinander betrachtet und die alten Griechen waren schon weit vor 1750 theoretisch dazu imstande, irgendwelche komplexen Sachen zu entwerfen, weil sie sowas von intelligent waren und dennoch haben sie nichts dergleichen getan, was zweifellos nichts damit zutun hat, dass sie Sklaven hatten. Es darauf zu schieben, warum sie nichts gebaut haben(weil nicht nötig) ergibt keinen Sinn, denn sie hätten es tun können, hätten sie es gewollt.
Zumal es auch nichts mit Notwendigkeit zutun hat, das All zu erforschen. Das ist doch individuell und subjektiv. Wir erforschen das All auch stumpf gesagt nur weil wir wissen wollen, obs da draußen andere(so wie uns) gibt. Wirklich notwendig ist das objektiv betrachtet nicht. Es wird erst zur Notwendigkeit, weil wir die theoretischen Möglichkeiten erkennen können, was Raumfahrt mit sich bringt, einen anderen Planeten zu besiedeln oder im All zu leben, aber das ist auch wieder individuell, weil wir den Planeten verschandeln und deswegen eine Alternative benötigen.
Eine Spezies, die, mal ganz fantastisch ausgedrückt, im Einklang mit ihrer Natur lebt, a lá Pandora und Na'vi, muss nie und nimmer Raumfahrt betreiben wollen, als läge da eben grundsätzlich eine Notwendigkeit hinter, oder als wäre dies eine zwingende Schlussfolgerung darauf, wenn sich eine Spezies zu einem Ich-Bewusstsein und sonstiger Intelligenz weiterentwickelt. Sie kann dennoch raumfahrtslos auf ihrem Planeten rumhocken, weil sie keine Notwendigkeit darin sieht, diesen zu verlassen, oder wissen zu wollen, was da draußen liegt. All das sind Eigenschaften, die dem Menschen zuzuschreiben sind, weil er sich so entwickelt hat. Er hat sich zu einer Raumfahrtspezies entwickelt, weil er sich von Anfang an zu einem Entdecker und sozialen Wesen entwickelte, bzw. würde ich sogar sagen, dass dieses Sozialverhalten eher der Grund ist, den Raum außerhalb erkunden zu wollen -> nicht allein sein wollen, sondern in Gemeinschaft lebend, weil Herdentier, gepaart mit der Neugier und dem Drang danach zu erkunden.
Ob eine außerirdische Spezies sich aber ganz genauso entwickelt, bleibt spekulativ, bis wir eine andere, intelligente Lebensform vorgefunden haben.
:)