Tyranos
Naja das mit den Beweisen funktioniert ja auch umgekehrt nicht, von dem her.
Du sagst hier es wäre unlogisch, dass irgend ein Schöpfer die Anfangsbedingungen festgelegt haben sollte, ohne wirklich zu begründen warum. Dass es aus deiner Sicht als Atheist unlogisch erscheint ist klar - wäre es in deinen Augen logisch, wärst du ja kein Atheist
;)In wiefern das etwas damit zu tun hat, dass einige etwas nicht wahr haben wollen, sei mal dahingestellt. Genauso könnte man ja argumentieren, dass einige es nicht wahr haben wollen, dass es noch etwas über ihnen gibt..macht so eine Argumentation Sinn? Vielmehr bestätigt sich der "Behaupter" doch nur selbst indem er die eigene Position über die andere stellt. Der Andere will etwas nicht wahr haben, was doch so offensichtlich ist..
Tyranos schrieb:Ganz einfach, wenn man von etwas erwartet, dass es sich so verhält, wie man es selbst am günstigsten hält und letztendlich damit falsch liegt, so entsteht der Eindruck, dass das betrachtete Ereignis nicht zu durchschauen ist.
Genau das ist auch das Problem. Schopenhauer schrieb dazu mal:
"The discovery of truth is prevented more effectively, not by the false appearance of things present and which mislead into error, not directly by weakness of the reasoning powers, but by preconceived opinion, by prejudice."
Es wäre unlogisch diesen Grundsatz immer nur auf alle anderen anzuwenden. Man selbst unterliegt dem Problem doch genauso.
Ich bin grundsätzlich der Überzeugung, dass man als Teil des Systems nichts über seinen "Sinn" aussagen kann. Wie ein Schöpfer denken würde oder was er mit dem Universum bezwecken sollte, wie er es aufbaute usw. bleibt doch ohnehin im Dunkeln.
Wenn ich z.B. folgendes lese:
"Gott ist unlogisch weil es im Universum so wenig leben gibt. Ein Gott würde viel mehr Leben erschaffen.
und dann
"Gott ist unlogisch weil es im Universum so viel Leben gibt. Es ist einfach sehr wahrscheinlich, dass wir existieren.
Beides kann man als Gründe gegen Gott stehen lassen. Aber macht das Sinn? Es zeigt doch nur auf, dass solche Begründung SEHR subjektiv sind, denn wenn eine Aussage und ihr Gegenteil beide gegen etwas sprechen, dann liegt das doch vor allem daran, dass man es willkürlich je nach Bezugspunkt festlegt. Und es bestätigt auch gerade Schopenhauer. Unter der Voraussetzung, dass es keinen Gott gibt, sind beide Argumentationen sinnvoll, aber eben das kann man damit nicht zeigen.
Mit anderen Worten kann man wissenschaftlich sehr wohl zeigen, dass es Evolution gab/gibt. Was jedoch insgesamt dahinter steckt wird man somit nicht aufklären können, ob nun ein Schöpfergott existiert oder nicht. Ich selbst bin was das angeht Agnostiker. Wissenschaftlich gesehen ist die Frage ja auch nicht relevant ob die Letzbegründung nun ein Gott ist oder was auch immer. Und hier greift natürlich auch die ""wir-können-nicht-alles-wissen"-Marmelade". Ein System kann sich logisch nicht aus sich selbst heraus begründen.